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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2018

Ein wundervoll bewegender und sehr tiefgründiger Roman

Eine Handvoll Lila
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Bei dem Cover dieses Buches kann man bei mir wirklich von Liebe auf den ersten Blick sprechen. Besonders schön finde ich die geschwungenen Klaviertasten, die das Buch in meinen Augen zu einem richtigen ...

Bei dem Cover dieses Buches kann man bei mir wirklich von Liebe auf den ersten Blick sprechen. Besonders schön finde ich die geschwungenen Klaviertasten, die das Buch in meinen Augen zu einem richtigen Eyecatcher machen. Neben dem tollen Cover, konnten mich auch der Titel und der Klappentext sofort überzeugen, sodass „Eine Handvoll Lila“ zu einem Must-Read für mich wurde.

Es ist mal wieder so weit: Zum gefühlt hundertsten Mal heißt es für Grace die Koffer zu packen und woanders ein neues Leben zu beginnen. Oder es zumindest zu versuchen, denn Graces Mutter Maggie hält es nie lange an einem Ort aus. Grace nimmt diese ständigen Umzüge und die immer neuen Freunde ihrer Mutter hin, findet sich damit ab, dass sie noch nie in ihrem Leben ein richtiges Zuhause hatte. Obwohl Grace sehr unter ihrer Mutter und deren falschen Entscheidungen leidet, rebelliert sie nicht. Gut tut ihr das allerdings nicht. Eigentlich möchte sie Musik studieren, nur traut sie sich nicht, ihre Mutter, die das personifizierte Chaos ist, alleine zu lassen. Als die beiden zu dem neuen Freund von Grace Mutter in das Häuschen am Leuchtturm ziehen, ändert sich plötzlich so einiges in Grace Leben. Sie lernt Eva kennen, die gerade ihre Mutter verloren und mit diesem großen Verlust zu kämpfen hat. Die beiden kommen sich immer näher, sind füreinander da und geben sich Halt. Mit der Zeit entwickelt sich eine wunderbare Liebe zwischen den beiden. Dank Eva ist Grace wieder glücklicher und sieht ihrer Zukunft optimistischer entgegen. Doch mal wieder ist es ihre Mutter, die dafür sorgt, dass all ihre Ziele und Wünsche ins wanken geraten.

Als ich mit dem Lesen von „Eine Handvoll Lila“ begonnen habe, dachte ich anfangs noch, ich würde es mit einer schönen, lockeren und gefühlvollen Geschichte zu tun bekommen. Der Klappentext hatte mich zwar etwas darauf vorbereitet, dass diese auch ernster ist, allerdings hatte ich angenommen, dass das Buch mehr von der Liebe zwischen Grace und Eva handeln würde.

Dieser Punkt ist zwar ein sehr wichtiger in der Geschichte, allerdings liegt das Augenmerk auf der schwierigen und äußerst problematischen Mutter-Tochter-Beziehung von Grace und Maggie. Das Buch war bei weitem tiefgründiger und auch ernster, als ich erwartet hätte. Was mich aber überhaupt nicht gestört hat, ganz im Gegenteil. Obwohl ich keine Geschichte bekommen habe, die mich zum Lachen gebracht hat und die sich leicht weglesen lässt, bin ich hellauf begeistert von diesem Buch und kann es absolut empfehlen!

Besonders ans Herz legen kann ich „Eine Handvoll Lila“ denjenigen, die gerne sehr bewegende und tiefgründige Geschichten lesen, die nicht allzu viel Handlung enthalten und eher etwas ruhiger sind. So ein Buch ist Ashley Herring Blakes neuer Jugendroman. Mich hat das Buch stellenweise sehr erschüttert und zugleich auch zutiefst berührt. Es liest sich, anders als ich zuerst angenommen hatte, auf keinen Fall mal so locker-leicht weg. Ich habe es zwar es sehr zügig durchgelesen, allerdings hat mich die Geschichte längst noch nicht losgelassen, sondern beschäftigt mich noch sehr.

Unsere Protagonistin ist die 17-jährige Grace. Ihr Vater ist, als sie noch sehr klein war, verstorben und anders als sie, die kaum noch Erinnerungen an ihn hat, hat ihre Mutter den Tod ihres Ehemannes bis heute nicht verarbeiten können. Die ganzen Jahre über hat sie Trost in Männern und Alkohol gesucht, hat sich immer neue Freunde angelacht, ist mit ihrer Tochter zu diesen gezogen, nur um kurz darauf wieder die Zelte abzubrechen und eine neue Bleibe aufzusuchen. Was sie ihrer Tochter damit antut, ist sich Maggie gar nicht bewusst.
Ich muss gestehen, dass ich Maggie manchmal richtig gehasst habe. Mir zwar war bewusst, dass sie psychisch sehr labil ist, dennoch konnte ich ihr Handeln und ihr Verhalten gegenüber ihrer Tochter einfach nicht nachvollziehen. Obwohl Maggie erwachsen ist, ist sie furchtbar naiv und trifft immer nur falsche Entscheidungen. Eigentlich ist eher sie die Tochter und Grace die Mutter, denn Grace ist die Vernünftige der beiden und passt auf Maggie auf. Es sollte eigentlich umgekehrt sein und genau darin liegt auch das Problem in ihrer Beziehung.

Ich habe großes Mitleid mit Grace verspürt. Sie hat eigene Ziele und Wünsche, die sie sich aber nicht zu verwirklichen traut, da sie ihre Mutter nicht verlassen will. Oder es nicht kann. Grace weiß nämlich ganz genau, was passieren würde, wenn Maggie auf sich alleine gestellt wäre.

Ich habe Grace sehr für ihre Stärke bewundert. Und auch dafür, dass sie stets für ihre Mutter da ist, obwohl diese ihr so ihre Zukunft verbaut und ihr kein behütetes und glückliches Leben ermöglicht, wie man es sich von seiner Mutter eigentlich wünscht.
Mit Grace ist der Autorin eine ganz wundervolle Protagonistin gelungen, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe.
Auch die vielen Nebencharaktere haben mir sehr gut gefallen. Ganz besonders Luca, Graces allerbester Freund, der so etwas wie ein Bruder für sie ist. Er gibt Grace Halt, muntert sie auf, unterstützt sie in ihren Plänen.
Auch Lucas Mutter Emmy ist ein toller Charakter. Sie ist vermutlich mehr eine Mutter für Grace als Maggie und behandelt Grace auch stets wie ihre eigene Tochter. Was Maggie allerdings ziemlich gegen den Strich geht. Dies ist auch der Grund, weswegen sie und Emmy keine Freundinnen mehr sind. Denn das waren sie früher.

Neben Emmy und Luca lernt Grace auch jemanden Neues kennen, jemanden, bei dem sie sich geborgen und geliebt fühlt. Dieser Jemand ist Eva. Eva mochte ich ebenfalls sofort richtig gerne. Sie ist zwar leicht verrückt, löffelt zum Beispiel liebend gerne Erdnussbutter aus dem Glas oder steigt nachts gerne auf Leuchttürme – aber gerade diese Verrücktheiten haben sie in meinen Augen nur noch sympathischer und liebenswerter gemacht.
Grace und Eva mögen sich vom ersten Moment an und ganz langsam entwickelt sich eine zarte Liebe zwischen den beiden. Die Beschreibungen ihrer Berührungen, ihrer Blicke und Gespräche ist unglaublich schön und gefühlvoll und hat mich zutiefst berührt. Es wird so deutlich, wie gut Eva Grace tut, daher war meine Wut auf Maggies egoistisches Verhalten auch immens groß.

Ich habe herrliche Lesestunden mit dem Buch verbracht. Mir hat es richtig gut gefallen und in meinen Augen ist es auch perfekt, angefangen von diesem großartigen Cover bis zu dieser gefühlvollen und wunderschönen Geschichte.

Fazit: Ein sehr tiefgründiger und zutiefst bewegender Roman, der einen nachdenklich stimmt und emotional sehr berührt. „Eine Handvoll Lila“ erzählt die Geschichte einer äußerst schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung auf eine sehr gefühlvolle und zugleich schockierende Weise. Neben dieser ernsten Thematik enthält das Buch auch eine ganz besondere Liebesgeschichte, die sehr liebevoll und wunderschön beschrieben wird. Mir hat das Buch ein wundervolles Leseerlebnis beschert und ich kann es jedem sehr ans Herz legen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 03.02.2018

Eine ganz wundervolle Fortsetzung und zugleich ein perfekter Reihenabschluss!

Verliere mich. Nicht.
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Dem Erscheinungsdatum von diesem Buch habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Im vergangenen Jahr hatte ich „Berühre mich. Nicht.“ von Laura Kneidl gelesen und ich war so hellauf begeistert von dem ...

Dem Erscheinungsdatum von diesem Buch habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Im vergangenen Jahr hatte ich „Berühre mich. Nicht.“ von Laura Kneidl gelesen und ich war so hellauf begeistert von dem Buch, dass es sogar eines meiner Jahreshighlights 2017 wurde. Nun, endlich, durfte ich die von mir so heiß ersehnte Fortsetzung lesen. Dank einer Leserunde von der Lesejury bekam ich das Manuskript sogar schon ein paar Tage vor dem Erscheinen zugeschickt. Ganz gespannt habe ich sogleich mit dem Lesen begonnen.

Mit Luca war Sage so glücklich wie noch nie in ihrem Leben. Doch obwohl sie ihn über alles liebt, hat sie ihn von sich gestoßen. Grund dafür ist ihre Vergangenheit, die sie mal wieder eingeholt hat. Um ihre kleine Schwester zu schützen, trennt sie sich von ihrer großen Liebe Luca. Doch ihn zu vergessen, das gelingt ihr nicht. So sehr sie es auch versucht, Luca bleibt stets ein Teil ihrer Gedanken und mit jedem weiteren Tag ohne ihn, wird ihr Schmerz nur noch größer. Auch Luca kann und mag Sage nicht vergessen. Er kämpft für sie, bittet sie, zu ihm zurückzukehren. Doch Sage hat Angst. Es steht einfach zu viel zwischen den beiden. Sie konnte sich Luca bisher nicht anvertrauen und wie sollen sie eine gemeinsame Zukunft haben, wenn es ihr nicht gelingt, ehrlich zu ihm zu sein?

Nach diesem mega fiesen Cliffhanger am Ende des ersten Bandes, konnte ich es wirklich kaum noch abwarten, endlich zu erfahren, wie es mit Sage und Luca weitergeht.
Die Fortsetzung schließt dann auch ziemlich direkt an den Vorläufer an, ich rate hier daher dringend, mit dem ersten Band zu beginnen.

Wie schon „Berühre mich. Nicht“ so hat mich auch dieses Buch von den ersten Seiten an in seinen Bann gezogen und mich die Seiten quasi inhalieren lassen. Allerdings habe ich das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und da es bei dieser insgesamt drei Leseabschnitte gab und diese immer erst nach jeder weiteren neuen Woche freigeschaltet wurden, habe ich „Verliere mich. Nicht.“ etappenweise genießen müssen. Was mir echt verdammt schwer gefallen ist. Den ersten Band hatte ich in nur zwei Tagen durchgesuchtet und hätte ich mit zweiten Teil nicht an der Leserunde teilgenommen, hätte ich ganz bestimmt auch „Verliere mich. Nicht.“ in Rekordzeit verschlungen.

Laura Kneidl versteht sich einfach wunderbar darin, den Leser mit ihren Geschichten zu fesseln und sie zum Weiterlesen zu zwingen. Dies liegt nicht nur an ihrem wunderbar flüssigen und sehr angenehmen Schreibstil – bei der „Berühre mich. Nicht.“-Reihe ist es auch diese besondere Geschichte von Sage und Luca, die einen vom ersten Moment an fasziniert.

Mir hat der zweite Band wirklich richtig gut gefallen, allerdings ist er in meinen Augen etwas schwächer als der erste. Dies aber wirklich nur minimal. Vielleicht liegt es daran, dass ich nach dem großartigen Reihenauftakt sehr große Erwartungen an den zweiten Band hatte und gehofft habe, dass mich dieser genauso flasht wie sein Vorläufer.

Diesen Flash habe ich zwar nicht bekommen, aber dafür habe ich dieses besondere „Nach-Hause-kommen“-Gefühl verspürt, was ja eigentlich genauso toll und schön ist.

Wie gebannt habe ich verfolgt, wie Sage sich ganz alleine und mit nur sehr wenig Geld versucht durchzuschlagen. Sie wohnt am Anfang des Buches in einem Motelzimmer, sucht aber händeringend nach einer WG. Wie Sage, so wurde auch ich immer verzweifelter, als es nur Absagen regnete und sich einfach keine passende WG finden lassen wollte.

Auch habe ich Sage Zerrissenheit und Trauer gespürt. Sie liebt Luca nach wie vor, doch um ihre kleine Schwester Nora zu schützen, hat sie ihn verlassen. Dies bereut sie aber mit der Zeit immer mehr.
Ich habe beim Lesen immerzu gehofft, dass Sage und Luca endlich wieder zusammen kommen. Noch größer wurde dieser Wunsch in mir, als deutlich wurde, wie stark auch die Gefühle von Luca noch für Sage sind, und das, obwohl sie ihn so plötzlich und schmerzhaft verlassen hat.

Die Liebesgeschichte von Luca und Sage steht in diesem Buch ganz klar im Vordergrund. Daher kam mir für meinen Geschmack ein bisschen Sage selbst und ihre Angststörung zu kurz. Sage entwickelt sich wirklich prima, sie wird selbstbewusster, geht sogar zu einer Gruppentherapie, allerdings hätte ich mir zu ihren Ängsten, die ihren Alltag ja nach wie vor sehr bestimmen, ein paar mehr Beschreibungen gewünscht.

Dieser Kritikpunkt konnte mich aber nicht in soweit stören, als dass ich dem Buch einen Stern abziehen würde. Auch der Punkt, dass mir zum Ende hin die Nebencharaktere zu kurz kamen, habe ich zwar etwas schade, aber letztendlich nicht wirklich schlimm gefunden. Das Augenmerk dieses Buch liegt eben auf Sage und Luca. Es ist schließlich ihre Geschichte, die in dieser Reihe erzählt wird.
Und das wird sie auch richtig schön und sehr gefühlvoll. Immer, wenn Sage und Luca aufeinander trafen, hat man es zwischen den beiden knistern gespürt.
Beide machen eine tolle Entwicklung in dem Buch durch. In erster Linie Sage, die immer besser mit ihrer Angststörung klarkommt und immer offener damit umzugehen lernt. Aber auch Luca verändert sich sehr positiv. Die Veränderungen der beiden machen nur zu deutlich, dass sie einander gut tun und einfach zusammen gehören.

Das Ende des Buches konnte mich richtig fesseln. Es kam für mich ein wenig überraschend, dies aber nicht im negativen Sinne. Das Ende war für mich sehr stimmig und schließt diese Reihe in meinen Augen auch perfekt ab. Wirklich schade, dass diese nun vorbei ist. Ich hätte wirklich nichts dagegen gehabt, mehr von Sage und Luca zu lesen.

Fazit: Wunderschön! Nach „Berühre mich. Nicht.“ ist Laura Kneidl eine erstklassige Fortsetzung gelungen, die ich zwar im Vergleich zum ersten Band als ein klein wenig schwächer empfunden habe, die mir aber trotzdem unglaublich gut gefallen hat und definitiv ein Monatshighlight für mich ist. Die Geschichte von Sage und Luca ist wunderbar gefühlvoll und emotional und mit diesem Band wird sie meiner Meinung nach auch perfekt abgeschlossen. Ich habe großartige Lesestunden mit dem Buch verbracht und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Lesespaß
  • Stil
  • Handlung
Veröffentlicht am 02.02.2018

Herrlich verrückt und einfach nur genial!

König Guu 1: König Guu
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Beim Durchstöbern der Neuerscheinungen für den Januar ist mir „König Guu“ sofort ins Auge gesprungen. Kinderbücher gehören einfach nach wie vor zu meinen allerliebsten Genres und lustig illustrierte ganz ...

Beim Durchstöbern der Neuerscheinungen für den Januar ist mir „König Guu“ sofort ins Auge gesprungen. Kinderbücher gehören einfach nach wie vor zu meinen allerliebsten Genres und lustig illustrierte ganz besonders. Bereits das Cover und der Klappentext von „König Guu“ haben mich extrem neugierig auf das Buch gemacht und als ich dann noch einem Blick in die Leseprobe geworfen habe, wusste ich, dass dieses witzige Kinderbuch ganz genau das Richtige für mich sein wird.

Immer wieder wird Ben Opfer von dem fiesen Monty und seiner gemeinen Gang. Auch zu Beginn dieses Buches befindet er sich mal auf der Flucht vor seinem Erzfeind. Gerade ist er keuchend in eine Gasse gebogen, da ist er, schwupps, auch schon im Boden verschwunden. Zauberei? Nee, nur ein Erdloch. Von diesen gibt es zur Zeit aus mysteriösen Gründen recht viele in der Stadt. In Ben erwacht die Neugier, als er entdeckt, dass er nicht nur in einem Loch, sondern in einem geheimen Tunnel gelandet ist. Als er diesem folgt und schließlich in einem riesigen Wald landet, kann er zunächst seinen Augen nicht trauen. Ein Wald, so nah der Stadt? Wie kann es sein, dass er diesen noch nie vorher bemerkt hat? Doch ehe er sich weiter darüber Gedanken machen kann, begegnet er dem Mädchen Guu. Diese kann man nur als außergewöhnlich bezeichnen. Nicht nur, dass sie König Guu heißt, sie trägt auch einen Bart und lebt mitten im Wald in einem gigantischen Baumhaus. Zusammen mit Herbert, einem Wombat. Ben ist total fasziniert von Guu und ihrem abenteuerlichen Zuhause. Doch leider haben auch Monty und seine Band Guus Versteck entdeckt und verspüren, wie soll es auch anders sein, mega große Lust, diesen schönen Ort zu zerstören. Tja, da haben sie die Rechnung aber ohne Ben, Guu und deren raffinierten Ideen gemacht. Bestens vorbereitet mit Kuh-Kacka-Pulten, herrlich stinkenden Stinktier-Knallern und Guus genialster Erfindung, dem Wombatisator, werden die beiden Freunden diesen fiesen Jungen ganz bestimmt das Handwerk legen!

Was ich bin ich froh, dass ich auf dieses schöne Schätzchen gestoßen bin. Innerhalb eines Nachmittags habe ich das Buch durchgelesen und war am Ende richtig traurig, dass der Lesespaß so schnell wieder für mich vorbei war.

Dass ich „König Guu“ in so einem Affenzahn durchgesuchtet habe, liegt an mehreren Dingen: Zum einen ist die Story herrlich unterhaltsam und mitreißend, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Zum anderen ist die Schrift angenehm groß, was für einen geübten Leser wie mich ein noch schnelleres Lesen ermöglicht.
Und zum letzten ist das Buch voller toller Illustrationen! Ich würde „König Guu“ als einen Comic-Roman bezeichnen und zwar als einen sehr gelungenen.
Die Geschichte ist zum größten Teil Buch mit vielen witzigen Zeichnungen. Manchmal werden Szenen aber auch über mehrere Seiten hinweg ganz im Comicformat erzählt. Diese Mischung ist wahrlich perfekt gelungen und bietet dem Leser ein herrlich abwechslungsreiches Leseerlebnis. Hier wird garantiert jeder noch so große Lesemuffel Spaß am Lesen haben.

Neben der wundervollen Aufmachung konnte mich natürlich auch die Story hellauf begeistern. Das Buch hat mich bestens unterhalten, es steckt voller kreativer und fantasievoller Ideen, die mich ständig sehr ins Schmunzeln und Grinsen gebracht haben. So haben mir König Guus Erfindungen wie die Stinktier-Knaller sehr gut gefallen oder die raffinierten Pläne, die sie sich ausdenkt, um solchen Widersachern wie dem gemeinen Monty und seiner Bande eins auszuwischen.

Auch die Charaktere haben mir auf Anhieb richtig gut gefallen. Den Protagonisten Ben muss man einfach gern haben. Ich konnte mich, obwohl ich viel älter bin als er, bestens in ihn hineinversetzen. Kinder, Jungen wie Mädchen, wird dies vermutlich nur noch besser gelingen und sie werden sich sehr gut mit Ben identifizieren können.
Mein Lieblingscharakter war Guu. Oh, Verzeihung, ich meinte natürlich König Guu. Obwohl Guu ein Mädchen ist, hat sie sich selbst den Titel König gegeben und, das wohl ungewöhnlichste an ihr, sie trägt einen sehr eindrucksvollen Bart. Wobei – auch ihr Verhalten, nein, eigentlich alles an ihr ist außergewöhnlich. Sie lebt inmitten eines Waldes, in einem riesengroßen und mega coolen Baumhaus. Ich bin ja nun kein Kind mehr, aber selbst ich habe große Augen bekommen, als ich die Zeichnungen zu diesem tollen Ort gesehen habe. Kinder werden hier ganz begeistert sein.

Zusammen mit Ben und Guu (und natürlich dem Wombat Herbert) erleben wir hier ein spannendes und herrlich fantasievolles Abenteuer inmitten einer tollen Kulisse.
Was das Buch in meinen Augen noch perfekter macht, ist, dass die Geschichte wichtige Themen und Werte enthält. Mobbing an erster Stelle, aber auch Zusammenhalt und Freundschaft stehen hier sehr im Vordergrund.

Das Buch eignet sich prima zum Selberlesen und sollte Kindern ab etwa 7 oder 8 Jahren keine Schwierigkeiten bereiten. Auch zum Vorlesen bietet sich „König Guu“ sehr gut an. Dieses Buch ist wirklich ein Buch für die ganze Familie und ich hoffe sehr, dass wir noch weitere, so schöne Geschichten von König Guu, dem Mädchen mit dem Bart, und Ben zu lesen bekommen werden!

Fazit: Eine geniale Mischung aus Comic und Buch, die eine wunderbar fantasievolle und herrlich humorvolle Geschichte erzählt. Adam Stowers Ideen kann man nur als außergewöhnlich und zum Teil auch ziemlich skurril bezeichnen. Hier ist das Lesen die reinste Freude und besonders Kinder werden hellauf begeistert von König Guus Abenteuern sein. Mein Lesespaß war hier perfekt und ich vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 02.02.2018

Mega genial!

Plötzlich Pony (Bd. 1)
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Ich lese leidenschaftlich gerne Comic-Roman-Reihen. Meine Vorfreude war daher riesengroß als ich gesehen habe, dass es sich bei der neuen Kinderbuchreihe von Patricia Schröder um genau solch eine handelt. ...

Ich lese leidenschaftlich gerne Comic-Roman-Reihen. Meine Vorfreude war daher riesengroß als ich gesehen habe, dass es sich bei der neuen Kinderbuchreihe von Patricia Schröder um genau solch eine handelt. Nach einem Blick aufs Cover war es um mich geschehen: Ein Pferd, welches aus einem Strohhalm trinkend auf dem Sofa sitzt und dann auch noch dieser geniale Titel – hier erwartet einen ein super lustiger Lesespaß, das ist mal sicher. Mir stellte sich daher auch gar nicht erst die Frage, ob ich „Plötzlich Pony – Eine Freundin zum Pferdestehlen“ lesen möchte. Dieses Buch war ein großes Muss für mich!


Was war denn das? Hat da etwa ein Pferd gewiehert? Oder war das nur wieder die Nachbarin von oben, die gelacht hat? Verwundert horcht Pia und glaubt dann ihren Augen nicht zu trauen, als sie plötzlich einem Pony im Flur gegenüber steht. Ein Pony? Welches auch noch sprechen kann? Da kann doch etwas stimmen, träumt sie etwa? Wohl eher nicht, denn auch ihre beste Freundin Moppie scheint das Pony sehen zu können, denn sie fällt bei diesem höchst merkwürdigen Anblick prompt in Ohnmacht. Pia beschließt der Sache auf den Grund zu gehen. Hat vielleicht das neue Nachbarsmädchen Penny etwas damit zu tun? Als Pia ihr heimlich folgt und schließlich im Reitstall Hopperweide landet, ist ihre Verblüffung groß. Denn Penny sieht nicht mehr länger aus wie Penny. Anstatt der langen schwarzen Haare ziert nun eine Pferdemähne ihren Kopf. Und dieser Kopf ist nicht mehr länger ein Mädchenkopf, sondern der eines Ponys! Ehe Pia es sich versieht, steckt sie auch schon mittendrin in einem aufregenden und turbulenten Abenteuer!


Eine kleine Warnung vorweg: Bei diesem Buch besteht Suchtgefahr. Ich hatte mir ja bereits gedacht, dass mir der erste Band von „Plötzlich Pony“ richtig gut gefallen würde, musste dann aber schon nach den ersten Seiten feststellen, dass das Buch meine Erwartungen bei weiten übertreffen würde. Was es auch dann auch getan hat.

Patricia Schröder ist mit diesem Buch ein großartiger Reihenauftakt gelungen, der definitiv nicht nur was für Mädchen ab 8 Jahren ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch so mancher Jungen großen Gefallen an dieser witzigen Story haben wird. An alle Jungs, die gerne Comic-Romane lesen: Lasst euch bitte nicht von dem mädchenhaften Cover abschrecken – dieses Buch wird auch euch zum Grinsen bringen und einen tollen Lesespaß bescheren. Und auch Erwachsenen kann ich „Plötzlich Pony“ sehr ans Herz legen. Dieses Buch bietet auch älteren Generationen ein wunderbares Lesevergnügen!


Aber wieso eigentlich, fragt ihr euch jetzt vermutlich. Liegt es nur an der lustigen Geschichte? Nö, ganz klar nicht. Natürlich ist die Story klasse und ich habe mich auch ständig gefragt, wie die Autorin Patricia Schröder nur auf diese vielen ulkigen Ideen gekommen ist – jedoch trägt die Handlung allein nicht dazu bei, dass ich so hellauf begeistert von dem Buch bin.


Da es sich hier um einen Comic-Roman handelt, bekommen wir es hier nicht nur mit einem stinkenormalen Text zu tun und hier und da mal ein kleines Bildchen. Oh nein! In diesem Buch wurde der Kreativität freien Lauf gelassen, sodass das Lesen sehr unterhaltsam und richtig abwechslungsreich ist.

So wird sehr gekonnt mit der SCHRIFT gespielt sowie auch mit der Schriftgröße. Immer wieder werden bestimmte Wörter auf diese Weise hervorgehoben oder sie werden einfach gleich durch ein kleines Bildchen ersetzt. Manchmal lohnt sich auf jeden Fall ein weiterer und genauerer Blick, um all die schönen Details zu erfassen.

So übrigens auch bei den Illustrationen. Neben den Schriftspielereien wird der Text auch von vielen großartigen Illustrationen von Sabine Rothmund begleitet. Diese haben mir richtig gut gefallen. Sie geben das Geschehen in der Geschichte perfekt wieder und da sie richtig lustig gezeichnet sind, kam ich beim Betrachten der vielen Bilder gar nicht mehr aus dem Schmunzeln heraus.


Die Aufmachung erinnert sehr an die „Penny Pepper“-Reihe von Ulrike Rylance, die ich ja richtig super finde. Ich kann daher allen „Penny Pepper“ Fans da draußen die „Plötzlich Pony“-Reihe sehr ans Herz legen.


Zur Geschichte an sich möchte ich eigentlich gar nicht mehr so viel sagen, um euch nicht die Spannung zu nehmen. Ich kann euch aber versichern, dass sie zum Schmunzeln schön, zum Wiehern komisch und auch zum nach Luft Schnappen aufregend ist. Zudem enthält die Geschichte tolle Werte wie Mut, Zusammenhalt und Freundschaft.

Auch die Charaktere sind der Autorin wunderbar gelungen. Allen voran natürlich die Protagonistin Pia, die ein sehr aufgewecktes und sympathisches Mädchen ist. Aber auch die Nebencharaktere haben mir unheimlich gut gefallen. Diese sind teilweise zwar etwas verrückt, aber gerade deswegen nur umso liebenswerter.

Zu den eben genannten Dingen kommt dann eben noch diese besondere Aufmachung, die dieses geniale Gesamtpaket ergibt. Was will man als Leser mehr? Hmm, ich wüsste da schon noch was: Den zweiten Band! Leider werden wir uns auf diesen noch ein kleines bisschen gedulden müssen. Ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung, vor allem, da im ersten Teil noch so einige Fragen offen blieben.


Fazit: Zum Wiehern komisch und zum Schmunzeln schön! Mit „Plötzlich Pony – Eine Freundin zum Pferdestehlen“ ist Patricia Schröder ein richtig genialer Reihenauftakt gelungen, den ich, wenn ich etwas mehr Zeit zum Lesen gehabt hätte, vermutlich in einem wilden Galopp durchgesuchtet hätte. In diesem Buch erwartet euch nicht nur eine unheimlich witzige Story – auch auf eine äußerst kreative Aufmachung plus sehr unterhaltsamer Illustrationen dürft ihr euch freuen. Hier wird vermutlich auch der größte Lesemuffel das Buch nicht mehr aus der Hand legen können. Ich habe herrliche Lesestunden mit diesem schönen Comic-Roman verbracht und vergebe gerne volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 31.01.2018

Richtig spannend und fesselnd!

Gefährliche Wahrheiten
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Jugendthriller lese ich immer unheimlich gerne. Daher war meine Neugier auch sofort geweckt, als ich „Gefährliche Wahrheiten“ das erste Mal in der Vorschau sah. Cover und Klappentext konnten mich sehr ...

Jugendthriller lese ich immer unheimlich gerne. Daher war meine Neugier auch sofort geweckt, als ich „Gefährliche Wahrheiten“ das erste Mal in der Vorschau sah. Cover und Klappentext konnten mich sehr schnell überzeugen und das Buch landete sogleich auf meiner Wunschliste. Dank einer Leserunde durfte es dann vor ein paar Tagen bei mir einziehen und ich habe ganz gespannt mit dem Lesen begonnen.

Die 17-jährige Kelsey führt ein Leben in ständiger Angst. Sie kennt es auch gar nicht anders, denn ihre Mutter hat ihr schon von klein auf beigebracht, dass überall und zu jeder Zeit auf der Welt Gefahr lauert. Daher hat die Mutter auch seit Kelseys Geburt nicht mehr das Haus verlassen – nicht seit damals, als sie ihren Kidnappern entkommen konnte. Um ihre Mutter und auch sich selbst zu schützen, verhält sich Kelseys möglichst unauffällig. Doch mit diesem routinierten Leben soll es vorbei sein, als Kelsey einen Autounfall hat und plötzlich in der Aufmerksamkeit der Medien steht. Als wäre dies noch nicht genug, schleicht sich Kelseys eines Abends aus dem Haus zu einer Party. Ohne ihrer Mutter Bescheid zu geben. Wieder zurück zu Hause, muss die 17-jährige eine schreckliche Entdeckung machen: Ihre Mutter ist spurlos verschwunden! Und auf dem Grundstück befinden sich Fremde, die versuchen in das Haus einzubrechen. Für Kelsey beginnt ein Kampf ums Überleben und eine nervenaufreibende Suche nach der Wahrheit…

Mit „Gefährliche Wahrheiten“ ist Megan Miranda ein richtig spannender Jugendthriller gelungen, den ich stellenweise kaum noch aus der Hand legen konnte und den ich daher im Nu durchgelesen habe.

Die Autorin versteht sich wunderbar darin, eine fesselnde und düstere Atmosphäre zu erschaffen, die den Leser von den ersten Seiten an in ihren Bann zieht. Auch ihren Schreibstil kann ich nur loben. Er ist flüssig und liest sich richtig angenehm.

Die Geschichte ist aus der Sicht von Kelsey geschrieben, sodass man einen sehr guten Zugang zu ihren Gedanken und Gefühlen bekommt. Ich konnte mich problemlos in sie hineinversetzen und habe sie bereits nach den ersten Seiten sehr lieb gewonnen.

Es wird bereits zu Beginn mehr als deutlich, was für ein bedrückendes und eingeschränktes Leben die 17-jährige führt. Allerdings kennt sie es auch gar nicht anders. Von klein auf bekam Kelsey von ihrer Mutter eingetrichtert, dass überall Gefahr lauert und dass man immerzu vorsichtig sein muss. Ihre Mutter wurde früher als Teenager gekidnappt und seitdem ihr Flucht gelang, führt sie ein Leben wie in einem Gefängnis und hat das Haus nie wieder verlassen.
Ihrer Tochter hat sie, aus Sorge um sie, die ganzen Jahre über zu Hause unterrichtet. Allerdings besteht das Jugendamt nun darauf, dass Kelsey normal zur Schule geht, daher lernt diese erst mit 17 Jahren das Alltagsleben auf einer Highschool kennen.

Die Handlung beginnt zunächst noch etwas ruhig. Es wird jedoch sehr schnell gekonnt Spannung aufgebaut, die dann auch das ganze Buch über bestehen bleibt.
Dadurch, dass wir als Leser erst so nach und nach erfahren, was genau mit Kelseys Mutter damals geschehen ist und wir sozusagen nur häppchenweise mit Informationen versorgt werden, ist die Story wirklich unglaublich packend und lädt zum Mitfiebern ein.

Aber nicht nur der Nervenkitzel und die spannende Atmosphäre sind der Autorin prima gelungen. Auch die Charaktere wurden sehr gut von ihr ausgearbeitet, wobei mir einige der Nebencharaktere ein wenig zu blass waren. Kelsey und Ryan jedoch haben mir sehr gut gefallen. Zwischen ihnen entwickelt sich im Verlaufe des Buches auch eine kleine Liebesgeschichte, die mich anfangs zwar etwas gestört hat, die ich dann aber später als sehr süß und auflockernd empfunden habe. Gestört hat sie mich deswegen, weil sie für mich nicht ganz passend kam. Ich habe überhaupt nichts gegen Liebesgeschichten, nur habe ich hier etwas gebraucht, um mich mit dieser neuen Wendung anzufreunden. Da dank dieser aber etwas Licht in die düstere Stimmung kommt, fand ich es zum Ende dann doch eigentlich sehr schön, dass die Autorin diesen Handlungsstrang mit eingeflochten hat.

Meine einzigen negativen Kritikpunkte an das Buch sind, dass hier nicht so sorgfältig lektoriert wurde. Ich bin über einige falsche Satzstellungen gestolpert, die mich immer ziemlich aus dem Lesefluss gerissen haben. Auch war mir die Story manchmal etwas zu verwirrend. Das Ende hat mir leider ebenfalls nicht ganz so gut gefallen und konnte mich nicht komplett zufrieden stellen. Die Auflösung ist zwar schlüssig, nur hätte ich mir einen etwas größeren Showdown gewünscht.

Doch trotz allem hat mir das Lesen von „Gefährliche Wahrheiten“ sehr viel Spaß gemacht und ich bin froh, das Buch gelesen zu haben. Es ist in meinem Augen zwar nichts Besonderes, ist für Thriller-Fans aber auf jeden Fall absolut lesens- und empfehlenswert.

Fazit: Spannend und fesselnd bis zum Schluss! Dieser Thriller ist definitiv nicht nur was Jugendliche, auch Erwachsenen kann ich das Buch sehr empfehlen. Ich konnte das Buch stellenweise kaum noch aus der Hand legen und habe es in Rekordzeit verschlungen. Allerdings ist das Buch in meinen Augen nichts wirklich Besonderes. „Gefährliche Wahrheiten“ ist ein wirklich guter Jugendthriller, der mir sehr schöne Lesestunden beschert hat, mich aber leider nicht komplett überzeugen konnte. Ich kann das Buch dennoch sehr empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!