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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2024

Amüsant und knifflig

Tod zur See
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Franziska Mai ist im 3. Usedom-Krimi mittlerweile berühmt beim Bäderland Radio durch ihre Sendung „Die Problemlöser“ , die sie gemeinsam mit dem Volontär Janis führt. Als Franziska die Abschlussshow beim ...

Franziska Mai ist im 3. Usedom-Krimi mittlerweile berühmt beim Bäderland Radio durch ihre Sendung „Die Problemlöser“ , die sie gemeinsam mit dem Volontär Janis führt. Als Franziska die Abschlussshow beim Ahlbecker Stadtfest moderiert, explodiert vor ihren Augen ein Jetski mitsamt seinem Fahrer. Unfall oder Mord?

Am Anfang ist das noch nicht so klar. Als allerdings Kriminalkommissar Kay Lorenz auftaucht, wissen alle, dass es sich um Mord dreht. Und Franziska und Kay treffen sich immer noch donnerstags zum Salsa tanzen, sind sich offenkundig näher gekommen. Was sich auch bemerkbar macht als ihr Verflossener Henning wieder auftaucht und ihr schöne Augen zu machen scheint. Kay wird eifersüchtig, Franzi ungehalten. Und hat Henning etwas mit dem Mord zu tun? Es dreht sich nicht nur um Mord sondern auch um Drogen. Es geht handfester zu als bei den vorangehenden Bänden, inklusive Blessuren bei Yanis.

Hier trifft viel aufeinander und lange Zeit denkt man, es gehe um etwas völlig anderes. Es gibt gefährliche Situationen für Franzi und Yanis ebenso wie höchst vergnügliche. Und vieles scheint anders als man zuerst dachte. Man rätselt munter mit und wird auf so manche kalte Spur gelenkt. Am Ende geht sich alles aus und auch da: anders als gedacht und es wird dramatisch. Lesenswerter Krimi!

Veröffentlicht am 08.04.2024

Amüsant

Sommerfrische in Südtirol
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Vier sehr unterschiedliche Menschen finden zu einer Auszeit in Südtirol zusammen. Niemand kennt sich zu Anfang gut, alle haben ein Päckchen zu tragen und jede/r ist erholungsbedürftig. Zusammen mieten ...

Vier sehr unterschiedliche Menschen finden zu einer Auszeit in Südtirol zusammen. Niemand kennt sich zu Anfang gut, alle haben ein Päckchen zu tragen und jede/r ist erholungsbedürftig. Zusammen mieten sie ein ländlich gelegenes Haus in der Nähe von Bozen.

Britt hatte eine Buchhandlung in einer zu ruhigen Seitenstraße, sie muss sich nun einen neuen Lebensinhalt suchen. Ihre Mutter ist penetrant und macht sie immer kleiner als Britts Leben tatsächlich ist. Immerhin ist Britt fünfzig Jahre alt! Sie entschließt sich zur Flucht, mietet ein kleines Bauernhaus in der Nähe von Bozen. Ihr Nachbar Jonas, die Marathonläuferin Sarah und die Rentnerin Rosa schließen sich ihr an. Sarah hat Stress mit ihrem Körper, will anders leben und ihr Mann ist auch nicht ohne. Rosa ist speziell und Jonas schreibt Liebesromane und ihn umweht ein Geheimnis, das natürlich gelüftet wird. Die Typen sind allesamt total liebenswert. Jede Figur für sich ist ein wenig sonderlich und dann kommen noch Südtiroler dazu und die Landschaft an sich. Jede Figur erlebt eigene Dinge alleine und mit den anderen. Das Zusammenfinden der Gruppe und die sich bildende Dynamik hat äußerst amüsante Ecken.

Der Schreibstil reißt mir und man ist sofort mittendrin im Geschehen, kann sich in die einzelnen Figuren gut hineinfinden. Jede hat ihre Ecken und Kanten. Auch, wenn einige Stellen ein wenig vorhersehbar sind, ist der Roman absolut empfehlenswert. Nicht zu seicht, mit ein wenig Tiefgang und vielen Momenten zum Schmunzeln.

Veröffentlicht am 08.04.2024

Na ja

Strom - Das dunkle Erwachen
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Eine düstere Fantasy-Welt, in der eine künstliche Intelligenz das Sagen hat und engstirniger Rassismus an der Tagesordnung ist.

Fiora ist dunkelhäutig und lebt in einem Dorf in den Bergen unter Hellhäutigen. ...

Eine düstere Fantasy-Welt, in der eine künstliche Intelligenz das Sagen hat und engstirniger Rassismus an der Tagesordnung ist.

Fiora ist dunkelhäutig und lebt in einem Dorf in den Bergen unter Hellhäutigen. Ihre Mutter war dunkel wie sie, aber ihre übrige Familie ist hellhäutig. Fiora hat es nicht leicht, sie wird ausgegrenzt und nur wenige akzeptieren sie so, wie sie ist. Als ein Händler das Dorf aufsucht und ihr einige Anregungen gibt, ändert sich ihr Leben. Sie fängt an zu reisen und erkennt ihre Lebensaufgabe in einer extrem düsteren Welt.

Sehr schade ist, dass die Geschichte an sich flach bleibt. Keinerlei Übergang zu unserer heutigen Welt, in der KI gerade quasi laufen lernt, keinerlei Sozialkritik oder andere Bezüge aufnehmend und in den Fantasyroman hineinflechtend. So ist dieser Roman sehr oberflächlich und banal. Er ist gut zu lesen, beginnt super atmosphärisch und wird zum Ende hin leider immer oberflächlicher.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Krimi mit Abenteuerflair

Das Meer der Lügen
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Es ist der erste Krimi einer neuen Reihe rund um den britischen Offizier Lord John, der in der Highland-Saga Outlanders eher schlecht weg kommt.

1757 kehrt Lord John Grey aus seinem schottischen Exil ...

Es ist der erste Krimi einer neuen Reihe rund um den britischen Offizier Lord John, der in der Highland-Saga Outlanders eher schlecht weg kommt.

1757 kehrt Lord John Grey aus seinem schottischen Exil zurück und fasst wieder Fuß in der High Society Englands. Im Club erhält er einen ziemlich heiklen Auftrag. Es wird vermutet, das britische Soldaten mit dem französischen Feind kollaborieren. Dazu kommen ein Mord und auch seiner eigenen Familie laufen die Dinge ziemlich unrund. Er hat also jede Menge um die Ohren.

Der Krimi ist handfest und gut beschrieben. Einzig Lord John wirkt eher wie eine Neben- als wie eine Hauptfigur. Er kommt ziemlich blass rüber. Die eigentlichen Nebenfiguren sind teilweise wesentlich interessanter als John, der ja ermittelt und um den sich ziemlich viel dreht. Dennoch ist das Buch abenteuerlich und spannend. Im Gegensatz zu den üblichen Romanen Gabaldons ist es eher sachlich verfasst und lässt sich sehr angenehm lesen.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Gute Idee fatal umgesetzt

Der kleine Pferdehof am Deich
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Der Anfang liest sich recht nett. Lara ist eigentlich Journalistin und wurde von einer Kollegin übelst verleumdet und keine Redaktion will mehr mit ihr arbeiten. Anstatt sich daran zu machen zu beweisen, ...

Der Anfang liest sich recht nett. Lara ist eigentlich Journalistin und wurde von einer Kollegin übelst verleumdet und keine Redaktion will mehr mit ihr arbeiten. Anstatt sich daran zu machen zu beweisen, dass sie unschuldig ist, kümmert sie sich um ihr unverhofftes Erbe. Sie übernimmt zusammen mit dem geschäftlichen Partner ihrer Oma deren Reiterhof.
Was sehr schade ist: man hätte vieles aus diesem Plot machen können. Von seicht bis anspruchsvoller wäre vieles möglich gewesen. Stattdessen ist André ein sehr oberflächlicher Charakter, der zuerst in Lara nur diejenige sieht, die sowieso nicht bei der Stange bleibt. Warum, erschließt sich zwar, aber ein Geschmäckle bleibt. Am Ende tut er fast alles, um es seiner Verlobten recht zu machen und lässt Lara im Stich ohne das die beiden miteinander reden könnten. Warum denn bloß?

Dann kennt sich die Autorin nur sehr rudimentär mit Pferden, reiten und Reiterhof aus. Das merkt jede, die gerne reitet oder früher mal intensiv ritt, sich mit Zaumzeugen, Hilfengebung etc. auskennt. Mal ist es ein Pferdehof, mal eine Ranch (wo sind die Rinder??), von klar definierten Begrifflichkeiten hält die Autorin nichts. Und leider auch nichts von einem Roten Faden. Fing es noch relativ gut an, gleitet die Geschichte in eine Art Groschenroman ab. Laras altes Pony und die neue Liebe zu André ist wichtiger als alles andere. Als dann der erste Lover (Verlegersohn der ehemaligen Zeitung) aufkreuzt und sie wieder zurückhaben will, wird sie doch echt fast schwach. Und ich denke: Himmel! Dat gibbet es ja wohl nicht... Fohlen kommen in einem Schwall aus Blut zur Welt - nö, in einer Eihaut. So einen Tick mehr an Recherche und Fachkenntnissen wäre wohltuend gewesen.

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