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Veröffentlicht am 01.03.2021

Commissario! Che piacere!

Das Karussell der Verwechslungen
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Allein der Anfang hat es mir schon angetan: Der Commissario erschlägt fast in Notwehr eine Fliege und macht sich dann Gewissensbisse, ob er wohl – wegen einer Verwechslung – die falsche Fliege totgeschlagen ...

Allein der Anfang hat es mir schon angetan: Der Commissario erschlägt fast in Notwehr eine Fliege und macht sich dann Gewissensbisse, ob er wohl – wegen einer Verwechslung – die falsche Fliege totgeschlagen hat. Caro Signor Montalbano, lass Dir gesagt sein: jede platt geschlagene Fliege ist eine gute Fliege. Da gibt es keine Möglichkeit der Verwechslungen!
Als nächstes versucht Montalbano einen eskalierenden Streit zu schlichten, gerät selbst aber in die Schlägerei und wird prompt von den Carabinieri vor seinem Haus am Meer verhaftet. Die Carabinieri halten ihn für einen der Streithähne. Und das wäre die nächste Verwechslung.
Die dritte große Verwechslung ist der vermeintliche Einbrecher, der von der tapferen Adelina mit einer Bratpfanne niedergehauen wird. Auch wenn er kein Einbrecher ist, kommt keine schlüssige Erklärung wieso er Salvo Montalbano nicht im Commissariat aufsucht, sondern heimlich bei ihm zu Hause eindringt. Die Polizei allein hat Tag und Nacht geöffnet, die Mitarbeiter dürfen auch ein Privatleben haben!
Das ganze Hörbuch strotzt nur so von italienischem Temperament. Die agierenden Personen sind uns teils aus vorhergehenden Romanen und Verfilmungen bekannt, wie das Team um Montalbano. Einen besonderen Platz in meinem Herzen nimmt der genial-trottelige Cattarella ein, abgekürzt Cataré gerufen. Seine Wortverdrehungen haben etwas direkt schon fast Geistreiches an sich. Ich frage mich, wie lange der Übersetzer für diese Wortverdrehungen gebraucht hat, damit sie im Deutschen einen Sinn ergeben. Und Catarellas Namengedächtnis ist phänomenal. Er vergisst die Namen von 12 bis Mittag. Aber sein sonniges Gemüt macht alles wieder wett. „Edle Einfalt, stille Größe!“ Nun ja, still ist Cataré nicht, aber treuherzig.
Überhaupt, Andrea Camilleris Sprache: ist gar nicht so einfach. Wenn er in seinen ersten Krimis noch hochitalienisch schrieb, mit ab und zu einem sizilianischen Wort darin, bedient er sich im Laufe der Zeit immer mehr des sizilianischen Wortschatzes, als setze er voraus, dass seine Leserschaft in Italien selbstverständlich auch sizilianisch sprechen muss, egal ob aus Milano, Torino oder Alto Adige. Leider kommt das in der Übersetzung nicht so rüber. Wie auch? Das Sizilianische mit einer deutschen Mundart zu ersetzen? Schwäbisch? Platt? Würde komisch klingen.
Ein allerhöchstes Lob geht an Bodo Wolf. Er lässt den Krimi zu einem Hörgenuss werden. Wenn er den Commissario sprechen lässt, oder Überlegungen anstellt oder nachdenklich übers Meer schauen lässt, sieht man direkt Luca Zingaretti, den Darsteller Montalbanos in den Filmen, wie er gestikuliert, die Augen verdreht, die Mimik wechselt. Bodo Wolfs Stimme löst ein wahres Kopfkino bei mir aus. Und Sehnsucht nach Meer und einer italienischen Trattoria.

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Es gibt sie doch noch, die wahren Sprachkünstler

Aus der Mitte des Sees
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Und Moritz Heger ist mit Sicherheit solch ein Künstler.
Danke, Diogenes! Du hast uns durch Moritz Heger ein Sprachkunstwerk beschert. Komplexe Sätze, die sämtliche Möglichkeiten der deutschen Syntax ausschöpfen, ...

Und Moritz Heger ist mit Sicherheit solch ein Künstler.
Danke, Diogenes! Du hast uns durch Moritz Heger ein Sprachkunstwerk beschert. Komplexe Sätze, die sämtliche Möglichkeiten der deutschen Syntax ausschöpfen, reicher Wortschatz, wunderschöne Sprachbilder all dies lässt nur einen Schluss zu: das Buch ist ein wahrer Genuss. So z.B. auf Seite 13: da wird das Betrachten einer Landschaft nicht zum bloßen Schauen, sondern „Man kann mit der Hand des Blicks über sie hinstreichen.“ Oder auf Seite 133 wird der hereinbrechende Tag so beschrieben: „Allmählich wurde es hell, das Schwarz zog sich in meine Kutte zurück“. Diese Metapher des herannahenden Morgens hat mich zum Nachdenken gebracht. Empfindet Bruder Lukas sein Mönchshabit als dunklen Zwang? Oder gewährt er der schönen Nacht die er auf der Bank nachdenkend verbracht hat, Zuflucht in seinem Gewand?
Für Bruder Lukas ist Schwimmen mehr als nur Sport, als Bewegung im Wasser. Beim Schwimmen meditiert er, findet zu sich selbst, findet Antworten, mit denen er leben kann. So erklärt er: „Das Wasser unter mir ist ein Berg, der mich ins Hohlkreuz drückt. Es ist nicht anstrengend, nicht im Geringsten“. Das Wasser als tragenden Berg. Während des Schwimmens und der Stunden, die er auf dem Badesteg verbringt, findet Bruder Lukas Frieden, kann auch mit Andreas Frieden schließen. Andreas hat das Kloster verlassen, geheiratet, einen Sohn gezeugt. Und er hat Bruder Lukas verlassen, der nun die Verantwortung für die greisen Mönche allein tragen muss. Seine inneren Monologe, in denen er Zwiesprache hält, mal mit Andreas, mal mit Pater Alban und später mit Sarah, machen eigentlich die Handlung des Buches aus. Andreas und Alban kommen nicht direkt zu Wort, wir sehen sie nur durch Lukas‘ Augen. Aber Sarah spricht, erzählt von ihrem Leben, laut oder leise. In dieser Beziehung passt sie zu Bruder Lukas. Sie führt auch stumme Zwiegespräche.
Das Ende ist offen. Bruder Lukas muss sich nicht entscheiden, für Frau und Kind oder das Kloster. Es ist als ob dieses entlegene Männerkloster, weit weg von dem Zölibat Streit der katholischen Kirche einen eigenen Weg gefunden hat. Ob die deutschen Kardinäle das auch so sehen?

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Veröffentlicht am 17.02.2021

kein Mörder ist, ein Transsexueller der eigentlich Hetero ist, ein Staatsanwalt der einen persönlichen

Rachewinter
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Ich habe dieses Buch aus dem Goldmann Verlag sehr gerne gelesen. Schon der Anfang hat es in sich: Zwei Dacharbeiter sehen im Nachbarhaus einem Liebespaar beim Sex zu und filmen das mit dem Handy. Doch ...

Ich habe dieses Buch aus dem Goldmann Verlag sehr gerne gelesen. Schon der Anfang hat es in sich: Zwei Dacharbeiter sehen im Nachbarhaus einem Liebespaar beim Sex zu und filmen das mit dem Handy. Doch aus dem Liebesspiel wird bald Mord, der auch mit gefilmt wird. Die Handwerker benachrichtigen die Polizei und die eigentliche Handlung kann beginnen. Ein Mörder, der eigentlich kein Mörder ist, ein Transsexueller der eigentlich Hetero ist, ein Staatsanwalt der einen persönlichen Rachefeldzug treibt und letztendlich nicht Rache sondern Gerechtigkeit übt, eine Rechtsanwältin die Leben und Beruf für ihre Mandanten riskiert die dann doch nicht ihre Mandanten sind. Und dies nur in Wien. Kurz darauf werden in Leipzig, Berlin, Polen weitere Morde verübt, die zunächst als Liebesspiel beginnen. Die Mörderin ist eine Frau, oder nicht; in allen Fällen, außer in Polen, klassifiziert man zunächst die Todesfälle als erfolgt aufgrund von natürlichen Ursachen, um dann, nachdem in Polen die Todesursache eindeutig festgestellt wird, nun auch in Deutschland die Fälle erneut aufzurollen. Spannend. Sehr spannend.
Und die Ermittler erst: der Staatsanwalt in Wien zunächst einmal nicht, für den steht klar, wer, was warum verübt hat. Aber eine junge Rechtsanwältin und ihr Assistent ermitteln in Wien, lassen nicht locker und decken Schwachstellen in der Ermittlungsarbeit der Polizei auf. Und wer ermittelt in Deutschland? Ein Polizist, der nicht locker lassen kann, auch wenn der Fall ad acta gelegt wird, denn der Polizist ist wie ein Bullterrier. Hat er sich einmal festgebissen, lässt er nicht locker, bis der Fall auch wirklich und restlos aufgeklärt ist. Die Staatsanwaltschaft ist auch hier schnell mit dem Urteil „Tod durch natürliche Ursache“, aber nicht mit Kommissar Walter Pulaski. Und dann hat Walter noch eine Tochter. Die beste Freundin der Tochter ist die Tochter des ersten Opfers in Deutschland. Die beiden Mädchen decken Ungereimtheiten auf, ermitteln auf eigene Faust, bringen sich in Todesgefahr.
Ein interessantes Titelbild, ist das eine aufgehende Distel oder eine Granate im Augenblick ihrer beginnenden Explosion? Beide Interpretationen sind zulässig, wenn man den Triggermoment des Krimis genauer betrachtet.
Fazit: Spannend, sehr spannend. Und volle Punktzahl von mir.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Die Wiedervereinigung als Gewinnoptimierung für eine neue Gruppe der Nouveau Riches

Die letzte Terroristin
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Ein aufrührendes Buch teils Thriller teils fast ein Tatsachenbericht über die Treuhandanstalt und die RAF. Wenn ich RAF sage, meine ich nicht mehr die Terroristen von 1977, Baader, Ensslin & Co., sondern ...

Ein aufrührendes Buch teils Thriller teils fast ein Tatsachenbericht über die Treuhandanstalt und die RAF. Wenn ich RAF sage, meine ich nicht mehr die Terroristen von 1977, Baader, Ensslin & Co., sondern die Verbrecher der dritten Generation, die mit mittlerweile recht obskuren altkommunistischen Parolen und im Namen längst überholten Ideologien Attentate verübten. Aber wenn man dieses Buch liest, kommen einem Zweifel auf. Waren die Attentate wirklich von der RAF.3 verübt worden? Oder wurde der Präsident der Treuhandanstalt von Profis getötet und die Tat dann der RAF in die Schuhe geschoben? Oder waren einzelne Mitglieder der RAF käuflich und töteten wen die großen Geldgeber bestimmten, ohne dass es die anderen RAF-Mitglieder wussten? Das sind lauter Fragen, die dieses Buch aufwirft. Sehr spannend und flüssig geschrieben, reißt es den Leser von Anfang an in einen heftigen Strudel aus Politik in den allerhöchsten Kreisen, Korruption (ebenfalls dort angesiedelt), dem Kampf des kleinen Mannes um seinen ehemals sicheren Job, fehlgeleiteter Ideologie von RAF Mitgliedern und Sympathisanten, und was noch alles in diesen Mahlstrom zeitweise an die Oberfläche gerät.
Im Buch heißt der Präsident der Treuhandanstalt Hans-Georg Dahlmann, der Mann der von einem Scharfschützen am 01. April 1991 getötet wurde war Detlev Karsten Rohwedder. Die Terroristen im Buch heißen Lars Oehmke, Matthias Gelfert, Bettina Polheim, Sandra Wellmann. Die bekannt gewordenen Terroristen der 90er Jahre hießen – nein, ich halte es mit dem Vers aus Gottfried August Bürgers „Lenore“ »Ach. laß sie ruhn, die Toten.« Sie mögen hier ungenannt bleiben, ruhmreich waren sie nicht, die Ideale der 68er haben sie allesamt verraten.
Die Sprache ist sehr pointiert. Mit wenigen Sätzen kommt André Georgi zur Sache, treffsicher wie ein Scharfschütze. So hegt Sandra, trotz ihrer terroristischen ‚Aktivitäten und propagierten Parolen über Weltrevolution und Tod den Ausbeutern doch noch „den kleinen Traum vom Spießerleben mit Festgehalt und Rentenkasse, gefüllt aus Banküberfällen in der wilden Jugendzeit oder gefüllt von Augstein oder der Stasi oder wem auch immer. Und in einer Kaffeedose im Bücherregal versteckt, das Dankschreiben von Fidel Castro für ihren Beitrag zur Weltrevolution“. (S. 262) Diese kurzen Sätze beschreiben genau den schizophrenen Zwiespalt aus dem Sandra Wellmann heraus agiert. Einerseits „Tod den Palästen und Friede den Hütten“ andererseits will sie für sich das kleine Spießerglück: Mann und Sohn und Strand „mit Shisha und Falafel“. Wie soll Hans-Georg Dahlmann die VEB Betriebe nach den Grundsätzen der sozialen Marktwirtschaft privatisieren, wenn seine engsten Mitarbeiter entweder Terroristen der RAF oder Handlanger des Großkapitals sind?
Wie schon eingangs erwähnt, „Die letzte Terroristin“ von André Georgi ist ein aufrührendes Buch über das erste Kapitel des vereinigten Deutschland. Lesenswert, hoch interessant, lässt das Buch keine Distanz zum Thema zu. Und Warnung und Spoileralarm: Das Ende ist bitter. Richtig gallenbitter.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Beeindruckende Leistung

Die Leben der Elena Silber
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Der Roman ist die Geschichte einer Familie während eines Jahrhunderts und während des Anbruchs eines neuen Jahrtausends. Fünf Generationen der Familie agieren im Roman, sie leben, sie lieben, sie leiden. ...

Der Roman ist die Geschichte einer Familie während eines Jahrhunderts und während des Anbruchs eines neuen Jahrtausends. Fünf Generationen der Familie agieren im Roman, sie leben, sie lieben, sie leiden. Sie versuchen im Leben Fuß zu fassen, versuchen heraus zu finden, was in der Vergangenheit geschah, um im eigenen jetzigen Leben besser verankert zu sein. Es ist nicht einfach. Und so begibt sich Konstantin Stein, im Familienstammbaum in der vierten Generation, auf Spurensuche. Zuerst in Archiven, alte Zeitungen, um etwas über den Zeitgeist, in dem seine Großeltern gelebt haben, zu erfahren. Interessant der Artikel zur fünften deutschen Kriegsweihnacht. Und als die Familienmitglieder in nächster Umgebung in Berlin ihm nichtmehr weiterhelfen können oder wollen, erweitert er seine Suche. Zwischen Rhein, Spree, Bober, Newa, Moskwa, Oka und Wolga, Deutschland, Polen und Russland, zwischen Ludwigshafen im Westen und Nischni Nowgorod im Osten, trifft er auf andere Mitglieder der Familie. Aus den fragmentierten Erinnerungen dieser Anverwandten trägt er Puzzleteile zusammen und sein und implizite auch unser Bild dieser interessanten und so zerrissenen Familie nimmt Gestalt an. Über allen steht Jelena Silber. Und so wie sich ihr Name im Laufe der Zeit ändert, von Jelena zu Elena zu Lena und schließlich zu Baba, so passt sie sich den geänderten Lebensbedingungen an. Sie muss sich und ihre Familie durchbringen. Dabei ist ihr jedes Mittel Recht. Mittels Legendenbildung, teils vom Staat aufgezwungen (ihr getöteter Vater wird zum Märtyrer für die Sowjets stilisiert), teils von ihr selbst erdichtet und Mantra artig wiederholt: Ihr Mann, Robert Silber ist mit einem sowjetischen Lazarettzug nach Berlin transportiert worden, sie hat ihm noch Schmuck und Pelze mitgegeben, aber Robert ist verschwunden. Oder die Exekution der deutschen Männer in Sora durch die Sowjets: Zeitlebens leugnet Elena zusammen mit Tochter Maria beim Verhör der Männer im Rathaus und bei der Exekution dabei gewesen zu sein. Nein Maria, das war nur ein böser Traum. Irgendwann ist sich Maria selber nicht mehr sicher und zweifelt an sich selbst. Es sind diese Legenden und Lebenslügen, mit denen Elena sich und ihre vier Töchter durch die Wirren und Gefährnisse der Zeit bringt. So erscheint uns Elena mal sympathisch als starke Frau, die sich nicht unterkriegen lässt, mal wiederum manipulativ und berechnend. Keine ihrer Töchter darf den Beruf erlernen und ergreifen, den sie möchte, nein, Elena bestimmt alleine wer studieren darf – Vera – Medizin, wer andere Berufe erlernen muss – Katja, Maria und Lara. Ana, die jüngste Tochter ist zweijährig während des Krieges an Diphterie gestorben.
Es gibt nur zwei Männer im Leben Elenas: Alexander Kusnezow, Sohn des Mannes, der hingerichtet wird, weil er 1905 einer der Mitläufer war, der Elenas Vater getötet hat, und Robert F. Silber, der Fabrikant. Letzteren wird sie heiraten, weil das ihre einzige Chance ist, aus Rescheticha an der Oka heraus zu kommen.
Eine der liebenswertesten Personen im Buch ist Claus Stein. Vor der sozialistischen Misere und der dominanten Ehefrau Maria, flüchtet er sich in seinen Beruf als Naturfilmer und -Beobachter. Im Alter an Demenz erkrankt, genau wie seine Schwiegermutter Baba, wird er von Maria auch in das gleiche Heim gesteckt, in dem auch Baba ihre letzten Lebensjahre fristen musste. Claus versucht mittels Fangfragen zu Filmen und Schauspielern mit seinem Sohn Konstantin noch Kontakt zur realen Welt zu halten. Ich war fasziniert wie Konstantin durch diese Fragen verstand, was sein Vater eigentlich sagen wollte und wie diese kurzen Sätze Claus noch einmal für kurze Zeit ins Hier und Jetzt zurückholen können.
Fazit: ein sehr persönliches und faszinierendes Buch, das nie langatmig oder langweilig wird. Vielleicht auch durch den fragmentierten Erzählstil und die verschiedenen Zeitebenen, die sich gegenseitig ergänzen und unser Bild von dieser Familie erweitern. Vorrevolutionäres Russland, Zwischenkriegszeit in der Stalin- und Hitlerdiktatur, Kriegszeit und die ersten gefährlichen Jahre danach, die DDR in den 80er Jahren und schließlich unsere heutige Gegenwart, in der man Reisen kann, ohne extra Genehmigungen zu brauchen und mittels Internet und I Phones immer erreichbar ist.

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