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Veröffentlicht am 12.04.2021

Ein wunderbares Buch voller Abenteuer, Witz, Charme und Magie!

Finnja Feentochter und die sieben Gefährten
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Als ich das erste Mal von „Finnja Feentochter“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Es klang einfach so gut und von dem Cover fühlte ich mich auf den ersten Blick wie magisch angezogen. ...

Als ich das erste Mal von „Finnja Feentochter“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Es klang einfach so gut und von dem Cover fühlte ich mich auf den ersten Blick wie magisch angezogen. Von Elke Satzger hatte ich bisher noch nichts gelesen. „Finnja Feentochter und die sieben Gefährten“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Der 13-jährige Leon verbringt seine Sommerferien bei seinen Großeltern auf dem Land. Seine Begeisterung darüber hält sich jedoch sehr in Grenzen. In dem Ort Altkleinkirchendorf ist einfach nichts los und auf Opas Nachhilfeunterricht in Latein könnte Leon sehr gut verzichten. Als er eines Tages sein Smartphone verliert, soll sich alles schlagartig ändern. Auf seiner Suche nach seinem Handy landet Leon auf einmal in einer fremden Welt: Dem Feenreich. Leon meint zunächst zu träumen, als er sich Feenprinzessin Finnja und weiteren magischen Wesen gegenübersteht. Und dass diese Finnja ihn und seine „Smatfo-Magie“ für die rettende Lösung ihrer Probleme hält, kann er ebenfalls gar nicht glauben. Die Mutter von Finnja, die die Königin des Feenlandes ist, wurde von Drachenfürst Dragon und Sumpfhexe Swampilla entführt und wird im Turm der alten Klosterruine Mon Diö gefangen gehalten. Gemeinsam mit ihren Reisegefährten hat sich die Feenprinzessin nun aufgemacht, um ihre Mutter zu retten. Für Leon steht schnell fest, dass er Finnja helfen muss. Eine unvergessliche Reise beginnt...

Ein fesselndes Fantasyabenteuer, welches uns Leserinnen auf eine gefahrvolle Reise mitnimmt und in dem Feen, Drachen und Trolle ihr Unwesen treiben? Das klang einfach nach einer Geschichte ganz nach meinem Geschmack. Ich war daher ausgesprochen guter Dinge, dass mir „Finnja Feentochter“ wundervolle Lesestunden bereiten wird. Voller Freude begann ich also mit dem Lesen. Schon nach wenigen Seiten wusste ich, dass ich absolut richtig vermutet habe. Ich habe insgesamt eine herrliche Zeit mit dem Buch verbracht und kann mit großer Begeisterung sagen: Was für eine zauberhafte Geschichte. Unbedingt lesen! Wenn ihr gerne in phantastische Erzählungen eintaucht, die spannend und witzig zugleich sind und uns Leserinnen in ein Land voller Fantasie und magischer Geschöpfe mitnehmen, kann ich euch nur wärmstens empfehlen, in „Finnja Feentochter“ einzutauchen.

Der Einstieg in das Buch gelang mir spielend leicht. Der bildhafte und humorvolle Schreibstil gefiel mir auf Anhieb unglaublich gut. Für mich hat er sich super angenehm flüssig lesen lassen.
Auch den 13-jährigen Menschenjungen Leon mochte ich vom ersten Moment an richtig gerne. Mit ihm hat Elke Satzger einen tollen Protagonisten erschaffen, dessen sympathische und leicht sarkastische Art man einfach sofort lieben muss und in den man sich dank der authentischen Darstellungsweise seiner Gefühls- und Gedankenwelt mühelos hineinversetzen kann.
Leons anfängliche miese Stimmung, weil er die Sommerferien in dem öden Kaff seiner Großeltern verbringen muss; seine Verzweiflung, als er sein Smartphone verliert (mehrere Wochen in dem schnarchlangweiligen Altkleinkirchendorf ohne Handy? Horror pur!); sein Unglaube, als er zum ersten Mal auf die Feenprinzessin Finnja und ihre Gefährten trifft – all dies wird absolut glaubhaft dargestellt. Ich konnte Leons Fühlen, Denken und Handeln jederzeit nachvollziehen und für seine Tapferkeit und Entschlossenheit habe ich ihn überaus bewundert. Leon und seine neuen Freunde müssen auf ihrer Reise so einige Hürden und Gefahren meistern, aber mutig und gewitzt wie unsere Helden sind, denken sie in keiner Sekunde ans Aufgeben.

Mit den weiteren Charakteren konnte mich Elke Satzger ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen. Da hätten wir zum einen unsere zweite Hauptprotagonistin Finnja, die eine Feenprinzessin ist. Wenn ihr nun aber denken solltet, dass Finnja ein süßes, ängstliches Feenprinzesschen ist, habt ihr euch getäuscht. Finnja ist das genaue Gegenteil davon – sie ist mutig und aufgeweckt und wie Leon eine sehr willensstarke Figur.
Was die weiteren Reisegefährten angeht, kann ich mich ebenfalls nur begeistert äußern. Finnjas Freundin Maja, der Troll Wuhuuu, Feenkundschafter Hermarius, der Drache Sangrian, die beiden Spaider – diese außergewöhnlichen Kreaturen sind allesamt einfach einzigartig und besitzen teils so hinreißend schräge und charmante Eigenarten. Mir haben unsere Freunde immerzu lauter vergnügliche Schmunzelmomente beschert.

Neben dem Humor kam für mich selbstverständlich auch die Spannung nicht zu kurz. Ich habe die Handlung als ungemein packend und mitreißend empfunden und wollte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Mitfiebern ist hier definitiv Programm!
Was genau unsere acht Gefährten alles auf ihrer aufregenden Reise durchs Feenland erleben werden, welchen Geschöpfen sie begegnen und was für wundersame Orte sie besuchen werden, werde ich euch hier nicht verraten. Und ob es ihnen gelingen wird, die Feenkönigin aus den Fängen des Drachenfürsten Dragon und der grausamen Sumpfhexe zu befreien, wird hier in meiner Rezension selbstverständlich ebenfalls ein Geheimnis bleiben. All das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Zu guter Letzt noch ein paar Worte zu der Innengestaltung des Buches. Illustriert wurde die Geschichte von Lena Winkel, deren besondere und unverkennbare Zeichenkunst mir bereits aus dem Kinderbuch „Luftpiraten“ bekannt war. Schon da war ich ganz hingerissen von ihren Bildern und auch hier konnte sie mich mit ihren schwarz-weiß Zeichnungen wieder vollkommen verzaubern. Alle Seiten werden an den Rändern von fantasievollen Vignetten geziert und ab und an kommen wir in den Genuss von ganzseitigen Illustrationen. Die Innenaufmachung ist wirklich klasse und zum Verlieben schön.

Fazit: Ein magisches Abenteuer voller Spannung, Witz und Charme!
Elke Satzger hat mit „Finnja Feentochter und die sieben Gefährten“ eine wunderbare Geschichte aufs Papier gebracht, in der sie uns Leser*innen auf eine unvergessliche und ganz fantastische Reise mitnimmt. Das Buch lässt die Herzen aller Fantasyfreunde höher schlagen, es lädt durchweg zum Mitfiebern, macht richtig gute Laune und kann mit einer wunderhübschen Innenaufmachung aufwarten. Ich hatte unheimlich viel Spaß beim Lesen und kann jedem, egal ob Jung oder Alt, ob Männlein oder Weiblein, nur ans Herz legen, unsere acht tapferen Gefährten auf ihrer abenteuerlichen Rettungsmission zu begleiten. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2021

Ein herrliches Lesevergnügen!

Verwünscht nochmal! Mein Teufel, die Schnecke und ich
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Ich liebe Kinderbücher und ich mag die Jugendromane von der Sabine Schoder wahnsinnig gerne. Meine Freude war daher riesengroß als ich hörte, dass Sabine Schoder dieses Jahres ihr erstes Kinderbuch herausbringen ...

Ich liebe Kinderbücher und ich mag die Jugendromane von der Sabine Schoder wahnsinnig gerne. Meine Freude war daher riesengroß als ich hörte, dass Sabine Schoder dieses Jahres ihr erstes Kinderbuch herausbringen wird. Da stand für mich natürlich sofort fest, dass ich es unbedingt lesen muss.

Lu Isa und ist mit ihrem Vater gerade aufs Land gezogen und wohnt nun zusammen mit ihm in einer alten Kirche, die man inzwischen als Wohnraum nutzen kann. Ihre neue Schule wird die „Bad Reinemacher Eliteschule für ordentliche Erziehung und exzellente Leistungen“ sein und Lu Isa hofft sehr, dort schnell neue Freunde zu finden. Dies wird sich nur leider als ausgesprochen schwierig herausstellen: Die Direktorin Frau Powischer ist von Anfang an schlecht auf Lu Isa zu sprechen, da ihr Kleidungsstil und ihre Haarfarbe nicht der strengen Schulkleiderordnung entsprechen und auch die angesagte INFLUENZA-Clique setzt alles daran ihrer neuen Mitschülerin das Leben so schwer wie möglich zu machen. Doch dann taucht eines Tages ein Dämon aus der Hölle in Lu Isas Zimmer auf. Was sie aber nicht weiß: Besagter Dämon steckt gerade mitten in einer Prüfung. Dank Lu Isa versemmelt er sie und da sie zudem seinen wahren Namen errät, ist er fortan an sie gebunden. Urian Pferdefuß heißt der kleine Teufel, der Lu Isas Leben gehörig auf den Kopf stellen wird. Er muss ihr jeden Tag einen Wunsch erfüllen, allerdings wird dabei gehörig was schiefgehen...

Schon damals, als ich das originelle Cover das erste Mal in der Vorschau sah und mir den Klappentext durchlas, war ich mir ziemlich sicher, dass ich mit „Verwünscht nochmal! Mein Teufel, die Schnecke und ich“ eine echt tolle und sehr spaßige Lesezeit verbringen werde. Hinzu kommt, dass mir der Humor von der Sabine Schoder aus ihren Jugendromanen in allerbester Erinnerung geblieben ist. Ob ich mit meiner Vermutung richtig gelegen habe? Yes, habe ich! Sabine Schoder hat mit „Verwünscht nochmal! Mein Teufel, die Schnecke und ich“ in meinen Augen ein wundervolles Kinderbuch ab 10 Jahren aufs Papier gebracht, mit welchem sie mich auf ganzer Linie überzeugen und bestens unterhalten konnte.

„Verwünscht nochmal! Mein Teufel, die Schnecke und ich“ enthält einfach genau das, was ein richtig gutes Kinderbuch für mich ausmacht: Eine spannende Story, die vor Witz, Charme und Ideenreichtum nur so sprüht, zugleich aber auch wichtige Messages und bedeutsame Werte vermittelt; lauter unvergleichliche Charaktere, die uns Leserinnen mit ihren schrägen und liebenswerten Eigenarten verzaubern; eine kreative Innengestaltung, die das Leseerlebnis nur noch außergewöhnlicher macht und eine rasante und humorvolle Erzählweise. Bezüglich letzterem hat mir besonders gut gefallen, dass wir Leserinnen von unserer Hauptprotagonistin Lu Isa immer wieder direkt angesprochen werden. So etwas liebe ich einfach.

Allein schon wenn man einen Blick auf die Seitenzahlen wirft, wird einem umgehend klar, dass „Verwünscht nochmal! Mein Teufel, die Schnecke und ich“ ein ganz besonderes und sehr originelles Kinderbuch ist. Die Seiten wurden nicht auf die übliche Weise durchnummeriert – wenn man wissen möchte, auf welcher Seite man gerade ist, muss man ein bisschen rechnen. Falls ihr absolute Mathemuffel oder grottenschlecht im Kopfrechnen seid, solltet ihr beim Lesen vielleicht besser einen Taschenrechner bereithalten. Zumindest dann, wenn ihr in Erfahrung bringen möchtet, auf welcher Seite ihr euch gerade befindet. ;)

Auch sonst ist das Buch richtig klasse aufgemacht. Es gibt immer mal wieder Notizen auf karierten Papier, jede Menge Schriftspielereien sowie zahlreiche lustige schwarz-weiß Illustrationen von Fréderic Bertrand. Die Bilder haben mir unheimlich gut gefallen. Ich hatte da aber auch nichts anderes erwartet – ich stehe einfach total auf den unverkennbaren Zeichenstil vom Fréderic Bertrand.

Womit das Buch ebenfalls vollends bei mir punkten konnte, ist der Humor. Was den angeht, scheinen die Sabine Schoder und ich wirklich ganz auf einer Wellenlänge zu liegen. Ich bin aus dem Schmunzeln stellenweise gar nicht mehr ausgekommen und musste immerzu amüsiert vor mich hinkichern. So hat mir beispielsweise der Name der Schuldirektorin ständig ein breites Grinsen auf die Lippen gezaubert. Frau Powischer, hach, herrlich. Was bin ich froh, dass ich nicht so heiße, hihi.

Wer mich aber definitiv am besten unterhalten hat, ist Urian. Dieser Dämon ist einfach einmalig. Ich musste so über seine vorlaute Art und seine Sprüche lachen und die urkomischen Dialoge zwischen ihm und Lu Isa zählten ganz klar zu meinen persönlichen Highlights.

Lu Isa, unsere Ich-Erzählerin, findet es allerdings verständlicherweise zunächst nicht so prickelnd, dass ein Dämon, der nichts als Flausen im Kopf hat, in ihr Leben gestolpert ist. Als hätte es Lu Isa nicht eh schon schwer genug. Der Start an ihrer neuen Schule verlief leider alles andere als gut. Die Direktorin ist megafies und ungerecht und ihre Mitschüler sind allesamt die reinsten Idioten. Vor allem die INFLEUNZA-Clique mobbt Lu Isa ohne Ende.
Ich habe zutiefst mit unserer Protagonistin mitgelitten und konnte es irgendwie gar nicht fassen, was für Zustände an dieser Eliteschule herrschen. Und neben diesen Problemen muss sich Lu Isa nun also auch noch mit einem frechen Dämon rumschlagen. Dieser kann zwar Wünsche erfüllen, was zweifellos eine feine Sache ist, allerdings sollte das Aussprechen von Wünschen wohlüberlegt sein – wie Lu Isa sehr schnell feststellen muss.

Mit Lu Isa hat die Autorin eine bezaubernde Romanheldin erschaffen. Mir war sie auf Anhieb sympathisch und dank der authentischen Darstellungsweise ihrer Gefühls- und Gedankenwelt ist es mir jederzeit mühelos geglückt mich in sie hineinzuversetzen. Lu Isa ist ein superliebes, aufgewecktes und willenstarkes Mädchen und lässt sich nicht unterkriegen. Zwischendurch zweifelt sie zwar hin und wieder an sich, aber sie wird noch lernen, wie wichtig es ist an sich selbst zu glauben und sich nicht für andere zu verstellen. Jeder soll so sein dürfen wie er oder sie sein möchte und nicht aufgrund seines Kleidungsstil ausgrenzt oder schikaniert werden.

Neben Lu Isa habe ich auch ihren Vater ungeheuer liebgewonnen. Er ist herzensgut, verständnisvoll, ziemlich cool (er hat, wie Lu Isa, lila gefärbte Haare!) und unterstützt seine Tochter bei allem. Zu sehen, was für ein inniges Verhältnis die beiden haben, hat mir richtig das Herz erwärmt.

Hinsichtlich der Handlung möchte ich eigentlich gar nicht mehr groß ins Detail gehen, ich möchte ja schließlich nicht zu viel verraten. Wenn ihr gerne wissen möchtet, was wir gemeinsam mit Lu Isa, Urian und Co. alles Aufregendes und Spaßiges erleben werden und ob Lu Isa noch Freunde finden wird, müsst ihr das Buch schon selbst lesen. Und was es eigentlich mit dieser Schnecke auf sich hat, wird hier in meiner Rezension ebenfalls ein Geheimnis bleiben, hehe.

Das Abenteuer endet recht abgeschlossen, allerdings gehe ich dennoch davon aus, dass es mindestens noch einen weiteren Band geben wird. Hoffentlich liege ich damit richtig. Ich würde mich sehr über eine Fortsetzung freuen!

Fazit: Mitreißend, einfallsreich, höllisch amüsant. Ein wunderbares Lesevergnügen mit Gute-Laune-Garantie!
Sabine Schoder ist mit „Verwünscht nochmal! Mein Teufel, die Schnecke und ich“ ein rundum gelungenes Kinderbuch geglückt, welches ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. Die Story wird mit ganz viel Witz und Herz erzählt und vermittelt einige tolle Botschaften, die Aufmachung ist genial, die Charaktere sind zauberhaft – was will man mehr? Ich hatte teuflisch viel Spaß beim Lesen und hoffe sehr auf ein Wiedersehen mit Lu Isa, Urian und Co. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Fesselnd, magisch, fantasievoll. Ein wunderbarer Fantasyschmöker!

Lias und der Herr der Wellen
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Da mich meine bisherigen Werke von Akram El-Bahay hellauf begeistern konnten, war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Frühjahr ein neuer Fantasyroman von ihm im Ueberreuter Verlag erscheinen wird. ...

Da mich meine bisherigen Werke von Akram El-Bahay hellauf begeistern konnten, war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Frühjahr ein neuer Fantasyroman von ihm im Ueberreuter Verlag erscheinen wird. Da stellte sich mir gar nicht erst die Frage ob ich das Buch bei mir einziehen lassen möchte - „Lias und der Herr Wellen“ musste ich einfach unbedingt lesen!

Der 13-jährige Lias zieht zusammen mit seinen Eltern in das riesengroße Haus seiner spurlos verschwundenen Großtante Hermine, welches sie vor kurzem geerbt haben. Die Begeisterung über den Umzug hält sich bei Lias zunächst sehr in Grenzen. Er möchte nicht in diesem zugigen alten Kasten leben, der so heruntergekommen aussieht, als wäre er schon tausend Jahre alt. Doch dann stößt Lias in dem Arbeitszimmer seiner Großtante auf deren Romane und seine Meinung über sein neues Zuhause sich sehr rasch ändern. Hermine ist eine erfolgreiche Schriftstellerin und hat schon zahlreiche Bücher geschrieben. Ihr erstes Werk trägt den „Der Herr der Wellen“ und Lias beschließt kurzerhand mal reinzulesen. Er ist sofort ganz gefesselt von der packenden Geschichte. Besonders angetan ist er von der Figur Sila, ein tapferer und abenteuerlustiger Junge. Während Lias liest, vernimmt er auf einmal merkwürdige Geräusche. Ist es das Haus? Spricht es etwa zu ihm? Lias folgt dem Ruf und gelangt zu einem verschlossenem Zimmer. Ehe er sich versieht, landet der 13-jährige in den magischen Buchwelten seiner Großtante. Eine unvorstellbare Reise beginnt, voller Rätsel, Abenteuer und Gefahren. Ob Lias das Geheimnis von Hermines Verschwinden lüften wird?

Ein altes mysteriöses Haus, eine Reise in magischen Buchwelten, eine Geschichte für Fans von „Die unendliche Geschichte“ und „Tintenherz“ - das klang einfach nur wundervoll und wie für mich gemacht. Ich habe den neuen Fantasyroman von Akram El-Bahay wirklich förmlich „Lies mich!“ nach mir rufen gehört. Dem Ruf bin ich natürlich nur zu gerne gefolgt – und was soll ich sagen, ich bin ungeheuer froh darüber, dass ich es getan habe!
Ich habe mich eindeutig mal wieder zurecht so sehr auf neues Lesefutter von Akram El-Bahay gefreut: Meine Erwartungen konnten vollkommen erfüllt werden. Ich habe herrliche Lesestunden mit dem Buch verbracht und es für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet.

Ich war mir bereits nach den ersten paar Seiten ziemlich sicher, dass mich Akram El-Bahay auch mit „Lias und der Herr Wellen“ auf ganzer Linie überzeugen wird. Von der geheimnisvollen Atmosphäre, die von Beginn an herrscht, und von Akram El-Bahays zauberhaftem, bildgewaltigem Schreibstil war ich sofort ganz hingerissen und unser Hauptprotagonist Lias war mir auf Anhieb sympathisch. Als es uns dann schließlich gemeinsam mit Lias in die fantastische Buchwelt aus Großtante Hermines Roman „Der Herr der Wellen“ verschlägt, war es komplett um mich geschehen. Wie ich es von Akram El-Bahay gewohnt bin, hat er auch dieses Mal eine Fantasywelt voller Magie, märchenhafter Orte und interessanter Geschöpfe erschaffen, von der man dank der detailreichen Beschreibungen durchweg das reinste Kopfkino hat. Es macht einfach nur wahnsinnig viel Spaß gemeinsam mit Lias durch die Buchwelten seiner Großtante zu reisen und dabei ständig neue tolle Orte zu entdecken, lauter faszinierenden Figuren und Wesen zu begegnen und ein aufregendes Abenteuer nach dem nächsten zu erleben.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Die Handlung kann mit jeder Menge spannungsreicher Szenen, Geheimnisse und Überraschungen aufwarten, sodass man immerzu am Mitfiebern und Mitbibbern ist. Wo ist Hermine? Warum ist sie so plötzlich verschwunden? Welche Rätsel verbirgt ihr Haus? Was wird Lias alles in den Erzählungen seiner Großtante erleben? Was für Gefahren erwarten ihn? Wer ist Freund und wer ist Feind? Und wird es ihm am Ende gelingen, seine Großtante zu wiederfinden?

Ihr könnt mir glauben: Einmal in das Buch versunken, mag man daraus gar nicht mehr auftauchen. Die Idee, dass Romanfiguren in Buchwelten reisen mag nichts Neues sein, aber solche Geschichten zu lesen ist jedes Mal einfach nur das pure Vergnügen. Akram El-Bahay ist es zudem erstklassig geglückt, ein bekanntes Grundgerüst mit zahlreichen innovativen und genialen Einfällen zu versehen. „Lias und der Herr Wellen“ ist einzigartig und für Fans von „Die unendliche Geschichte“ und „Tintenherz“ definitiv ein großes Muss.

Bezüglich der Handlung hat mir überdies besonders gut gefallen, dass sie viele schöne Werte und Botschaften vermittelt. Die Macht und Magie von Worten, Freundschaft, Zusammenhalt, Mut und Entschlossenheit – all diese Dinge haben unter anderem ihren Platz in der Geschichte gefunden.

Was die Charaktere angeht, kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Mit Lias, aus dessen Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, hat Akram El-Bahay einen großartigen Buchhelden ausgearbeitet. Lias ist mutig, liebenswert, neugierig und authentisch und eine fabelhafte Identifikationsfigur für uns Leserinnen. Ich habe Lias sofort ganz fest in mein Herz geschlossen und konnte mich jederzeit mühelos in ihn hineinversetzen.
Neben Lias dürfen wir im Verlauf der Geschichte noch vielen weiteren unvergleichlichen und facettenreichen Charakteren begegnen, wie beispielsweise den Herrn der Wellen und seiner Crew, dem Jungen Sila (der Lias zum Verwechseln ähnlich sieht) und dem Mädchen Bamba. Sila und Bamba habe ich besonders liebgewonnen. Die beiden Kinder werden sehr schnell richtig gute Freunde von Lias werden, auf die sich unser Romanheld stets verlassen kann.

Apropos Freundschaft: Auch zwischen Großtante Hermines Haus und Lias wird sehr rasch eine ganz außergewöhnliche Beziehung entstehen. Das Haus, müsst ihr wissen, besitzt ein gewisses Eigenleben und ist fraglos kein normales Haus, was ich einfach nur megacool fand. Mich hat es daher richtig gefreut, dass wir uns nicht nur in den Buchwelten von Lias Tante aufhalten, sondern auch in den Genuss von Szenen in der realen Welt kommen. Lias darf sich nicht zu lange in den Buchwelten aufhalten (warum, müsst ihr schon selbst herausfinden) – er muss daher öfters in die Wirklichkeit zurückkehren. Diese Wechsel zwischen den Welten fand ich äußerst gelungen, da sie für noch mehr Spannung sorgen.

Das Ende hat mir ebenfalls unheimlich gut gefallen. Es lässt keine Fragen offen und rundet die Geschichte perfekt ab, sodass ich das Buch mit einem rundum glücklichen und zufriedenen Gefühl wieder zuklappen konnte.

Fazit: Ein atemberaubendes Fantasyabenteuer voller Spannung und Magie!
Akram El-Bahay beschert Jung und Alt mit „Lias und der Herr der Wellen“ eine wunderschöne Geschichte, in der er uns Leser
innen auf eine unvergessliche und ganz fantastische Reise mitnimmt. Die Erzählung ist magisch, unterhaltsam und unglaublich fantasievoll, sie ist fesselnd, warmherzig und so wunderbar zeitlos. Ich kann jedem nur ans Herz legen in „Lias und der Herr der Wellen“ einzutauchen und sich von den magischen Worten Akram El-Bahays und seinem großen Einfallsreichtum verzaubern zu lassen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Ein wundervolles Buch voller Magie, Herz und Abenteuer!

Amari und die Nachtbrüder
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Als ich das erste Mal von „Amari und die Nachtbrüder“ hörte, wanderte das Buch umgehend auf meine Wunschliste. Der Klappentext hatte ich mich sofort und auch das Cover sprach mich direkt an. Das Kinderbuchdebüt ...

Als ich das erste Mal von „Amari und die Nachtbrüder“ hörte, wanderte das Buch umgehend auf meine Wunschliste. Der Klappentext hatte ich mich sofort und auch das Cover sprach mich direkt an. Das Kinderbuchdebüt von B. B. Alston musste ich einfach unbedingt lesen.

Amari hat es nicht leicht im Leben. Ihre alleinerziehende Mutter arbeitet rundum die Uhr, das Geld ist dennoch immer knapp und in der Schule wird Amari aufgrund ihrer Hautfarbe und ihrer Herkunft von ihren Mitschülern übelst gemobbt. Als dann auch noch ihr großer Bruder Quinton eines Tages spurlos verschwindet, gerät ihr Leben komplett aus den Fugen. Wo ist ihr Bruder bloß? Warum ist er ohne ein Wort einfach so verschwunden? Dass er tot ist, kann Amari nicht glauben. Und tatsächlich, eines Tages erhält sie endlich ein Lebenszeichen von Quinton: Er hat ihr eine rätselhafte Einladung hinterlassen. Die 12-jährige nimmt sie an – und gerät in eine verborgene übernatürliche Welt voller Magie und Geheimnisse. Um weiter nach Quinton suchen zu können, muss Amari unbedingt einen Platz an der Akademie bekommen. Gar nicht so einfach, schließlich muss sie es mit Mitstreitern aufnehmen, die seit Jahren für die Prüfungen geschult wurden. Hat sie überhaupt eine Chance das Auswahlverfahren zu bestehen? Und warum muss ausgerechnet in ihr eine Magiern schlummern? Magier werden in der übernatürlichen Welt als Bedrohung angesehen – Amari hat daher auch hier mit lauter Anfeindungen und gemeinen Kommentaren zu kämpfen. Aufgeben kommt für sie aber auf gar keinen Fall infrage. Sie muss unbedingt ihren Bruder wiederfinden!

Als ich mit dem Lesen begann, wusste ich irgendwie schon nach wenigen Seiten: Das wird gut. Das wird richtig, richtig gut. Ich habe einfach von Anfang an gespürt, dass mich „Amari und die Nachtbrüder“ vom Hocker hauen wird. Und wisst ihr was? Ich lag mit dieser Vermutung goldrichtig!
B. B. Alston hat mit seinem Erstlingswerk ein packdenes Fantasyabenteuer ab 10 Jahren aufs Papier gebracht, mit welchem er mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Ich habe wunderschöne Lese- und Hörstunden mit dem Titel verbracht und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, bzw. gar nicht mehr auf die Stopptaste meines CD-Spielers drücken. (Kurze Info: Ich habe parallel zum Buch das Hörbuch gehört. Diese Rezension bezieht sich also auf beide Ausgaben von „Amari und die Nachtbrüder“.)

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir spielend leicht. B. B. Alston hat einen sehr bildhaften, mitreißenden und locker-leichten Schreibstil, der sich bezaubernd schön liest.

Auch unsere Hauptprotagonistin, die 12-jährige Amari, gefiel mir vom ersten Moment an unglaublich gut. Die gesamte Handlung wird aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive geschildert und da ihre Gefühls- und Gedankenwelt sehr anschaulich, einfühlsam und vollkommen authentisch dargestellt wird, ist es mir jederzeit mühelos geglückt mich in sie hineinversetzen.
Mit Amari hat der Autor eine wunderbare und ganz besondere Buchheldin erschaffen. Mutig, willensstark, aufgeweckt, clever und sympathisch – das ist Amari. Man muss sie einfach sofort ins Herz schließen und für ihre große Stärke, ihre Entschlossenheit und Tapferkeit kann man sie wahrlich nur bewundern.
Amari hat definitiv kein leichtes Leben. Dank eines Stipendiums kann sie zwar eine Eliteschule besuchen, aber abgesehen von ihren schulischen Leistungen läuft es dort alles andere als gut für sie. Ihre Mitschüler sehen Amari als etwas Minderwertiges an, da sie – anders als sie - aus ärmlichen Verhältnissen stammt und zudem schwarz ist. Gleich zu Beginn der Erzählung wird mehr als deutlich, wie schwer es Amari an ihrer Schule hat und dass sie täglich mit fiesen Mobbingangriffen konfrontiert wird. Ich habe zutiefst mit ihr mitgelitten und bin beim Lesen richtig wütend geworden. Es ist einfach so schlimm und ungerecht, dass es farbige Menschen nach wie vor so viel schwerer in unserer Gesellschaft haben als weiße.

Dass B. B. Alston sich dazu entschlossen hat, eine Fantasygeschichte mit einer schwarzen Buchheldin zu schreiben, finde ich einfach nur klasse und richtig stark! Wir sind alle gleich viel wert, toll und einzigartig, ganz egal wie wir aussehen, wo wir herkommen oder wie anders wir auch sein mögen. Diese Botschaft vermittelt dieses Buch und dafür liebe ich es.

Neben unserer Hauptprotagonistin und der wichtigen Message gibt es aber natürlich noch viele weitere zauberhafte Dinge in „Amari und die Nachtbrüder“, von denen ich ganz hin und weg bin.
Da wir hätten zum einem die fantastische Welt, die der Autor da gestaltet hat. Sie steckt voller faszinierender Kreaturen, Geheimnisse, Magie und Wunder und kann mit einem eindrucksvollen Einfallsreichtum aufwarten. Ich war wirklich sofort ganz angetan von dieser Welt und die Akademie, an der Kinder und Jugendliche mit besonderen, übernatürlichen Fähigkeiten zu Agenten ausgebildet werden, fand ich einfach nur megacool.

Auch mit den Nebencharakteren konnte das Buch vollends bei mir punkten. Egal ob liebenswert oder hinterhältig – allesamt wurden sie fabelhaft ausgearbeitet. Einer meiner persönlichen Lieblinge ist Elsie, mit der sich Amari auf der Akademie ein Zimmer teilen wird. In ihr wird unsere Heldin sehr schnell eine richtig tolle Freundin finden, auf die sie sich jederzeit verlassen kann.

Bezüglich der Handlung kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Sie lädt von Anfang bis Ende zum Mitfiebern ein und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen. Sie ist actionreich, emotional, tiefgründig, humorvoll und spannend und kann mit zahlreichen Überraschungen und genialen Wendungen aufwarten. Also ich habe die Geschichte förmlich inhaliert, da ich einfach nicht mehr aufhören konnte mit dem Lesen bzw. Hören.

Wie oben bereits erwähnt, hat mich parallel zum Buch das Hörbuch begleitet. Vorgelesen wird es von Merete Brettschneider, die mir bereits aus anderen Hörbüchern und Hörspielen bekannt war wie beispielsweise aus Die drei !!!. Für „Amari und die Nachtbrüder“ ist sie ein wahrer Glücksgriff. Mit ihrer jungen, frischen Stimme ist sie einfach die ideale Besetzung für Amari. Sie hat die Atmosphäre der Geschichte und auch die Gefühle der weiteren Figuren erstklassig eingefangen und beschert uns mit ihrer vielfältigen Stimme ein unvergessliches Hörerlebnis.

Fazit: Ein großartiger Auftakt voller Magie, Fantasie und Herz!
B. B. Alston ist mit „Amari und die Nachtbrüder“ ein beeindruckendes Kinderbuchdebüt gelungen, welches sich für mich zu einem echten Highlight entwickelt hat. Die Geschichte steckt voller Überraschungen, Spannung, Humor und Einfallsreichtum und hält einen durchweg in Atem. Sie ist ehrlich, wichtig, intelligent und außergewöhnlich und nimmt uns in eine ganz erstaunliche Welt mit. Neben dem Buch bin ich auch von dem Hörbuch hellauf begeistert. Für mich war es mal wieder das reinste Vergnügen der super angenehmen Stimme von Merete Brettschneider zu lauschen.
Ich hatte unheimlich viel Spaß beim Lesen und Hören und freue mich schon riesig auf den zweiten Band. „Amari und die Nachtbrüder“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Ein richtig cooles kreatives Mitmachbuch!

Kreaturenkritzelbuch
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Da mich Thomas Hussung mit seinen Brückentroll-Büchern hellauf begeistern konnte und ich einfach total auf seinen Zeichenstil stehe, war ich sofort Feuer und Flamme als ich das erste Mal von seinem neuen ...

Da mich Thomas Hussung mit seinen Brückentroll-Büchern hellauf begeistern konnte und ich einfach total auf seinen Zeichenstil stehe, war ich sofort Feuer und Flamme als ich das erste Mal von seinem neuen Titel „Kreaturenkritzelbuch“ hörte. Da stand für mich augenblicklich fest, dass ich es unbedingt bei mir einziehen lassen muss.

Hallo? Ist da jemand? Hilfe!
Hört ihr das? Da ruft doch jemand. Komisch. Kommt die Stimme etwa aus diesem Buch? Ja, tatsächlich. Es ist der Geist eines Künstlers, der nun schon seit über 500 Jahren in dem Buch gefangen gehalten wird. Früher war er königlicher Hofmaler und hat für den finsteren Alchemisten Ignatius Igragurz gearbeitet. Dieser hat ihn nur übelst übers Ohr gehauen, sodass er schließlich als Geist in dieses Buch verbannt wurde. Tja, und wie gesagt, über 500 Jahre hockt der arme Kerl nun schon darin fest. Verständlich, dass er so langsam ungeduldig wird. Es wird wirklich schleunigst Zeit, dass ihm jemand hilft und befreit. Möchtest du das vielleicht tun? Ja? Dann schnapp dir dieses Buch, ran an die Stifte und los geht‘s mit dem Gekritzel!

Seid ihr Fans von Monstern, Elfen und andere Fabelwesen? Malt und zeichnet ihr gerne? Schlummert in euch ein Rätselliebhaber? Liebt ihr spannende Geschichten und wunderschön illustrierte Bücher? Also wenn ihr alle Fragen mit einem verzückten Ja beantworten könnt, ist das „Kreaturenkritzelbuch“ von Thomas Hussung ganz klar ein absolutes Muss für euch!
Ich habe das Buch heute durchgeschmökert und kann mit großer Begeisterung sagen: Was für ein cooles und außergewöhnliches Buch! Ihr könnt mir glauben, der Klappentext verspricht wahrlich nicht zu viel: Dies ist kein normales Kinderbuch. Es ist einzigartig und unglaublich kreativ aufgemacht. Ich muss ja sagen, dass ich es ziemlich erstaunlich finde, dass es nur zehn Euro kostet. Die Gestaltung ist sehr hochwertig und es wird einem echt eine Menge geboten. Da ist der Preis wirklich nur mehr als fair.

Was genau erwartet einen denn eigentlich im „Kreaturenkritzelbuch“? Nun, sehr vieles. Zum einem kommen wir in den Genuss einer fantasievollen Geschichte, die uns von einem Geist höchstpersönlich erzählt wird. Allerdings bekommen wir die Erzählung nur dann zu hören, wenn wir dem Geist dabei helfen, aus dem Buch herausgekommen. Der arme Kerl, müsst ihr wissen, ist nun schon seit über 500 Jahren in dem Buch gefangen und das, wo er gar keine Bücher mag. Er liebt Bilder und Farben, schließlich ist er der Geist eines Künstlers. Als Leser*in geht man daher einen Deal mit dem Geist ein: Er erzählt uns, wie es zu seiner Gefangenschaft kam und wir helfen ihm dabei, ihn zu befreien.
Also ich war sofort ganz angetan von dieser originellen Idee. Richtig cool fand ich auch, dass uns der Geist die ganze Zeit direkt anspricht. Diese Erzählform in Büchern liebe ich einfach.

Begeistert bin ich natürlich auch von den vielen genialen Malanleitungen. Diese sollte man unbedingt alle ausprobieren, denn nur so können wir dem Geist dabei helfen, aus dem Buch herauszukommen. Ich muss nun gestehen, dass ich nicht alle Übungen gemacht habe (sorry Geist!) und in das Buch reingekritzelt habe ich auch nicht. Irgendwie habe ich es nicht übers Herz gebracht und lieber zu einem extra Bogen Papier gegriffen. Eigentlich bin ich ja nicht so der Typ, der gerne malt und zeichnet, aber die Übungen haben mir richtig viel Vergnügen bereitet. Sie sind super einfach und toll erklärt – sogar ich, die völlig unbegabt im Zeichnen ist, hat etwas einigermaßen Gutes aufs Papier gebracht.

Kindern wird es ganz bestimmt tierisch viel Freude bereiten, dieses Buch durchzuarbeiten und lauter starke Fantasiewesen zu zeichnen. Unheimlich witzig und zuckersüß aussehende Kreaturen, böse guckende Monster, schaurige Gestalten – Dieses Buch lässt definitiv die Herzen aller malbegeisterten Fabelwesenfreunde höherschlagen.

Zusätzlich zu den vielen Zeichentipps enthält das Buch auch noch Rätselaufgaben wie beispielsweise Labyrinthe oder Zahlenbilder.
Zudem gibt es noch ein paar sehr ausgefallene Aufgaben. Zu diesen werde ich aber nun mal nicht näher ins Detail gehen, ich möchte ja schließlich nicht zu viel verraten. Nur so viel noch: Diese Aufgaben werde ich ganz bestimmt nicht ausprobieren. Das lässt der superpingelige Buchliebhaber in mir einfach nicht zu, räusper.
Neben den zahlreichen inspirierenden Mitmachdingen versorgt uns das „Kreaturenkritzelbuch“ dann auch noch mit lauter interessanten Infos über die verschiedensten Fabelwesen. Man kann es wirklich schon als ein kleines Fabelwesen-Lexikon bezeichnen. Und selbstverständlich kommen wir auch in den Genuss von ganz vielen fantastischen Illustrationen. Im Zeichnen von Monstern, Gespenstern, Drachen und Co. ist der Thomas Hussung zweifellos ein absoluter Experte. Also ich mag seinen unverkennbaren und witzigen Zeichenstil wirklich ungeheuer gerne.

Fazit: Was für ein Spaß! Thomas Hussung ist mit „Kreaturenkritzelbuch“ ein ganz besonderes Mitmachbuch gelungen, mit welchem er mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Die Geschichte ist super liebevoll, lustig und einfallsreich gestaltet, die Zeichentipps und die weiteren Mitmachaufgaben sind richtig stark und die vielen farbigen Illustrationen von Thomas Hussung sind wie gewohnt monstermäßig klasse. Ich kann das „Kreaturenkritzelbuch“ nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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