Viel Erotik, dafür eher wenig Handlung
All of MeMit "All of Me" erschien der Auftaktband des "Finding Me"-Duetts von K.L. Kreig.
Was Euch erwarten wird (s. Klappentext):
Erfolgreicher Geschäftsmann bei Tag, Playboy bei Nacht - das ist das Leben von ...
Mit "All of Me" erschien der Auftaktband des "Finding Me"-Duetts von K.L. Kreig.
Was Euch erwarten wird (s. Klappentext):
Erfolgreicher Geschäftsmann bei Tag, Playboy bei Nacht - das ist das Leben von Shaw Mercer. Doch als ein Skandal um sein ausschweifendes Liebesleben seinen Vater die Wahl zum Bürgermeister kosten könnte, tut er alles, um sich ein neues Image zu verpassen - das eines Mannes, der endlich sein Herz verloren hat. Dazu engagiert er Willow Blackwell. Für 250.000 Dollar ist sie bereit, seine Freundin zu spielen. In seinem Bett zu landen oder sich gar in ihn zu verlieben stand jedoch nicht im Vertrag ...
Zu den Protagonisten:
Die 26-jährige Willow Blackwell war mir von Beginn an sehr sympathisch. Sie ist eine starke und äußerst selbstbewusste Frau. Willow scheint so ziemlich der Traum eines jeden Mannes zu sein. Sie ist gebildet; besitzt einen tollen Charakter und natürlich ist sie auch wunderschön. Willow liebt ihre Familie über alles und trauert dem Verlust ihrer geliebten Schwester und ihres Vaters immer noch nach. Für ihre an Alzheimer erkrankte Mutter hat sie sogar ihren großen Traum aufgegeben. Willow arbeitet hart und auch wenn einer ihrer Berufe häufig in der Kritik steht, vergisst sie ihren persönlichen Wert dabei nie. Sie lässt sich nicht herabsetzen oder unterdrücken Wie so viele, lebt auch sie mit einer Fassade und sie macht öfters dicht, als es ihren Mitmenschen lieb wäre. Sie hat eine traurige Vergangenheit hinter sich und versucht wirklich alles für eine bessere Zukunft. Willow ist eine Kämpferin und ich respektiere sie sehr.
Mit unserem Playboy Shaw musste ich erst einmal warm werden. Sein Ruf hat mir tatsächlich nie so richtig gefallen. Obwohl er sehr engagiert und tatenkräftig ist, ist er dennoch eher oberflächlich veranlagt. Mit Emotionen konnte er noch nie so richtig und eine der wenigen Gefühle, welcher er zu empfinden scheint, ist die Lust. Daher war es für mich recht unterhaltsam zu sehen, wie er sich langsam in Willow verliebt und sich dabei selbst total verwirrt. Nichts und niemanden liebt Shaw mehr als seine Familie. Sie ist sein ein und alles und er würde wirklich alles für sie tun. Sein Verhalten Frauen gegenüber hat ihn für mich (zunächst!) recht unsympathisch gemacht. Auch sein Beschützerinstinkt und die Bezeichnung, dass Willow sein Eigentum sei, sind für mich zu stark präsent gewesen. Trotzdem kann ich nachvollziehen, warum er für einige von Euch Book-Boyfriend-Material ist.
Ich glaube, dass ich mich mit ihm noch in einem Zwiespalt befinde.
Zur Geschichte:
Viel Erotik und leider wenig Handlung.
Es hat unglaublich viele ausschweifende Sexszenen mit Willow und Shaw gegeben.
Die Liebesgeschichte der beiden ist mehr oder weniger ein intensives hin und her gewesen.
Für meinen Geschmack sind einfach zu wenig tiefgründige Dialoge vorhanden gewesen.
Bei der Haupthandlung lagen Erotik und Lust im Vordergrund, während die Tiefe an manchen Stellen so gut wie gefehlt hat.
Auch nebenbei ist nicht wirklich viel geschehen.
Die einzige Nebenhandlung, welche für mich richtig viel Potenzial hatte, ist die um Willows Vergangenheit und ihre familiäre Situation.
Leider wurde diese nicht so eingesetzt, wie ich es mir gewünscht hätte.
Allerdings muss ich sagen, dass von Mitte bis Ende endlich etwas mehr passierte.
Willow wurde mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und Shaw hat seine empathische Ader wiedergefunden.
Es ist spannend und auch sehr emotional geworden.
Zur Authentizität der Charaktere:
Bei K.L. Kreig hatte ich das Gefühl, dass jeder Charakter frei und ungezwungen entstanden ist. Die Charaktere wirkten menschlich und ihrem Alter angepasst.
Auch wenn es bei manchen Charakteren von ihrem Verhalten her oft eher in das Extreme ging, konnte ich die meisten ihrer Handlungsmotive gut nachvollziehen.
Zum Thema und dessen Umsetzung:
K.L. Kreig hat sich hier mit allgemeinen Themen auseinandergesetzt. Dabei weist sie auf den Einfluss der öffentlichen Meinung auf ein Individuum hin und zeigt konkret die Ausgänge davon. Sie stellt das Leben selbst als eine Challenge dar; komplett ungeschönt und real. Außerdem hat sie die Entwicklung einer Person durch das Kennenlernen einer anderen thematisiert und gezeigt, dass es für die Liebe nie zu spät ist und dass es für sie auch kein Ablaufdatum gibt.
Die Umsetzung ist ihr hierbei sehr gut gelungen.
Schreibstil und Cover:
Ich hatte wirklich keine Ahnung, was zu erwarten war.
Aber ich bin positiv überrascht. Der Schreibstil von K.L. Kreig hat sich für mich als flüssig; detailliert; unterhaltsam; emotional; poetisch und intensiv herausgestellt.
Das Cover hat zwar eine schlichten, aber auch einen sehr eleganten Eindruck bei mir hinterlassen.
Mein Fazit:
Es ist ein sehr erotik-lastiges Buch, dennoch hatte es sehr gute Stellen mit viel Emotion.
Manche Charakterzüge sind zwar sehr extrem ausgeprägt gewesen, aber alles in allem reden wir hier von einem sehr guten Durchschnittsbuch.
Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil.
Eine klare Empfehlung für jeden möchte ich jedoch nicht aussprechen. Ihr müsst einfach mit dem Grundkonzept und der Erotik des Buches klarkommen, dann wird das schon!