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Veröffentlicht am 29.10.2021

Tod in Edinburg

Das Gift der Lüge
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Mit viel Neugier bin ich in diese Romanserie eingestiegen. Sie konnte mich leider nur mittelmäßig überzeugen. Das Cover ist bunt und sehr dunkel gestaltet. Man erkennt einen Mann mit schwarzem Frack und ...

Mit viel Neugier bin ich in diese Romanserie eingestiegen. Sie konnte mich leider nur mittelmäßig überzeugen. Das Cover ist bunt und sehr dunkel gestaltet. Man erkennt einen Mann mit schwarzem Frack und Hut, welcher an der Spitze einer Treppe im viktorianischen Edinburgh steht. Der Klappentext ist sehr spannend formuliert und lockt den Leser geschickt an.

In der Geschichte geht es um den jungen Arzt Will Raven, welcher aufgrund einer Reihe von unerklärlichen Todesfällen in Edinburgh misstrauisch wird. Zusammen mit der Assistentin Sarah Fischer (verheiratet Banks) macht er sich auf die Suche nach dem Täter oder der Täterin, sowie der Ursache der mysteriösen Erkrankungen. Will Raven ist sehr schwer durchschaubar und unnahbar. Er kann sich seiner Gefühle für Sarah nicht eingestehen und lässt es somit zu, dass diese einen anderen heiratet. Raven ist ein hervorragender Mediziner aber menschlich nicht so einfach. Sarah Banks als Nebendarstellerin, sowie Prof. Simpson haben mir charakterlich am besten gefallen. Vor allem Simpson mit seinem Hang für Sarkasmus hat mir ein kleines Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Insgesamt hat mich die Geschichte aber nicht ganz abgeholt. Die Spannung der Geschichte lebt von den weiteren Todesfällen, sowie einiger kleiner Seitenverstrickungen. Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es ist nur ein kleiner Zeit- und Ortssprung erkennbar. Der Schreibstil der Autoren ist durchaus anregend und gut übersetzt worden. Insgesamt waren mir die medizinischen Details zu langatmig geschrieben und es kam schnell etwas Langweile auf.

Die Story richtet sich an Anhänger historischer Krimis, sowie an Freunde der Entwicklung der medizinischen Errungenschaften. Insgesamt war mir die Geschichte aber etwas zu einseitig geschrieben. Ich konnte mich persönlich nicht so ganz in die Charaktere hineinversetzen

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Ein gemeinsamer Tee mit der Familie

Der Nordseehof – Als wir der Freiheit nahe waren
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Auch der zweite Band der Nordseehof-Saga hat mich wieder gefangen genommen, wenn auch diesmal mit einigen kleinen Abstrichen.

Das Cover ist sehr typisch für die Frauenroman-Saga-Szene, hier würde ich ...

Auch der zweite Band der Nordseehof-Saga hat mich wieder gefangen genommen, wenn auch diesmal mit einigen kleinen Abstrichen.

Das Cover ist sehr typisch für die Frauenroman-Saga-Szene, hier würde ich mir definitiv mehr Mut und Ideenreichtum von den Verlagen wünschen. Einzig das aufkommende Urlaubsfeeling ist positiv anzumerken.

Der Klappentext ist gut gewählt, denn er berichtet nur über einen Bruchteil der Handlung, setzt aber die neue Hauptfigur gekonnt in den Fokus. Denn nach Johanna ist es nun ihre Tochter Adda, die im Fokus der Erzählung steht.

Der Nordseehof in Ostfriesland ist wiederum der Hauptschauplatz, allerdings machen wir auch Ausflüge nach Bremen. Der Roman spielt in den Jahren 1973 – 1976, somit ist der Zeitraum klar umrissen. Die Autorin schafft es gekonnt, die wichtigen Ereignisse des ersten Bandes kurz zusammen zu fassen, sodass auch Leser eine Chance haben, welche den ersten Band nicht gelesen haben. Zum besseren Verständnis und um vor allen Dingen die Entwicklung der Personen besser verstehen zu können, empfehle ich aber den ersten Band zuvor zu lesen.

Denn neben Adda ist auch immer noch ihr Mutter Johanna Thema, die ihre große Liebe Rolf nie vergessen konnte. Sie ist zwar mit ihrem Mann Eike sehr glücklich, dennoch sind es Rolfs Briefe, die sie total aus der Bahn werfen. Als sich dann die Ereignisse auf dem Nordseehof überschlagen, gerät die ganze Welt von Johanna aus den Fugen.

Der Roman wird chronologisch in drei Teilen erzählt. Die verschiedenen Erzählperspektiven tragen dazu bei, dass die Personen sehr lebensnah und echt wirken. Die Zeichnung der Personen ist auch die große Stärke von Regine Kölpin, man hat das Gefühl mit am Küchentisch zu sitzen und gemeinsam mit der Familie Tee zu trinken.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und locker, die Dialoge dem Landstrich angepasst. Die Dialogorientiertheit hat den Vorteil des hohen Lesetempos, teilweise hätte ich aber gerne noch mehr Naturbeschreibungen gelesen. Für mich war dies jetzt nicht das große Problem, da ich die Landschaft im Norden Niedersachsens ebenfalls kenne, für Nicht-Kenner wäre aber vielleicht eine ausführlichere Beschreibung hilfreich gewesen.

Ein Roman für Männer und Frauen, welche den Norden lieben und gerne in vergangene Zeiten reisen. Also, wer hat Lust die 70er Jahr lebendig werden zu lassen?

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Die Heimat in der Fremde

Die Tochter des Zauberers - Erika Mann und ihre Flucht ins Leben
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Eine Frau voller Kreativität, voller Hoffnungen aber auch voller Zweifel begegnet der Stadt der “unbegrenzten” Möglichkeiten. Ein sehr schöner Roman über eine Frau, welche leider häufig im Schatten ihres ...

Eine Frau voller Kreativität, voller Hoffnungen aber auch voller Zweifel begegnet der Stadt der “unbegrenzten” Möglichkeiten. Ein sehr schöner Roman über eine Frau, welche leider häufig im Schatten ihres fast schon übermächtigen Vaters stand, obwohl sie auch eine ganz besondere Persönlichkeit war.

Das Cover ist bunt gestaltet. Man erkennt eine junge Frau in einem schwarzen Hosenanzug, welche Gedankenverloren durch den Central Park in New York City streift. In der Geschichte geht es um die junge Erika Mann, Tochter des berühmten Schriftstellers und Nobelpreisträgers Thomas Mann, welche mit ihrem Bruder Klaus Mann nach New York reist. Beeinflusst durch die Flucht ihrer Eltern aus Deutschland und der dort zunehmend bedrückenden politischen Verhältnisse versucht sie den amerikanischen Traum zu leben. Dabei eröffnet sich ihr eine Stadt, welche sie sich in ihren künstlerischen und lebenstechnischen Träumen kaum vorstellen konnte. Dennoch trügt der schöne Schein bald muss sie feststellen, dass doch einiges anders als in ihrer alten Heimat ist. Zusammen mit ihrem wichtigsten Menschen, ihrem Bruder Klaus Mann versucht sie zwischen Beziehungschaos und künstlerischem Durchbruchssinn ihren Weg zu gehen. Ob sie ihn wohl finden wird?

Die Hauptprotagonistin ist eine Künstlerin wie sie im Buche steht. Lebensfroh sehr offen in allen Fragen des Lebens und stets an Veränderungen interessiert ist sie eine Frau von Welt. Sie ist leidenschaftlich und fokussiert in allen Dingen, welchen sie sich verschrieben hat. Leider muss sie dabei einige Menschen vor den Kopf stoßen und gerät manchmal an die Grenze ihres eigenen Lebenswandels. Als wesentliche Nebenfiguren der Geschichte sind ihr Bruder Klaus Mann, der Arzt Martin Gumpert, der sehr reiche Unternehmer Maurice, sowie ihre beste Freundin Theresa zu nennen. Am besten gefallen hat mir neben Klaus Mann ihre beste Freundin Theresa. Sie ist eine typische Frau aus Bayern und nicht auf den Mund gefallen. Sie wirkt sehr authentisch da sie eher das einfache Leben als das großspurige Jet Set Leben ihrer “Freundin” und Liebhaberin Erika Mann bevorzugt. Klaus Mann ist ein Mensch voller Widersprüche. Stets an der Seite von Erika ist er innerlich zerrissen. Zwischen dem innigsten Wunsch mit seinem Roman “Mephisto” aus dem großen Schatten seines Vaters zu treten hat er mit persönlichen Problemen, sowie dem Konsum von Rauschmitteln zu kämpfen.

Der Aufbau der Geschichte ist sehr stringent und es sind keine wesentlichen Zeitsprünge zu verzeichnen. Die Geschichte spielt im Wesentlichen in den “Vorkriegsjahren” in den USA mit einem kurzen Abstecher nach Frankreich und ist somit für den Leser sehr gut einordbar. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, gehoben und sehr gut lesbar. Die Spannung der Geschichte lebt von der Entwicklung der beiden Protagonisten und man hat als Leser nicht das Gefühl, das es langatmig wird.

Als Zielgruppe des Romans kommen Freunde der 30iger Jahre, Anhänger der Stadt New York, sowie alle Freunde von starken Persönlichkeiten in Frage. Das Fazit ist für mich sehr positiv. Der Autorin ist es gelungen um die starke Persönlichkeit einen sehr facettenreichen Roman aufzubauen. Gerade die sehr detailverliebte Beschreibung der künstlerischen Vielfalt von New York City mit seinen vielen Theatern, Restaurants, Bars und Distrikten hat mir sehr gut gefallen. Da ich schon mehrmals in New York war und auch schon mal dort sogar kurz gelebt habe, konnte ich das Flair sehr gut nachvollziehen. Umso mehr konnte ich mich in die Geschichte hineinversetzen und ein wenig verstehen warum gerade Erika so fasziniert aber auch so zerrissen manchmal war.

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Ein magisches Kreuz

Das Kreuz des Pilgers
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Der Auftakt zu der neuen Saga von Petra Schier konnte mich wie gewohnt überzeugen. Die Autorin ist für mich einfach ein Garant für gute solide historische Unterhaltung.

Das Cover ist sehr schön gestaltet ...

Der Auftakt zu der neuen Saga von Petra Schier konnte mich wie gewohnt überzeugen. Die Autorin ist für mich einfach ein Garant für gute solide historische Unterhaltung.

Das Cover ist sehr schön gestaltet und gefällt mir ausgesprochen gut. Diesmal ist Gott sei Dank nicht der klassische Frauenkörper auf dem Cover abgebildet, sondern Ornamente, eine Kreuzanhänger, wie man ihr am Ketten kennt und eine Darstellung aus dem Minnesang. Es zeigt Bernger von Horheim, ein Vertreter des rheinischen Minnesangs Ende des 12. Jahrhunderts aus dem Codex Manesse.

Der Klappentext fasst kurz und prägnant zusammen, um was es in der Geschichte geht. Wobei er einige wesentliche Aspekte unberücksichtigt lässt.

Der Roman beginnt im Jahr 1379, zentraler Handlungsort ist Koblenz. Aber der Leser begleitet die Figuren auch auf Reisen und macht somit Halt in Köln und Aachen. In dem Roman geht es um den Handel und alle damit verwobenen Ereignisse in der Stadt Koblenz. Aber auch die Familienbande kommen nicht zu kurz, ebenso die Intrigen und die Heiratspolitik. Im Zentrum der Geschichte steht, wie der Titel schon verrät das Kreuz des Pilgers, welches drei Familie auf unwiederbringliche Weise miteinander verbindet. Kette, Rahmen und Kreuz bilden eine Einheit, der Glaube an das Kreuz lässt den oder die Träger über sich hinauswachsen. Und wie ein Sprichwort so schön sagt: „Glaube kann Berge versetzen.“. In diesem Roman ist es Palmiro der das Kreuz trägt, er hat den „siebten Sinn“ oder wie man heute sagen würde, er ist hochsensibel. Er nimmt Dinge wahr, die für andere nicht ersichtlich sind. Er ist dabei sich ein Handelsgeschäft aufzubauen, ebenso sein Freund Conlin. Conlin hat es aber wesentlich schwerer, denn er muss auch immer wieder seinem Bruder Oswald aus der Patsche helfen. Oswald ist eine tragische Figur, er meint er sein von bösen Geistern besessen, heute würde man sagen er leidet unter Schizophrenie. Reinhild hat Ihren Mann verloren und ist die dritte im Bunde, die mit dem Kreuz in Verbindung steht. Sie versucht das Erbe ihres Mannes für ihren Sohn zu retten und denkt deshalb kurz nach dem Tod ihres Mannes wieder über eine neue Ehe nach. Conlin und auch Palmiro kennt sie seit vielen Jahren, die drei sind zusammen aufgewachsen und stehen so einander in diesen Zeiten bei.

Als bedeutsame Nebenfiguren sind zum einem Mathys le Smithy, der englische Handelsgehilfe zu nennen, oder auch Reinhilds Schwester Mariana oder die Küchenmagd Minta und die Kinderhure Nilda.

Der Roman baut die Spannung durch das Schicksal der einzelnen Figuren auf. Er wird chronologisch erzählt und ist somit für den Leser gut nachvollziehbar. Man merkt dem Roman deutlich an, dass die Autorin gut recherchiert hat und sich in der Welt des Mittelalters gut auskennt. Die Gepflogenheiten und Bräuche werden sehr gut dargestellt, auch wenn wir sie heute als etwas seltsam abtun.

Der Roman hat sehr viele auftretende Figuren, dies ist man von Petra Schiers Bücher bisher so nicht gewohnt und kann vielleicht zu anfänglichen Problemen beim Lesen führen. Mir persönlich ging es nicht so, ich konnte die Personen gut zuordnen und kam auch mit den verwandtschaftlichen Verhältnissen gut klar.

Der Schreibstil ist wie immer bei Petra Schier gut und flüssig lesbar, die Dialoge tragen zu einem hohen Lesefluss bei. Besonders einige Passagen mit einer ordentlichen Prise Humor sorgen für kleine Schmankerl zwischendurch.

Das Wiedersehen mit einigen Figuren aus älteren Romanen der Autorin hat viel Spaß gemacht. Zu weil hatte ich aber ein wenig das Gefühl, der Roman sei arg konstruiert.

Der Auftakt zur neuen Saga von Petra Schier ist ohne Zweifel lesenswert, auch wenn die Autorin vom Stil her nicht an ihre vergangenen Bücher anknüpft.

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Ein Cocktail auf das Leben

Rum oder Ehre
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Rum oder Ehre ist ein lustiger Roman mit jamaikanischer Ruhe. Auch wegen der vielen guten Rezepte und Cocktailhinweisen hat mir das Gesamtkonzept der Erzählung gut gefallen.

Das Cover ist bunt gestaltet. ...

Rum oder Ehre ist ein lustiger Roman mit jamaikanischer Ruhe. Auch wegen der vielen guten Rezepte und Cocktailhinweisen hat mir das Gesamtkonzept der Erzählung gut gefallen.

Das Cover ist bunt gestaltet. Die Leser erkennen ein halbvolles Glas Rum, sowie eine Taschenuhr und einen Papagei. Der Klappentext ist sehr ausführlich, behält aber den wesentlichen Teil der Spannung noch für sich.

In der Geschichte geht es um den 72-jährigen Martin Störtebäcker, welcher seinem toten Freund Lasse den letzten Wunsch erfüllen möchte und nach Jamaika reist. Dort angekommen begegnet er der lustigen Babe, welche sich ihm als seine Fahrerin vorstellt. Bald beginnt für ihn das Abenteuer seines Lebens. Dabei wird er mit schönen, aber auch schrecklichen Ereignissen konfrontiert. So lässt er sich fallen und erlebt sein eigenes Jamaika.

Der Hauptdarsteller kommt sehr authentisch und sympathisch herüber. Im Leben schon viel erlebt ist er nur noch am Wesentlichen und am Genuss interessiert. Dabei ist er sich auch im Alter nie für neue Erfahrungen zu schade. Die Nebendarsteller sind gut gewählt. Babe ist eine junge selbstbewusste Frau, welche ihren eigenen Kopf hat. Die Inspektorin Joanne Desmond ist eine Ermittlerin mit dem Herz am rechten Fleck. Sie hat mir sehr gut gefallen und ich konnte mich gut mit ihr identifizieren.

Die Spannung der Geschichte wird gut aufgebaut und findet erst am Ende ihre Auflösung. Die Erzählung spielt in der heutigen Zeit an den Orten Flensburg und Kingston in Jamaika und ist somit sehr gut einzuordnen.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig humorvoll und sehr dialogorientiert. Die Besonderheiten des Romans sind die vielen detailreichen Erzählungen über die Geschichte des Rums, sowie die zahlreichen Cocktails und Kochrezepte innerhalb der Erzählung. Diese tragen sowohl zur Info als auch zur zusätzlicher Auflockerung bei. Als Zielgruppe des Romans kommen Krimifans und Freunde von Rum oder karibischen Träumen in Frage. Das Fazit ist positiv. Mich hat die Story gut unterhalten und ich werde meine nächsten Rum-Cocktails mit ganz anderen Augen und Sinnen genießen können!

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