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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2019

Inhalt ist gut, Tipps okay, Visuelle Darstellung durchgefallen

Romane schreiben
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Drei oder vier Sterne? Die Wahl fiel auf Drei, weil….
Das Buch bietet gerade Autoren-Anfängern viele interessante Tipps, was man alles bedenken sollte bzw. muß, um einen aus Sicht der Buchautoren guten ...

Drei oder vier Sterne? Die Wahl fiel auf Drei, weil….
Das Buch bietet gerade Autoren-Anfängern viele interessante Tipps, was man alles bedenken sollte bzw. muß, um einen aus Sicht der Buchautoren guten literarischen Roman zu schreiben. Das ist mehr als ich im ersten Moment gedacht habe. Ich habe festgestellt, dass es weniger mit schreiben, sondern mehr mit ständiger Kontrolle und wieder durchkauen von irgendwas zu tun hat. Das hat mir die Augen geöffnet, mir aber auch ein bisschen den Spaß geraubt, mich einfach mal ans Werk zu setzen und zu sehen, wo mich das denn hinführt. Gut fand ich, dass die beschrieben Themen meist mit einem Beispiel „richtig vs. falsch“ untermauert wurden. Das hätte für meinen Geschmack jedoch noch mehr sein können. Auch die Tipps für z.B. die Verlagssuche waren interessant, aber bringen mich persönlich jetzt nicht weiter. Da hatte ich mir mehr von erhofft. Am meisten enttäuscht war ich jedoch von der optischen Aufmachung des Buches. Ich bin ein Vielleser und habe kein Problem damit Bücher mit mehr als 700 Seiten zu lesen. Für mich muß ein „Sachbuch“, das dem Leser etwas beibringen möchte, jedoch optisch so aufbereitet sein, dass das Lernen unterstützt wird. So werden z.B. ich nenne sie mal Leitsätze, nicht am Ende eine Kapitels zusammengefasst und wiederholt. Auch haben sich diese nicht wirklich hervorgehoben. Ja, sie sind fett gedruckt und haben einen separaten Absatz erhalten. Aber optisch gehen sie im Buch trotzdem unter.
Fazit:
Man merkt, die Autoren wissen wovon sie schreiben. Die Themenauswahl ist interessant und hilfreich, die Beispiele werden anschaulich dargestellt. Manches ist bekannt, anderes ist nicht oder nicht bewußt. Ich empfand das lesen dennoch als anstrengend, da die visuelle Umsetzung so gar nicht meins ist. Für Autoren-Neulinge sicherlich hilfreich, aber nicht mein Lieblingsbuch auf dem Gebiet.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Haut mich nicht vom Hocker

Die Malerin des Nordlichts
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In “Die Malerin des Nordlichts“ geht es um die in Deutschland eher unbekannte norwegische Malerin Signe Munch Siebke. Nach einer unglücklichen Ehe, in der sie ihre Leidenschaft nicht ausüben kann und darf, ...

In “Die Malerin des Nordlichts“ geht es um die in Deutschland eher unbekannte norwegische Malerin Signe Munch Siebke. Nach einer unglücklichen Ehe, in der sie ihre Leidenschaft nicht ausüben kann und darf, beginnt sie wieder zu malen. Sie entwickelt sich zu einer zur damaligen Zeit modernen, fortschrittlichen Frau, die ihren eigenen Weg geht. Einige Jahre später lernt Signe ihren späteren Ehemann Einar Siebke kennen und mit ihm dem Widerstand gegen die Nazis. Nicht ganz ungefährlich…

Ich hatte mich sehr auf dieses Hörbuch gefreut, dass ich Rahmen einer Leserunde erhalten habe. Leider hat es sich als eher langatmig und wenig mitreißend herausgestellt. Ein Großteil der Hörzeit entfällt auf ihre Liebesgeschichten. Erst wie sie ihren ersten Gatten Johannes Landmark kennen lernte und die Ehe für sie war. Dann das Kennenlernen von Einar und wie sich diese Ehe entwickelt. Natürlich gehören die Liebesbeziehungen zum Leben eines Menschen dazu. Da das Buch aber „Die Malerin des Nordlichts“ heißt hätte ich mir mehr Infos zur Kunstszene in Norwegen gewünscht und mehr über den Menschen „Signe Munch Siebke“ und ihrer Beziehungen z.B. zu ihrem weitaus berühmteren Onkel Edvard Munch. Die eingestreuten Infos zu ihr und ihrem Leben, zu der Gesellschaft des 20. Jahrhunderts, den Konventionen und Ansichten, der Landschaft Norwegens und die unauffällig eingearbeiteten Fakten über Oslo und seinen Namenswechseln – das alles hat mir sehr gut gefallen, war aber leider insgesamt zu wenig vorhanden.

Die Sprecherin Christina Fuciata war für mich okay. Sie hat eine angenehme Stimmfarbe, ein gutes Sprechtempo und ist gut zu verstehen. Ab und zu verschluckt sie mal eine Endung, aber das ist nicht schlimm. Etwas nervig fand ich mit der Zeit das betont gefühlvolle sprechen. Es wirkte an einigen Stellen gekünstelt, wo es einen heftigen Ausbruch gebraucht hätte und war dabei dann zu lieblich. Ich persönlich hatte schon schlimmere Sprecher, aber auch schon deutlich bessere. Ist wie alles im Leben Geschmackssache.

Fazit:
Als Flop würde ich das Hörbuch nicht bezeichnen, aber auch nicht als Burner. Es gibt einen guten Überblick über die ansonsten unbekannte Künstlerin, ist aber mehr für Liebhaber von „historischen“ Liebesromanen geeignet, denn für Kunstinteressierte oder Biografie-Leser. So gerne ich eine andere Beurteilung geben würde komme ich über ein „naja, wenn gerade nichts anderes zu lesen/hören da ist geht’s schon“ nicht hinaus.

Veröffentlicht am 10.08.2019

Neuanfang! Oder doch nicht?

Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer
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Charlotte ist 21, als sie nach einem Schicksalsschlag einen Neuanfang wagen möchte. Dazu fährt sie ans Meer in das Ferienhaus ihrer Oma. In dem Ort ist ihr alles vertraut: die Geschäfte, der Strand, die ...

Charlotte ist 21, als sie nach einem Schicksalsschlag einen Neuanfang wagen möchte. Dazu fährt sie ans Meer in das Ferienhaus ihrer Oma. In dem Ort ist ihr alles vertraut: die Geschäfte, der Strand, die Menschen. Besonders Daniel, ein Freund aus Kindheitstagen, ist ihr eine große Stütze. Doch manche Dinge muß man selbst durchlaufen und entscheiden und so plant sie ihren Neustart, um dann festzustellen, dass nach Plan A und B das Alphabet noch 24 weitere Buchstaben hat, die genutzt werden wollen.
Wer kennt das nicht von uns? Du planst etwas und musst dann feststellen, dass die Umstände, das Leben anderes mit dir vorhat. Als Schicksalsschlag kommen diverse Ereignisse in Frage. Ich möchte nicht spoilern, deswegen umschiffe ich den genauen Grund von „Lottchen“ und verrate nur soviel, dass das Buch einen ernsten Hintergrund hat. Die Prota ist noch recht jung und musste doch schon ein Hindernis bewältigen. Und obwohl man an so einer Situation reift, war sie mir manchmal etwas zu blauäugig. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die einzelnen Situationen zwar gut dargestellt wurden, aber mehr oder weniger nur angerissen wurden. Eine detailliertere Beschreibung der Emotionen und damit Tiefe an den entscheidenden Stellen würden dem Buch gut tun. Gerade der Besuch bei Luisas Eltern empfand ich als nüchtern und wenig realistisch. Es gibt sicherlich auch Menschen, di so reagieren, aber das ist wohl nur eine geringe Prozentzahl. Was ich noch gut gefunden hätte, wäre eine Angabe des Ortes, wo genau am Meer die Geschichte spielt und wieviel Zeit zwischen gewissen Geschehnissen vergangen ist.

Gut gelungen ist der sehr angenehm zu lesende Schreibstil. Der Ton wird gut getroffen: nicht sachlich-nüchtern, aber auch nicht übertrieben emotional. Auch das Cover und der Titel sind gelungen und laden ein, sich ein „Meer“ zu suchen, um nachzudenken, zu lesen oder Zeit mit den Lieben zu verbringen.

Fazit:
Ernstes Thema, eingebettet in eine schöne Geschichte, die nachdenklich stimmt und trotzdem gut unterhält.

Veröffentlicht am 08.08.2019

Solide Leistung

Das Labyrinth vergisst nicht
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Etwa überraschend durfte ich feststellen, dass nun ein vierter Band des „Labyrinths“ herausgekommen ist. Die ersten drei Teile habe ich bereits vor längerer Zeit verschlungen und obwohl das Ende im dritten ...

Etwa überraschend durfte ich feststellen, dass nun ein vierter Band des „Labyrinths“ herausgekommen ist. Die ersten drei Teile habe ich bereits vor längerer Zeit verschlungen und obwohl das Ende im dritten Band vieles offen lies, war er für mich eigentlich irgendwie abgeschlossen und gut so. Aber es bot auch Potenzial für eine Fortsetzung und so war ich gespannt, wie es den sieben denn weiter ergangen ist.
Leider konnte mich der finale Band dann nicht mehr so ganz begeistern. Der Plot ist logisch und auch durchaus interessant. Teilweise war ich auch richtig gefesselt von den Ereignissen. Aber eben nur teilweise. Vor allem das Ende war nicht meins. Es ist für mich nicht so ganz logisch.
Gut gelungen sind wieder die 7 Charaktere, die hier sehr unterschiedlichen Platz im Buch erhalten haben. Mary und León hatten den Hauptpart. Jeb und Jenna hatten quasi nur im letzten Drittel ihren Einsatz.
Der Schreibstil an sich hat mich wieder überzeugt. Er ist genau richtig für ein Jugendbuch. Keine Fremdwörter oder mega-komplizierte Satzkonstruktionen.
Fazit:
Wer mit dem Ende von Band 3 nicht einverstanden war, weil vieles offen blieb, der sollte sich den vierten Teil einverleiben. Allen anderen würde ich tatsächlich raten nach Band 3 zu stoppen oder zumindest zu überlegen, ob man einen vierten Band wirklich braucht. Solide Leistung, aber leider kein Pageturner.

Veröffentlicht am 27.07.2019

Mitreißende Fortsetzung

Mayla & Mo - Zurück in die Unendlichkeit
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Mayla und Mo – Zurück in die Unendlichkeit ist der zweite und letzte Band der Dilogie. Band eins hat mir schon gut gefallen, Band zwei gefällt mir noch besser 
Der Band schließt nahtlos an seinen Vorgänger ...

Mayla und Mo – Zurück in die Unendlichkeit ist der zweite und letzte Band der Dilogie. Band eins hat mir schon gut gefallen, Band zwei gefällt mir noch besser 
Der Band schließt nahtlos an seinen Vorgänger an, weshalb dieser unbedingt vorher gelesen werden muss, damit man der Handlung folgen kann. Auch jetzt reist Mayla wieder lustig in der Weltgeschichte herum. Vom Jahr 4400 v.Chr. bis 2057 ist alles dabei. Die Autorin Alexandra Demmer-Bracke hat sich da selbst übertroffen, muß sie doch ihre Protagonisten jedes Mal in eine andere Zeit transferieren und ihnen neue Leben einhauchen. Am besten hat mir jedoch die Märchenwelt gefallen. Diese ist einerseits märchenhaft andererseits auch aktuell…hört sich für euch komisch an? Liest sich aber gut!
Gut ist nach wie vor der Schreibstil, der sich flüssig lesen läßt. Die Story schreitet in passendem Tempo voran. Nie ist es langweilig oder wird eine Szene zu schnell abgehandelt.
Auch Mayla und Mo sind unverändert gut. Sie bleiben hier genauso in ihren Rollen wie in Band eins. Man merkt keinen Unterschied. Mayla ist immer noch der Herz-Mensch während Mo weiterhin der Kopf-Mensch ist. Ob das gut geht?
Das Cover ist wieder sehr ansprechend und man erkennt sofort, dass die beiden Bücher zusammen gehören. Wieder-Erkennungs-Effekt ist also gegeben.

Fazit:
Einfach mal mitreisen - ohne quengelnde Kinder oder nerviges Kofferpacken. Eine tolle Liebesgeschichte, die mich aber auch nachdenklich zurück gelassen hat, denn was wäre gewesen, hätte ich meine Chancen als solche erkannt und wahrgenommen….