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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2025

Loslassen

Nach dem Sommerregen
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Das Cover bleibt dem Stil der Bücher von Kristina Pfister treu und hat somit einen direkt Wiedererkennungswert.

Marika, Jonas und Cecilia, drei Geschwister, drei unterschiedliche Leben. Gemeinsam ist ...

Das Cover bleibt dem Stil der Bücher von Kristina Pfister treu und hat somit einen direkt Wiedererkennungswert.

Marika, Jonas und Cecilia, drei Geschwister, drei unterschiedliche Leben. Gemeinsam ist ihnen das Verbergen bzw. Ignorieren von persönlichen Problemen.

Sie treffen aufeinander im alten Ferienhaus der Eltern. Der Ort, an dem sie als Kinder ohne Sorgen waren. Jetzt ist die familiäre Idylle gefährdet. Die Eltern wollen sich trennen und das Haus verkaufen.

Mit lockerem, aber nicht seichten Schreibstil begleiten wir die drei durch das Jahr. Erleben die Probleme und Konflikte untereinander, mit den Eltern und Partnern. Jedem Kapitel ist ein, in kursiver Schrift gehaltener Teil, vorgestellt . Der Inhalt gibt dem Leser immer einen kleinen Informationsvorsprung. Dieser Weg zu erzählen hat mir gut gefallen. Die Atmosphäre in und um das alte Ferienhaus ist mal ernst, mal heiter und lässt Bilder im Kopf entstehen. Die Charaktere sind sehr lebendig und wirken aus dem Leben gegriffen. Auch die familiären Knackpunkte sind nicht konstruiert oder gestellt.

Alle Beteiligten müssen lernen loszulassen, sich ihrem Leben zu stellen.

Kristina Pfister hat hier einen sehr schönen Familienroman geschrieben

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2025

Eine andere Sicht auf die Drachenwelt

Die Sprache der Drachen
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Die Geschichte ist in England im Jahr 1923 angesiedelt. Bei den Menschen existiert ein strenges Dreiklassensystem und man lebt mit Drachen zusammen, in einem brüchigen Friedensmodell. Wir begleiten Vivian ...

Die Geschichte ist in England im Jahr 1923 angesiedelt. Bei den Menschen existiert ein strenges Dreiklassensystem und man lebt mit Drachen zusammen, in einem brüchigen Friedensmodell. Wir begleiten Vivian Featherswallow in ihrem Bestreben, eine ausgezeichnete Drachenlinguistikerin zu werden, bis ihre Welt auf den Kopf gestellt wird.
Ihre Eltern werden als Rebellen verhaftet. Für Vivian unglaublich und der Leser taucht direkt in die dramatische Handlung ein. Um sich und ihre Familie zu retten muss sie eine bisher unbekannte Methode der Drachenkommunikation entschlüsseln.
Mit Vivian tut man sich etwas schwer. Voller Schuldgefühle ist sie eine naive Ja-Sagerin. Die Ereignisse gehen aber auch an ihr nicht spurlos vorüber, so beginnen die Zweifel an dem System zu wachsen.
Ein großer Teil der Story spielt in Bletchley Park. Dort versuchen Vivian und andere, eine Lösung zu finden. Keiner von ihnen ist freiwillig dort. Diese Charaktere sind alle unterschiedlich stark ausgearbeitet. Da hätte ich mir etwas mehr gewünscht. Eine kleine Liebesgeschichte findet sich auch in der Handlung, die aber eher eine untergeordnete Rolle spielt.
Der Teil, der sich hauptsächlich mit der Decodierung befasst, ist etwas zäher und anstrengender zu lesen. Das Buch gipfelt in einem tollen und spannenden Showdown, der am Ende die Möglichkeit einer Fortsetzung offen lässt.
Insgesamt bietet das Buch eine tolle Unterhaltung mit einem anderen Fokus auf die Drachenwelt.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.06.2025

Schuldig oder nicht - Ein Countdown

Sieben letzte Tage
7

Der Vater von Alice und Fiona soll hingerichtet werden. Ein Vater, der nie da war und zu dem kein Kontakt mehr besteht. Nachdem berechtigte Zweifel auftauchen, gibt Alice dem Drängen der Schwester nach ...

Der Vater von Alice und Fiona soll hingerichtet werden. Ein Vater, der nie da war und zu dem kein Kontakt mehr besteht. Nachdem berechtigte Zweifel auftauchen, gibt Alice dem Drängen der Schwester nach und versucht, die Hinrichtung aufzuhalten. Die Anwältin in ihr siegt über die enttäuschte und verletzte Tochter.

Eine tolle Grundidee, ein Countdown zum Tag der Hinrichtung und viel Raum für Spekulationen über Wahrheit, Lüge und Vertrauen. Ist Jim Sharp schuldig? Die Frage begleitet den Leser über sieben Tage.

Leider ist die Umsetzung für mich nicht ganz so gut gelungen. In den sieben Tagen passiert so viel, vor allem von Alice aus, das ist einfach nicht möglich. Ohne zu spoilern, kann man auch sagen, dass einiges doch sehr konstruiert wirkt. Die letztliche Auflösung war verwirrend in Bezug auf das Motiv und wie es dazu kommen konnte.

Das Buch war für mich eine Mischung aus Spannung und dem Gefühl “ was soll das denn jetzt”.

Die Charaktere hätten noch etwas ausgefeilter sein können, aber dadurch, dass so viel Handlung in sieben Tage gepresst wurde, blieb wohl kein Raum dafür. Schade auch, dass einige der doch wichtigen Nebenfiguren einfach aus der Handlung verschwinden.

Insgesamt hat der Thriller unterhalten, aber nicht beeindruckt

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  • Spannung
Veröffentlicht am 23.05.2025

Ohne Schnickschnack

Fast & Tasty
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Achim Oecal folge ich schon einige Zeit auf Instagram. Seine Rezepte sind einfach und unkompliziert. Ich lehne mich aus dem Fenster, das kann jeder nachkochen.
Das Kochbuch hat eine durchdachte Gestaltung. ...

Achim Oecal folge ich schon einige Zeit auf Instagram. Seine Rezepte sind einfach und unkompliziert. Ich lehne mich aus dem Fenster, das kann jeder nachkochen.
Das Kochbuch hat eine durchdachte Gestaltung. Ein kurze, aussagekräftige Einleitung zu seiner Küchenphilosophie und der Gestaltung des Vorratsschrank. Die Rezepte sind in sechs Kapitel unterteilt . Snacks, Salate, Gemüse, Fleisch und Fisch, Pasta und Süßes. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die einzelnen Rezepte haben ein schönes Foto und eine Kochanleitung, in der die Hauptzutaten fett gedruckt sind. Darunter jeweils Vorschläge zum Pimpen und für Varianten. Neben dem Rezeptregister gibt es auch ein Zutatenregister.
Die Rezepte lassen sich meist in kurzer Zeit umsetzen. Was ich bisher probiert habe, war alles sehr lecker. Der Fokus liegt auf Ofengerichten, was aber auch zu seiner Philosophie gehört.
Ich kann das Kochbuch für die schnelle und unkomplizierte Küche gerne empfehlen.

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Veröffentlicht am 21.05.2025

Zufall, Schicksal oder Humbug?

Vorsehung
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Liane Moriarty, eine mir bisher unbekannte Autorin, hat sich ein ungewöhnliches Thema ausgesucht. Auf einem Flug nach Sydney steht eine alte Dame auf und prophezeit jedem Passagier Lebenserwartung und ...

Liane Moriarty, eine mir bisher unbekannte Autorin, hat sich ein ungewöhnliches Thema ausgesucht. Auf einem Flug nach Sydney steht eine alte Dame auf und prophezeit jedem Passagier Lebenserwartung und Todesursache. Was macht das mit den Menschen? Glaubt man an Schicksal oder Hellseherei? Ist es Schwindel oder Wahrheit?

So unterschiedlich wie die Vorhersagen, sind auch die Reaktionen der Passagiere. Wir erleben die ganze Bandbreite möglicher Reaktionen von Angst, sinnlosen Vorkehrungen oder ignorieren ist alles dabei. Der Focus liegt dabei auf sechs ausgewählten Passagieren. In ganz kurzen Kapiteln begleiten wir diese Personen und ihr Umfeld. Und immer wieder ertappt man sich bei der Frage, wie man selbst damit umgehen würde. Der Verstand sagt Blödsinn, der Bauch sagt vielleicht stimmt es ja.

Am Anfang verwirren einen die Vielzahl von Personen und Vorhersagen, aber durch die kurzen Kapitel und die Fokussierung auf sechs Personen, entzerrt sich das schnell (eine Liste der Personen anzulegen hat sich dabei auch als hilfreich erwiesen).

Die Gedanken und die Lebensgeschichte der älteren Dame werden in der Ich-Form erzählt. Das schafft direkt eine gewisse Nähe zu ihr.

Die letztliche Auflösung der Frage nach Zufall, Schicksal oder Humbug ist für mich stimmig.

Das Buch ist eine wunderbare Kombination aus Emotionen und Spannung, mit einer guten Prise unterschwelligem Humor. Ich habe es sehr bedauert, als ich auf der letzten Seite angekommen bin. Viele Dinge in diesem Buch wirken nach und regen zum Nachdenken an.

Das Schlusswort im Buch, dass man jeden Tag so leben soll, als wäre es letzte, ist etwas , dass wohl jeder von uns ein bisschen mehr beherzigen sollte.

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