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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2023

Wieder eine tolle RomCom von Ali Hazelwood

Check & Mate – Zug um Zug zur Liebe
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Wie immer bei Büchern von Ali Hazelwood begeistert sie durch ein Setting, das sonst eher als nerdy angesehen wird - diesmal ist es die Welt des Profi-Schachs. Der Einstieg fällt dem Leser anhand ihres ...

Wie immer bei Büchern von Ali Hazelwood begeistert sie durch ein Setting, das sonst eher als nerdy angesehen wird - diesmal ist es die Welt des Profi-Schachs. Der Einstieg fällt dem Leser anhand ihres tollen Stils und des gut recherchierten Hintergrunds wie immer sehr leicht und man findet sich schnell zurecht, sodass man ganz abtauchen kann. Beim Lesen hatte ich ganz oft Feelings wie bei Das Damen-Gambit von Netflix, welches ebenfalls Schachspielen sexy dargestellt hat.

Getragen wird die Handlung von wieder einmal wundervollen, gegensätzlichen und leicht schrulligen Charakteren. Mallory und Nolan sind Protagonisten, die sich einiges liefern: spannende Schachduelle, hitzige und witzige Wortgefechte, tiefgründige Gespräche und das Zeigen ihrer verletzlichen Seiten. Sie kommen sich in einem nachvollziehbaren Tempo näher und man fiebert gerne mit ihnen mit.

Auch ihre Hintergründe und der jeweilige emotionale Ballast hat Ali Hazelwood mal wieder toll und authentisch aufbereitet. Hier habe ich das Gefühl, es agieren echte Menschen mit Vergangenheit und nicht perfekte Romance-Helden. Nolan und Mallory sind so schön nahbar und auch als Paar eines mit Ecken und Kanten. Was mir aber tatsächlich etwas gefehlt hat, einfach weil aufgrund der übrigen Bücher meine Erwartungshaltung eine andere war - der Spice war eindeutig mehr als dezent gehalten. Das mag meinen Gesamteindruck jedoch nur gering zu beeinträchtigen, da Ali Hazelwood wieder einmal eine fantastische RomCom abgeliefert hat.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

(K)ein Jahr ohne Mord für den Donnerstagsmorclub

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Mit Der Teufel stirbt zuletzt legt Richard Osman den mittlerweile vierten Teil um den Donnerstagsmordclub vor und hat sich damit nicht nur in mein Leserherz geschrieben. Die Truppe um Ex-Spionin Elizabeth ...

Mit Der Teufel stirbt zuletzt legt Richard Osman den mittlerweile vierten Teil um den Donnerstagsmordclub vor und hat sich damit nicht nur in mein Leserherz geschrieben. Die Truppe um Ex-Spionin Elizabeth löst mit solch einem Charme und Witz jeden Fall und lässt die Polizei dabei alt aussehen.

Der große Reiz des Donnerstagsmordclubs liegt dabei auf den wild durchgewürfelten Charakteren, die auch mal in der moralischen Grauzone agieren, die man aber dennoch alle schnell ins Herz schließt. Genau dieser Mix an Charakteren und ihre amüsante Interaktion ist eine der großen Stärken dieser Reihe. Ebendiese Charaktere verstehen es dabei, zugleich so viel Emotionen zu transportieren und das Leben als ältere Person in all seinen Facetten einzufangen. Besonders berührt hat mich in diesem Teil etwa der Blick auf das Thema Alzheimer und Demenz, das mit großem Fingerspitzengefühl aus der Sicht eines Betroffenen und seinen Angehörigen erzählt wird.

Daneben liefert Richard Osman für seine Renter-Ermittler aber auch jedes Mal einen spannenden Kriminalfall ab, der tief in Englands Untergrund und Milieu blicken lässt. So auch in Der Teufel stirbt zuletzt, der sich mit dem Thema Kunstschmuggel und Drogenkriminalität auseinandersetzt.

Wie immer ist es ihm auch im vierten Teil gelungen, eine perfekte Melange aus Spannung, Witz und Cosy Feelings zu schaffen. Ich hoffe sehr, dass dies nicht der letzte Fall für den Donnerstagsmordclub war!

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Veröffentlicht am 13.12.2023

Endlich neues aus Alagaesia

Murtagh - Eine dunkle Bedrohung
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Für viele Leser gehört die Eragon-Reihe von Christopher Paolini sicherlich ebenso zu Fantasy wie etwa Harry Potter oder Herr der Ringe, für mich gehört sie auf jeden Fall zu den modernen Klassikern des ...

Für viele Leser gehört die Eragon-Reihe von Christopher Paolini sicherlich ebenso zu Fantasy wie etwa Harry Potter oder Herr der Ringe, für mich gehört sie auf jeden Fall zu den modernen Klassikern des Genres. Nachdem Paolini mit "Die Gabel, die Hexe und der Wurm - Geschichten aus Alagaësia" mit einer Kurzgeschichtensammlung wieder in Eragons Welt entführte, dauerte es noch gefühlt ewig, bis mit Murtagh endlich wieder ein neuer Roman aus dieser Welt erschienen ist.

In Paolinis neuestem Werk folgen wir also nun nicht mehr Eragon und Saphira, sondern (Anti-)Helden Murtagh und seinem Drachen Dorn. Die Handlung setzt dabei einige Zeit später an als das Ende des finale Band der Eragon-Reihe. Und für mich als langjährigen Fan fühlte es sich ein wenig so an wie nach Hause kommen, als ich wieder in Alagaësia abgetaucht bin. Zum einen liegt das daran, dass vieles durch den Stil des Autors wieder in Erinnerung gerufen wurde und sich vertraut anfühlte. Christopher Paolini hat für mich einen der schönsten Stile schlechthin und schreibt unheimlich bildhaft und poetisch, sodass die Szenen quasi bildhaft vorstellbar sind.

Zum anderen lag es auch daran, dass überaus passend zur übrigen Handlung einiges der vorherigen Bücher durch Erklärungen wieder in Erinnerung gerufen wurde und man auch auf einige altbekannte Figuren der alten Reihe trifft. Dennoch sind meines Erachtens für dieses Buch keinerlei Vorkenntnisse der Eragon-Saga nötig und man kann auch wunderbar mit "Murtagh" in dieses Universum einsteigen.

Auch Protagonist Murtagh und Drache Dorn sind dem Leser sicherlich bereits bekannt und als zerrissener, ambivalenter Charakter in Erinnerung geblieben, der sich dann doch für die richtige Seite entschieden hat. Dennoch ein Außenseiter, ist er nun unterwegs in Alagaësia und stößt dabei auf unheimliche Machenschaften, denen er auf den Grund geht...

Murtagh ist für mich nach dem Lesen dieses Buches vielleicht sogar ein noch besserer Held als es Eragon war. Letzterer war mir manchmal dann doch etwas zu glatt, zu perfekt. Murtagh zaudert zu Recht mit seiner Vergangenheit und der Frage nach der eigenen Schuld, nach Sühne und Gerechtigkeit. Hier schimmerte an vielen Stellen ein Tiefgang durch, der mir sehr zugesagt hat. Daraus erklärten sich auch Murtaghs Beweggründe und Entscheidungen - obwohl er es sich auch einfacher machen könnte, kümmert er sich dennoch um die Geschicke des Landes und dessen Zukunft.

Dabei muss er sich im Buch einigen Geheimnissen sowie alten und neuen Bedrohungen stellen und versucht, die tatsächliche Gefahr für Alagaësia einzuschätzen. Paolini spart hierbei nicht an actionreichen Szenen, dramatischen Kämpfen und unterschwelliger Spannung. Man gerät selbst ins Rätseln, was da nun genau abläuft und wie alles mit den vorherigen Geschehnissen zusammenhängen könnte. Dabei hat der Autor plausible Erklärungen parat, als er seine Welt durch neue (?) Bedrohungen erweitert. All das gipfelt in einem toll geschriebenen Showdown, bei dem der Leser allerspätestens auf den Geschmack gekommen ist und quasi sofort mehr von Murtagh, Eragon und den Drachen lesen möchte.

Ein fantastisches Buch, welches sowohl aus Standalone, als Reihenerweiterung als auch als Auftakt zu einer neuen Reihe funktioniert und einfach nur Spaß macht!

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Neues Fantasy-Highlight von Julia Dippel

Die Sonnenfeuer-Ballade 1: A Song to Raise a Storm
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Ich war riesig gespannt auf dieses neue Buch von Julia Dippel und hatte unbewusst wohl auch eine recht hohe Erwartungshaltung. Und ich kann direkt vorweg sagen, dass "A Song to Raise a Storm" die Erwartung ...

Ich war riesig gespannt auf dieses neue Buch von Julia Dippel und hatte unbewusst wohl auch eine recht hohe Erwartungshaltung. Und ich kann direkt vorweg sagen, dass "A Song to Raise a Storm" die Erwartung mehr als erfüllt hat.

Julia Dippel entführt den Leser in eine mythische Welt voller rätselhafter Kreaturen und einem ganz eigenen, neuartigen Fantasy-Worldbuilding. Dabei merkt man auf jeder Seite, dass ebendiese gut konstruiert ist, sodass man als Leser voll in sie abtauchen kann. Gut gefallen hat mir, dass man sich gemeinsam mit Protagonistin Sintha in gewisser Hinsicht den Wesen und ihrer Hintergründe annähert und hierdurch immer besser kennenlernt. Zu Beginn tauchen viele Begrifflichkeiten auf, die sich durch das Glossar recht schnell klären. Hierdurch kann man sich relativ schnell in dieser neuartigen Welt zurechtfinden. Die Autorin überzeugte mich auch durch ihren wirklich tollen Stil, der eine atmosphärische Stimmung schafft und den Leser förmlich ins Geschehen saugt. Ebenso gelungen fand ich auch die Gestaltung des Buches, das nicht nur durch außerordentliches Cover und Karte, sondern auch durch liebevolle Gestaltung der einzelnen Kapitel überzeugen konnte.

So fiebert man auch schnell mit Sintha mit, wenn sie sich mit gefährlichen Wesen und einem vermeintlichen Mörder in einem verschneiten Gasthof wiederfindet. Die Wortduelle, die sich Sin mit Arez und den seinen liefert, haben mich köstlich amüsiert und auch für einige Lacher gesorgt. Daneben blieb die Spannung konstant hoch durch das Krimi-Element, bei dem der Leser einigen falschen Fährten folgt und mit Sin und Arez in manche brenzligen Situationen gelangt. Dabei wird schnell deutlich, dass hinter all dem viel mehr steckt, wie auf den ersten Blick scheint.

Eben diese Mischung aus bissigen Dialogen, spannender Kriminalgeschichte, neuartigen Fantasyelementen und zudem den fliegenden Funken zwischen Arez und Sintha machte das Buch bereits während des Lesens zu einem absoluten Highlight. Gelungen fand ich auch das Spicy Bonuskapitel, zu dem man per QR-Code gelangte - das habe ich so bisher auch noch nicht gesehen, die Umsetzung hat mir wirklich gut gefallen!

Dazu kam aber auch der moralische Konflikt, in den Sin und Arez immer wieder gelangen und der durch ihre Interaktion miteinander immer wieder hochkocht. Beide kommen durch das Gegenüber ins Nachdenken, reflektieren sich und wachsen daran, sind aber oft immer wieder in alten Denkmustern gefangen. Ich freue mich darauf, diesbezüglich noch mehr in Band 2 zu lesen.

Julia Dippel wartet in diesem Auftakt mit einem überraschenden Finale auf, der mich tatsächlich total überraschen konnte. Gegen Ende haben sich die Ereignisse nochmal überschlagen und man hält die Spannung tatsächlich kaum aus. Sobald man denkt, es käme zu einer Auflösung, stellen sich anschließend nur mehr fragen. Ein Beweis, wie klug die Autorin das Buch geplottet hat. Dieses Ende hat mein Herz auf jeden Fall gebrochen zurückgelassen - nach diesem fiesen Cliffhanger kann ich das Erscheinen des zweiten Bandes wirklich kaum erwarten!

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Fantasy-Jahreshighlight

A Breath of Winter
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Carina Schnell schafft durch ihren Stil eine neuartige Fantasy-Welt, die inspiriert ist von nordischer Mythologie und bei der sie viele Elemente zu einem neuen Leseerlebnis mixt. Ich konnte recht schnell ...

Carina Schnell schafft durch ihren Stil eine neuartige Fantasy-Welt, die inspiriert ist von nordischer Mythologie und bei der sie viele Elemente zu einem neuen Leseerlebnis mixt. Ich konnte recht schnell in das Worldbuilding abtauchen und mich zurechtfinden. Man merkt, dass Carina Schnell sich hier viele Gedanken gemacht hat und diese Welt so viel tiefer geht, als der Leser merkt. Dadurch entsteht auch eine unglaubliche Atmosphäre mit Sogwirkung. Ich könnte mir vorstellen, noch viel öfter nach Middangard zurückzukehren und weitere Abenteuer zu erleben.

Und Abenteuer erleben auch die Protagonisten des Buches! Smilla, Gent und die Wilde Jagd sind gut gezeichnete Charaktere mit Tiefgang aber auch mit Witz und Humor. Ich konnte mich hier tatsächlich nicht entscheiden, ob mir die Interaktion zwischen Gent und Smilla oder der Wilden Jagd untereinander besser gefallen haben – wie gut, dass diesbezüglich ein wirlich tolles, ausgewogenes Verhältnis besteht.

Gleiches gilt auch für die Handlung an sich. Es wechseln sich viele spannungsgeladene Szenen der Mörderjagd mit actionreichen Kampfszenen mit witzigen Dialogen und romantischen Szenen ab. Die Handlung wird abwechselnd aus Sicht von Smilla, Gent und einem bedrohlichen Dritten erzählt, wodurch der Leser auch Einblicke in das jeweilige Innenleben der Protagonisten erhält. Smilla und Gent sind wirklich ein Paradebeispiel für Slow Burn und es gibt auch richtig schöne und spicy Szenen, die das richtige Maß getroffen haben.

Die Handlung gipfelt in einem wahnsinnigen Finale, das mit einer fiesen Wendung und einigen Schockmomenten aufwarten kann. Ich konnte teilweise nicht glauben, dass sich das Buch nun so entwickeln soll, denn hier war nichts plump vorhersehbar, im Gegenteil! Mein Herz wurde zerrissen und ich muss eigentlich direkt wissen, wie es weitergeht.

Für mich ein absolutes Jahreshighlight und ein wahnsinnig starker Auftakt zur Rabenwinter-Saga. Ich fiebere nun dem zweiten Teil entgegen!

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