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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2019

Mein Sommerhighlight

Falling Fast
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Eine Liebesbeziehung, die weit von Kitsch entfernt ist, sympathische Charaktere und eine kleine Prise Traurigkeit machen das Buch zu einem wahren Sommerhighlight.

Ich muss gestehen, dass ich dem Buch ...

Eine Liebesbeziehung, die weit von Kitsch entfernt ist, sympathische Charaktere und eine kleine Prise Traurigkeit machen das Buch zu einem wahren Sommerhighlight.

Ich muss gestehen, dass ich dem Buch „Falling Fast“ von Bianca Iosivoni skeptisch gegenüberstand. Mit Büchern, die so gehyped werden wie die Neuerscheinung aus dem Lyx-Verlag, habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Nachdem ich die Leseprobe gelesen habe, habe ich das Buch trotzdem gekauft. Habt ihr gehört? Nach der Leseprobe! Nicht nachdem ich dieses wunderschöne fliederfarbene schimmernde Cover gesehen habe…

Die Protagonistin Hailee reist mit ihrem Auto quer durch Amerika und versucht mutig zu sein und über ihre Komfortgrenzen hinaus zu gehen. Der Geburtstag ihres gestorbenen Freundes Jasper führt sie in das beschauliche Dorf Fairwood… indem sie Chase kennen lernt.
Sie ist eine unglaublich sympathische Protagonistin, in die ich mich wirklich gut hineinversetzen konnte. Sie ist schüchtern und ein Angsthase – und macht trotzdem so viele mutige Dinge. Das finde ich wirklich motivierend. Ein sehr realitätsnaher Charakter, der mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hat. Dank ihrer Freude über die kleinen Dinge und ihr Wille, sich jedes Mal aufs Neue zu überwinden, habe ich sie ins Herz geschlossen.

Chase ist im Vergleich zu Hailee feige. Ihre Vorurteile ihm gegenüber machen nur zu deutlich, dass man sich ein eigenes Bild von den Leuten machen sollte, statt sie schon vorher zu verurteilen.

Die Beziehung zwischen den Beiden ist bittersüß. Sie haben mit einigen Hürden zu kämpfen, was ihrer gegenseitigen Anziehung keinen Abbruch tut. Man fiebert wirklich mit den beiden. Eine Beziehung so schön wie geschliffenes Glas und ebenso zerbrechlich. Das Ende des Sommers schwebt wie ein Schatten über dem Glück der beiden. Doch es verbindet sie mehr, als anfangs gedacht…
Auch alle anderen Charaktere in dem malerischen Dörfchen sind gut ausgebaut und haben alle ihre eigene Persönlichkeit.

Obwohl die Handlung des Romans durch Jaspers Tod ins Rollen gebracht wird und er auch im Buch eine zentrale Rolle spielt, ist die Geschichte nicht traurig. Stattdessen wird positiv auf die gemeinsame Zeit zurückgeblickt und sich erinnert. Die Atmosphäre ist statt wehmütig und bedrückt, fröhlich und unbeschwert.

Leider wurde ich durch eine Rezension gespoilert, deshalb hat mich das Ende nicht überrascht. Es gab viele kleine Anspielung, die mir aufgefallen sind. Wahrscheinlich auch, weil ich wusste was kommt. Schließlich ist die Antwort offensichtlich, wenn man die Lösung kennt.
Lest die Triggerwarnung nicht, wenn ihr nicht mit psychischen Problemen zu kämpfen habt, sonst werdet ihr auch dort gespoilert.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und unterhaltsam, wodurch das Buch regelrecht verschlungen wurde.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Wer hat Angst vorm Hipster-Wolf?

Rotkäppchen und der Hipster-Wolf
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Im Drachenmondverlag erschien unter dem Titel „Rotkäppchen und der Hipster-Wolf“ von Nina MacKay eine moderne Märchenadaption. Die Prinzen wurden aus dem Märchenwald entführt und so müssen die Prinzessinnen ...

Im Drachenmondverlag erschien unter dem Titel „Rotkäppchen und der Hipster-Wolf“ von Nina MacKay eine moderne Märchenadaption. Die Prinzen wurden aus dem Märchenwald entführt und so müssen die Prinzessinnen zum ersten Mal selbst etwas für ihr HappyEnd tun und ihre Ehemänner retten. Rotkäppchen (Red) kann ihre Freundinnen natürlich nicht allein losziehen lassen und so beginnt die ungleiche Truppe Hinweise zu sammeln.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und auch das moderne Märchenthema finde ich gelungen. Man fiebert die ganze Zeit daraufhin zu herfahren, wer denn nun für diese Entführung verantwortlich ist, was konstant für Spannung sorgt.
Mit den Charakteren konnte ich mich leider nicht identifizieren. Da wäre zum einen Red, die die anderen für ihr Social-Media-Verhalten kritisiert und dann selbst in den unpassendsten Situationen an ihre Frisuren-Videos denkt. Prinzipiell regt sich Red dauerhaft über die Prinzessinnen auf: Sie seien dumm, unbedacht und naiv (Dass sie damit komplett richtig liegt, ist ein anderes Thema). Das lässt bei mir die Frage aufkommen, warum sie überhaupt mit ihnen befreundet ist. Niemand zwingt sie dazu mit den anderen zusammen zu arbeiten. Weiterhin haben alle Charaktere ein Aggressionsproblem und bloggen, was sie zu einer grauen Masse verschwimmen lässt.
Ich habe mir das Buch gewünscht, weil ich auf eine witzige und aktuelle Märchengeschichte gehofft habe. Leider blieb das Gefühl, das die Autoren krampfhaft versucht modern und lustig zu sein. Ich habe verstanden, dass ihr total toll und digital seid; Ihr müsst es mir nicht dauernd unter die Nase reiben.
Viele Klischees werden aufgegriffen und gebrochen. Gerade das Spiel mit Gut und Böse hat mich fasziniert. Schließlich denkt man auch heute noch viel zu oft in Schubladen. Nicht jede Märchenprinzessin macht immer das Richtige und nicht jede Hexe ist darauf auf, andere zu verletzen.
Besonders die Dreiecksbeziehung um Red hat mich berührt und mitgerissen.
Für jüngere Leser ab 12 kann ich die Geschichte empfehlen. Ich mit 18 war ein wenig enttäuscht

Veröffentlicht am 16.03.2019

Vom Eltern-Sein und anderen Problemen

Hilfe, ich date eine Familie!
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Mit „Hilfe, ich date eine Familie“ hat Maximilian Reich mit dem Aufbau-Verlag eine unglaublich humorvolle Geschichte veröffentlicht. So lustig, dass ich im Bus, oder im Zug regelmäßig verwirrte Blicke ...

Mit „Hilfe, ich date eine Familie“ hat Maximilian Reich mit dem Aufbau-Verlag eine unglaublich humorvolle Geschichte veröffentlicht. So lustig, dass ich im Bus, oder im Zug regelmäßig verwirrte Blicke geerntet habe, wenn ich in schallendes Gelächter ausgebrochen bin.
Im Mittelpunkt steht der überforderte Max, der mit seiner großen Liebe Sonja zusammenzieht. Ach ja, und ihre beiden Söhnen Dante und Paul sind mit von der Partie. Der Einzelgänger, der lieber auf dem Sofa sitzt, statt das Haus zu verlassen, muss sich die Wohnung nun mit zwei lauten und quirligen Kindern teilen.
Dabei gerät er oft auf sehr unterhaltsame Weise an seine eigenen Grenzen und muss erkennen, dass (Stief-) Vater sein eben doch nicht so einfach ist, wie gedacht. Schon bei den kleinsten Dingen, wie Paul in der Schule krankzumelden, oder für den Basar Kuchen zu backen, scheitert er. Spätestens jetzt ist ihm die Sympathie des Lesers gewiss, der bestimmt auch schon mal mit seiner Elternrolle gehadert hat. Dass er als Journalist über sein Patchworkleben schreibt, zeigt wie realistisch und ungefiltert dieses Buch ist.
Natürlich gibt es auch mal schlechte Tage und selbstverständlich ist man auch mal genervt von den Kindern. Und ja auch in der Beziehung zu Sonja kriselt es hin und wieder. Am Ende muss man sich allerdings zusammenraufen und das Beste draus machen. Denn wie Max in seiner Kolumne richtig feststellt: Alleinsein ist auch blöd.
Fazit: Unglaublich witzige Geschichte, die ich allen (werdenden) Eltern nahe legen kann.

Veröffentlicht am 17.12.2018

Von Prinzen und Lords

Für immer dein Prinz - Eine schokozarte Schneeromanze
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Gibt es etwas Schlimmeres, als eine perfekte Schwester?
Eine perfekte Schwester, die der Star in einer Reality-Show ist?
Und was, wenn diese Reality-Show auf einmal dein Familien-Leben ausstrahlt?
Die ...

Gibt es etwas Schlimmeres, als eine perfekte Schwester?
Eine perfekte Schwester, die der Star in einer Reality-Show ist?
Und was, wenn diese Reality-Show auf einmal dein Familien-Leben ausstrahlt?
Die 16-jährige Dylan hat genau dieses Problem. Ihre ältere Schwester ist Miss Mississippi und durch die Serie „Heimlich Prinz“ berühmt geworden. Nun heiratet sie besagten Prinzen und lässt ganz Amerika daran teilhaben. So kommt es, dass auch die schüchterne Dylan keinen Schritt mehr machen kann, ohne gefilmt zu werden. Dabei würde sie als tollpatschiger Teenager am liebsten unsichtbar werden, sobald die Kameras auftauchen.
Besonders der trockene Humor und ihre Ironie in Bezug auf die Sendung machen das Ganze unglaublich unterhaltsam. Sie ist die Art von Freundin, die dauernd sarkastische Kommentare zu Serien wie dem Bachelor von sich gibt. Nur ist sie diesmal live dabei.
Ihre amerikanische Familie zieht dafür vorübergehend nach Schottland. Durch das Zusammentreffen der Kulturen entstehen mehr als einmal urkomische Situationen.
Vor allem der gutaussehende Brite Jamie hat es Dylan angetan. Er macht die Dreharbeiten für sie erträglich und sorgt in der Geschichte für die Prise Romantik.
Ihre Unterhaltungen mit Jamie bestehen allerdings für meinen Geschmack zu oft aus literarischen Anspielungen und Zitaten aus irgendwelchen Gedichten. (Möglicherweise liegt das auch daran, dass ich zu unwissend bin, um diese Anspielungen zu verstehen.)
In Dylan konnte ich mich gut hineinversetzen, da ich auch oft ungeschickt bin. Und haben wir uns nicht mal alle mit jemanden verglichen, der schöner, schlauer oder beliebter ist, als wir. Im Laufe der Geschichte lernt man sowohl Dylan für ihre Schwächen und Stärken lieben, als auch die Schwächen ihrer Schwester kennen. Und als es darauf ankommt halten die Schwestern trotz ihrer Unterschiede und Streitigkeiten zusammen. Besonders Dylan springt am Ende über ihren Schatten, um das letzte bisschen Privatsphäre ihrer Schwester zu schützen.
Die vielen überraschenden Wendungen sorgen für Spannung und machen die Geschichte unvorhersehbar.
Fazit: Eine unterhaltsame und humorvolle Geschichte für alle, die sich schonmal über solche Fernsehsendungen lustig gemacht haben.

Veröffentlicht am 17.12.2018

Drachen, Magie und ein uraltes Grauen

Das dunkle Herz des Waldes
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Die Märchengeschichte „Das dunkle Herz des Waldes“ von Naomi Novik erschien im cbt-Verlag.
In der Nähe des Dorfes lebt ein dunkler Zauberer, der sich einmal alle zehn Jahre für ein Mädchen entscheidet. ...

Die Märchengeschichte „Das dunkle Herz des Waldes“ von Naomi Novik erschien im cbt-Verlag.
In der Nähe des Dorfes lebt ein dunkler Zauberer, der sich einmal alle zehn Jahre für ein Mädchen entscheidet. Niemand weiß genau, warum er das tut und was die Mädchen in seinem Turm erwartet. Fest steht, dass alle Mädchen danach verändert sind. Und das Dorf verlassen. Doch was passiert wirklich hinter den dicken Mauern des Turmes?
Der dunkle Wald und damit der Bösewicht dieser Geschichte ist beeindruckend. Meilenweit von Klischees entfernt steckt hier eine tiefsinnige Geschichte dahinter. Kein Schurke, der einfach nur die Macht an sich reißen will, sondern jemand der zutiefst verletzt wurde.
Das hält den Wald jedoch nicht davon ab auf unheimliche Art und Weise rational zu handeln. Man hat das Gefühl der Antagonisten sei den Helden immer schon drei Schritte voraus, bevor sie selbst wissen, was eigentlich ihr Plan ist.
Mit Agnieszka (gesprochen: Agnieschka) hat diese Geschichte eine mäßig begabte Protagonistin. Sie beschreibt sich selbst als tollpatschig, und mittelmäßig und im Laufe der Geschichte kann der Leser nicht anders, als dieser Beschreibung zuzustimmen.
Der dunkle Zauberer ist rücksichtslos, unfreundlich und leicht reizbar. Die meisten Treffen mit Agnieszka enden damit, dass er sie anschreit. Das macht ihr gutes Verhältnis im Laufe der Geschichte unglaubwürdig.
Trotz der Kämpfe im und gegen den dunklen Wald fehlt es der Handlung an Spannung. So kommen einem die über 500 Seiten noch länger vor.
Zumindest die Beschreibung der Zauber ist der Autorin wirklich gelungen. Es sind nicht einfach Sprüche, die man murmeln muss, sondern ein Weg, den man sich zu seinem Ziel bahnt. Durch die bildlichen Beschreibungen kann man sich das Zaubern gut vorstellen und hat fast das Gefühl den Zauber selbst zu wirken.
Fazit: Langweilig