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Veröffentlicht am 16.01.2025

Gelungener Krimi aus dem "Pott"

Kohle, Stahl und Mord: Das 13. Opfer
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Essen, Zeche Ludwig V. Kommissarin Elin Akay wird zu einem Tatort gerufen und ihr ist sofort klar, worum es geht: Das wandernde Dutzend. Vor 34 Jahren wurden hier bei einem Grubenunglück zwölf Bergleute ...

Essen, Zeche Ludwig V. Kommissarin Elin Akay wird zu einem Tatort gerufen und ihr ist sofort klar, worum es geht: Das wandernde Dutzend. Vor 34 Jahren wurden hier bei einem Grubenunglück zwölf Bergleute verschüttet, die seitdem verschwunden sind. Aber nun findet der Bergmann Werner Flemming, der selbst damals das Unglück überlebt hat, einen dreizehnten Schädel, anscheinend durch einen Kopfschuss getötet. Was ist damals passiert? War es wirklich ein Unglück?
Flemming könnte sicher Entscheidendes beitragen, aber durch den jetzigen Fund ist er retraumatisiert. Vor 34 Jahren gab es keinerlei psychologische Hilfe für die gerettetem Kumpel, jeder musste selbst damit fertigwerden.
Elin zieht die forenische Psychologin Jana Fäller hinzu, ihre beste Freundin. Sie kennt Werner und auch die meisten der anderen Kumpel, denn ihr Vater war einer von ihnen und ebenfalls damals bei dem Unglück dabei. Sie vertrauen ihr.
Bei ihren Ermittlungen stoßen Elina und Jana auf alte Geheimnisse, die zu lange unter dem schweren Gestein des Berges verborgen lagen. Einer der Bergleute hat damals zur Waffe gegriffen und um die Wahrheit zu schützen, wird er es wieder tun....

Ich habe dieses Buch in einer Leserunde bei Lovelybooks gelesen. Vielen Dank nochmal an den Verlag für das Leseexemplar. Als ich die Leserunde entdeckt habe, war mir klar, da muss ich mein Glück versuchen. Ich bin selbst "rund um den Bergbau" aufgewachsen. Mein Vater war "auf Zeche", ein Kumpel. Zunächst unter Tage, nach einem Unfall aber dann später über Tage. So vieles in diesem spannenden Krimi hat mich an meine Kindheit und Jugend erinnert, es war schön, in den Erinnerungen zu schwelgen.

Aber außerdem ist dem Autor mit diesem Buch ein sehr fesselnder und vor allen Dingen atmosphärischer Krimi gelungen. Es gibt immer wieder Wendungen und Überraschungen, bis zum Schluss ist nicht klar, wer der Täter ist und was damals passiert ist. Man rätselt mit und wenn man denkt, man hat die Lösung, kommt wieder eine neue Entdeckung.
Auch die Figuren sind sehr authentisch. Der Zusammenhalt der Bergleute, der Kumpel, einer für alle, alle für einen, das spiegelt vieles wieder, an das ich mich auch von damals erinnere. Eine eingeschworene Gemeinschaft, die viel zum Erfolg und Wohlstand des Nachkriegsdeutschlands beigetragen hat.
Mich hat die Geschichte auch ein wenig wehmütig gemacht, denn dieses Zusammengehörigkeitsgefühl, das es damals besonders im Ruhrgebiet gab, vermisse ich in der heutigen Gesellschaft.

Wer spannende Krimis mit einem interessanten Setting und überraschenden Wendungen mag, dem kann ich "Kohle, Stahl und Mord" sehr empfehlen. Ich hoffe, es gibt noch weitere Fälle für Elin und Jana.

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Veröffentlicht am 16.01.2025

War leider nicht so meins

Es rappelt in der Kiste
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Der Melatenfriedhof in Köln, ein Ort der Ruhe und des Gedenkens, dient Friedhofsgärtner Konrad Leisegang seit vielen Jahren als Arbeitsplatz und Zufluchtsort gleichermaßen. Als er ein altes Grab abräumen ...

Der Melatenfriedhof in Köln, ein Ort der Ruhe und des Gedenkens, dient Friedhofsgärtner Konrad Leisegang seit vielen Jahren als Arbeitsplatz und Zufluchtsort gleichermaßen. Als er ein altes Grab abräumen will, stößt er jedoch auf etwas, das die Friedhofsruhe jäh durchbricht: eine zweite Leiche unter der ersten. Zeitgleich ereignet sich auf einem Flug von Bogotá nach Deutschland ein vermeintlich natürlicher Todesfall. Die Leiche wird in die Rechtsmedizin gebracht, die direkt an den Friedhof angrenzt. Kurz darauf wird der Wachmann des Instituts ermordet aufgefunden. Zufall? Konrad muss, unterstützt von dem aufgeweckten Schüler Martin, tief in die Geheimisse seines grünen Paradieses eintauchen, um die beiden Fälle zu lösen. Gemeinsam decken sie ein Netz aus düsteren Geheimnissen und Verbrechen auf, das Konrad selbst in allergrößte Gefahr bringt …

Ein Krimi, der überwiegend auf dem Melatenfriedhof in Köln angesiedelt ist mit einem Friedhofsgärtner als Hauptfigur? Das klang für mich sehr interessant und viel versprechend. Auf jeden Fall mal etwas Anderes in der Krimiliteratur.
Insgesamt muss ich aber leider sagen, dass es nicht so "meins" war. Wobei es wirklich kein schlechtes Buch ist, es gibt durchaus spannende Szenen. Auch die Figuren sind interessant. Nur musste ich mal wieder feststellen, dass humorvolle Krimis nicht mein Geschmack sind. Dafür kann der Autor natürlich nichts und vielleicht hätte ich beim Titel "Es rappelt in der Kiste" auch schon darauf kommen können, in welche Richtung das Ganze geht.
Die Geschichte ist auch nicht langweilig oder zäh, Krüger hat schon einige Ideen und Überraschungen parat.
Für mich persönlich war es nur einfach nicht das Richtige.
Wer aber Krimis mit Witz und Humor mag, dem wird der Ausflug auf den Melatenfriedhof sicher gut gefallen.

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Veröffentlicht am 16.01.2025

Historischer Vampirroman

Requiem für einen blutroten Stern
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London, 1873. Cedric Edwards ist Konzertpianist, Klavierlehrer an der Royal Academy of Music – und sterbenskrank. Eine noch weitgehend unbekannte und unheilbare Krankheit droht sein Leben auf wenig verbleibende ...

London, 1873. Cedric Edwards ist Konzertpianist, Klavierlehrer an der Royal Academy of Music – und sterbenskrank. Eine noch weitgehend unbekannte und unheilbare Krankheit droht sein Leben auf wenig verbleibende Jahre zu verkürzen. Doch nachdem ein Jahr zuvor bereits seine Frau verstarb, ist Cedric fest entschlossen, alles zu tun, damit seine Kinder nicht auch noch ihn verlieren. Als ihm seine Ärztin eine ungewöhnliche Therapie vorschlägt, die ihn nicht nur heilen, sondern sogar unsterblich machen soll, kann er daher nicht anders, als zuzustimmen – ohne zu ahnen, dass er sich damit mehr Blut und Dunkelheit ins Haus holt, als er sich je hätte ausmalen können …

Cedric Edwards ist seit einem Jahr wieder verheiratet, nachdem seine erste Frau an der Schwindsucht starb. Mit seiner zweiten Frau Ruth verbindet ihn nicht gerade ein inniges Verhältnis, aber er bemüht sich für seine Töchter Erica und Ada um ein intaktes Familienleben. Um so schwerer ist es für ihn, als bei ihm ebenfalls eine tödliche Krankheit diagnostiziert wird. Er überlegt daher auch nicht lange, als seine Ärztin Dr. Shaw ihm eine Therapie anbietet, die für ihn ein unsterbliches Leben bedeuten würde. Erst mit der Zeit wird ihm klar, auf was er sich eingelassen hat.
Parallel zu Cedrics Geschichte gibt es einen Handlungsstrang in Italien, in dem der junge Dorian die Hauptfigur ist. Er kommt von Rumänien in ein "Waisenhaus" nahe Rom und lernt dort die Ungeheuer kennen, vor denen seine Großmutter ihn immer gewarnt hat: Strigoi oder auch Untote oder Vampire.

Jedes Kapitel beginnt mit dem Titel eines klassischen Musikstücks bekannter Komponisten. Nicht alle sagten mir etwas, aber die meisten kenne ich zumindest vom Titel her. Abwechselnd werden die Geschichten von Cedric und Dorian erzählt und zum Ende hin gekonnt miteinander verknüpft. Einige Fragen bleiben zwar offen, aber wie ich aus dem Nachwort gelesen habe, ist "Requiem für einen blutroten Stern" anscheinend die Vorgeschichte zu einer Trilogie der Autorin. Ich konnte allerdings nicht herausfinden, ob es diese schon gibt oder ob sie noch in Arbeit ist. Vielleicht gibt es dort noch ein paar Antworten.
Ich muss allerdings sagen, dass "Requiem für einen blutroten Stern" auch sehr gut als eigenständige Geschichte funktioniert. Am Anfang und am Ende gibt es einen Teil in der Gegenwart bzw. im Jahr 1999, aber ansonsten würde ich das Buch als historischen Vampirroman bezeichnen.
Die Sprache und der Schreibstil haben mir sehr gut gefallen. nicht zu altmodisch, aber auch nicht zu modern. Anschaulich und lebendig führt die Autorin durch das historische London bzw. Italien, die fast 500 Seiten flogen nur so dahin.
Auch die Charaktere sind sehr gut ausgereift und insbesondere die Vampire sind nicht einfach nur schwarz oder weiß, gut oder böse. Cedric war mir direkt sympathisch. Obwohl er nicht sicher ist, auf was er sich einlässt, macht er die "Therapie" und lässt sich in einen Vampir verwandeln. Er nimmt alle Nachteile in Kauf, damit seine Familie nicht in absehbarer Zeit allein da steht und besonders seine Töchter nach der Mutter nicht auch noch den Vater verlieren. Auch Ruth mochte ich und sie tat mir manchmal ein bisschen leid, da sie immer im Schatten der verstorbenen Frau von Cedric steht.

Ich glaube, wer historische Vampirromane mag, dem wird "Requiem für einen blutroten Stern" sicher gefallen. Ich habe es jedenfalls gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 05.12.2024

Zurück in St. Peter-Ording

Friesenmeermagie
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Malin ist Mitte Dreißig und lebt in Wuppertal. Zusammen mit ihrer besten Freundin Franzi betreibt sie eine Agentur für Grafikdesign. Bei einer Auktion der Bahn von vergessenen oder verlorenen Fundstücken, ...

Malin ist Mitte Dreißig und lebt in Wuppertal. Zusammen mit ihrer besten Freundin Franzi betreibt sie eine Agentur für Grafikdesign. Bei einer Auktion der Bahn von vergessenen oder verlorenen Fundstücken, ersteigert sie einen Koffer. Darin findet sich neben ein paar Kleinigkeiten ein berührender Brief und ein Schlüssel. Eine ältere Dame vermacht mit dem Schreiben dem Finder des Koffers ihr Haus. Sie schreibt, dass derjenige sich um ihr Häuschen kümmern soll, da dieses sonst zum Jahresende an eine Hotelkette verkauft werden wird. Sie selbst lebe nun bei ihrer Tochter, weil diese es für das Beste hält. Leider gibt es aber keine weiteren Angaben, nicht mal einen Namen. Aber anhand eines Fotos finden Malin und Franzi heraus, dass dieses Haus an der Nordsee in St. Peter-Ording stehen muss. Kurzentschlossen fahren beide dorthin. Als sie die Fischerkate tatsächlich finden, fasst Malin den Plan, diese in ein gemütliches und vor allen Dingen seniorengerechtes Heim zu verwandeln. Denn zwischen den Zeilen des Briefes steht eindeutig, dass die Schreiberin eigentlich gar nicht woanders leben möchte. Also müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, damit sie wieder nach Hause kann.
Die Hilfsbereitschaft ist groß, nachdem Malin endlich herausgefunden hat, wer die alte Dame ist. Als Leser weiß man es schon von Beginn an, denn das Buch beginnt damit, wie Irma ihren verzweifelten Plan in die Tat umsetzt, ihr Zuhause an jemanden zu verschenken, bei dem es in guten Händen ist.

Jedes Jahr freue ich mich auf das Winterbuch von Tanja Janz. Auch "Friesenmeermagie" habe ich wieder sehr gerne gelesen. Warmherzig und atmosphärisch wie immer wird die Geschichte erzählt. Das winterliche Nordseeflair ist perfekt geschrieben, man fühlt fast den Wind und schmeckt die salzige Luft. Natürlich ist auch eine Liebesgeschichte dabei, aber diese steht nicht im Vordergrund und nimmt wenig Raum ein. Das hat mir ebenfalls gut gefallen, denn in erster Linie geht es schließlich um Irma und wie Malin versucht, der alten Dame die Möglichkeit zu geben, wieder in ihrem Zuhause zu leben. Ob das gelingt, wird hier natürlich nicht verraten.

Wer schon Bücher von Tanja Janz gelesen hat, kennt auch andere Charaktere, die immer mal wieder auftauchen. Hier gibt es ein Wiedersehen mit Campingplatzbesitzerin Lilo sowie mit Jana und Pütti in ihrem Geschenkeladen MeerBlick. Das hat mich sehr gefreut.

Fazit: Ein winterlicher Wohlfühlroman, der zum Abtauchen und Träumen einlädt.

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Veröffentlicht am 05.12.2024

Spannender Krimi

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
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Der menschliche Körper ist ein wunderbares Puzzle, einzigartig in seiner Präzision und seiner aufeinander abgestimmten Perfektion! Der Jigsaw Man liebt Puzzles über alles. Doch ein perfektes Puzzle ist ...

Der menschliche Körper ist ein wunderbares Puzzle, einzigartig in seiner Präzision und seiner aufeinander abgestimmten Perfektion! Der Jigsaw Man liebt Puzzles über alles. Doch ein perfektes Puzzle ist nur eines, das in seine Einzelteile zerlegt ist. Nur so kann er die wahre Schönheit erkennen - indem er jedes Teil für sich betrachtet. Hände, Füße, Beine, Arme, Köpfe. Welche Freude! Und wahre Freude muss man teilen, nicht wahr? In der ganzen Stadt. Wirst du sein nächstes Opfer sein?

Anjelica Henley arbeitet mit ein paar anderen Kollegen in einer Spezialeinheit für Serienverbrechen, der Serial Crime Unit (SCU). Vor drei Jahren hat der Jigsaw Killer sie bei der Jagd auf ihn schwer verletzt und fast hätte sie dadurch ihr ungeborenes Baby verloren. Seitdem ist sie im Innendienst, aber als nun Leichenteile in London auftauchen, wird jeder verfügbare Detective draußen gebraucht. Ihr Chef schickt sie zu ihrem ersten Einsatz wieder auf die Straße und macht sie direkt zur leitenden Ermittlerin. Ihr zur Seite stellt er ausgerechnet einen "Azubi", Trainee Police Constable Salim Ramouter, wovon Anjelica zunächst wenig begeistert ist. Außerdem gibt es Probleme zuhause. Ihr Mann hätte am liebsten, dass sie den Polizeidienst quittiert oder zumindest weiterhin im Innendienst arbeitet.
Anhand der neuen Morde hat die SCU den Verdacht, dass der Jigsaw Killer wieder aktiv ist. Allerdings sitzt Peter Olivier seit drei Jahren im Hochsicherzeitstrakt. Gibt es einen Nachahmungstäter?

"Jigsaw Man" ist das Debut von Nadine Matheson und ich fand es wirklich sehr gut. Eine spannende Story mit Überraschungen und Wendungen, interessante Charaktere und die Möglichkeit zum Miträtseln.
Die Figuren sind gut ausgearbeitet. Ich muss allerdings sagen, dass ich mit Anjelica nicht ganz warm wurde. Ja, sie liebt ihren Job, aber in meinen Augen vernachlässigt sie dafür ihren Mann und vor allen Dingen ihre Tochter, die sie ja fast nicht gehabt hätte. Manchmal kommt sie mir ziemlich kalt und gefühllos vor.
Ramouter dagegen ist mir sympathischer und in meinen Augen auch menschlicher.

Am Anfang hatte ich das Gefühl, es gab schon einen Teil davor, da immer mal wieder Ereignisse erwähnt wurden, die vorher geschehen sind. Aber "Jigsaw Man" ist tatsächlich erste Teil und nach und nach wird auch die Vorgeschichte "aufgedröselt".
Insgesamt bietet das Buch auf jeden Fall rund 480 Seiten spannende Unterhaltung, die ich jedem Thriller- und Krimi-Leser empfehlen kann.

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