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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2019

Weltuntergang, oder so ähnlich

Ein gutes Omen
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Der Weltuntergang steht kurz bevor. Der Antichrist ist auf Erden, die vier Reiter stehen in den Startlöchern, die Mächte von Himmel und Hölle machen sich zum Kampf bereit. Doch auch ein lange geplanter ...

Der Weltuntergang steht kurz bevor. Der Antichrist ist auf Erden, die vier Reiter stehen in den Startlöchern, die Mächte von Himmel und Hölle machen sich zum Kampf bereit. Doch auch ein lange geplanter Weltuntergang ist nicht vor der ein oder anderen Unwägbarkeit gefeit.

Terry Pratchett und Neil Gaiman schicken ihre Leser auf eine ganz besondere Reise, deren Ziel der Weltuntergang ist – theoretisch. Begleiten tut man dabei die unterschiedlichsten Charaktere, die alle ihre ganz eigenen Ansichten vertreten und garantiert nicht 08/15 sind. Ganz im Gegenteil. So wirft man einen Blick auf die Geschehnisse durch die Augen von Engeln, Dämonen, Menschen, dem Antichrist, Hexenfinder, Hexen und auch mal eines Hundes. Das hier also unterschiedliche Meinungen zum Thema Weltuntergang aufeinander prallen ist dabei unumgänglich.

Und so haben es die beiden Autoren geschafft einen wirklich sehr amüsanten Weltuntergang zu erschaffen, bei der Wortwitz und Situationskomik für eine sehr unterhaltsame Lektüre sorgen. Woran Crowley (Dämon) und Aziraphale (Engel) einen guten Anteil tragen.

Ich war sehr gespannt auf das Buch, da ich zuvor die Serie gesehen hatte (und so erst auf das Buch aufmerksam wurde) und nun wissen wollte ob es auch halten kann was die Verfilmung versprach, die mir ausgesprochen gut gefallen hatte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Es verging kaum eine Seite auf der ich nicht zumindest zum Schmunzeln angehalten wurde. Die ganzen Charaktere und sowieso die ganze Geschichte sind einfach herrlich in Szene gesetzt worden. Klare Leseempfehlung von meiner Seite aus.

Veröffentlicht am 17.08.2019

Typisch Mars

Heiße Keramik
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Gordan will in seiner Werkstatt eigentlich nur in Ruhe seine Spitzmaustassen und Regenwurmteller herstellen, aber diese nervige Robin von Romberg-Krieger muss ja auftauchen.

Regina Mars hat mit „Heiße ...

Gordan will in seiner Werkstatt eigentlich nur in Ruhe seine Spitzmaustassen und Regenwurmteller herstellen, aber diese nervige Robin von Romberg-Krieger muss ja auftauchen.

Regina Mars hat mit „Heiße Keramik“ wieder einen Pageturner vorgelegt, der mich zum Lachen und Mitfiebern brachte.
Dass ihre Charaktere gerne mal etwas eigen sind ist bei ihren Büchern ja eine Selbstverständlichkeit und so treffen auch hier wieder zwei Persönlichkeiten aufeinander, die unterschiedlicher gar nicht sein könnten, was ihrem Miteinander eine ganz eigene Dynamik verleiht. Wobei man nicht vergessen sollte, das auch die Nebencharaktere immer für eine Überraschung gut sind. Ihre Charaktere sprühen immer vor Leben und schaffen es immer wieder mich für sich einzunehmen. Gehören sie nun zu der sympathischen oder unsympathischen Sorte.

Regina Mars hat es zudem wieder einmal geschafft genau die richtige Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Überspitztheit zu finden. So das auch Szenen, die eigentlich eher einen ernsten Charakter haben, manchmal mit gerade so viel Heiterkeit oder Übertreibung gewürzt ist, das es zwar auffällt, aber nicht ins Lächerliche umschlägt. Natürlich gilt das umgedreht genauso. Heitere Szenen, die versuchen Ernst zu wirken, was ihnen aber zum Glück nicht gelingt.

Wieder ein sehr gelungener Roman der Autorin, in dem zudem nicht nur der Brennofen für Hitze sorgt.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Auch Schach kann spannend sein

Das Turnier
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Im Jahre 1546 lädt der Sultan von Konstantinopel zu einem Schachturnier ein. Zur englischen Delegation gehört auch die 13 jährige Elisabeth, Tochter des Königs. Dies ist ihre Geschichte.

Matthew Reilly ...

Im Jahre 1546 lädt der Sultan von Konstantinopel zu einem Schachturnier ein. Zur englischen Delegation gehört auch die 13 jährige Elisabeth, Tochter des Königs. Dies ist ihre Geschichte.

Matthew Reilly ist eher für seine spannenden und temporeichen Thriller und Abenteuerromane bekannt, die zwar durchaus auch historische Elemente aufweisen, aber dennoch in der Gegenwart angesiedelt sind. Doch mit „Das Turnier“ hat er einen Roman vorgelegt der gänzlich in der Vergangenheit spielt, was auch ein Grund dafür war, das ich etwas länger überlegt habe, ob ich mich an dieses Buch heranwage, denn historisches ist eher nicht meine Leserichtung. Aber ich mag seine Art zu schreiben, also warum nicht mal was anderes ausprobieren.

Und Matthew Reilly ist es gelungen mich auch mit diesem Buch in seinen Bann zu ziehen. Man sollte nicht meinen, das ein Buch über ein Schachturnier sehr spannend daherkommt, aber ich wurde eines besseren belehrt. Die Tatsache, das dieses Buch aus der Perspektive eines 13 jährigen Mädchen erzählt wird, schlägt sich auch in der Art des Erzählstils nieder, der was sie betrifft weniger direkt ist. Was aber nicht heißt, das die anderen Charaktere des Buches gleichsam zurückhaltend sind. Die Sprache kann durchaus derb sein.
Auch was das Tempo des Buches anbetrifft ist hier alles etwas gemächlicher und weniger Actionkino.

Trotzdem schafft der Autor es auch hier wieder Spannung zu erzeugen, die einen in seinen Bann zieht und dem Kopfkino Nahrung zu geben, so das man sich unversehens in der opulenten, orientalischen Welt Konstantinopels wiederfindet.

Veröffentlicht am 09.08.2019

Magische Unterhaltung

Die Magischen Sechs - Mr Vernons Zauberladen
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Carter hat es nicht leicht im Leben. Nicht nur hat er seine Eltern verloren, sondern muss auch bei seinem Onkel leben, der nicht gerade auf der richtigen Seite des Gesetzes steht. Bis er eines Tages den ...

Carter hat es nicht leicht im Leben. Nicht nur hat er seine Eltern verloren, sondern muss auch bei seinem Onkel leben, der nicht gerade auf der richtigen Seite des Gesetzes steht. Bis er eines Tages den Mut fasst wegzugehen. Sein Weg führt in nach Mineral Wells.

„Die magischen 6 – Mr Vernons Zauberladen“ ist der erste Teil einer vierbändigen Reihe.

Neil Patrick Harris kennt man normalerweise als Schauspieler, doch nun hat er sich auch als Schriftsteller versucht und dieser Versuch ist in meinen Augen sehr gelungen.

Als Leser begleitet man Carter auf seinem Weg, der alles andere als leicht ist und begegnet mit ihm zusammen den unterschiedlichsten Leuten. Manche sind nett, manche eher nicht, andere vielleicht etwas seltsam, aber normal wäre ja auch langweilig. Dabei haben nicht wenige den ein oder anderen Trick im Ärmel. Die einzelnen Charaktere sind gut und ihren Rollen entsprechend gezeichnet und auch gut auf die anvisierte Altersgruppe abgestimmt. Was nicht heißt, dass nicht auch junggebliebene eines älteren Jahrgangs ihren Spaß an der Geschichte haben können.

Sprachlich ist das Buch flüssig und zügig zu lesen und verbreitet dabei eine gute Portion Heiterkeit, aber auch ernste Töne klingen leicht an und runden die Geschichte ab. Zwischendurch meldet sich der Autor auch hier und da mal zu Wort, spricht den Leser an, kommentiert etwas oder vermittelt erste Zaubertricks und dies sehr anschaulich und verständlich.
Und auch die enthaltenden Illustrationen sind sehr gut gelungen.

Für mich ein sehr schöner, unterhaltsamer Reihenauftakt mit Charakteren die man einfach gern haben muss.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Zwischen Sehnsucht und Begehren

Fünf Lieben lang
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Paul ist der Liebe, der Sehnsucht und dem Begehren schon einige Male in seinem Leben begegnet. Hier erzählt er von ihnen.

André Aciman versteht es mit Worten Bilder zu malen und seinen Figuren lebendig ...

Paul ist der Liebe, der Sehnsucht und dem Begehren schon einige Male in seinem Leben begegnet. Hier erzählt er von ihnen.

André Aciman versteht es mit Worten Bilder zu malen und seinen Figuren lebendig werden zu lassen. Dabei ist die von ihm gewählte Sprache nicht immer einfach zu verstehen. Denn er spielt mit ihr. Seine Texte sind durchsetzt mit Fremdworten, Worten aus anderen Sprachen, wie Italienisch oder Latein und kommen gerne mal etwas gehoben daher. Nichtsdestotrotz mag ich seine Schreibstil, der trotz allem flüssig und ansprechend ist. Zudem versteht er es auch immer wieder etwas zu verdeutlichen ohne es auszusprechen. Er kann Gefühle und Umstände sprachlich transportieren ohne es in die exakten Worte fassen zu müssen.

Und mit Paul hat er hier einen Ich-Erzähler erschaffen, der auf der Suche nach sich selbst ist und den der Leser in Episoden durch sein Leben begleitet. Dabei begegnet man den unterschiedlichen Weggefährten, die mal länger und mal länger an seiner Seite verweilen. Man wird mitgenommen in seine Gedanken, wie er über seine Welt, die Menschen darin und sich selbst denkt, wie er all dies sieht. Er ist kein geradliniger Charakter und auch nicht leicht zu erfassen und genauso ist auch sein Leben.

Das Buch hat mir gut gefallen und porträtiert gekonnt das Auf und Ab eines Leben voller Lieben, ist dabei aber mitnichten eine typische Liebesgeschichte. Ganz im Gegenteil.

Ein Buch voller Sehnsucht und Begehren und der Suche nach dem Glück und der Liebe.