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Veröffentlicht am 11.05.2019

Eine dramatische Liebes-/Familiengeschichte, die berühren kann.

Das Gemälde der Tänzerin
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Christine Jaeggi – Das Gemälde der Tänzerin

Der in Mexiko lebende Autor und Ferienanlagenbesitzer Noah ist überhaupt nicht begeistert als seine Familie sich meldet und ihn in seine Heimat zurückbeordert, ...

Christine Jaeggi – Das Gemälde der Tänzerin

Der in Mexiko lebende Autor und Ferienanlagenbesitzer Noah ist überhaupt nicht begeistert als seine Familie sich meldet und ihn in seine Heimat zurückbeordert, um den toten Bruder im Hotelmanagement zu vertreten. Noch am Tag der Beerdigung wird er von einer Frau angesprochen, die nach einem verschwundenen Gemälde sucht. Das Bild ist 1942 aus dem Hotel Kronenberg verschwunden und Noahs Bruder hatte sich bereit erklärt, ihr zu helfen. Zu jener Zeit wurde auch ein Zimmermädchen ermordet, ob die beiden Ereignisse zusammen gehören?
Helena benötigt unbedingt einen Job, da sie ihre beiden Kinder ernähren muss, und ihre große Liebe vor Jahren verstarb. Sie kann es nicht fassen, dass sie ausgerechnet im Hotel Kronenberg landet, jener schwerreichen Familie, die ihr Leben zerstörte.
Als sie auf Noah trifft und mit ihm gemeinsam den Weg des Gemäldes zurückverfolgt, lösen sie nicht nur Geheimnisse aus 1942, sondern auch welche, die besser nie aufgedeckt werden...

Ich bin eigentlich kein besonders großer Fan von historischen Romanen, aber da der „Frauenroman“ mit dramatischer Liebesgeschichte auf zwei Zeitebenen spielt und die Leseprobe mir gut gefiel, habe ich gerne den Versuch gewagt.
Der Erzählstil ist angenehm und lässt sich überwiegend leicht lesen, sodass man das Buch nur schwerlich aus der Hand legen möchte.
Das Buch ist eine gute Mischung aus milder Spannung, Drama, ein wenig Liebesgeschichte mit ein paar überraschenden Wendungen und auch eine kleine Portion Crime findet sich hier. Die verschiedenen Perspektivwechsel und die Handlungsstränge auf zwei Zeitebenen sorgen dafür, dass der Leser neugierig bleibt.
Die Charaktere wirken gut ausgearbeitet, einige blieben zwar etwas blasser als andere, jedoch konnte ich mich sehr gut in die Geschichte fallen lassen und konnte mir sämtliche Charaktere auf beiden Zeitebenen vorstellen.

Helena Saxer wirkte auf den ersten Blick sympathisch, tüchtig aber auch zu Anfang ein wenig distanziert und desillusioniert. Sie musste ihre beiden Kinder alleine aufziehen, lebt mehr oder minder am Existenzminum, gibt aber die Hoffnung nicht auf. Im Verlauf der Geschichte habe ich sie als herzliche, intelligente Frau mit gebrochenem Herzen kennen gelernt.
Noah ist ein Freigeist und das absolute Gegenteil seines Vaters Ralph, der mit aller Gewalt Macht ausüben will und immer seinen Willen durchsetzen muss. Noah hat keine Scheu ihm entgegen zu treten, und ein leises Knistern macht sich recht zügig zwischen ihm und Helena bemerkbar. Ich fand seine Figur realitätsnah angelegt, er wirkte sympathisch.
Lydia Fischer deren Geschichte in der Vergangenheit erzählt wird, hat mir ebenfalls gut gefallen, sie hat einige Schicksalsschläge zu verkraften, für die große Liebe ist sie bereit zu stehlen und muss durch die Hölle gehen. Das sie dabei ganz am Ende ihr eigenes Happy End bekommt, hat mich berührt, auch wenn ich lange Zeit dachte, dass sie keine Chance mehr darauf hat.

An und für sich hat mir die Geschichte gut gefallen, auch wenn es den einen oder anderen Aspekt gab, der mir viel zu übertrieben vorkam und auch nicht so richtig in die Geschichte passen wollte (Roboter). Auch das Ende hat mich nicht sonderlich überzeugen können, da ich das Gefühl hatte, dass es überhastet und irgendwie zu leicht war (Bild an Besitzer).
In einigen Fällen konnte ich nicht alles nachvollziehen und die Zeitsprünge wirkten gerade in der Verganenheit etwas unwillkürlich.
Mich konnte auch das Knistern zwischen Noah und Helena jetzt nicht vollends überzeugen, von daher fand ich das Ende zwar nett, aber irgendwie nicht ganz stimmig.

Die Autorin achtet auf viele Details, was den Lesefluss zwar nicht groß stört, aber zwischendurch doch etwas langatmig war. Ich kann die Story trotzdem empfehlen, da sie gerade im Erzählstrang der Vergangenheit sehr berührend und spannend war. Ich habe mich unterhalten gefühlt und die Emotionen der verschiedenen Figuren wurden gut transportiert.

An Liebhaber von Familiengeschichten mit historischen Touch und einer nicht allzu ausgeprägten Liebesgeschichte kann ich diesen Roman auf jeden Fall weiter empfehlen.

Fazit: Eine dramatische Liebes-/Familiengeschichte, die berühren kann. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Wenn Vergangenheit und Gegenwart aufeinander trifft und die Sünden immer die gleichen bleiben, dann wird es spannend

Sündenkammer
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Catherine Sheperd – Sündenkammer

Im Wald finden ein Vater und sein Sohn eine Leiche. Sie ist angebunden an einem Pfahl und alles ist wie eine Hexenverbrennung inszeniert. Kommissar Oliver Bergmann muss ...

Catherine Sheperd – Sündenkammer

Im Wald finden ein Vater und sein Sohn eine Leiche. Sie ist angebunden an einem Pfahl und alles ist wie eine Hexenverbrennung inszeniert. Kommissar Oliver Bergmann muss sich des Tatorts annehmen und bekommt wenig später sogar Zeugen präsentiert. Seine Ermittlungen führen zu einem Zirkel der „Schwarzen Freiheit“. Ein satanischer Kult der auch vor Opfergaben nicht zurück schreckt. Werden seine Ermittlungen ihm zum Täter führen?

Vor 500 Jahren in Zons gibt es eine Reihe ungeklärter Tode. Novizen aus dem naheliegenden Kloster werden tot aufgefunden. Schlägt die Rache des Geistes des verstorbenen Totengräbers zu? Der Soldat Bastian Mühlenberg nimmt Ermittlung auf und versucht das Puzzle zu lösen, doch auch die Mönche haben Geheimnisse, und Bastian, der des Lesens kundig ist, stößt auf eine interessante Spur...

Ich kenne zwar schon einige Bücher der Autorin, aber „Sündenkammer“ ist mein erster Zons-Thriller.
Das Hörbuch, gelesen von Erich Wittenberg, konnte mich aufgrund des flüssigen und zeitangepassten Erzählstils schnell fesseln.
Es gibt zwei Handlungsstränge, einmal die Vergangenheit in der der Stadtsoldat Bastian Mühlenberg im Vordergrund steht und versucht Morde an Knaben aufzulösen. Zum anderen steht Oliver Bergmann in der Gegenwart im Fokus, der Frauenmorde aufklärt. Wie die beiden Erzählebenen zusammen gehören wird nach und nach gelüftet, trotzdem scheint es auch eine direkte Verbindung zu geben, denn immer wieder schleichen sich Personen aus Gegenwart/Vergangengeit in die Träume. Wie das zusammen hängt, bleibt aber in diesem Hörbuch offen.
Die Story ist spannend aufgebaut, wobei mir die Vergangenheits-Ebene etwas besser gefiel. Hier war für mich nicht so flott ersichtlich, wer der Täter ist, insgesamt wirkte es hier etwas gruseliger und hatte auch etwas mehr Thrill zu bieten als die Gegenwart.
Der Strang um Kommissar Bergmann war zwar ebenfalls fesselnd, jedoch gab es hier auch mehr Gewalt und Brutalität, die in Einzelheiten geschildert wurden. Dazu kommt ein Hexenzirkel, ein paar Sünden und nicht zuletzt eine aufdringliche Tatverdächtige. Das Motiv ist schnell ersichtlich, jedoch nicht, wie der Täter an seine Opfer kommt.
Bergmann erlebte ich als einen kompetenten, sympathischen Ermittler, der mich überzeugen konnte mit seiner offenen und fürsorglichen Art. Das er akribisch ermittelt, ist ein weiterer Pluspunkt.
In der Vergangenheit hat mir Wilhelmine besonders gut gefallen, die sich auf die Jagd macht und den Vorsatz fasst, den Totengräber zur ewigen Ruhe zu geleiten.
Die Charaktere wirken alle gut ausgearbeitet, ich konnte sie mir sehr gut vorstellen.

Die Schauplätze sind ebenfalls gut beschrieben, der nächtliche Ausflug auf den Friedhof mit Wilhelmine, oder die Katakomben haben dem Hörer einen kleinen Grusel beschert. Aber auch die Tatortbeschreibungen waren anschaulich geschildert.

Die Story war spannend, es gab einige Überraschungen und ein paar Irrwege, die Charaktere haben gut miteinander harmoniert, und die Story wirkte überwiegend rund, auch wenn nicht alle Fragen beantwortet wurden. Es wurden ein paar Themen angesprochen (Anna, Bastian, Träume, …) da hätte ich mir schon mehr Informationen zu gewünscht, einige andere Themen (Anna und ihr Freund) wirkten in die Story reingeworfen, und wollten irgendwie nicht recht passen. Dennoch, ich kann den Thriller empfehlen, da er mich gut unterhalten hat.

Erich Wittenberg hat die Story zu einem angenehmen Hörerlebnis gestaltet. Seine intensive Stimme hat sehr gut zu den verschiedenen Charakteren gepasst, denen er mit winzigen Nuancen Leben eingehaucht hat und auch das Erzähltempo war angenehm, sodass ich der Geschichte jederzeit folgen konnte. Die düstere, beklemmende Atmosphäre des Thrillers konnte er ebenfalls gut auf den Hörer transportieren.
Die MP3-CD ist in kurzen Tracks aufgeteilt, die einen problemlosen Wiedereinstieg jederzeit möglich macht und die Gesamtspieldauer beträgt ca 512 Minuten.

Das Cover ist ein netter Blickfang, der brennende Schlüssel auf blau-grauem Hintergrund, dazu der rote Namenszug sind auffällig und wecken die Neugier.

Fazit: Wenn Vergangenheit und Gegenwart aufeinander trifft und die Sünden immer die gleichen bleiben, dann wird es spannend. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Super Fortsetzung der Reihe, obwohl es im eigentlichen Sinne nichts mit Schoolboy Choire zu tun hat

Rock Kiss - Ich berausche mich an dir
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Nalini Singh – Rock Kiss, Ich berausche mich an dir

Charlotte Baird ist eine fleißige Arbeitsbiene und so ist es nicht verwunderlich, dass sie am Wochenende für die Chefassistentin der Geschäftsleitung ...

Nalini Singh – Rock Kiss, Ich berausche mich an dir

Charlotte Baird ist eine fleißige Arbeitsbiene und so ist es nicht verwunderlich, dass sie am Wochenende für die Chefassistentin der Geschäftsleitung noch ein paar Aufträge erledigt, während Anya frei hat. Als sie sich dann auch noch einem großen muskulösen Mann gegenübersteht und ihn angreift, wird ihr nur zu schnell ihr Fehler bewusst: Da es der Firma finanziell sehr schlecht geht, wurde Gabriel Bishop engagiert, um diese zu retten. In den nächsten Tagen erschafft er eine neue Firmenpolitik und betreibt rapide Stellenabbau, als Charlotte in sein Büro gerufen wird, rechnet sie mit dem schlimmsten und wird befördert.
Je länger sie mit T-Rex zusammenarbeitet, umso mutiger wird die junge Frau, die vor fünf Jahren die Hölle durchgemacht hat. Die unangemessene Anziehungskraft zwischen Chef und Sekretärin wird immer stärker, denn obwohl Gabriel nicht auf graue Mäuse steht, zieht Charlotte ihn an und es macht ihn wahnsinnig, dass sie Angst vor ihm zu haben scheint.

Nach „Eine Nacht ist nicht genug“ ist mit „Ich berausche mich an dir“ ein neues Buch aus der „Rock Kiss“-Reihe von Nalini Singh erschienen.
Ich finde das zweite Buch sogar noch besser, spannender, tiefergreifender und berührender als den ersten Band, der mir bereits sehr gut gefallen hat.
Ein lockerer, flüssiger und temporeicher Schreibstil hat das Buch zu einem Pageturner gemacht, sodass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Die Handlung ist abwechslungsreich, aus der Sicht von Gabriel und Charlotte geschrieben, emotional, spannend und auch sinnlich. Es gibt einige Überraschungen und natürlich gibt es auch Klischees die bedient wurden, aber die gehören meiner Meinung auch dazu und müssen sogar sein, sodass das Buch rund und stimmig wirkt.
Die Charaktere sind wie immer facettenreich, detailliert und lebendig beschrieben, sodass sie eine emotionale Tiefe besitzen.
Charlotte Baird, die wir bereits aus dem ersten Buch kennen lernen durften, war mir sofort sympathisch, es gab erste Anspielungen in „Eine Nacht ist nicht genug“, dass ihr etwas schreckliches passiert sein musste und schnell wird klar, die ängstliche graue Maus will einfach nicht auf sich aufmerksam machen. Und dann erregt sie ausgerechnet die Aufmerksamkeit von T-Rex. Obwohl sie ängstlich ist, hat sie eine große Portion Schlagfertigkeit und ich musste mehrmals über sie schmunzeln. Sie ist ein tolles Gesamtpaket und mir gefällt ihre Entwicklung im Verlaufe des Buches.
Gabriel Bishop: charmant, sexy, dominant und vor allem gefährlich. Der ehemalige Rugby-Spieler ist ein guter Geschäftsmann und es macht ihn wahnsinnig, dass Charlotte ständig vor ihm zusammen zuckt oder sie kein Wort heraus bekommt. Er liebt Herausforderungen und wenn er was will, bekommt er es meist auch. Es ist aber auch schön, dass er seine Ecken und Kanten hat, ein Herz für seine Familie und selbst sich mit einigen Schicksalsschlägen rumschlagen muss, was seinen Charakter noch interessanter macht.
Es gibt ein kurzes Wiedersehen mit Molly, hat aber von der Story her überhaupt nichts mit den Jungs von „Schoolboy Choire“ zu tun, was mich sehr überrascht hat. Es gibt einige Überschneidung zum Vorgängerbuch, aber was ich hier besonders gut finde ist, dass nicht gespoilert wird.

Die Autorin hat es auch hier wieder geschafft, eine kurzweilige, sinnliche und fesselnde Story zu schreiben, die durch die bildhaften Beschreibungen noch eindrucksvoller wird.

Das Cover passt zur Reihe und ist ein Blickfang, diesmal in grün gehalten.

Fazit: Super Fortsetzung der Reihe, obwohl es im eigentlichen Sinne nichts mit Schoolboy Choire zu tun hat. Dennoch gefiel mir dieses Buch sogar noch ein bisschen besser als der Vorgänger. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.05.2019

durchgängig spannender Thriller, der mich sehr gut unterhalten hat.

Die falsche Geisel
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KJ. Howe – Die falsche Geisel

Thea Paris ist eine der Besten in ihren Job. Sie und ihr Team befreien Geiseln überall auf der Welt. Doch als ausgerechnet ihr eigener Vater an seinem Geburtstag entführt ...

KJ. Howe – Die falsche Geisel

Thea Paris ist eine der Besten in ihren Job. Sie und ihr Team befreien Geiseln überall auf der Welt. Doch als ausgerechnet ihr eigener Vater an seinem Geburtstag entführt wird, bricht eine Welt in ihr zusammen. Vor fast genau 20 Jahren wurde schon ihr Bruder Nikos entführt, der nach neun Monaten schlimmster Qualen und seelischer Grausamkeit befreit werden konnte.
Könnte die Entführung des schwerreichen Unternehmers jetzt etwas mit dem anstehenden Öl-Deal in Kanzi zu tun haben? Oder hat der selbe Täter zwanzig Jahre gewartet, um erneut Geld aus der Familie zu pressen? Oder stecken ganz andere Motive hinter der Entführung?
Als die Leichen sich häufen und es Anschläge auf Theas Leben gibt, wird ihr Rif, ein Teamkollege als Bodyguard zur Seite gestellt. Gemeinsam müssen sie Informationen über den Verbleib von Christos Paris einholen und ganz nebenbei die Firma ihres Vaters retten.
Doch kann Thea, die bisher keine einzige Geisel verloren hat, diesmal ihre Familie retten?

Der Thriller von KJ Howe war von der ersten bis zur letzten Seite spannend, fesselnd, actionreich und sehr kurzweilig.
Der Schreibstil ist modern und locker, sodass sich die Geschichte schnell lesen lässt und flott zu einem Pageturner wird. Das Tempo ist recht hoch, die Action gewaltig, die Spannung durchgängig und die verschiedenen Handlungsstränge führen am Ende gut zusammen und lassen kaum Fragen offen.
Der Autor kann mit der Lebendigkeit und Ausarbeitung seiner Charaktere punkten. Sie agieren realitätsnah und wirken nicht zu übertrieben. Hier gibt es keine „Superhelden“ und „Alleskönner“, hier bekommt jeder Charakter mehrere Facetten, hat Probleme, Ecken und Kanten, und genau das, hat mich an dem Thriller fasziniert.
Thea ist von der ersten Seite an sympathisch, ihre Schuldgefühle ihrem älteren Bruder gegenüber waren greifbar, da er an ihrer statt vor Jahren entführt wurde. Sie ist in ihrem Job großartig, wirkt aber nicht übertrieben. Sie ist eine toughe Frau mit kleinen Schwächen, was ihre Figur glaubwürdiger macht. Mich hat beeindruckt, wie sie mit ihrer Krankheit umgeht, auch wenn ihre Kollegen nichts davon wissen.
Rifat, ihr Partner und Sohn des Sicherheitschefs von Christos Paris, war sympathisch und hat schlagkräftige Argumente ihn zu mögen, auch wenn er streckenweise recht distanziert wirkt. Er mag Thea gern, obwohl diese nicht gerade begeistert ist, dass Rif auf sie aufpassen soll. Rif hat es nicht ganz so mit Autoritäten, legt den einen oder anderen Befehl etwas großzügiger aus, trotzdem mochte ich ihn von der ersten Seite an.
Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht zu den Charakteren sagen, die zahlreich und allesamt gut ausgearbeitet waren. Denn nichts ist, wie es scheint und genau das macht den Reiz der Geschichte aus.

Die Schauplätze sind anschaulich beschrieben, die Handlung selbst ist größtenteils gewalttätig und brutal, aber nicht bis ins kleinste Detail geschildert, was mir besonders gut gefällt.
Ebenfalls positiv aufgefallen ist, dass es keine bedeutende Liebesgeschichte oder sich anbahnende, leidenschaftliche Beziehung zwischen den Protagonisten gibt, die den Thriller stören.
Die beklemmende und angespannte Atmosphäre ist gut eingefangen, die politischen Themen wirken gut eingearbeitet, das medizinische Wissen ist präsent und ebenfalls gut in der Story untergebracht.

Wenn ich etwas kritisieren müsste, dann wären es wohl die zahlreichen Wiederholungen. Die stören allerdings den Lesefluss nicht, sind einfach nur „da“ und integrieren sich in die Story. Hier hätte man etwas weniger erwähnen können, das Thea an Diabetes leidet, sich Rif und Nikos spinnefeind sind oder das Thea an Schuldgefühlen gegenüber Nikos leidet. Es gehört zur Story, ja, es stört auch nicht wirklich, aber es ist mir halt aufgefallen.

Nichtsdestotrotz kann ich diesen Thriller auf jeden Fall empfehlen, der ein hohes Tempo, eine actionreiche, mitreißende Story bietet und von der ersten bis zur letzten Seite kurzweilig war.
Ich kannte bisher noch kein Buch des Autoren, aber ich werde sicherlich noch mal was von KJ Howe lesen, denn mich hat der Thriller gut unterhalten. Ich wollte das Buch überhaupt nicht zur Seite legen.
Tatsächlich könnte ich mir die Story auch verfilmt gut vorstellen.

Das Cover passt zum Inhalt der Story, auch wenn ich mir Thea keineswegs als highheelstragendes Supermodel vorstelle.

Fazit: durchgängig spannender Thriller, der mich sehr gut unterhalten hat. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Killerin und Polizistin, vereint im Kampf gegen Mord und Terrorismus

Zara und Zoë: Rache in Marseille
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Alexander Oetker - Zara und Zoë, Rache in Marseille

Zoë arbeitet für die Mafia, ist eine Problemlöserin, und sie ist als Fürstin der Dunkelheit bekannt, jeder fürchtet sie und doch ist sie wie ein Phantom, ...

Alexander Oetker - Zara und Zoë, Rache in Marseille

Zoë arbeitet für die Mafia, ist eine Problemlöserin, und sie ist als Fürstin der Dunkelheit bekannt, jeder fürchtet sie und doch ist sie wie ein Phantom, dass die Polizei nicht schnappen kann. Sie ist knallhart, furchtlos und sie kennt nur eins: gewinnen. Sie respektiert nicht viele Leute, aber das muss sie auch nicht, denn ihr Ruf eilt ihr meilenweit voraus.
Zara ist das genaue Gegenteil, sie arbeitet hart, ist distanziert und kann keine Regeln brechen, ist nicht in der Lage, jemandem weh zu tun und sie arbeitet bei Europol. Die Zwillingsschwester muss nun einen Fall aufklären, der ein totes Mädchen beinhaltet. Sie weiß genau was passieren wird, das etwas größeres hinter dem Tod des Mädchens steckt, doch ihr sind die Hände gebunden. Es gibt nur einen Weg um dieses Chaos in den Griff zu bekommen: Sie muss mit ihrer Schwester reden.
Doch Zoë und Zara haben seit über zehn Jahren nicht mehr gesprochen, im Gegenteil, die eine Schwester wünscht der anderen den Tod und als die beiden aufeinander treffen, wird es heftig.
Ist Zoë bereit, sich ausnahmsweise mal auf die „richtige“ Seite des Gesetzes zu stellen? Und wenn ja, wird sie in der Lage sein den Fall zu lösen? Was passiert, wenn die Mafia Wind davon bekommt?
Wie weit ist Zara bereit zu gehen?

Ich habe die Story als Hörbuch gehört, gelesen von Beate Rysopp.
Der Thriller erzählt eine brutale, spannende und faszinierende Story aus den tiefen Abgründen der Menscheit, die nach noch mehr Macht streben. Dabei schrecken sie vor nichts zurück.
Der Erzählstil ist temporeich, flüssig und modern. Die Spannung wird sehr schnell aufgebaut und durchgängig bis zum Ende gehalten. Dabei legt der Autor viel Wert auf die Schauplätze, bringt den französischen Flair genauso gut rüber wie die düstere, angespannte Atmosphäre.
Die Charaktere sind lebendig ausgearbeitet. In der Hörbuchversion hatte ich kleine Schwierigkeiten, den vielen verschiedenen Charakteren zu folgen, die zwar allesamt gut ausgearbeitet wirken, aber dennoch zahlreich waren. Schnelle Perspektivwechsel, kleine Cliffhanger und einige Überraschungen sowie nicht vorhersehbare Wendungen haben die Neugier aufrecht erhalten und die Spannung stetig gesteigert.
Zoë ist knallhart, distanziert und strahlt eine ungeheure Dominanz aus, sie ist impulsiv und schreckt ebenfalls vor nichts zurück. Sie hat aber auch eine verletzliche Seite, die sie allerdings nur sehr kurz zeigt. Was sie will, nimmt sie sich.
Im Gegensatz dazu ist Zara fast schon zahm, aber nicht weniger dominant. Ihr Autismus lässt sie schnell Muster erkennen, sie hat ein paar Rituale, so wie das Schreiben in ihr Notizbuch. Sie ist verheiratet, hat Familie und hat vor vielen Jahren mit ihrem Vater und ihrer Schwester gebrochen, da sie es nicht aushält, gegen Regeln zu verstossen.
In kurzen Rückblicken wird nur an der Oberfläche gekratzt, was damals passiert ist, und ich bin mir sicher, dass es hier noch sehr viel Potenzial für weitere Bücher gibt, die ich ganz bestimmt lesen werde.
Isaakson, der Partner von Zara war mir auf Anhieb sympathisch, er braucht starke Nerven um mit Zara und ihren Eigenheiten Schritt zu halten, obwohl er ihr „untergeordnet“ ist und weniger dominant erscheint, wirkt er zu keiner Zeit schwächlich oder seinen Job nicht gewachsen. Ihn habe ich als sehr angenehm empfunden.
Auch die „Bösewichte“ der Geschichte wirken gut ausgearbeitet.
Lediglich das Finale war mir ein Ticken zu schnell, die Auflösung wird glaubhaft und nachvollziehbar präsentiert, hätte aber noch eine größeren Knalleffekt haben können.
Trotzdem hat mir der Thriller sehr gut gefallen und ich kann diesen auf jeden Fall weiter empfehlen. Die Dynamik zwischen den Schwestern ist sehr interessant, die Konfliktsituationen stechen hervor, werden aber von der Vergangenheit zwischen den beiden nicht überschattet und die Story selbst ist kurzweilig und temporeich.

Die Synchronsprecherin Beate Rysopp hat mich sofort abgeholt. Ihre Stimme ist markant, das Lesetempo hat mir super gefallen und ich kam, bis auf die Zuordnung der Charaktere auch sehr gut mit. Mit gefiel, mit wieviel Elan sie die Story beschreibt und das sie die Emotionen und die Atmosphäre auf den Hörer transportieren kann. Sie gibt Nuancen in ihre Stimme, um den Charakteren Individualität und Lebendigkeit zu verleihen. Außerdem vermittelt sie eine düstere, beklemmende Atmosphäre sodass der Hörer mitfiebern und mithoffen kann.
Die relativ kurzen Tracks auf der MP3 CD sorgen für einen reibungslosen Wiedereinstieg in die Story.

Das Cover ist ansprechend.

Fazit: Zwei Schwestern die nicht unterschiedlicher sein könnten, Killerin und Polizistin, vereint im Kampf gegen Mord und Terrorismus. 4,5 Sterne.
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