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Veröffentlicht am 15.12.2025

Wenn Zeit zur Waffe wird

Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach
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Nach dem starken Auftakt der Vortex-Reihe war ich gespannt, ob der zweite Band dieses Niveau halten kann – und wurde mehr als positiv überrascht. „Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach“ ist kein ...

Nach dem starken Auftakt der Vortex-Reihe war ich gespannt, ob der zweite Band dieses Niveau halten kann – und wurde mehr als positiv überrascht. „Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach“ ist kein klassischer Übergangsband, sondern legt erzählerisch deutlich an Tempo, Tiefe und Intensität zu.
Der Einstieg gelingt mühelos. Durch geschickt eingebaute Gedanken und Dialoge findet man sofort zurück in die Welt von Elaine und Bale und ist augenblicklich wieder mitten im Geschehen. Während Band 1 vor allem das Fundament gelegt hat, geht es hier deutlich weiter: Die Geschichte wird größer, komplexer und emotional fordernder. Zeitreisen, neue Orte und immer mehr Enthüllungen sorgen dafür, dass kaum eine Seite ohne Spannung vergeht.
Besonders beeindruckt hat mich die Entwicklung von Elaine. Sie wirkt reifer, entschlossener und wächst sichtbar in ihre Rolle hinein – ohne dabei an Verletzlichkeit zu verlieren. Diese innere Wandlung fühlt sich glaubwürdig an und macht sie zu einer sehr greifbaren Protagonistin. Bale bleibt stellenweise geheimnisvoll, öffnet sich aber langsam, was die Dynamik zwischen den beiden intensiviert. Die romantischen Momente bleiben dabei dezent im Hintergrund und fügen sich gut in die Handlung ein, ohne sie zu dominieren.
Inhaltlich erweitert Anna Benning das Worldbuilding deutlich: Man erfährt mehr über die Vermengten, über den Urvortex und über die Entstehung der Welt. Mit jedem Kapitel setzen sich weitere Puzzleteile zusammen – nur um an anderer Stelle wieder neue Fragen aufzuwerfen. Besonders stark fand ich, wie oft vermeintliche Gewissheiten ins Wanken geraten und sich Wahrheiten als trügerisch entpuppen. Genau das verleiht der Geschichte ihren besonderen Reiz.
Der Schreibstil ist erneut sehr flüssig, bildhaft und intensiv. Die Schauplätze sind so detailliert beschrieben, dass man sie förmlich vor sich sieht, und die permanent spürbare Bedrohung hält die Spannung konstant hoch. Gerade im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse, emotionale Momente wechseln sich mit actionreichen Szenen ab – und am Ende bleibt man atemlos zurück.

Fazit:
„Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach“ hebt die Reihe auf ein neues Level. Spannender, emotionaler und komplexer als der Auftakt, überzeugt dieser Band mit starker Figurenentwicklung, erweitertem Worldbuilding und einigen überraschenden Wendungen. Ein mitreißender zweiter Teil, der Lust auf mehr macht – und mit einem Cliffhanger endet, der das Warten auf Band 3 zur echten Geduldsprobe werden lässt. Absolute Leseempfehlung für alle, die Zeitreisen, Urban Fantasy und emotionale Spannung lieben.

Veröffentlicht am 02.11.2025

Zwischen Eis, Ehrgeiz und echter Liebe

Fake the Crush (Play it Fake 1)
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Mit Fake the Crash entführt Elizabeth S. Sawyer ihre Leser:innen in die aufregende Welt des professionellen Snowboardens – voller Adrenalin, Emotionen und dem zarten Prickeln einer Liebe, die eigentlich ...

Mit Fake the Crash entführt Elizabeth S. Sawyer ihre Leser:innen in die aufregende Welt des professionellen Snowboardens – voller Adrenalin, Emotionen und dem zarten Prickeln einer Liebe, die eigentlich gar nicht echt sein sollte. Der Roman verbindet sportliche Leidenschaft mit emotionaler Tiefe und erzählt die Geschichte zweier Menschen, die auf und neben dem Eis lernen, wieder Vertrauen zu fassen – in sich selbst und ineinander.
Im Mittelpunkt stehen Hannah und Espen, zwei talentierte Snowboarder mit ganz unterschiedlichen Lebenswegen. Hannah lebt mit ihren Freunden in Tirol und träumt davon, bei den Olympischen Spielen anzutreten. Nach einem verpatzten Sprung und Bronze statt Gold plagen sie Selbstzweifel – und der Druck, sich endlich von einer Agentur sponsern zu lassen, wächst. Espen dagegen kämpft mit seiner Vergangenheit: Alkohol, schlechte Schlagzeilen und ein angespanntes Verhältnis zu seiner Familie haben seinem Ruf geschadet. Jetzt will er beweisen, dass er sich verändert hat.
Als ihre Trainer die Idee einer Fake-Beziehung vorschlagen, um ihre Karrieren zu retten, prallen zwei Welten aufeinander. Was als strategisches Manöver beginnt, entwickelt sich schnell zu einem emotionalen Balanceakt zwischen Nähe und Distanz, Pflicht und Gefühl. Elizabeth S. Sawyer schafft es, diese Dynamik glaubwürdig und mit viel Feingefühl darzustellen. Hannahs anfängliche Skepsis und Espens ungeschliffene, aber ehrliche Art ergänzen sich perfekt – ihre Chemie ist spürbar, ohne je kitschig zu wirken.
Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und atmosphärisch, sodass man die eisige Bergluft fast auf der Haut spürt. Besonders gelungen ist die Darstellung der Snowboardwelt – authentisch, spannend und zugleich emotional. Man fiebert mit, wenn Hannah und Espen ihre Grenzen austesten, lacht über ihre Wortgefechte und spürt, wie sich Vertrauen langsam in Zuneigung verwandelt.
Auch die Nebenfiguren bringen Leben in die Geschichte: Hannahs WG, Espens Freunde und die wiederkehrenden Charaktere aus Sawyers früheren Büchern sorgen für Humor, Zusammenhalt und kleine Momente zum Schmunzeln. Trotz der Leichtigkeit spart die Autorin ernste Themen nicht aus – von Selbstzweifeln über Leistungsdruck bis hin zu familiären Erwartungen. Diese Mischung aus Tiefgang und Romantik macht den Roman zu mehr als einer klassischen Sports-Romance.

Fazit:
Fake the Crash ist eine gefühlvolle, winterliche Lovestory mit Herz, Humor und einer ordentlichen Portion Schneestaub. Elizabeth S. Sawyer beweist einmal mehr, dass sie Emotionen ebenso meisterhaft einfängt wie sportliche Spannung. Eine Geschichte über zweite Chancen, Mut und die Liebe, die selbst in der kältesten Umgebung Wärme schenkt – perfekt für Fans von Sports-Romance mit echter Tiefe.

Veröffentlicht am 02.11.2025

Zwischen Feder, Feuer und Gefühl

Palace of Ink & Illusions, Band 1 - Der Kuss der Muse
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Mit Palace of Ink & Illusions – Der Kuss der Muse gelingt Sabine Schoder ein magischer Reihenauftakt, der modernes Storytelling mit mythologischen Elementen verbindet. Die Geschichte ist so mitreißend, ...

Mit Palace of Ink & Illusions – Der Kuss der Muse gelingt Sabine Schoder ein magischer Reihenauftakt, der modernes Storytelling mit mythologischen Elementen verbindet. Die Geschichte ist so mitreißend, humorvoll und emotional, dass man kaum bemerkt, wie schnell die Seiten verfliegen.
Im Mittelpunkt steht Liv, die kurz vor dem beruflichen Aus steht, nachdem sie von der Kunstuniversität geflogen ist. Ihre letzte Chance sieht sie in einem Autorenwettbewerb auf der Insel Korfu, wo sie eigentlich nur Aufmerksamkeit für ihren eigenen Webtoon gewinnen will – doch sie gerät in ein gefährliches Spiel rund um die neun Musen. Diese sind nicht bloß mythologische Gestalten, sondern reale, machtvolle Wesen, deren Küsse ungeahnte Konsequenzen haben.
Liv ist eine wunderbar lebendige, schlagfertige Protagonistin, die kein Fettnäpfchen auslässt und mit viel Charme und Herz über sich hinauswächst. Ihr Humor, ihre Tollpatschigkeit und ihr Mut machen sie zu einer Figur, mit der man sofort mitfiebert. Flame, ihr geheimnisvoller Gegenspieler, bildet dazu den perfekten Kontrast – distanziert, kontrolliert, doch mit einer Tiefe, die ihn zunehmend nahbar macht. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Dynamik voller Spannung, Humor und Gefühl, die das Buch trägt, ohne in Kitsch abzurutschen.
Die Handlung ist temporeich, bildgewaltig und gespickt mit Twists, Emotionen und einer Prise Spice, die der Geschichte zusätzliche Intensität verleiht. Besonders gelungen ist das Worldbuilding: Schoder verknüpft griechische Mythologie mit Elementen der Kunst und Kreativität, reflektiert dabei auf kluge Weise, was es bedeutet, schöpferisch zu sein – inklusive der Opfer und Zweifel, die damit einhergehen.
Auch Nebenfiguren wie Shelly oder Sawyer bringen Tiefe und Witz in die Geschichte, und die farbenprächtigen Schauplätze – von mediterranen Küsten bis zu mystischen Tempeln – sind so atmosphärisch beschrieben, dass man sich direkt nach Korfu versetzt fühlt.
Der Schreibstil ist typisch Sabine Schoder: locker, modern, emotional, mit pointierten Dialogen und einem Rhythmus, der zwischen Spannung und Gefühl perfekt ausbalanciert ist. Humorvolle Szenen wechseln sich mit intensiven Momenten ab, die einen mitten ins Herz treffen.

Fazit:
Palace of Ink & Illusions – Der Kuss der Muse ist ein mitreißender, fantasievoller Auftakt voller Emotion, Spannung und Charme. Sabine Schoder schafft eine Geschichte über Mut, Kreativität und Liebe, die durch starke Figuren, raffinierte Wendungen und ein grandioses Setting überzeugt. Ein Highlight für alle, die Romantasy mit Tiefgang und Witz lieben.

Veröffentlicht am 02.11.2025

Magie, Götter und Herzklopfen

Die Prinzen des Winters: Eisflimmern
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Mit „Die Prinzen des Winters – Eisflimmern“ führt K.T. Steen ihre faszinierende Eisfeuer-Saga in die nächste Runde – und beweist erneut, dass ihre Reihe nichts von ihrer Magie eingebüßt hat. Der vierte ...

Mit „Die Prinzen des Winters – Eisflimmern“ führt K.T. Steen ihre faszinierende Eisfeuer-Saga in die nächste Runde – und beweist erneut, dass ihre Reihe nichts von ihrer Magie eingebüßt hat. Der vierte Band knüpft nahtlos an die Ereignisse von Eisflammen an und führt die Leserinnen und Leser noch tiefer in eine Welt aus Intrigen, göttlichen Mächten und unerschütterlicher Liebe.
Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, atmosphärisch und voller Emotion. K.T. Steen schafft es, das Gefühl zu vermitteln, mitten in der Geschichte zu stehen – als würde man gemeinsam mit Eyra, Lazar, Noah, Saul, Patricia und Fayette durch Schnee, Feuer und Schatten wandern. Besonders gelungen sind die wechselnden Perspektiven, durch die die Handlung abwechslungsreicher und vielschichtiger wird. Jede Figur erhält Raum, ihre eigene Stärke zu zeigen, und man fiebert mit jeder einzelnen Mission mit.
Inhaltlich steht diesmal die Suche nach den vier Kristallen im Mittelpunkt: Eiskristall, Feuerrubin, Feenstein und Waldsmaragd. Die Gruppe ist in drei Teams aufgeteilt, was die Spannung zusätzlich erhöht. Jede der Geschichten birgt eigene Herausforderungen, Gefahren – und emotionale Momente. Die Götter greifen zunehmend in das Geschehen ein, was die Lage für Eyra und ihre Gefährten immer aussichtsloser erscheinen lässt. Gerade dieses Wechselspiel zwischen Schicksal und freiem Willen macht den Band besonders mitreißend.
Neben all der Action kommt auch die Romantik nicht zu kurz. Die Liebe zwischen Eyra und Lazar, aber auch die leisen Bande zwischen den anderen Figuren, verleihen der Geschichte Wärme und Tiefe. Trotz aller Verluste und Prüfungen spürt man die Hoffnung, dass am Ende vielleicht doch ein Happy End möglich ist – auch wenn die Götter anderes im Sinn haben.
Was Eisflimmern besonders auszeichnet, ist seine dichte Atmosphäre. Zwischen Magie, Verrat und göttlichem Eingreifen entfaltet sich ein Sog, dem man sich kaum entziehen kann. Zwar bleibt das Ende offen und macht deutlich, dass noch ein fünfter Band folgen wird, doch genau das sorgt für Vorfreude – und eine ordentliche Portion Herzklopfen.
Fazit:
Mit Eisflimmern gelingt K.T. Steen ein würdiger und intensiver vorletzter Band der Reihe. Die Handlung ist spannend, emotional und voller Wendungen. Wer die Eisfeuer-Saga liebt, wird auch hier wieder völlig in die Geschichte eintauchen und mit den Charakteren mitfiebern.

Veröffentlicht am 02.11.2025

Intrigen, Feuer und kaltes Herzklopfen

Die Prinzen des Winters: Eisglut
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Mit „Die Prinzen des Winters – Eisglut“ setzt K.T. Steen ihre Eisfeuer-Saga eindrucksvoll fort und knüpft nahtlos an die Ereignisse des ersten Bandes an. Der flüssige, bildhafte Schreibstil, das atmosphärische ...

Mit „Die Prinzen des Winters – Eisglut“ setzt K.T. Steen ihre Eisfeuer-Saga eindrucksvoll fort und knüpft nahtlos an die Ereignisse des ersten Bandes an. Der flüssige, bildhafte Schreibstil, das atmosphärische Setting und die spannungsreiche Handlung machen auch diesen Teil wieder zu einem fesselnden Leseerlebnis.
Die Geschichte rund um Eyra und die drei Winterprinzen geht in eine neue, tiefere Richtung. Während im ersten Band das Kennenlernen und die Prüfungen im Vordergrund standen, rückt in Eisglut die Entwicklung der Charaktere und die politische wie magische Bedrohung stärker in den Fokus. Alte Bündnisse wanken, neue entstehen – und hinter jedem Lächeln scheint sich ein Geheimnis zu verbergen. Besonders gelungen ist, dass neue Figuren wie Theo die Handlung bereichern und zusätzliche Dynamik hineinbringen.
Eyra bleibt eine starke, eigenwillige Protagonistin, die ihren Platz zwischen Pflicht, Emotion und Magie sucht. Auch wenn sie mit ihren Entscheidungen manchmal aneckt, macht gerade das ihren Charakter glaubwürdig und menschlich. Die Prinzen, insbesondere Saul und Lazar, gewinnen weiter an Tiefe – man spürt ihren inneren Konflikt zwischen Loyalität und persönlichem Verlangen. Gerade Sauls Entwicklung sorgt für einige emotionale Momente, während Lazar und Eyra eine Beziehung aufbauen, die von Nähe und Distanz gleichermaßen geprägt ist.
K.T. Steen überzeugt erneut mit ihrem detailreichen Worldbuilding: Schneeverhangene Lande, funkelnde Magie, Intrigen am Hof und die geheimnisvolle Macht des Feuerrubins verschmelzen zu einer märchenhaft-düsteren Kulisse. Die Geschichte enthält viele Wendungen – neue Feinde treten auf, vertraute Gesichter zeigen ihre Schattenseiten. Die Spannung bleibt konstant hoch, und es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Zwar endet der Band wieder mit einem offenen Finale, das die Wartezeit auf den nächsten Teil fast unerträglich macht, doch gerade das spricht für den gelungenen Aufbau der Reihe. Kleine Kritikpunkte wie die Beschränkung auf Eyras Perspektive oder der Wunsch nach etwas mehr Tiefe in der Liebesgeschichte mindern den Lesegenuss kaum – zu stark ist die Faszination für diese magische Welt.

Fazit:
Ein spannender, emotionaler und atmosphärisch dichter zweiter Band, der das Fundament der Reihe weiter stärkt und Lust auf mehr macht. Eisglut vereint Magie, Machtspiele und Romantik zu einer Geschichte, die das Herz wärmt – und gleichzeitig gefrieren lässt.