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Veröffentlicht am 01.03.2021

Heftige Themen, aber es lohnt sich!

Infinity Plus One
6

Bonnie Rae Shelby ist sein Star. Jeder kennt sie und sie macht mit ihrer Musik Millionen. Doch keiner weiß, wie es in ihr aussieht. Bonnie leidet. Seit dem Verlust ihrer Zwillingsschwester fühlt sich einfach ...

Bonnie Rae Shelby ist sein Star. Jeder kennt sie und sie macht mit ihrer Musik Millionen. Doch keiner weiß, wie es in ihr aussieht. Bonnie leidet. Seit dem Verlust ihrer Zwillingsschwester fühlt sich einfach alles falsch an. Und die, die wissen, wie sehr sie leidet, interessiert es nicht, denn Bonnie ist ein Goldesel. Sie muss funktionieren, muss ihre Familie finanzieren und deren diverse Projekte, Ideen und Probleme. Doch eines Abends wird es ihr einfach zu viel. Bonnie rennt weg und landet auf dem Geländer einer Brücke. Soll sie springen?

Clyde kann nicht fassen, was er sieht: ein Mädchen, das von der Brücke springen will! Eigentlich versucht er immer sich überall weitestgehend raus zu halten, aber er kann einfach nicht nichts tun. Und so rettet er einer Fremden das Leben und verändert damit seine Zukunft unwiederbringlich. Die Frage ist nur, ob zum besseren oder schlechteren.


Bonnie hat mir so oft das Herz gebrochen. Sie leidet ganz schrecklich und ihrer Familie ist das komplett egal. Sie soll nicht „rumheulen“, sie soll funktionieren. Sie soll arbeiten und Geld verdienen, wie sie es immer getan hat, seit sie 10 Jahre alt war. Das ist wichtiger als ihre Gefühle, wichtiger als alles andere. Diese Kälte, dieser Schmerz – sie hat mich echt ganz oft zum Weinen gebracht.
Ich muss dazu sagen, dass ich auch mal über das Thema nachgedacht habe, als das Mobbing extrem war und ich glaubte, es nicht mehr aushalten zu können, habe ich eine Pro und Kontra Liste geschrieben. Letztlich haben mich die Worte gerettet, die zu Gedichten wurden. Bonnie hat Clyde gerettet.

Im Verlauf des Buches merkt man, was für ein Druck auf Bonnie lastet und wie sehr die Öffentlichkeit an ihr zerrt. Scheinbar meint jeder, er habe ein Recht auf sie und ein Recht darauf an ihr zu verdienen. Ihr wird keinerlei Privatsphäre zugestanden. Das ist wirklich erschreckend!
Zwischendrin sind immer wieder Zeitungsartikel abgedruckt mit den wildesten Spekulationen und krassen Lügen und man droht wirklich das Vertrauen in die Menschheit zu verlieren, wären da nicht Bonnie und Clyde.

Ebenso erschreckend ist auch, was Clyde passiert ist, was ihm angetan wurde. Auch er hat mich zu Tränen gerührt. Ich finde es einfach furchtbar, was Menschen einander antun.

Wen ich aber so richtig, richtig gehasst habe, ist Bonnies Großmutter. Eine schreckliche Person! Ich wollte ihr so oft weh tun! Sie hat mich so extrem wütend gemacht! Je weiter die Handlung voranschritt, und je mehr man von ihr erfahren hat, desto größer wurde mein Hass. Wirklich, die rangiert bei mir auf einer Stufe mit Voldemort!


Fazit: Dieses Buch ist echt nicht ohne. Es geht um heftige Themen, darunter Suizid-Gedanken (Hotline für Betroffene: 0800 111 0 111), Trauer, Ungerechtigkeit, Armut, die Schattenseiten des Ruhms und Gier. Mich hat das Buch mehrmals durch die Mangel gedreht und so unbeschreiblich wütend auf alle gemacht, die Bonnie und Clyde verletzt oder im Stich gelassen haben. Auf alle, die Lügen über sie verbreiten, oder ihnen schaden wollen. Vor allem Bonnies Großmutter hasse ich mit der Kraft von tausend Sonnen – sie rangiert bei mir auf einer Stufe mit Voldemort!
Mir hat das Buch wirklich richtig gut gefallen. Je weiter ich gelesen habe, desto mehr sind mir die Protagonisten ans Herz gewachsen. Sie haben mich zu Tränen gerührt und die Spannung hätte mich manchmal fast dazu gebracht, meinen Kindle zu zerquetschen.

Ja, einen Realismus-Preis gewinnt das Buch wirklich nicht, es sind sehr viele Zufälle und extrem spontane, teilweise beinahe schon irre Aktionen, aber mich hat das merkwürdigerweise nicht gestört, im Gegenteil, ich fand es passte irgendwie zu den Charakteren – ich fand es süß.

Von mir bekommt das Buch 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Echt heftig, aber auch verdammt gut!

GRIMM - Suicide Love (Band 1)
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Achtung: Band 1 einer Reihe mit richtig meinem Cliffhanger!

Triggerwarnung: Vergewaltigung, Folter, Gewalt, Suizid-Gedanken!

Vor sechs Jahren hatte Grimm den Auftrag Lucia umzubringen. Ihre ganze Familie ...

Achtung: Band 1 einer Reihe mit richtig meinem Cliffhanger!

Triggerwarnung: Vergewaltigung, Folter, Gewalt, Suizid-Gedanken!

Vor sechs Jahren hatte Grimm den Auftrag Lucia umzubringen. Ihre ganze Familie sollte ausgeschaltet werden, aber ihm ist jemand zuvorgekommen. Er hat den Mord an ihrer Familie mit angesehen, es aber nicht über sich gebracht Lucia zu ermorden. Irgendetwas an ihr, lässt ihn nicht los, fasziniert ihn. Und das, obwohl er doch eigentlich gar keine Gefühle hat.
Lucia will Rache. Nur dafür lebt sie. Nur deswegen lässt sie die Gewalt und die Vergewaltigungen durch ihren Zwangs-Ehemann über sich ergehen. Nur deswegen hat sie sich noch nicht längst das Leben genommen. Sie will den Mörder ihrer Eltern töten: Grimm.


Lucias Leben ist die Hölle. An ihrem 18. Geburtstag wurden ihre Eltern brutal ermordet, nur sie hat überlebt. Und dann wurde alles noch schlimmer. Ein hochrangiger Vertrauter ihres Vaters, Dario, hat sie zur Ehe gezwungen und seit sechs Jahren geschlagen und beinahe täglich vergewaltigt. Lucia will nur tot sein. Aber etwas hält sie am Leben: der Wunsch nach Rache.
An diesem Abend sah sie Grimm im Garten, sie ist sich sicher, dass er ihre Eltern ermordet hat und sie will ihn nun ebenso töten. Dafür lebt sie, dafür trainiert sie und nur deswegen, hat sie sich nicht längst selbst erlöst.
Aber als sie Grimm gegenübersteht ist alles anders. Irgendetwas an ihm zieht sie an. Er lässt sie lebendig werden, vertreibt die Taubheit aus ihrem Körper. Liegt das daran, dass ihre Rache so nah ist? Oder an etwas anderem?

Grimm hat noch nie ein Problem damit gehabt, jemanden zu töten. Er ist Auftragskiller und hat schon als Kind gemordet, ohne Gewissensbisse. Doch Lucia konnte er nicht töten. Er hat keine Ahnung warum. Aber als sie ihm wieder gegenübersteht und die Mordlust in ihren Augen glitzert, spürt er etwas. Er hielt sich all die Jahre für innerlich tot, warum also fühlt er in ihrer Nähe etwas? Grimm kann damit nicht umgehen, aber eines weiß er: er will mehr davon! Mehr von Lucia, mehr von diesen „Gefühlen“, mehr von dieser Empfindung lebendig zu sein.

Achtung: dieses Buch ist echt heftig. Nicht nur bisschen, sondern so richtig. Lucias Geschichte ist brutal und grausam und man leidet so mit ihr. Ich habe mir die ganze Zeit eine Machete gewünscht, um ihren widerlichen „Ehemann“ damit in Stücke zu hacken. Hoffentlich tuts weh! Aber leider kann ich ja nicht ins Buch reinspringen, auch wenn ich es noch so sehr will.

Grimm ist eben Grimm. Wer die „Following You“-Reihe kennt, kennt auch ihn. Er war da immer schon mein Liebling und ihn jetzt so zu erleben finde ich echt faszinierend. Wir erfahren mehr über seine Kindheit und wie aus Noah Grimm wurde. Er ist einfach anders. Ich schätze Grimm ist einer von den Protagonisten, die man entweder total gern mag – so wie ich – oder mit denen man so gar nicht klar kommt.
Bei Lucia ist das ähnlich. Man merkt ihr an, dass sie innerlich tot ist, bis sie Grimm gegenübersteht. Man merkt, dass sie zerbrochen ist an ihrem „Ehemann“. Sie bricht einem das Herz, aber ihre Kälte und ihre Gedanken machen es bestimmt einigen schwer ihr nah zu bleiben oder ihre Handlungen zu verstehen.
Es wird einfach ziemlich schnell deutlich, dass beide, Lucia und Grimm nicht „normal“ sind, sondern „anders“. Ich mochte sie aber sehr, sehr gern.


Fazit: Gut, ich habe einen Großteil erraten, aber das hat mich nicht gestört. Es war mehr so ein: „oh nein! Warum musste ich recht haben?!“ Auf Repeat gestellt.
Das Buch ist alles andere als einfach und die Charaktere sind auch vieles, aber definitiv nicht einfach. Sie sind „krank“, „kaputt“, „zerbrochen“ und funktionieren nicht, wie andere Menschen. Wenn man sich darauf aber einlassen kann, wird man belohnt.
Ich mochte Grimm ja schon in der „Following You“-Reihe sehr gern, lieber als deren Protagonist. Ich konnte das Buch jetzt kaum aus der Hand legen. Es ist einfach durch und durch „Grimm“.

Aber Achtung: der Cliffhanger ist sowas von fies! Auf einer Skala von 1-10 eine klare 11!

Ich bin aber rund um begeistert, von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung! Aber es ist definitiv nicht für jeden etwas, es ist echt heftig.

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Veröffentlicht am 24.02.2021

Wirklich richtig gut, aber zwischendrin hat es mich dann doch manchmal abgehängt

Der Zwillingscode
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In der Zukunft wird der Wert eines Lebens in Buchstaben bemessen. Hast du einen AA-Status steht dir die Welt offen, hast du jedoch nur einen C-Status, wie Vincent, bist du quasi recht- und wertlos. Droht ...

In der Zukunft wird der Wert eines Lebens in Buchstaben bemessen. Hast du einen AA-Status steht dir die Welt offen, hast du jedoch nur einen C-Status, wie Vincent, bist du quasi recht- und wertlos. Droht ein Verkehrsunfall, wird zum Beispiel das automatisch gesteuerte Auto immer den mit dem niedrigsten Punktestand als Opfer wählen, auch wenn einer mit einem höheren Punktestand geringere Verletzungen abbekäme. Vincent wollte so gern studieren, aber als C hat er keine Chance, also repariert er illegal künstliche Haustiere, sogenannte Copypets. Eines Tages kommt eine ältere Dame mit ihrer künstlichen Katze zu ihm und bittet um seine Dienste. Vincent ahnt nicht, dass damit eine ganze Reihe von Ereignissen in Gang gesetzt werden, die die Welt verändern, oder Vincent das Leben kosten könnten.
Hast du schon einmal vom Zwillingscode gehört? Nein? Dann geht es dir wie fast allen in der Zukunft, denn das Wissen darum ist gefährlich.


Die Zukunft, in der Vincent lebt, ist erschreckend. Ein Algorithmus bestimmt über alles. Er berechnet deinen sozialen Status und damit hat er die Kontrolle über dein Leben. Studieren darf man nur als AA oder A, als BB oder B hat man wenigstens noch Rechte, aber als CC oder C oder sogar noch niedriger, ist man quasi rechtlos. Der Bodensatz der Gesellschaft, die, die keiner will. Vincent ist ein C. Und jetzt droht er sogar sein Zuhause zu verlieren. Ihr Haus soll abgerissen werden und als C hat er weder das Recht auf Grundbesitz, noch darauf sich zu beschweren, er kann nicht einmal Einspruch erheben! Wird das Haus tatsächlich abgerissen, weiß er nicht, wo er landen wird. Der Algorithmus entscheidet darüber und der scheint Vincent zu hassen.

Diese Ungerechtigkeit und Machtlosigkeit machen einen echt fertig. Man fühlt mit Vincent, man empört sich mit ihm und möchte am liebsten für ihn und alle anderen C’s in den Krieg ziehen!

Als es dann um den Zwillingscode ging, hat mich das Buch leider immer wieder abgehängt. Man kann das wahrscheinlich am ehesten vom Gefühl her mit einer anderen Dimension vergleichen, auch wenn es anders funktioniert, aber mich hat es genauso abgehängt, wie es mir oft bei anderen Dimensionen passiert. Ich konnte es einfach beim Lesen nicht „sehen“. Mir war es zu viel Info auf einmal und zu vieles, was den Spielregeln „meiner“ Welt nicht folgt.

Trotzdem fand ich das Buch sehr spannend und am Ende habe ich dann auch wieder durchgeblickt, nur zwischendrin hatte es mich immer wieder verloren. Die Wendung hat mir sehr gut gefallen und der Logik dahinter konnte ich auch sehr gut folgen.

Das Ende ist halboffen und ich bin gespannt, ob es noch weitere Bände geben wird – es klingt irgendwie danach.


Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die dystopische Zukunftsversion war sehr gut durchdacht und wirkte auf mich realistisch und „möglich“. Die Erklärungen dazu, die Ungerechtigkeiten und die Hintergründe, all das machte für mich Sinn. Es hat mich wirklich gepackt. Leider hat es mich, als es um den Zwillingscode ging immer wieder abgehängt. Da konnte ich einfach einiges nicht „sehen“.

Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen und das halboffene Ende, lässt auf einen zweiten Band schließen. Ich würde ihn auf jeden Fall lesen!

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Ich habe viel gelacht und geweint, aber auch Kritik

The Secret Book Club – Liebesromane zum Frühstück
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Achtung: Band 3 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Noah ist schon in Alexis verliebt, seit er sie kennengelernt hat. Sie ist in dieser kurzen Zeit seine beste Freundin geworden und das Zentrum seiner ...

Achtung: Band 3 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Noah ist schon in Alexis verliebt, seit er sie kennengelernt hat. Sie ist in dieser kurzen Zeit seine beste Freundin geworden und das Zentrum seiner Welt. Doch er traut sich nicht zu seinen Gefühlen zu stehen. Dafür gibt es viele Gründe: Dinge, die Alexis angetan worden sind, seine Angst, seine beste Freundin zu verlieren und auch der Ballast aus seiner Vergangenheit. Doch dann wird ihm klar, dass er keine andere Wahl hat, denn wenn er nicht zu seinen Gefühlen steht, verliert er Alexis irgendwann sowieso.
Alexis hat gerade ihr inneres Gleichgewicht gefunden, nach all dem, was sie durchgemacht hat, als die nächste Bombe einschlägt und zwar richtig. Der Mensch, an den sie sich wendet, ist Noah, ihr bester Freund und dann wird alles noch komplizierter. Was, wenn ihre Gefühle sie ihren besten Freund kosten?


Ich liebe die Secret Book Club Jungs! Sie sind so niedlich, wie sie miteinander umgehen, Angst vor Müttern haben und ach, einfach knuffig sind!

Mein absoluter Liebling ist nach wie vor der Russe und ich hoffe so, dass es einen nächsten Band geben wird, in dem er im Mittelpunkt steht. Ich finde ihn einfach so niedlich!

Was bei diesen Büchern so besonders ist, ist nicht nur, dass hier Männer Liebesromane lesen und dadurch für ihr eigenes Leben dazulernen und sie als „Anleitungen“ benutzen, sondern dass es hier vorwiegend um ein viel zu wenig beachtetes Thema geht: Rollenbilder. In unserer Gesellschaft herrscht noch immer ein, wie es auch das Buch richtig bezeichnet, toxisches Männlichkeitsbild vor – in den USA noch mehr als bei uns in Deutschland. Männer sind keine Männer, wenn sie weinen, das macht sie zu Mädchen. Männer dürfen keine Gefühle zeigen. Männer dürfen nicht um Hilfe bitten. Männer dürfen keine Schwäche zeigen. Männer müssen stark sein. Männer müssen Alpha-Männer sein. Männer müssen immer die Kontrolle haben.
Genauso wie der Druck, der auf Frauen ausgeübt wird, damit sie in das Frauenbild der Gesellschaft passen – bloß nicht zu dick oder zu dünn, wehe sie ist nicht bis 30 verheiratet, Gott bewahre sie will keine Kinder und wenn sie ehrgeizig ist und sich behauptet ist sie eine Emanze und bestimmt eine Männerhasserin – so ist auch der Druck, dem Männer ausgesetzt sind, vor allem eins: toxisch. Er vergiftet ihr Selbstbild, verunsichert sie und zwingt sie in eine Rolle, die ihrem Wesen vielleicht gar nicht entspricht. Aber sie trauen sich auch nicht daraus auszubrechen, denn das macht „man“ einfach nicht. Genauso wie Frauen dürfen auch Männer nicht aus der Rolle fallen oder aus der Reihe tanzen. Sie haben ihren Part zu spielen.

Und genau hier setzt dieses Buch an, mit Männern, die weinen, Männer, die miteinander reden, Männer, die zeigen, dass sie stereotypen Vorstellungen in den Köpfen vieler einfach falsch sind. Männer wollen nicht immer nur Sex, Männer wollen auch Wärme und Geborgenheit, ein Zuhause.

Noah will Alexis so sehr, vielleicht zu sehr und genau das steht ihm im Weg. Er hat panische Angst sie durch seine Gefühle zu bedrängen und dadurch zu verlieren. Er hat aber auch Angst, sich selbst verletzlich zu machen.

Alexis hat schon extrem viel durchgemacht und eigentlich genug für ein Leben und dann schlägt das Schicksal erneut zu und zieht ihr den Boden unter den Füßen weg.
Ich muss ehrlich sagen, mich regt dieses für amerikanische Bücher gern gewählte Thema der ständigen und ewigen Vergebung ziemlich auf in diesem Zusammenhang. Da laufen Dinge, die einfach absolut nicht okay sind, aber, weil Alexis ja ein „guter Mensch“ ist, muss sie alles immer vergeben und das kotzt mich an. Ich bin deutlich nachtragender.
Mir wird ehrlich gesagt etwas zu oft die Moral-Keule gezückt. Mir kommt es vor, als würde hier die persönliche Geschichte der Autorin, die sie auch in der Danksagung erwähnt, mit hineinspielen. Mir war es zu viel.

Mein Liebling in diesem Buch ist eindeutig Beefcake, er hat den Russen vom Thron geschupst. Ich liebe diesen Kater! Er hat für so viele Lacher gesorgt und mich jedes Mal aufgemuntert, wenn der Rest des Buches, vor allem Alexis und das immer wiederkehrende Gefühl der Zurückweisung und des Nicht-gewollt-seins richtig heftig wurden, und ich weinen musste.

Die Wendung fand ich schade. Klar sie war notwendig, aber ich fand sie auch schade, weil Noah für mich da so einen extrem Noah-untypischen Rückschritt macht. Dadurch wirkte das auf mich etwas gezwungen.


Fazit: Mir hat das Buch insgesamt wirklich sehr gut gefallen. Es hat mich total gepackt, zum Lachen und mehrfach auch zum Weinen gebracht. Mir ging allerdings das Motiv der „ständigen und ewigen Vergebung“ auf die Nerven. Ich kann das einfach nicht mehr lesen, genau wie die moralische Erpressung, die hier ebenfalls wieder eingesetzt wird. Zudem passte die Wendung für mich nicht wirklich zu Noah.
Aber diese Kritikpunkte wurden durch die Buchclub Jungs wieder wett gemacht. Sie sind einfach unglaublich süß! Man muss sie einfach lieb haben! Und mein neuer Liebling Beefcake hat es geschafft, meinen Lieblings-Buchclub-Jungen vom Thron zu stoßen, den Russen. Dieser Kater hat mich so oft zum Lachen gebracht!

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.02.2021

Ich hatte etwas ganz anderes erwartet - leider war es nicht meins

Tears of Light
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Lennox leidet an einer Lichtkrankheit. Sie ist plötzlich, kurz vor dem Krebstod seiner Mutter aufgetreten und seitdem hat er eine Odyssee an Behandlungen und Ärzten hinter sich gebracht. Nichts hilft. ...

Lennox leidet an einer Lichtkrankheit. Sie ist plötzlich, kurz vor dem Krebstod seiner Mutter aufgetreten und seitdem hat er eine Odyssee an Behandlungen und Ärzten hinter sich gebracht. Nichts hilft. Mittlerweile lebt er allein in der Altbauwohnung seines Vaters, nur in Gesellschaft seines geliebten Hundes und der wechselnden Haushaltshilfen. Seine Lieblingshobbys sind Computerspiele zocken, hacken und Haushaltshilfen vergraulen. Er lässt sich selbst und die Wohnung total verkommen und schließlich schlägt ihm sein Vater eine Wette vor: Wenn die nächste Haushaltshilfe durchhält, muss sich Lennox in der Schweiz einer weiteren Therapie unterziehen; gibt die Frau aber auf, lässt er ihn ein Jahr lang so leben wie er will.
Suki kommt aus Japan und ist das Gegenteil von dem, was Lennox erwartet hätte. Sie ist total komisch, aber irgendwie schafft er es auch nicht so gemein zu ihr zu sein, wie zu den anderen. Aber irgendetwas geheimnisvolles umgibt sie. Was es wohl sein mag?


Ich muss leider sagen, dass das Buch leider nicht meins war. Klar tat mir Lennox leid mit seiner Krankheit und ich kann auch verstehen, dass er sich da hängen lässt und keinen Ausweg sieht, aber ganz ehrlich: sein Gejammer und Selbstmitleid nerven! Er benimmt sich wie ein kleines Kind! Er schmollt und fühlt sich von allen missverstanden und sein Schicksal ist doch so gemein und ungerecht und, und, und. Ja, es ist besch…, dass er diese Krankheit hat und ich kann verstehen, dass er lieber normal wäre und ihn das alles frustriert, aber seine Einstellung und sein Verhalten bringen ihn auch nicht weiter! Er könnte versuchen das Beste aus seinen Möglichkeiten zu machen, stattdessen schmollt er lieber.

Zu Suki möchte ich nicht viel sagen. Ich hatte nach knapp 40 Seiten alles erraten und möchte euch nicht spoilern. Ich fand es auf jeden Fall toll, wie sie Lennox aufgerüttelt hat, einfach durch ihre Art. Sie nimmt vieles wörtlich und lässt sich von ihm nicht verunsichern oder vergraulen. Allerdings habe ich das große Geheimnis, das sie hütet, eben schon sehr, sehr früh erraten und dadurch war bei mir schnell die Luft raus.

Ich hatte einfach etwas ganz anderes erwartet. Ich fand die Idee nicht schlecht, aber mich konnte das Buch einfach absolut nicht packen. Ich habe nicht mitgefiebert und die Protagonisten konnten mich auch nicht berühren. Wie gesagt die Story an sich fand ich nicht schlecht, die Idee echt gut, aber in der Umsetzung hat es mich einfach nicht gepackt. Leider.

Einiges wurde mir zu schnell abgehakt, was in meinen Augen die Story mehr vorangebracht hätte, wäre es ausführlicher behandelt worden. Und manches war für mich zu sehr „typisch“ Young Adult, wie zum Beispiel, dass nur die Jugend den Durchblick hat und die Eltern sehr festgefahren in ihrem Denken sind. Die liegen falsch und nur die Jugend blickt durch und handelt „richtig“, wenn auch gern mal sehr impulsiv.


Fazit: Leider war das Buch nicht meins. Es konnte mich nicht packen. Zum einen habe ich nach knapp 40 Seiten alles erraten, zum anderen war mir Lennox direkt zu Anfang so extrem unsympathisch – das konnte er nur bedingt rausreißen. Ich habe die ganze Zeit immer nur auf seinen nächsten bockiges Kleinkind-Anfall gewartet. Allerdings haben sich die Protagonisten letztlich doch in eine Richtung entwickelten, die sie mir zumindest etwas näher gebracht haben.
Vielleicht hätte es mich mehr erreichen können, wenn ich nicht alles so früh erraten hätte, aber das war leider der Fall. Die Idee an sich fand ich interessant, aber mich hat es nicht gepackt.

Von mir bekommt das Buch 2 Sterne.

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