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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2019

Eine Geschichte über Trauer

Durch die Nacht
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Nachdem sein Sohn Selbstmord begeht, muss Karl versuchen mit sich selbst und seinem Leben klarzukommen. Er denkt an seine vergangenen Handlungen nach und versinkt immer tiefer in seiner Trauer.

Der Schreibstil ...

Nachdem sein Sohn Selbstmord begeht, muss Karl versuchen mit sich selbst und seinem Leben klarzukommen. Er denkt an seine vergangenen Handlungen nach und versinkt immer tiefer in seiner Trauer.

Der Schreibstil des Autors ist sehr eindringlich und ergreifend. Man kann die Trauer fast schon greifen und versinkt geradezu beim Lesen in dieser düsteren Atmosphäre. Deswegen fand ich es nicht einfach dieses Buch zu lesen. Denn es wirkt sehr drückend und deprimierend und ich habe es zwischendurch immer mal wieder weggelegt deshalb.

Dennoch ist es unglaublich faszinierend wie der Autor es schafft ein Bild von diesem Gefühl aufzustellen, sodass man genau weiß wie sich der Protagonist fühlt. Es ist als ob man zusammen mit ihm in einer Blase abseits der Welt sitzt und alles beobachtet. Diese Distanz wirkt dabei sehr bedeutungsvoll und ich glaube, dass alles einen gewissen Sinn in diesem Buch hat und der Autor es sehr genau und intensiv durchdacht hat. Dennoch ist die Geschichte nicht einfach und es gibt einige Stellen, die sehr detailliert erzählt wurden, für mich aber überhaupt keinen Sinn gemacht haben. Ich muss zugeben, dass ich dieses Buch nicht immer ganz verstanden habe. Besonders die Personen, über die man scheinbar nicht viel erfährt, außer das was Karl über sie denkt, konnte ich nicht greifen. Und auch Karl selbst ist ein schwieriger Charakter, dessen Handlungen ich nicht nachvollziehen konnte.

Letztendlich hat mich dieses Buch genauso begeistert wie es mich abgeschreckt hat. Ich habe eine ganze Weile gebraucht um es durchzulesen und finde es jetzt immer noch schwer eine Meinung darüber zu bilden. An sich ist es wirklich gut und tiefgründig geschrieben, doch das Thema ist schwierig und man muss schon ziemlich darüber nachdenken, um es wirklich verstehen zu können.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Das Leben auf einem Weingut

Herbstblüten und Traubenkuss
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Als Mona nach einen Job sucht, landet sie durch einen Zufall auf einem Weingut. Da sie nichts davon versteht ist ihr Einstieg holprig. Doch da ist Oliver, der ihr zur Seite steht, es ihr aber nicht immer ...

Als Mona nach einen Job sucht, landet sie durch einen Zufall auf einem Weingut. Da sie nichts davon versteht ist ihr Einstieg holprig. Doch da ist Oliver, der ihr zur Seite steht, es ihr aber nicht immer einfach macht.

Das Buch ist locker und humorvoll geschrieben und es gibt so einige Stellen, die mich zum lachen gebracht haben und für gute Laune sorgen. Die Emotionen kommen dabei nicht zu kurz und ich konnte die Personen und die familiäre Atmosphäre schnell in mein Herz schließen. Nur ein paar wenige Personen fand ich etwas überzogen. Manchmal war dies lustig, manchmal eher weniger. Doch besonders die Hauptpersonen sind richtig toll. Es sind reale, echte Menschen mit Problemen und Ticks, wie sie einfach jeder hat.

Allgemein ist die Geschichte sehr realistisch geschrieben. Man erfährt außerdem viel über den Weinanbau und viele Begriffe aus dem Österreichischen, die ich als Deutsche garnicht kannte. Daher kann man hier viel lernen.

Die Liebesgeschichte ist bei all dem jedoch etwas dezenter ausgefallen. Wer hier eine romantische, prickelnde Geschichte erwartet, wird etwas enttäuscht sein, denn auch diese ist sehr alltagsnah und real gehalten und steht nicht unbedingt im Vordergrund. Dafür gibt es aber auch keine kitschigen Szenen, sondern ein vernünftiges Vertiefen von Beziehungen.

Alles in allem wurde ich durch das Leben auf dem Weingut sehr gut unterhalten. Es war sehr interessant mehr über den Weinanbau zu erfahren und wie die Menschen miteinander leben. Besonders die familiäre und lustige Atmosphäre hat beim Lesen für gute Laune gesorgt.

Veröffentlicht am 13.09.2019

Ein neues Leben in Neuseeland

Eine Hoffnung am Ende der Welt
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Luzyna und Helena leben in einem Lager für polnische Flüchtlinge in Persien und es werden junge Leute für Neuseeland gesucht. Helena ist eigentlich zu alt um zu gehen, aber sie hofft für ihre jüngere Schwester ...

Luzyna und Helena leben in einem Lager für polnische Flüchtlinge in Persien und es werden junge Leute für Neuseeland gesucht. Helena ist eigentlich zu alt um zu gehen, aber sie hofft für ihre jüngere Schwester ein besseres Leben. Als diese jedoch keine Lust hat zu gehen, schleicht sie Helena heimlich mit dem Namen ihrer Schwester auf die Reise.

In dem Buch erfährt man viel über die Flüchtlinge nach dem Weltkrieg und auch das Leben in Persien und Neuseeland wird sehe interessant beschrieben. Besonders die Kultur der Maori ist sehr spannend. Der eigentlichen Geschichte fehlt es aber etwas an Spannung. Am Anfang habe ich noch sehr mit Helena mitgefiebert, doch irgenwie war alles sehr hervorsehbar und ist dahin gedümpelt. Besonders die Liebesgeschichte war nicht wirklich romantisch und teilweise sogar etwas seltsam, da ich nicht ganz nachvollziehen konnte wieso die Zwei sich verliebt haben, mal von der Liebe auf den ersten Blick abgesehen.
Die Charaktere sind dabei auch sehr formlos geblieben, waren aber relativ sympathisch.

Allgemein finde ich es schade, dass so eine gute Idee so oberflächig ungesetzt wurde, obwohl die Autorin sich Mühe gegeben hat die Emotionen und Gedanken der Personen zu beschreiben. Dennoch bin ich nicht wirklich überzeugt von dem Buch.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Tote am Strand

Dünengeister
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In einer Düne werden Leichen gefunden. Sie scheinen jedoch ziemlich alt zu sein. Als dann plötzlich noch ein Mord passiert, forschen die Ermittler nach und stoßen auf ein altes Familiengeheimnis.

Die ...

In einer Düne werden Leichen gefunden. Sie scheinen jedoch ziemlich alt zu sein. Als dann plötzlich noch ein Mord passiert, forschen die Ermittler nach und stoßen auf ein altes Familiengeheimnis.

Die Stimmung in dem Buch hat etwas sehr urlaubshaftes. Man sieht direkt den Strand und die Hitze vor Augen. Aber auch der Fall wird interessant beschrieben, sodass ich neugierig war wie es ausgehen würde. Dennoch hat sich das Buch zwischendurch etwas gezogen, da sie Ermittler auf der Stelle getreten sind und die Ermittlungen etwas gedauert haben. Hin und wieder werden die historischen Hintergründe eingeblendet, was dem Krimi noch etwas mehr Spannung und Originalität verleiht hat. Dazu wirkt der Fall dadurch auch etwas mysteriös.
Die Personen waren mir größtenteils sympathisch und obwohl ich die Vorgängerbände nicht kenne, habe ich das Ermittlerteam schnell kennengelernt und mochte die verschiedenen Persönlichkeiten.

Letztendlich ist dies ein guter und spannender Krimi, der mich zwar nicht ganz umgehauen hat, aber der dennoch interessant und gut geschrieben ist.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Ein fabelhafter Klassiker

Der Vorleser
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Michael ist 15 Jahre alt als er auf Hanna trifft. Er fühlt sich von ihr angezogen, obwohl sie älter ist als er und dennoch schaffen sie eine Art von Beziehung aufzubauen. Doch eines Tages verschwindet ...

Michael ist 15 Jahre alt als er auf Hanna trifft. Er fühlt sich von ihr angezogen, obwohl sie älter ist als er und dennoch schaffen sie eine Art von Beziehung aufzubauen. Doch eines Tages verschwindet Hanna und Michael muss sich mit einem andere Bild von ihr auseinandersetzten.

Der Schreibstil des Buches ist wunderschön, auch wenn manche Sätze etwas schwer zu verstehen sind. Dennoch hat der Autor ein Talent dafür Dinge detailliert und lebendig zu beschreiben, sodass man genau weiß wie die Personen gerade fühlen und wieso sie es tun.
Das Buch ist allgemein sehr eindringlich geschrieben. Vieles bringt zum Nachdenken und ist tiefgründig und philosophisch. Besonders im Bezug zum zweiten Weltkrieg beginnt man über Schuld und Schicksale zu grübeln. Aber auch die Liebesgeschichte ist sehr zartfühlend. Die Annäherung und der Aufbau der Beziehung ist sehr interessant zu lesen und auch wenn es nicht besonders romantisch beschrieben wird, so ist spürt man dennoch die tiefe Liebe den zwei Personen.

Letztendlich ist dies ein fantastischer Klassiker, den man immer wieder mal lesen kann. Es ist tiefgründig und nachdenklich und eine sehr berührende Geschichte.