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Veröffentlicht am 13.10.2021

Spannend und informativ! Wie ein Krimi, nur real.

Inside Strafverteidigung
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Wie kann man nur Verbrecher retten?

Inhalt

In diesem spannenden Sachbuch der Kriminalwissenschaften geht es um eindrucksvolle Insider zweier renommierter Strafverteidiger Deutschlands. Burkhard Benecken ...

Wie kann man nur Verbrecher retten?

Inhalt

In diesem spannenden Sachbuch der Kriminalwissenschaften geht es um eindrucksvolle Insider zweier renommierter Strafverteidiger Deutschlands. Burkhard Benecken und Hans Reinhardt geben interessante Einblicke in den Berufsalltag eines Anwalts des Bösen, des Strafverteidigers. Wobei man weniger von Alltag sprechen kann, da das Leben eines Strafanwaltes laut den Autoren jeden Tag einen neuen und einzigartigen Fall mit sich bringt. In dieser aufregenden, aber doch auch realen Fakten entsprechenden Lektüre wird auch die Frage nach der Moral und dem eigenen Gewissen thematisiert. Auf sehr interessante Art und Weise erhält man als Leser/in Tipps, Insider, persönliche Einstellungen und Erlebnisse, sowie reale Fallbeispiele rund um die Strafverteidigung über 320 Seiten geboten. Dabei werden Vorurteile aufgeklärt und die Unerlässlichkeit von Strafanwälten für den Rechtsstatt hervorgehoben. Ein True-Crime-Buch, welches mehr an einen Krimi, als an ein trockenes Sachbuch erinnert.

Meinung

Normalerweise lese ich eher selten Sachbücher. Die meisten davon habe ich in der Schule gelesen und – keine Überraschung – fand sie trocken. Als ich jedoch auf das Buch „Inside Strafverteidigung“ aufmerksam geworden bin, den Klappentext und die hervorgehobene Frage Wie kann man nur Verbrecher retten? gelesen habe, wusste ich, dass diese Lektüre mir gefallen wird. Und ich hatte recht mit meiner Vermutung, denn es hat sich wie ein Krimi gelesen & mein Interesse sofort geweckt. Man erhält als Leser*in spannende und informative Insides, Tipps, persönliche Meinungen und Erlebnisse über den Beruf Strafverteidigung von den zwei bekanntesten, deutschen Strafverteidigern: Hans Reinhardt und Burkhard Benecken! Bevor ich auf das Buch gestoßen bin, muss ich gestehen, kannte ich die beiden Anwälte nicht einmal vom Hören her, da ich mich mit dem Thema Justiz und Verteidigung eher wenig bis gar nicht beschäftigt habe. Dieses Sachbuch war somit sozusagen mein Einstieg in die Thematik und hat mich absolut begeistert. Momentan bin ich auf der Suche nach ähnlichen Büchern, sowie anderen spannenden Sachbüchern, von denen bereits ein paar auf meiner Leseliste stehen. Einer der vielen Gründe, warum mir das Buch so gut gefallen hat, waren die Fallbeispiele! Diese wurden nicht nur in einem leichten Schreibstil geschrieben, der mehr an ein Krimi als an ein Fachbuch erinnert hat, waren wirklich verständlich, sondern auch sehr spannend und interessant. Es wurden dabei nämlich reale Straftaten – an denen die beiden Verteidiger entweder im Großen oder aber im Kleinen selbst beteiligt gewesen waren – und auch ihr Urteil behandelt. Dieses True-Crime-Feeling hielt dabei tatsächlich über das ganze Buch hinweg an! Interessant fand ich auch die Auflösung von Vorurteilen, die die meisten Personen im Hinblick auf Strafverteidiger haben. Auch ich hatte welche, die vor allem von amerikanischen Crime-Movies und -Serien herrührten und fand es deswegen sehr interessant Antworten auf meine – manchmal gestellten, manchmal nicht – Fragen zu erhalten. Letztendlich handelt es sich bei „Inside Strafverteidigung“ um ein Sachbuch, was mir tatsächlich erst dann immer wieder in den Sinn kam, wenn einzelne Begriffe oder Paragraphen erklärt oder als Fußnote erläutert wurden. Das Faszinierendste für mich ist also an diesem Sachbuch, dass ich keinen fiktiven Krimi gelesen habe, sondern reale Ereignisse mitbekommen und wichtige, sowie interessante Fakten auf spannende Art mitgenommen habe.

Fazit

Zum Schluss kann ich nur sagen, dass ich durch diese Lektüre ein größeres Interesse an dem Thema Strafverteidigung und Justiz im Allgemeinen erhalten habe. Aber nicht nur daran, sondern auch an Sachbüchern, die für mich – aufgrund von Vorurteilen – als trocken und langweilig abgestempelt worden sind. Jedem, der sich für die Strafverteidigung – selbst nur ein kleines bisschen – interessiert, kann ich das Buch empfehlen. Es ist ein wunderbarer Einstieg in den Fachbereich und liest sich wirklich angenehm. Ich hatte zu keiner Zeit Probleme und mein Interesse war von Anfang bis Ende geweckt!

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit wichtigen Themen

Play & Pretend
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⹂ Briony & Sebastian: Sie fühlt sich in ihrem Leben wie eine Statistin. Doch für ihn spielt sie die Hauptrolle ...

Inhalt

Briony ist eine talentierte Schauspielerin, die jeden in ihren Bann zieht, sobald ...

⹂ Briony & Sebastian: Sie fühlt sich in ihrem Leben wie eine Statistin. Doch für ihn spielt sie die Hauptrolle ...

Inhalt

Briony ist eine talentierte Schauspielerin, die jeden in ihren Bann zieht, sobald sie auf der Bühne in eine Rolle schlüpft. Im wahren Leben ist sie jedoch zurückhaltender und ruhiger, weshalb die Schauspielerei eine Art Zufluchtsort für sie ist. Jedoch weiß kaum jemand, vor was sie davonläuft. Als sie für ein neues Stück Sebastian als Schauspielpartner erhält, versucht dieser herauszufinden, was sie auf der Bühne vergessen möchte. Die beste Gelegenheit dafür sind ihre gemeinsamen Proben für das Stück, in welchem sie ein Liebespaar spielen sollen. Briony verspürt darüber gemischte Gefühle. Einerseits schlägt ihr Herz bei dem Gedanken mit Sebastian ein Liebespaar zu spielen höher. Andererseits fürchtet sie sich auch davor. Denn sie möchte sich nicht eingestehen, dass sie seine Nähe genießt und ihn gerne in ihrem Leben hätte. Briony ist aber nicht die Einzige in dieser Beziehung, die ein Geheimnis hat, welches sie um jeden Preis hüten möchte. Auch Sebastian verbirgt etwas, was er am liebsten verdrängen würde …

Meinung

Der abschließende Band dieser Reihe hat mir bisher am besten gefallen. Der Grund dafür ist, dass ich mich mit Briony viel besser identifizieren konnte, als mit den anderen Mitbewohnerinnen der WG. In den anderen Geschichten empfand ich Briony jedes Mal als sensibel, ruhig und ängstlich, weshalb mich die selbstbewusste Matilda oder zielorientierte Liv eher überzeugen konnten. Umso schöner fand ich es dann, dass ich Briony wirklich kennenlernen konnte. Ja, sie ist sensibel, ruhig, aber nicht ängstlich und außerdem noch so viel mehr. Allein die Tatsache, dass sie sich traut vor zahlreichen Menschen in eine Rolle zu schlüpfen und Gefühle zu zeigen, finde ich bemerkenswert. Genau diesen Kontrast – ihr ängstliches Ich und die Schauspielerin in ihr – konnte ich aus den vorherigen Bänden nie verstehen. In Play & Pretend wurde dieses Thema von Briony selbst aufgegriffen und ich konnte es viel besser nachvollziehen. Besonders in Bezug auf ihre Vergangenheit und mit Blick auf ihre Probleme. Sie ist eine wirklich starke Person, die, obwohl sie bereits so viel durchgemacht hat, immer freundlich und verständnisvoll gegenüber anderen. Auch Sebastian gefällt mir als Person sehr. Manchmal wirkte er mir ein wenig zu gefühlsduselig, aber je mehr ich über ihn erfahren habe und kennenlernen durfte, desto verständlicher wurde es für mich, dass es sein einzigartiger und toller Charakter ist. Er ist freundlich, verständnisvoll, aber auch selbstbewusst und wirklich charmant. Im Laufe der Geschichte erfährt man, welches Geheimnis er hat – wobei es nicht wirklich ein Geheimnis ist, er es aber gegenüber Briony verschweigen möchte. Beide haben ihre Päckchen zu tragen und alleine, wie detailliert und verständnisvoll die Autorin darüber geschrieben hat, finde ich beeindruckend. Ich wurde emotional berührt und habe einen kleinen Einblick bekommen, mit welchen Schwierigkeiten manche Menschen sich auseinandersetzen müssen. Auch das Thema Familienprobleme hat die Autorin angesprochen, was mich ebenfalls sehr bewegt hat. Brionys Zwillingsschwester Clover hat mir als Person wirklich sehr gefallen und ich liebe es, dass sie Matilda so ähnlich ist. Außerdem kamen auch wieder – natürlich – die WG-Mitbewohner vor, die jedes Mal für Briony da waren. Dieser Band greift auch die Geschichte von Anthony und Matilda auf: wie Briony darüber denkt, was sie empfindet und ob sie verzeihen kann. Ich fand es wirklich interessant, weil im zweiten Band hat sie gegenüber ihrer besten Freundin eine fröhliche Fassade aufgesetzt und erst in diesem Buch konnte man erfahren, was wirklich in ihr vorgeht. Die Liebesgeschichte ist wirklich wunderschön gelungen und war einfach nur emotional. Sowohl Briony als auch Sebastian sind – typisch Schauspieler – sehr gefühlvoll und das hat sich auch in ihrer Beziehung widergespiegelt. Beide sind wundervolle Charaktere, die mir sehr ans Herz gewachsen sind.

Fazit

Insgesamt kann ich die Geschichte wirklich weiterempfehlen, – wobei auf die Trigger Warnung am Anfang des Buches geachtet werden sollte – weil sie sehr wichtige und ernste Themen anspricht, gleichzeitig dem/der Leser/in aber auch eine wunderschöne Liebesgeschichte schenkt. Ich fand das Buch zu keinem Zeitpunkt langweilig und habe es ab der Hälfte nicht einmal mehr zur Seite gelegt, sondern in einem Schwung beendet. Die Gefühle, die darin zu finden sind, worden sehr schön aufs Papier gebracht und ich habe mit den Charakteren mitgefühlt – was eine wirklich gelungene Geschichte auch erreichen sollte. Insgesamt gebe ich dem Buch fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Gegen Ende wurde es spannender...

Die Hexenjägerin - Der Zirkel der Nacht
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"Willkommen in Blackfield, wo der Rote Lord auf dich wartet ... "

Inhalt

Robin Martine ist eine erfolgreiche YouTuberin, die eine große Fangemeinde durch ihre realitätsnahen Hexenjagd-Videos aufgebaut ...

"Willkommen in Blackfield, wo der Rote Lord auf dich wartet ... "

Inhalt

Robin Martine ist eine erfolgreiche YouTuberin, die eine große Fangemeinde durch ihre realitätsnahen Hexenjagd-Videos aufgebaut hat. Was ihre zahlreichen Zuschauer jedoch nicht wissen, ist, dass ihre hochgeladenen Aufnahmen nicht fingiert, sondern real sind. Denn Hexen gibt es und Robin hat es sich zur Aufgabe gemacht, jede einzelne zu töten. Mit ihrem Lieferwagen fährt sie durch Amerika, mit dem Ziel, den Hexenzirkel, der ihre Mutter umgebracht hat, zu finden. Dafür muss sie jedoch in ihre alte Heimat zurückkehren, was sie eigentlich gerne vermieden hätte. Dort angekommen und ihrem Ziel unglaublich nah, muss sie erkennen, dass die wahre Bedrohung von dem Roten Lord, einer albtraumhaften Kreatur, ausgeht, welcher eine größere Rolle in Robins Familiengeschichte einnimmt, als sie ahnt…

Meinung

Als ich das Buch das erste Mal gesehen habe und den Inhalt las, war ich etwas skeptisch, ob mir diese Art von Fantasy tatsächlich gefallen könnte. Vor allem, da ich mich mit der Punk-Szene überhaupt nicht identifiziere und mir nicht sicher war, was ich von der YouTube-Geschichte halten soll. Mich hat der Inhalt jedoch auch stark an Supernatural – eine meiner Lieblingsserien – erinnert, weshalb ich neugierig geworden bin. In meinem Kopf sah ich bereits die weibliche Version der Winchesters, die mit ihrem Lieferwagen die dämonische Hexenwelt unsicher macht. Im gewissen Sinne, tut Robin das auch, aber ich habe einige Kritikpunkte, dir mir Probleme bereitet haben, in die Geschichte abtauchen zu können. Zum einen fiel mir der Einstieg unglaublich schwer. Ich konnte mich mit Robin anfangs überhaupt nicht identifizieren, bzw. war sie mir auch nicht allzu sympathisch, da sich ihr Lebensstil von meinem zu stark unterschied, sodass ich ihre ganze Art ein wenig seltsam fand. Ich musste mich also zunächst einmal an den Schreibstil gewöhnen, was bereits ein Grund für sich ist, weshalb mir der Anfang schwergefallen ist. Dazu kam noch, dass sich die Geschichte wirklich lange hingezogen hat. Ich habe auf die Spannung, Aktion, den Schock und die Gänsehaut gewartet – aber vergeblich. Denn in der ersten Hälfte des Buches werden erst einmal alle Charaktere vorgestellt, Robins Vergangenheit wird aufgedeckt, sie zeigt zukünftigen Freunden ihre Videos, … - alles, nur keine spannungsreiche Hexenjagd, die die Inhaltsangabe versprochen hat. Natürlich gab es solche Momente, zum Beispiel direkt am Anfang, und sogar mit blutreichen und unbeschönigten Details – was auch der Grund dafür war, dass ich weitergelesen habe, denn ich rechnete stark damit, dass es sofort zur nächsten Hexe geht. Die eigentliche Geschichte setzt dann aber mehrere Jahre später ein, und Robin ist gerade dabei, den Hexenzirkel, der für den Tod ihrer Mutter verantwortlich ist, auszuschalten. Eigentlich sehr interessant, aber dadurch, dass die Kapitel sich mit einer umfangreichen Detailbeschreibung hingezogen haben, kam die Spannung nicht wirklich auf und die erste Hälfte des Buches habe ich mich mehr gezwungen weiterzulesen, als das ich es wirklich wollte. Ein weiterer negativer Aspekt ist, dass ich im Laufe der Geschichte verwirrt innegehalten habe und mich fragen musste, wer diese Person, aus deren Sicht das neue Kapitel erzählt wird, nun ist. Denn ohne Vorwarnung, wurde die Geschichte plötzlich nicht mehr aus Robins Sicht geschildert, sondern aus der eines kleinen Jungens. Halt. Welcher Junge? Also blättere ich die wenigen Seiten, die ich bereits gelesen habe zurück und suche nach dieser Person. Erst später wird verständlich, warum dieser neue Charakter, der wie aus dem Nichts erscheint, wichtig ist und weshalb er überhaupt erwähnt wurde. Meiner Meinung nach hätte man diese Einführung ein wenig flüssiger schaffen können, sodass es nicht so verwirrend gewesen wäre, dass plötzliche neue Persönlichkeiten die Geschichte – Robins Geschichte – erzählen. Ich habe nun sehr viele kritische Punkte genannt, die dafür gesorgt haben, dass mir das Buch nicht so wirklich gefallen hat. Aber trotzdem würde ich den zweiten Band lesen. Warum? Weil mich der weitere Handlungsverlauf interessiert und neugierig gemacht hast. Denn gegen Ende und das Ende wurden immer spannender. Es kamen Geheimnisse und Details heraus – insbesondere aus Robins Leben – und Verbindungen wurden hergestellt. Außerdem gibt es noch eine Menge Fragen, die offengeblieben sind und Versprechen, dass noch Aufregendes passieren wird. Auch habe ich mich an den Schreibstil gewöhnt und an Robins Art, wodurch mir das Lesen nicht mehr schwerfiel. Und nachdem ich herausgefunden habe, wer die mysteriösen Personen, aus deren Sicht Kapitel plötzlich erzählt wurden sind, sind, war der Handlungsstrang auch nicht mehr verwirrend. Das Buch hat also auch seine positiven Seiten, wobei für mich persönlich die negativen deutlich überwiegen, ich das Buch also nicht noch einmal lesen werde. Was mich ebenfalls gestört hat, war, dass Robin angefangen hat, jeder Person, der sie begegnet ist, von den Hexen zu erzählen und zuvor Unwissende in ihre Welt mitzunehmen, als ob es nichts wäre und obwohl sie mehrmals betont, dass es zu gefährlich ist. Diese Offenheit war nicht wirklich schön geschildert, sondern oft sehr plump, und manchmal auch widersprüchlich, weshalb ich es nicht allzu schön zu lesen fand.

Fazit

Insgesamt kann ich also sagen, dass ich das Buch persönlich nicht noch einmal lesen würde, da es für mich erst gegen Ende hin spannend wurde und die kritischen Punkte, die positiven Aspekte bei weitem überwiegen. Da ich nach dem Ende des ersten Bandes aber neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte geworden bin, werde ich den zweiten Teil trotzdem eventuell lesen. Abschließend kann ich also nur sagen, dass ich das Buch nicht empfehlen kann, jeder sich jedoch seine eigene Meinung machen sollte, denn vielleicht gefällt euch der Schreibstil, die detaillierte Beschreibung aller Charaktere und Situationen, sowie der Mangel an Hexenjagd mehr, als mir. Ich kann der Geschichte leider nur 2,5 Sterne geben.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Eine bewegende Liebesgeschichte und eine fantastische WG

Fly & Forget
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⹂ Für ihn ist ihr gemeinsames Kapitel beendet. Doch sie ist fest entschlossen, ihre Geschichte neu zu schreiben.

Inhalt

Nach einer schmerzhaften Trennung auch noch eine neue Wohnung im überteuerten London ...

⹂ Für ihn ist ihr gemeinsames Kapitel beendet. Doch sie ist fest entschlossen, ihre Geschichte neu zu schreiben.

Inhalt

Nach einer schmerzhaften Trennung auch noch eine neue Wohnung im überteuerten London zu finden, klingt wie ein Albtraum, wurde für die Journalismus-Studentin Liv jedoch zur Realität. Als wäre das jedoch nicht schlimm genug, wird sie auch noch von ihrer Collegezeitung unter Druck gesetzt. Glücklicherweise kann sie überraschend und spontan eine WG finden, die zu perfekt um wahr zu sein scheint. Und die es auch ist, denn es gibt einen Haken in Form des einzigen männlichen Mitbewohners der WG, der ein berüchtigter Herzensbrecher ist. Als Liv ihm zum ersten Mal begegnet, bleibt ihr Herz kurz stehen nur um dann doppelt so schnell zu schlagen. Denn Livs neuer Mitbewohner ist ihr ehemaliger bester Freund, der vor drei Jahren plötzlich und ohne Erklärung aus ihrem Leben verschwunden ist. Noah ist seit diesem schicksalshaften Tag zu einem gutaussehenden Aufreißer geworden, der sich jedoch oftmals respektlos gegenüber anderen verhält. Nach dem ersten, aufgeladenen Aufeinandertreffen zwischen den beiden ehemals Seelenverwandten, bei welchem sich Noah unmöglich verhält, beschließt Liv sich an ihm für all den Schmerz, den er verursacht hat zu rächen, als sich ihr die Möglichkeit in Form eines Artikels bietet. Für den Artikel darüber, wie man einen Aufreißer bekehren kann, entschließt sich Liv nämlich Noah zu ihrem Testobjekt zu machen. Jedoch hat sie dabei nicht in Erwägung gezogen, dass Gefühle nicht so leicht verdrängt werden können…

Meinung

Am meisten an dieser Geschichte hat mir gefallen, dass sie wirklich leicht zu lesen ist und eine schöne Atmosphäre bietet. Es ist eines dieser Romane, die man schön gemütlich mit einem kühlen Getränk auf dem Balkon lesen und dem Alltag entfliehen kann. Das bedeutet auf keinen Fall, dass die Geschichte eintönig oder spannungslos ist, im Gegenteil sogar, denn die Mischung aus den traumatischen Erlebnissen in der Vergangenheit, die sowohl Liv als auch Noah gemacht haben, und den lange unterdrückten Gefühlen, die im Lauf der Geschichte immer stärker aufbrodelten, machte das Buch intensiv und sehr emotional. Normalerweis lese ich Romane, in denen sich zwei beste Freunde ineinander verlieben nur ungerne, da ich es eher mag, wenn sich zwei Personen von Beginn an kennenlernen müssen. Dadurch, dass Liv und Noah jedoch drei Jahre keinen Kontakt miteinander hatten und sich in einigen Bereichen sehr verändert haben, war es wirklich interessant zu lesen, wie sich zwei Personen, die ihr ganzes Leben zuvor ALLES geteilt haben, plötzlich mit der Situation konfrontiert werden, sich wieder neu kennenzulernen. Genau diese Kombination aus tieferer Verbindung und verborgenen Geheimnissen und Details ist einer der Gründe, warum ich das Buch doch lesen wollte und es mir letzten Endes wirklich gefallen hat. Ein weiterer Punkt ist dabei die gemeinsame Liebe zur Literatur, die Noah und Liv teilen und die sie auf einer noch tieferen Ebene miteinander verbindet. Es war wirklich romantisch und schön zu lesen, wie sie sich gegenseitig in ihren Passionen bestärken und ergänzen. Wie vorhin bereits erwähnt, hat mir die Atmosphäre der Geschichte sehr gefallen. Dadurch, dass alle Protagonisten Studenten sind und Liv und Noah mit zwei weiteren Mitbewohnerinnen in einer WG leben, hatte das Buch eine heimliche und familiäre Stimmung, die dafür gesorgt hat, dass ich die Geschichte immer weiterlesen wollte. Dazu beigetragen hat auch meine Neugier darauf, wie sich die Beziehung zwischen Noah und Liv entwickeln wird und welchen geheimnisvollen Grund Noah hatte, um Liv vor drei Jahren zu verlassen. Im Laufe der Geschichte hatte ich immer wieder meine Vermutungen, was dazu führte, dass ich auch wenn ich nicht am Lesen war, an das Buch gedacht habe. Letztendlich fand ich die Auflösung wirklich intensiv und grundsätzlich war die Geschichte sehr emotional, was ich jedoch nicht immer so toll fand. Manchmal waren mir die ganzen Gefühle etwas zu viel, insbesondere in Hinblick auf Noah, worauf ich jedoch um nicht zu spoilern nicht näher eingehen werde. Die beiden Mitbewohnerinnen Matilda und Briony sind wirklich toll und ich freue mich schon sehr ihre Geschichten zu lesen, insbesondere, weil man bereits in diesem Band kleine Einblicke bekommt, was im Folgeband passieren wird. Matilda und Briony sind dabei zwei sehr gegensätzliche Persönlichkeiten, ergänzen sich deswegen aber einfach perfekt und ihre Freundschaft, sowie ihre Persönlichkeiten an sich, haben mich absolut begeistert. Außerdem habe ich die Rückblicke, beziehungsweise Erinnerungen an die Vergangenheit, sowohl aus Noahs als auch aus Livs Sicht geliebt! Dadurch entstanden bei mir nämlich immer mehr neue Vermutungen, was Noahs Geheimnis sein könnte und grundsätzlich fand ich es interessant einen Vergleich zwischen Noahs und Livs vergangener und jetziger Beziehung zu haben. Das Ende war nicht wirklich überraschend, jedoch war das Buch aufgrund Noahs Geheimnis trotzdem sehr spannend und die einzelnen gefühlvollen Passagen waren wirklich herzerwärmend!

Neben dem wunderschönen Cover – welches ich die ganze Zeit betrachten könnte – habe ich mich auch in die kurzen Sätze, die über jedem neuen Kapitel standen, verliebt! Diese haben nämlich immer perfekt zu dem jeweiligen Inhalt gepasst und mich dadurch auch oft zum Weiterlesen motiviert, obwohl ich nur noch ein Kapitel lesen wollte.

Fazit

Insgesamt hat mir die Geschichte neben kleineren Details wirklich sehr gut gefallen, da sie sehr schön zu lesen war und mich das Schicksal der beiden Seelenverwandten wirklich berührt hat. Das ganze Buch strömt vor Liebe praktisch nur so über und ist aufgrund der Schicksalsschläge und Probleme auf herzenszerreißende Weise schön und intensiv. Ich werde die Folgebänder auf jeden Fall lesen, denn die Autorin hat nicht nur Noahs und Livs Geschichte erzählt, sondern auch, wie bereits erwähnt, kleinere Einblicke gegeben, was Matilda und Briony im zweiten Band der wunderschönen Soho-Love-Reihe erwarten wird. Dadurch, dass ich die beiden jetzt schon ins Herz geschlossen habe und noch nicht bereit bin mich von der WG zu verabschieden, freue ich mich schon sehr auf Band zwei der Reihe.

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Veröffentlicht am 24.04.2021

Ein emotionaler Weg zu ihrem Wahren Ich

DIE EIGENE SEELE BEFREIT
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„Manchmal fühlte ich mich allein. Da war irgendetwas was nicht so war, wie es sein sollte. Irgendetwas, das noch fehlte in meinem Leben. Irgendetwas an oder in mir, das anders sein sollte, als es war.“

Inhalt

Die ...

„Manchmal fühlte ich mich allein. Da war irgendetwas was nicht so war, wie es sein sollte. Irgendetwas, das noch fehlte in meinem Leben. Irgendetwas an oder in mir, das anders sein sollte, als es war.“

Inhalt

Die Geschichte erzählt die Biografie von der transsexuellen Gabrielle, die als Junge namens Jochen in einer schweizerischen Provinz geboren worden und dort aufgewachsen ist. Es war für sie keineswegs von Anfang an klar, dass ihr Körper nicht ihrem Geschlecht entspricht und genau dieser Werdegang und Prozess hin zur Erkenntnis bis anschließend zur Entfaltung ihres Wahren Ichs, wird in diesem Buch geschildert. Es war für Gabrielle ein emotionaler und aufwühlender Weg, der von sehr vielen Sorgen, Ängsten und Tränen begleitet worden ist. Zudem hatte Jochen zum Zeitpunkt seiner Selbsterkenntnis bereits ein ganzes Leben aufgebaut, mit beruflichem Erfolg, einer glücklichen Ehe und Kindern. Es beginnt für sie ein anstrengender Werdegang, der viele Fragen mit sich bringt, jedoch auch die Überzeugung die eigene Seele zu befreien.
[Auszug Klappentext:] Mit diesem Buch möchte die Autorin einerseits Mut machen aber auch Informationen vermitteln, wie vermeintlich ausweglose Situationen gemeistert werden können. Es soll zum Thema informieren und aufzeigen, was tief im Inneren betroffener Personen vorgeht.

Meinung

Ich finde, dass Gabrielle eine wirklich mutige Frau ist, ihre Geschichte mit der Welt zu teilen und damit Menschen, die dieselbe Erfahrung machen zu unterstützen, zu ermutigen und zu helfen, gleichzeitig aber auch denjenigen, die diesen nervenzerreißenden Werdegang nicht wirklich verstehen können, aufzuzeigen und aufzuklären, was im Inneren dieser betroffenen Personen vorgeht. Ich kenne niemanden persönlich, der oder die eine solche Erfahrung durchgemacht haben und hatte dementsprechend auch überhaupt keine Vorstellung davon, wie kompliziert und bewegend solche Entwicklungen sein können. Gabrielles Geschichte hat mir auch gezeigt, dass man oder frau nicht plötzlich aufwacht und weiß, dass er oder sie transsexuell ist und die Frage für mehrere Jahre und auch ein ganzes Leben nicht aufzukommen hat, um doch präsent zu sein. Meine naiven und begrenzten Informationen zu diesem Thema, die ich nur aus kurzen Videobeiträgen, Filmen oder Serien haben, haben dafür gesorgt, dass es mir nicht einmal in den Sinn kam, dass Menschen, die im falschen Körper geboren worden sind, genau das erst sehr viele Jahre später überhaupt herausfinden. Oftmals nachdem sie bereits ein ganzes Leben aufgebaut haben. Und genau deshalb bin ich der Autorin sehr dankbar, dass sie ihre Geschichte geteilt hat. Denn dadurch konnte ich einen Einblick in ein unglaublich emotionales Thema erhalten, welches mich zuvor nie zu berühren schien, jedoch sollte, da es wichtig ist verstehen zu können wie sich unsere Mitmenschen in solchen Situationen fühlen und Sympathie, sowie Unterstützung zu zeigen. In Hinblick auf den Schreibstil muss ich sagen, dass es mir ein wenig schwer fiel in die Geschichte hineinzukommen, da manche Wörter mir unbekannt waren und mir oftmals auch der Satzbau nicht gefallen hat. Aber das ist mein persönliches Empfinden und die Autorin kann nichts dafür, dass mich der Schreibstil nicht überzeugen konnte. Außerdem fand ich die Zeitsprünge ein wenig verwirrend, da sie ohne deutliche Markierungen im nächsten Satz bereits stattfinden konnten und ich manchmal einen Moment gebraucht habe, um zu verstehen, dass bereits mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate vergangen sind. Da es sich um eine Biografie handelt, finde ich es schön, dass die Autorin all ihre Erlebnisse – von der Kindheit bis zum Wahren Ich – geschildert hat, ebenso diejenigen, in denen auch sie sich schlecht verhalten hat, als Jochen zum Beispiel seine Lehrer gemobbt hat – was die Autorin im Nachhinein zu bereuen scheint. Je mehr Einblicke ich in Gabrielles Leben hatte, umso mehr habe ich später auch mitgefühlt, als es zum Outing kam.

Fazit

Insgesamt kann ich nur wiederholen, dass ich die Autorin sehr dafür respektiere und bewundere, dass sie ihre sensible Geschichte geteilt hat. Auch wenn ich meine Probleme mit dem Schreibstil hatte, fand ich ihre Geschichte bewegend und ihren Grund für die Publikation beachtenswert. Ich habe aus dieser Geschichte sehr viel lernen können und ein tieferes Verständnis mitgenommen, auch wenn ich weiß, dass ich diese Erfahrung niemals wirklich verstehen und begreifen werden kann, da es nur diejenigen können, die diesen Weg zu ihrem Wahren Ich auch tatsächlich gehen.

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