Liebesgeschichte mit herrlich unperfekter Protagonistin
Dich hab ich nicht kommen sehenMari wagt einen Neuanfang in Berlin und lernt bei ihrer Wohnungssuche den lustigen Hausverwalter Tom kennen, mit dem sie sich auf Anhieb gut versteht. Doch zum netten Hausverwalter gibt es für Mari mehr ...
Mari wagt einen Neuanfang in Berlin und lernt bei ihrer Wohnungssuche den lustigen Hausverwalter Tom kennen, mit dem sie sich auf Anhieb gut versteht. Doch zum netten Hausverwalter gibt es für Mari mehr unfreiwillig als freiwillig seine ganze Familie dazu und sie findet so schnell Anschluss in ihrer neuen Wahlheimat, das sie selbst über das Tempo erstaunt ist. Doch nicht mit allen ist der Start gleich locker leicht. So schlägt sie Leo gleich beim ersten Treffen unabsichtlich die Tür in den Rücken und zeigt sich damit nicht von ihrer besten Seite, doch leider findet sie den ungebetenen Handwerker ein bisschen zu gut.
Blöd nur, dass Leo das zufällig mitbekommt, als sie Emma – ihres Zeichens beste Freundin – ihr Herz ausschüttet. Und auch Leo überwindet seine anfängliche Zurückhaltung und es beginnt heftig zwischen den beiden zu knistern. Doch gibt es hierfür ein Happy End? Und dann ist da ja noch der kleine Toby, der irgendwie auch zu Maris Berliner „Neu-Familie“ gehört. Mit ihm und für ihn erfindet Mari wunderbare Kindergeschichten mit imaginären Tieren und man kann nicht anders, als über so viel Fantasie zu schmunzeln. Denn wer kann von sich als Erwachsener schon behaupten, sprechende kleine Blumen und kleine Schiffe, die Angst vor Wasser haben, zu erfinden?
Mari kommt in dieser ganzen Geschichte zwar nicht als die perfekte Protagonistin daher, die man beneidet, weil ihr alles gelingt oder die alle wunderschön finden oder die die neue Liebe so im Vorbeigehen eintütet. Doch das macht den Charme dieser Geschichte aus, denn Mari ist tollpatschig, unsicher, hat keine wunderbare Vergangenheit und weiß gar nicht, wie unterhaltsam ihre Stärken sind. Ich konnte mich in sie hineinversetzen und das nicht zuletzt wegen ihrer inneren Monologe, bei denen ich das ein oder andere Mal herzlich lachen musste, denn Mari lässt in ihren inneren Selbstgesprächen keine Peinlichkeit und keine witzige Anekdote aus. Für mich war Mari jemand nahbares zum Anfassen, der versucht alles richtig zu machen und dabei häufig auch mal genau das Falsche für sich selbst tut.
Die Geschichte ist mit viel Humor und Selbstironie geschrieben und dabei trotzdem eine wunderbare Liebesgeschichte. Bei allen Charakteren wird mit viel Liebe gezeigt, dass keiner nur positive Seiten hat und dass man über manche negative Eigenschaft auch lachen kann oder sie eben so nehmen muss, wie sie ist. Wer also die Kombination aus Humor und Liebe mag, sollte dieses Buch definitiv lesen!