Wenn Zeit zur Waffe wird
Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrachNach dem starken Auftakt der Vortex-Reihe war ich gespannt, ob der zweite Band dieses Niveau halten kann – und wurde mehr als positiv überrascht. „Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach“ ist kein ...
Nach dem starken Auftakt der Vortex-Reihe war ich gespannt, ob der zweite Band dieses Niveau halten kann – und wurde mehr als positiv überrascht. „Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach“ ist kein klassischer Übergangsband, sondern legt erzählerisch deutlich an Tempo, Tiefe und Intensität zu.
Der Einstieg gelingt mühelos. Durch geschickt eingebaute Gedanken und Dialoge findet man sofort zurück in die Welt von Elaine und Bale und ist augenblicklich wieder mitten im Geschehen. Während Band 1 vor allem das Fundament gelegt hat, geht es hier deutlich weiter: Die Geschichte wird größer, komplexer und emotional fordernder. Zeitreisen, neue Orte und immer mehr Enthüllungen sorgen dafür, dass kaum eine Seite ohne Spannung vergeht.
Besonders beeindruckt hat mich die Entwicklung von Elaine. Sie wirkt reifer, entschlossener und wächst sichtbar in ihre Rolle hinein – ohne dabei an Verletzlichkeit zu verlieren. Diese innere Wandlung fühlt sich glaubwürdig an und macht sie zu einer sehr greifbaren Protagonistin. Bale bleibt stellenweise geheimnisvoll, öffnet sich aber langsam, was die Dynamik zwischen den beiden intensiviert. Die romantischen Momente bleiben dabei dezent im Hintergrund und fügen sich gut in die Handlung ein, ohne sie zu dominieren.
Inhaltlich erweitert Anna Benning das Worldbuilding deutlich: Man erfährt mehr über die Vermengten, über den Urvortex und über die Entstehung der Welt. Mit jedem Kapitel setzen sich weitere Puzzleteile zusammen – nur um an anderer Stelle wieder neue Fragen aufzuwerfen. Besonders stark fand ich, wie oft vermeintliche Gewissheiten ins Wanken geraten und sich Wahrheiten als trügerisch entpuppen. Genau das verleiht der Geschichte ihren besonderen Reiz.
Der Schreibstil ist erneut sehr flüssig, bildhaft und intensiv. Die Schauplätze sind so detailliert beschrieben, dass man sie förmlich vor sich sieht, und die permanent spürbare Bedrohung hält die Spannung konstant hoch. Gerade im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse, emotionale Momente wechseln sich mit actionreichen Szenen ab – und am Ende bleibt man atemlos zurück.
Fazit:
„Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach“ hebt die Reihe auf ein neues Level. Spannender, emotionaler und komplexer als der Auftakt, überzeugt dieser Band mit starker Figurenentwicklung, erweitertem Worldbuilding und einigen überraschenden Wendungen. Ein mitreißender zweiter Teil, der Lust auf mehr macht – und mit einem Cliffhanger endet, der das Warten auf Band 3 zur echten Geduldsprobe werden lässt. Absolute Leseempfehlung für alle, die Zeitreisen, Urban Fantasy und emotionale Spannung lieben.