Rezesion „Tödlicher Podcast“ von Cleo Konrad

Der Debütroman von Cleo Konrad erzählt die Geschichte dreier Frauen: Zum einen ist da Nina, eine Putzfee, die während ihrer Tätigkeit gerne Podcasts hört. Sie ist ein großer Fan des Podcasts „Verbrechen Berlin“, der von der ominösen Malu M. veröffentlicht wird. In diesem Podcast geht es, wie der Name schon suggeriert, um Verbrechen in und um Berlin. Als Malu M. eines Tages in ihrem Podcast erwähnt, dass sie eine Putzfee gut gebrauchen könnte, bewirbt sich Nina online bei ihr und wird tatsächlich zum Probeputzen eingeladen.
Nun erfährt der Leser auch die Sichtweise von Malu M., die abgeschottet in einem riesigen Haus in einem Berliner Hinterhof wohnt. Kontakte außerhalb ihrer Familie hat sie nicht, auch für ihre Podcastfangemeinde ist sie eine Unbekannte.
Während Nina und Malu M. in der Gegenwart aufeinander treffen, beginnt die Geschichte von Jenni in der Vergangenheit und reicht schließlich bis in die Gegenwart. Jenni ist eine Ausreißerin, die ins Ausland flüchtet und dort Rico begegnet. Eine verhängnisvolle Verkettung von Umständen folgt.

Cleo Konrad gelingt es , den Charakteren Leben einzuhauchen. Gespannt folgt der Leser den Geschichten und fragt sich, ob und wenn ja wie das alles zusammenhängt. Durch die wechselnden Zeiten und Perspektiven eröffnet sich ein spannender Thiller, der so einige überraschende Wendungen beinhaltet. Ebenso werden die sozialen Medien thematisiert, deren ausufernde Wirkung den Leser tief berührt. Auch wenn nicht alle Fragen beantwortet werden bzw. einige Ungereimtheiten vorhanden sind, verspricht der Thiller mit seinem flüssigen Schreibstil Lesespaß bis zum Ende.

Wer gerne Thriller mit wechselnden Perspektiven liest, überraschende Wendungen mag und sich nicht mit ein paar Ungereimtheiten belastet, für den ist dieses Buch sehr empfehlenswert.

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Carmen Fortune entführt den Leser in einen kleinen Ferienort am See in Kanda. Die Eltern der 13-jährigen Percy kaufen dort ein Wochenendhaus und verbringen in dem Ort nun ihren Urlaub. Dort lernt Percy die Nachbarsjungen Sam (ebenfalls 13) und Charlie kennen. Gleich zu Beginn verstehen sich Sam und Percy und in dem darauffolgenden fünf Sommern entwickelt sich ihre Beziehung.

Nachdem sie als Erwachsene keinen Kontakt mehr hatten, treffen sie auf der Beerdigung von Sams und Charlies Mutter aufeinander.

Im Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart wird die Geschichte von Sam und Percy erzählt. Mit viel Feingefühl beschreibt die Autorin die Charaktere und das Erwachsenwerden.
Ich konnte mich sehr gut einfühlen und musste mit den Tränen kämpfen. Für mich ein tolles Leseerlebnis mit einer wichtigen Botschaft: Trau dich zu sagen, was du fühlst und was du willst. Sei ehrlich zu dir und anderen. Zeige dich verletzlich und du kannst (in der Liebe) nur gewinnen - nämlich die Achtung vor dir selbst!

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In ihrem Buch erzählt Colleen Hoover die Geschichte von Keena und Ledger. Keena hat die letzten fünf Jahre im Gefängnis verbracht, weil sie sich schuldig am tödlichen Unfall ihres Freundes Scott bekannt hat. Kurz nach dem Urteil stellte sie fest, dass sie schwanger ist. Ihre gemeinsame Tochter Diem wächst bei
den Eltern von Scotty auf. Ihnen wird das Sorgerecht erteilt. Ledger, der beste Freund von Scott aus Kindertag, lebt in der Nähe von Diem und ist ein wichtiger Teil ihres Lebens.
Nachdem Keena aus der Haft entlassen wurde, zieht sie in den Ort, in dem Diem lebt und trifft auf Ledger. Die gegenseitige Anziehung ist groß, die Hindernisse auch.
Keena möchte ihre Tochter kennenlernen, Ledger und Scotts Eltern jedoch haben ihre Trauer und Wut über Scotts Tod im Hass auf Teena .

Der Perspektivenwechsel zwischen Teena und Ledger zeichnet das Ausmaß des Dilemmas sehr gut nach. Durch Briefe von Teena an ihren verstorbenen Scotty erfährt der Leser viele Hintergründe und die Charakteren werden deutlich.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Erzählung liest sich flüssig. Es ist ein Thema, das nicht oft aufgegriffen wird. Ich hab bis zum Ende mitgefiebert. Toll auch die verschiedenen Blickwinkel, die der Leser erfahren kann. Alles hat eben drei Seiten: eine die ich sehe, eine die du siehst und eine, die wir beide nicht sehen.
Das Buch wirbt dafür, die eigene Sichtweise nicht als die einzig wahre anzusehen. Und diese Einsicht würde uns Menschen echt das Leben erleichtern!

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In dem Bundle von Anne Goldberg geht es um drei Liebesgeschichten, die mitten aus dem Leben gegriffen sind.
Der erste Band „Only one Song“ thematisiert das Kennen- und Liebenlernen von Winston und Theo. Sie arbeitet an der Theke einer Bar, in der verschiedene Bands live auftreten. Er ist der Schlagzeuger einer aufsteigenden Band, der eines Abends dort einen Auftritt hat. Aufgrund eines Missverständnisses glaubt Theo, der Schlagzeuger sei die angekündigte Aushilfe für die Bar. Worauf beide ihrer Spitznamen sicher sind: Dings und Insta. Die Geschichte beginnt mit Leichtigkeit und Witz, verliert dann an Dynamik, gewinnt dafür jedoch an Tiefgang. Und endet mit einem Paukenschlag.

Der zweite Teil „only one letter“ dreht sich um Liz und Nate. Er der Austauschstundend aus den USA, sie die junge Frau, die mit einem Trauma zu kämpfen hat. Während er ihr zur Seite steht, verbirgt er geschickt seine eigene persönliche Hölle. Die eher ungewöhnliche Erzählweise nimmt die Leserschaft mit auf eine Reise zur Traumabewältigung, in die Vergangenheit und Gegenwart der Protagonisten. Es ist von Beginn an klar, dass es nicht um das hin-und her von jungen Erwachsenen geht, sondern um tiefgreifendere Themen.

Im letzten Buch der Reihe „Only one Note“ begleitet der Leser ein Paar Anfang dreißig. Nell und Charles kenne sich seit ihrer gemeinsamen Schulzeit. Der bisher unerfüllte Kinderwunsch setzt beiden zu. Kurz vor der Hochzeit hat Chales einen One-Night -Stand und beichtet ihn Nell umgehend. Daraus entspannt sich eine Erzählung um Wut und Enttäuschung, Trauer und Demut, Vergebung und Verzeihen und der Frage, ob die Hochzeit doch noch stattfinden wird? Was bedeutet es, die große Liebe für immer zu verlieren?

Anne Goldberg versteht es, alle drei Geschichten so zu erzählen, dass der Leser sich sehr gut einfühlen kann. Sicherlich liegt das auch an den Charakteren, die so normal sind und in denen sich der Leser wiederfindet. Somit sollten Taschentücher bereit gehalten werden. Interessant sind auch die verschiedenen Erzählweisen, beispielsweise wird die Geschichte von Nell und Charles aus der männlichen Sicht beschrieben. Es empfiehlt sich, die drei Bände hintereinander zu lesen, um den jeweiligen Kontext und die Verbindungen zueinander einordnen zu können. Keines der Bücher behandelt ein Klischee, es handelt sich eher um tiefgreifende Themen. Deshalb möchte ich auch auf die Triggerwarnung im Buch verweisen. Wer Liebesgeschichten abseits der gängigen Themen sucht, ist hier genau richtig. Die Bücher lesen sich flüssig. Mein persönlicher Favorit ist Teil Drei, auch wenn er für mich der Traurigste ist.

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Wer hat nicht schon davon gehört - den Kinderkuren, die nach den kriegsbedingten Kinderlandverschickungen nun in der BRD fortgeführt wurden, natürlich nur zum Wohl der Kinder. Der Roman spielt zu Beginn der 60er Jahre, die Kinderkuren wurden aber bis weit in die 80er Jahre durchgeführt. Kinder, die nicht für sich sorgen können, zum Teil werde lesen noch schreiben können (im Roman werden Vierjährige erwähnt) werden für Wochen ohne Elternteil in ein Kindekurheim verschickt. Und sind auf die dortigen Erwachsenen auf Grdeih und Verderben ausgeliefert. Im Roman ist dieses Kinserkurheim das Strandhafer in Norderney, einer Insel in der Nordsee. Dort arbeiten Frauen, die großteils in der Nazizeit groß wurden oder aber diesen Teil der deutschen Geschichte mitgetragen haben. Und das spiegelt sich auch im Alltag der Kinderkurheime wieder. Drastische Strafen und Entwürdigungen werden als notwendige Erziehungsmaßnahmen deklariert. Hanna und ihre Cousine Evi haben erst kürzlich ihre Ausbildung als Pflegerinnen abgeschlossen und beginnen nun weit weg von daheim dort ihr Arbeitsleben. Während Evi sich anpasst, beginnt in Hanna schon bald der moralische Kompass zu navigieren.
Dieser Hauptstrang wird zunehmend ergänzt durch eine weitere Erzählung: Hanna begegnet Jan, einem Niederländer, der versucht mehr über den Verbleib seiner Tante zu erfahren, die in der Zeit des Kriegsendes plötzlich verschwand. Ihr letzter Aufenthalt: Norderney
Beide Erzählstränge beginnen miteinander zu verschmelzen und enden gemeinsam bei den Personen von Strandhafer.

Die Erzählung lässt sich flüssig lesen, die Personen werden gut dargestellt, wenn auch manchmal etwas überspitzt.

Ich bin begeistert, dass sich eine Autorin an das schwierige Thema " Kinderkuren" getraut hat und es so gut umgesetzt hat.
Tausende von Erwachsene, die selbst an so einer Kinderkur teilnehmen mussten, werden sich in den Kindern wiedererkennen können. Es ist ein Teil der deutschen Geschichte, den viele lieber verschweigen oder abtun mit dem Satz "so war das halt damals, das war so üblich man hat gedacht, man tut den Kindern was Gutes....!" Wie man denken kann, dass es Kindern gut geht, die wochenlang keinen Kontakt zu den Eltern haben, ist mir ein Räseln. Aber doch bittere Realität.

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