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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2021

Leider nicht meins...

Plätzchen gesucht, Liebe gefunden
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Also prinzipiell ist das hier eine ganz süße Liebesgeschichte. Frank und Rebecca kennen sich schon seit Kindertagen. Nach einer langen Zeit im Ausland kehrt Frank endlich zurück in seine Heimatstadt und ...

Also prinzipiell ist das hier eine ganz süße Liebesgeschichte. Frank und Rebecca kennen sich schon seit Kindertagen. Nach einer langen Zeit im Ausland kehrt Frank endlich zurück in seine Heimatstadt und setzt alles daran, Rebecca zu überzeugen, dass sie füreinander bestimmt sind. Soweit so gut. Aaaaber - wie bitte kommt man darauf einen Liebesroman mit einer Szene beim Weihnachtsmann und seinen Elfen!!! beginnen zu lassen???? Dabei bleibt es leider auch nicht. Immer wieder hat Santa Claus seine Finger im Spiel. Das war so gar nichts für mich! Ebenso wenig konnte mich Hündin Naila überzeugen, deren Innenansichten, Meinungen und Befindlichkeiten der Leser kennenlernen darf. Neee..... Ist das Füllmaterial um ein Buch voll zu bekommen? Wer sowas mag, wird begeistert sein. Für mich reicht es damit aber leider nur noch für 2 Sterne, auch wenn die Liebesgeschichte schön war und die Figuren liebenswert!

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Von den Grenzen der Leistungsgesellschaft

Hotel Weitblick
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Hotel Weitblick – Renate Silberer

Vier Anwärter auf eine Führungsposition einer Werbeagentur treffen sich für ein Wochenende in einem abgelegenen Hotel. Der bekannte, doch heimlich von Selbstzweifeln ...

Hotel Weitblick – Renate Silberer

Vier Anwärter auf eine Führungsposition einer Werbeagentur treffen sich für ein Wochenende in einem abgelegenen Hotel. Der bekannte, doch heimlich von Selbstzweifeln geplagter Consulter, Marius Tankwart, soll den drei Männern und einer Frau auf den Zahn fühlen und am Ende entscheiden, wer von ihnen am geeignetsten für einen Geschäftsführerposten ist.

So weit so gut. Die Sache ist, nicht nur der Consulter selbst, auch alle vier Kandidaten leiden unter großen psychischen Problemen, Ängsten, Zwängen, Traumata. Geeignet für eine Führungsposition ist von ihnen überhaupt keiner, das merkt der Leser bereits nach wenigen Seiten. Es ist ein Trauerspiel der Täuschung und Selbstbeherrschung.

Schuld an der Misere ist der durch den Nationalsozialismus geprägte Erziehungsstil aus Abstand, Kälte, Disziplin etc. Allen Figuren gemeinsam ist ein mehr oder minder ausgeprägter Mutterkomplex. Auch dieser Zusammenhang wird bereits in den ersten Kapiteln erläutert (steht auch im Klappentext!). Leider ist damit auch inhaltlich bereits alles gesagt. Denn darüber hinaus gibt es eigentlich keine Handlung. Vielmehr werden die diversen psychischen Störungen und Bindungsunfähigkeiten genauestens unter die Lupe genommen und der Zusammenhang mit der fehlerhaften Erziehung ein ums andere Mal betont. Dabei werden die Figuren recht stark auf ihre Probleme reduziert, obwohl diese sehr gut und detailliert beschrieben werden. Das ist durchaus interessant, eine Bindung kann jedoch leider nicht aufgebaut werden.

Eine große Stärke dieses Romans ist sicherlich Frau Silberers Sprachstil. Der ist sehr auffällig, mit teils abgehakten, auch unvollständigen Sätzen. Dadurch aber recht eindringlich und trotzdem gut lesbar. Ich mochte das sehr.

Meiner Meinung nach reicht das Thema „psychisch kaputte Leistungsgesellschaft als Ergebnis des Nazi-Erziehungsstils“ in der Form als alleinige Handlung für einen Roman nicht aus. Sämtliche Informationen werden bereits ganz am Anfang serviert, dann nur noch die Auswirkungen beschrieben und immer wieder die Zusammenhänge erklärt, die man bereits im ersten Drittel verstanden hat. Das wirkt ein bisschen plump und sehr eindimensional. Die Tiefe fehlt mir sowohl bei den Figuren, als auch in der kaum vorhandenen Handlung. Einzig die Sprache kann hier noch was retten. Trotzdem gibt es von mir leider nur 2 Sterne!

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Veröffentlicht am 20.02.2021

Drei Frauen

Die Bücherfrauen
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Die Bücherfrauen – Romalyn Tilghman

Drei Frauen treffen in der Kleinstadt in Kansas aufeinander. Angelina, Traci und Gayle sind aus den unterschiedlichsten Gründen hier. Im Nachbarort wurden vor kurzem ...

Die Bücherfrauen – Romalyn Tilghman

Drei Frauen treffen in der Kleinstadt in Kansas aufeinander. Angelina, Traci und Gayle sind aus den unterschiedlichsten Gründen hier. Im Nachbarort wurden vor kurzem durch einen Tornado sämtliche Häuser dem Erdboden gleichgemacht.  Nur die Fassade der Bibliothek steht noch.

Laut Klappentext geht es um die Carnegie-Bibliotheken im den Great Plains der USA. Es soll um starke Frauen gehen, die Bücher lieben und aus dem Nichts Gebäude und Hoffnungen wiederaufbauen.

Von dieser versprochenen Begeisterung ist im Roman leider wenig zu spüren. Tatsächlich fehlt es der Geschichte gänzlich an Esprit. Langweilig plätschert die Handlung vor sich hin. Die drei Frauen, so unterschiedlich sie auch sein mögen, heben sich trotzdem kaum voneinander ab. Die zahlreichen Nebenfiguren bleiben gänzlich holzschnittartig. Die Geschichte strotzt geradezu vor Unwahrscheinlichkeiten und ist schlicht und ergreifend schlecht erzählt. Auch für einen Unterhaltungsroman. Schlimm genug, dass der Erzählstil hölzern und umständlich wirkt, ist scheinbar auch noch die Übersetzung schlampig. Oft schimmert noch die englische Grammatik durch, manches ist einfach falsch. Das macht es dem Leser beinahe unmöglich, eine Verbindung zu den Figuren herzustellen.

Informationen über die Carnegie-Bibliotheken habe ich leider fast keine mitgenommen. Ein kurzer Blick in Wikipedia bringt hier schneller mehr Infos.

Zusätzlich noch (gleich mehrere) unwahrscheinliche „Verliebungen“ und plötzliche Aufdeckungen von Familiengeheimnissen bringen das Fass zum Überlaufen.

Im Fazit konnte ich hiermit leider sehr wenig anfangen. Immerhin ließ es sich schnell lesen.

2 Sterne

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Dave

DAVE - Österreichischer Buchpreis 2021
2

Dave – Raphaela Edelbauer

Um es Vorab zu sagen: das ist das Abstruseste und Verworrenste, was ich seit langem gelesen habe. Hätte ich es nicht in einer Leserunde gelesen, wäre es wohl kaum zum Abschluss ...

Dave – Raphaela Edelbauer

Um es Vorab zu sagen: das ist das Abstruseste und Verworrenste, was ich seit langem gelesen habe. Hätte ich es nicht in einer Leserunde gelesen, wäre es wohl kaum zum Abschluss gekommen.

Es ist schon gar nicht so einfach, den Inhalt zu beschreiben. Es ist eine schreckliche neue Welt, die uns die Autorin hier zeichnet, auf den ersten Blick ganz nach dem Vorbild von Orwells 1984. Ein riesiges Labor, wo die Menschen leben und arbeiten. Unter vollkommener Überwachung. Nur ist hier die Technologie schon weiter fortgeschritten. Der Kern des Romans ist nämlich Dave, eine künstliche Intelligenz, die schon bald zum Leben erweckt werden soll. Der Protagonist Syz zweifelt jedoch an der Richtigkeit des Unternehmens. So weit, so gut. Generell mag ich solche Geschichten.

Frau Edelbauer macht es ihren Lesern wahrlich nicht leicht. Besonders im ersten Drittel des Buches wirft sie nur so mit Fremdwörtern und Fachbegriffen um sich. Zum Einen sind viele davon einfach nicht notwendig, man kann durchaus „wasserscheu“ schreiben, anstatt „hydrophob“. Zum Anderen wirkt es einfach überheblich, arrogant. Jedenfalls reißt die Autorin unzählige Themengebiete im Bereich der Informatik und Programmiersprache, sowie der Philosophie an. Das wirkt alles hochkomplex und ist teilweise sehr schwer verständlich. Die eigentliche Handlung bleibt dagegen relativ lange sehr dünn, nur um dann immer mehr ins Abstruse zu kippen. Die Geschichte an sich ist eine Mischung aus Dystopie und Science-Fiction, erzählt allerdings wie im Drogenrausch.

Dieser Schreibstil ist zweifelsfrei absolut besonders und übt möglicherweise auch eine gewisse Faszination aus. Leider hat sich diese bei mir nach den ersten paar Kapiteln verflüchtigt und wurde durch Abneigung gegenüber diesem Stil ersetzt.

Die Story an sich ist spannend. Die Frage, kann eine künstliche Intelligenz ein eigenes Bewusstsein entwickeln, hochinteressant. Frau Edelbauer verbindet dieses Thema mit größtmöglicher Gesellschaftskritik. Sie treibt aktuelle Probleme unserer Zeit extrem auf die Spitze und weit darüber hinaus. Sie führt sie damit ad absurdum. Sicherlich hat sie sich bei all dem viel gedacht und ich bin mir sicher, dass dieser Roman auf seine Art durchdacht und geradezu genial ist. Nur hat dann leider meine eigene Intelligenz nicht ausgereicht, auch nur das meiste zu verstehen. Mir war das schlicht zu viel von allem.

Wer sich für all diese Themen im Detail interessiert und sich auch von verschwurbelter, übertrieben kunstvoller Sprache nicht abschrecken lässt, sollte es mit diesem Roman versuchen. Von mir bekommt er leider nur 2 Sterne.

 

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Rose

Rose Royal
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Rose Royal – Nicolas Mathieu 

Hmmmm, also dieser Roman ist gerade mal 95 Seiten lang, die Seiten nicht sonderlich dicht bedruckt, alles in allem in einer guten Stunde gelesen. Zum Inhalt möchte ich deshalb ...

Rose Royal – Nicolas Mathieu 

Hmmmm, also dieser Roman ist gerade mal 95 Seiten lang, die Seiten nicht sonderlich dicht bedruckt, alles in allem in einer guten Stunde gelesen. Zum Inhalt möchte ich deshalb auch gar nicht allzu viel sagen, da dieser ohnehin recht überschaubar ist. Vielleicht sollte ich endlich mal die Finger von so extrem kurzen Büchern lassen… 

Nur soviel: eine Beziehung, die auf gemeinsamen Alkoholkonsum basiert und auch sonst sämtliche Klischees einer toxischen Beziehung erfüllt. Das kann nicht gut gehen, es liegt auf der Hand. Mir persönlich ist es von Anfang an viel zu oberflächlich und vor Selbstmitleid triefend erzählt. Die tollen Beine der Protagonisten beispielsweise werden bereits auf der ersten Seite erwähnt, auch später noch mindestens zweimal. Zudem auffälliger Alkoholkonsum, auf den ich sowieso allergisch reagiere. Und eine Blauäugigkeit der Protagonistin, die kaum zu überbieten ist. Man merkt schon, ich rege mich auf über diesen Roman. Von Anfang an stellte sich bei mir ein gewisser Widerwillen gegen dieses Buch ein. 

Es ist eine tragische Geschichte, deren ungute Richtung schnell klar ist, im Prinzip verrät das ja bereits der Klappentext. Prinzipiell ist sie mit diesen wenigen Worten auch sehr gut erzählt. 

Die Sprache ist unauffällig, klar und direkt, schnörkellos, vielleicht unbarmherzig. Ich kann das ganz schlecht erklären, aber ich empfand eine gewisse Abneigung dem Autor gegenüber, seinen Erzählstil irgendwie anmaßend. Aber wie gesagt, das ist ein rein subjektives Empfinden. 

Dieser Roman schlägt in die me-Too-Kerbe und trieft vor Klischees. Die armen Frauen werden von den Männern nur ausgenutzt, sexuell ausgebeutet, geschlagen. Ach ja, kein Wunder bei der schwierigen Kindheit. Ironie off. Und Luc, den sie für einen Neubeginn auswählt, ist ein wortkarger Typ und gibt sich Anfangs gutmütig. Anfangs. 

Leider ging mir dieses Buch total gegen den Strich. Von der ersten bis zur letzten Seite hat es mich aggressiv gemacht. Auch eine Leistung. Vielleicht war das ja sogar beabsichtigt. Mir hat es aber nicht gefallen. 2 Sterne

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