Profilbild von Eisstern

Eisstern

Lesejury Profi
offline

Eisstern ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Eisstern über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2017

So viel verschenktes Potential- 2,5 von 5 möglichen Sternen

Forever 21
1

„Forever 21- Zwischen uns die Zeit“ von Lilly Crow ist, wie der Titel es schon erahnen lässt, ein Buch welches sich mit dem Thema Zeitreisen auseinandersetzt. Die Protagonistin ist aufgrund eigenen Verschuldens ...

„Forever 21- Zwischen uns die Zeit“ von Lilly Crow ist, wie der Titel es schon erahnen lässt, ein Buch welches sich mit dem Thema Zeitreisen auseinandersetzt. Die Protagonistin ist aufgrund eigenen Verschuldens dazu verdammt durch die Zeit zu reisen und Liebende in den verschiedensten Epochen zusammenzuführen. Um diese Aufgaben zu bewältigen leiht Ava (die Protagonistin) sich Körper in den jeweiligen Epochen. Ein weiterer Handlungsstrang zeigt uns den jungen Studenten Kyran, dessen Schicksal auf mysteriöse Art und Weise mit dem von Ava verwoben sein soll- zumindest ist es das, was die Autorin einen glauben machen möchte.

Hier liegt schon der erste Grund für diese verhältnismäßig schlechte Bewertung: die Autorin möchte Gefühle und Emotionen vermitteln die beim Leser schlichtweg nicht ankommen. Doch eins nach dem anderen. Zunächst einmal sei gesagt, dass ich die Idee an sich wirklich gut finde. Hier steckt viel Potential, welches zu meinem Bedauern kaum genutzt wurde. Die Epochen der Zeitreisen sind meines Erachtens sehr mangelhaft konstruiert und geschrieben. Sowohl die Verhaltensweisen, als auch die Sprache innerhalb der Epoche ist nicht authentisch. Natürlich möchte man dem Leser entgegenkommen und ihm das Lesen so angenehm wie möglich gestalten, aber leider kam bei mir der Eindruck auf Ava besuche ein Kostümfest, anstatt tatsächlich in der Zeit zu reisen.

Zum Storytelling an sich: diesem Buch hätten hundert bis zweihundert Seiten mehr gut getan. Man fliegt regelrecht durch die einzelnen Abschnitte, man hat kaum Zeit die Charaktere kenne zu lernen, geschweige denn sie ins Herz zu schließen oder auch nur einen Hauch von Interesse für sie zu entwickeln. Ava scheint all ihre Probleme binnen Minuten durch praktische Zufälle lösen zu können, so dass man auf Spannung oder ernsthafte Konflikte vergebens wartet.

Die Romantischen Elemente sind alles außer romantisch. Ich konnte die Gefühle der Charaktere leider nicht nachvollziehen, was wohl auch daran gelegen hat, dass sie kaum Zeit miteinander verbracht haben. Es gibt einfach keine Momente wo die Charaktere eine Nähe aufbauen können, wo Vertrauen entsteht, Zuneigung erblüht und Leidenschaft entflammt. Die Gefühle sind eben einfach da, was sie für den Leser schlecht zugänglich macht. Ein weiterer Minuspunkt war für mich die fehlenden Erklärungen bezüglich der Zeitreisen und Vorgeschichte. Natürlich verstehe ich die Autorin, wenn sie nicht alle Geheimnisse im ersten Band lüften will, aber wir erfahren kaum etwas darüber wie Ava in diese Situation gekommen ist? Was passiert mit den Körpern denen sie sich bemächtigt, wenn sie sie wieder verlässt? Wo ist eigentlich ihr eigener Körper? Wo sind die Personen in deren Körper Ava ist während der Zeitreise? Fragen über ungeklärte Fragen, die so viel Spannung in die Story hätten bringen können.

Die Charaktere an sich waren sehr absehbar. Ava war im Großen und Ganzen halbwegs schlüssig. Sie hatte in der Vergangenheit so ihre Fehler, was sie als Charakter glaubwürdiger macht. Leider erleben wir nicht mit, wie Ava sich ändert. Im ganzen Buch ist sie schon die verbesserte Variante ihres eigenen Ichs. Es gab zwar mal eine Veränderung, aber diese wurde dem Leser vorenthalten.

Kyran kann man zugutehalten, dass er zumindest kein Klischee ist. Er ist irgendwie alles und nichts. Es fiel mir schwer tatsächliche Charakterzüge auszumachen. Ich fand ihn schnell langweilig und teils sogar unsympathisch. Die Autorin scheint ihm nicht als eigene Person konstruiert zu haben, sondern lediglich als mystischen potentiellen Love interest für Ava.

Alle anderen Charaktere sind an sich liebenswert und sehr flach geschrieben. Die Liebenden die es gilt zu vereinen haben scheinbar stets die gleichen Charakterzüge. Es kommt einen vor, als würde sie die gleichen Leute immer wieder zusammenbringen, nur das sie eine neue Frisur haben. Ich hatte inständig gehofft, dass auch einmal nicht so nette Menschen ihren Seelenpartner finden dürfen. Wo sind die Lügner, Betrüger und Verräter? Diese Parade von Gutmenschen die man hier zu Gesicht bekommt ist einfach langweilig. Hier gab es so viel Potential für Konflikte, sowohl zwischenmenschlich, als auch für Ava persönlich. Alle negativ behafteten Charaktere und Antagonisten waren von Stereotypen behaftet und genauso öde und vorhersehbar wie die restlichen Charaktere.

Abschließend muss ich sagen, dass ich mich mit meinen zarten einundzwanzig Jahren schlicht weg zu alt für den Kram fühle. Ich persönlich würde dieses Buch Kindern im Alter von zirka 12 bis 14 empfehlen. Für diese besticht das Buch durch einfache Erzählstruktur und Sprache. Der Plot ist sehr übersichtlich und leicht verständlich für jüngere Leser, während er für älteres Publikum langweilig und vorhersehbar erscheinen könnte. Die Charaktere vermitteln nicht gerad ein realistisches Bild von der Natur des Menschen. Alles ist schön in Weiß und Schwarz gehalten- Es gibt super nette und ziemlich gemeine Menschen- da sind keine Graustufen vorhanden. Und Apropos Grau: Dieses Buch ist frei von jeglicher Erotik, also gut geeignet für sehr junge Leser.

Ich persönlich war sehr enttäuscht, aber ich hoffe, dass die Autorin vielleicht eine gute Fortsetzung präsentiert, das Potential ist auf jeden Fall vorhanden um eine wirklich umwerfende Geschichte zu erzählen. Für die gute Idee gibt es einen halben Stern zusätzlich:
2,5 von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Lebendigkeit
  • Lesespass
  • Spannung
Veröffentlicht am 16.07.2018

Es tut mir leid, aber NEIN.

Tell me three things
0

Viele Menschen setzten sich dafür ein, diese Welt zum Besseren zu ändern. Sie kämpfen für die Gleichberechtigung, für sexuelle Akzeptanz, gegen Rassismus und Stereotype und für die Rettung der Erde auf ...

Viele Menschen setzten sich dafür ein, diese Welt zum Besseren zu ändern. Sie kämpfen für die Gleichberechtigung, für sexuelle Akzeptanz, gegen Rassismus und Stereotype und für die Rettung der Erde auf der wir leben. Wer sich mit einem Punkt des oben genannten identifiziert, möchte ich von dem Buch „Tell me three things“ von Julie Buxbaum abraten.

Doch bevor ich darauf eingehe, warum man einen derartigen Wirbel, um ein unschuldig anmutendes Jugendbuch machen muss, möchte ich zunächst ein paar Worte über den Inhalt verlieren.


Die Protagonistin Jessie zieht nach dem Tod ihrer Mutter zusammen mit ihrem Vater, zu dessen neuer Frau – weg aus Chicago nach LA. In der neuen Schule findet sie sich nur schwerlich zurecht, sodass sie das ungewöhnliche Angebot eines Fremden annimmt, der sie via Mail durch das Mienenfeld ihrer Schule leiten will.

Zugegeben liegt hier viel Potential: psychologische Abhängigkeit, unerklärliche Zusammenhänge oder die Frage, was passiert, wenn der Mensch, den du so sehr zu kennen glaubst, ganz anders ist als erwartet. Das alles hätte hier behandelt werden können – und bei „hätte“ ist es geblieben. Schließlich musste ich feststellen, dass es eine nicht besonders originelle Liebesgeschichte war, die eine Art heterosexuelle „Simon vs. The homo sapiens agenda“- Geschichte ohne die liebenswerten Charaktere ist. Dabei hat der Erzählstrang keinen Spannungsbogen. Willkürliche Ereignisse reihen sich aneinander, ohne dass etwas emotional oder charakterlich nachvollziehbar wäre und pseudo-tiefgründige Gespräche entspringen aus dem Nichts und kehren genau dahin zurück.

„...und fühle mich sofort wie eine peinliche Feministin“ eines der wenigen Zitate die ich unterstützen kann.

Die Protagonistin Jessie ist perfekt konstruiert um Missgunst zu kanalisieren. Von den Nebencharakteren, die auf ihrer Seite stehen, wird zunehmend suggeriert, dass sie ein wundervoller Mensch ist, leider sprechen ihre Gedanken gegen sie. Die Autorin hat hier das Ziel verfehlt, die Protagonistin zu portraitieren. So wird sie als, nicht an Designern und Luxus interessiert beschrieben, verbringt aber ihren halben Tag damit, den Luxus anderer Menschen zu beschreiben und abschätzig zu bewerten, was ein Paradoxon bildet, welches die Glaubhaftigkeit des Charakters untergraben hat. Für diesen Zweck wäre das Schreiben in der dritten Person besser geeignet gewesen, um aufzuzeigen, dass die Protagonistin zwar von Reichtum umgeben ist, ihn aber für so unwichtig erachtet, dass sie ihn nicht einmal vollends wahrnimmt

„Bestimmte Tatsachen neigen dazu, alles andere unwichtig werden zu lassen“

Was für mich das ganze Werk überschattet hat, war die, von Stereotypen geprägte, Darstellung. Zitate wie „hier sind alle blond und schlank“ (auf L.A. bezogen) sind einfach nicht tragbar. Rund 40% der Bevölkerung von LA County sind hespanische Amerikaner, nur ca. 20% der Bevölkerung sind weiß. Das Buch stellt diese Vielfallt in keinster Weise dar. (Nebenbei bemerkt sind 45% der Bevölkerung in Chicago weiß.) Ein spanisch/portugiesisch stämmiger Nachname wird einmal fallen gelassen (wobei auch hier nur der Name auf eine andere ethnische Abstammung hinweist), ansonsten liest man ausschließlich, über reiche Weiße, die einzelne arme Weiße und die ganzen Dinge, die reiche Weiße eben machen.

Ebenso äußert die Protagonistin aus der Feder von Julie Buxbaum massiv sexistische und oberflächliche Äußerungen. Auch hier lege nicht das Problem, wenn diese Darstellung an irgendeiner Stelle reflektiert werden würde. Doch dies passiert nicht. Die Menschen die sie mag und welche sich als freundlich entpuppen, stechen auch alle optisch heraus und heben sich von den „hübschen, schlanken und blonden“ Menschen ab.
Auch diverse Klischees über Bioessen und die wohlhabende Bildungsschicht, sowie den Schönheitswahn wurden so präsentiert, dass der Leser sich in Vorurteilen einkugeln konnte. An keinem Punkt, wurde man aus seiner Komfortzone gedrängt. Stattdessen durfte man sich einreden, dass hübsche, reiche Menschen wenigstens oft einen schlechten Charakter haben.

Und hier liegt mein Hauptproblem: Dieses Buch kennt seine Zielgruppe und zielt gekonnt auf die Vorstellung von gesellschaftlich „typischen“ Schwachstellen ab, die vor allem mit jungen Frauen in Verbindung gebracht werden. Dabei zeigt einem das Buch, dass Bestätigung von außen der Schlüssel zur Selbstakzeptanz ist. Es immer nur zwei Gruppen von Menschen gib. Narzisstisches verhalten berechtigt wäre. Männer werden als triebgesteurt und brustfixiert dargestellt. Hübsche Frauen sind gemein. Stereotype über Stereotype. Ich verstehe, dass Jessie in ihrer Position als Mobbingopfer viel Möglichkeit zur Identifikation bietet, für alle die, die selbst schon einmal die Erfahrung gemacht haben. Es ist so viel einfacher Groll zu hegen und das symbolische Bild, von allen die einem jemals verletzt und erniedrigt haben, durch den Schlamm zu ziehen. Aber lasst es euch von jemanden sagen, der ähnliches über Jahre erlebt hat: Hass und Vorurteile sind nicht der Weg. Hunde beißen öfters aus Angst, als aus reiner Aggressivität. Und auch wenn es das Verhalten gegenüber den Opfer in keinster Weise rechtfertigt, hilft ein derartiges Buch niemanden die Vergangenheit loszulassen – stattdessen schafft es tiefe Gräben, die Menschen voneinander entfernen.
Vielleicht noch ein positiver Punkt: Die Vielfallt, die das Buch bietet ist ein einzelner homosexueller Charakter, welcher dann aber wieder ein „schriller Vogel“ ist. Aber immerhin etwas.

Ganz anders: Die Aufforderung von Müttern gegenüber ihrer Töchter, ein paar Kilo abzunehmen, damit sie besser aussehen, stößt hier nicht auf brüskierte Zuschauer, sondern besagte Mutter, wird noch für ihre Ehrlichkeit gelobt.

Was den Schreibstil angeht bin ich gespalten.
Er war an manchen Stellen humorvoll. Die Autorin spielt gerne mit Sprache, nutz gerne kurze Sätze, bis hin zu Einwortsätzen um ihren Aussagen Nachdruck zu verleihen. Dabei finde ich allerdings Beschreibungen wie „regenbogenenfarbener Regenbogen“ leider nicht mehr witzig, sonder flach.

Als angenehm habe ich den Austausch zwischen Jessie und ihren unbekannten Helfer empfunden, wobei besonders die Betreffzeile und das Spätere "drei Dinge" Spiel, doch für einen gewissen Humor und eine Herzlichkeit sprechen, die leider nur punktuell zu finden war.

Fazit: Unter den Deckmantel der romantischen Geschichte einer jungen Frau, wurden uns veraltete und einseitige Einblicke in das Leben einer narzisstischen Egomanin gewehrt, die niemand sich zumuten sollte. Das Buch ist nicht spannend, das Ende vorhersehbar, die Charaktere nicht durchdacht und die Mühe, nach einer Szene zu suchen, die den Bechdel-Test besteht, braucht man sich nicht machen. So leid es mir tut, ich kann dieses Buch nicht empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Geschichte
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 28.03.2018

Nachvollziehbarer Zwiespalt!

Zorn und Morgenröte
0

Oft hat man ja da Problem, das die Probleme der Charaktere keine wirklichen Probleme sind und mit einen Gespräch gelöst werden können.
Aber nicht hier!

Ich kann wirklich nachvollziehen wo der Hase ...

Oft hat man ja da Problem, das die Probleme der Charaktere keine wirklichen Probleme sind und mit einen Gespräch gelöst werden können.
Aber nicht hier!

Ich kann wirklich nachvollziehen wo der Hase im Pfeffer liegt und das ist eine wirklich angenehme Überraschung.

Der Schreibstil ist sehr schön, die Story fliegt nur so dahin und ich kann es wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Wo ist der Plot?

Save Me
0


Zunächst ist die Recherchearbeit hervorzuheben rund um den Bewerbungsprozess in Oxford, das war wirklich informativ und wirkte glaubhaft .
Aber der Rest...
Ich hatte eindeutig falsche Erwartungen an dieses ...


Zunächst ist die Recherchearbeit hervorzuheben rund um den Bewerbungsprozess in Oxford, das war wirklich informativ und wirkte glaubhaft .
Aber der Rest...
Ich hatte eindeutig falsche Erwartungen an dieses Buch. Es handelt sich hier um eine reine Lovestory. Eine Nebenstory ist kaum existent, wenn man von der ständigen Erwähnung der Universität Oxford absieht. Es war ganz niedlich, aber eben wieder einmal nicht mehr. Dieses Buch hält nicht wirklich irgendwelche Überraschungen parat. Es bedient die Klischees vom jungen, fleißigen, aufstrebenden, ehrlichen Arbeitermädchen und der ach so arroganten, verwöhnten High Society (mit den strengen Eltern und dem Erwartungsdruck inclusive).

Der Schreibstil ist solide, gut verständlich, dreht sich aber ständig im Kreis und kommt selten auf den Punkt. Auch findet man hier und da kleine Fehler, wie wechselnde Anreden, die vermeidbar gewesen wären, aber nicht der Weltuntergang sind.

Die Charaktere waren auch nicht übel, aber ziemlich eindimensional. Keiner von beiden hat etwas nennenswertes mitzuteilen.

ABER! Die Romantischen Szenen waren wirklich gut geschrieben. Gerade die Erotikszenen haben mich positiv überrascht. Die waren wirklich gut zu lesen, waren zwar auch stark idealisiert, aber ansonsten eine gute Leistung.

Das Ende wirkte so ein bisschen aus der Luft gegriffen. Da alles so schön harmonisch war musste man eben ein bisschen schlechte Laune verbreiten, damit es noch eine Fristsetzung gibt. Das Ende hätte man schon vorab ein bisschen einarbeiten können, das hätte vielleicht auch ein bisschen emotionale tiefe Gebracht.

Veröffentlicht am 09.01.2018

Hilfreich

MEDI-LEARN Skriptenreihe 2015/16: Biochemie 7
0

Das Heft war die vorherigen auch sehr gut organisiert. nur ein zwei Abbildungen fand ich etwas unübersichtlich. Eine bessere Beschriftung wäre da schön gewesen. Sonst war die Gliederung der Fettarten sehr ...

Das Heft war die vorherigen auch sehr gut organisiert. nur ein zwei Abbildungen fand ich etwas unübersichtlich. Eine bessere Beschriftung wäre da schön gewesen. Sonst war die Gliederung der Fettarten sehr übersichtlich.