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Veröffentlicht am 27.06.2025

Bis heute sehr interessante ökonomische Ansätze

The Innovator's Dilemma
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"The Innovator's Dilemma", das Buch des mittlerweile verstorbenen Harvard-Professors Clayton M. Christensen ist ein Klassiker der Ökonomie. Es soll eines der wenigen Bücher in Steve Jobs' Bücherregal gewesen ...

"The Innovator's Dilemma", das Buch des mittlerweile verstorbenen Harvard-Professors Clayton M. Christensen ist ein Klassiker der Ökonomie. Es soll eines der wenigen Bücher in Steve Jobs' Bücherregal gewesen zu sein. Mich, die ich selbst unter anderem Sozioökonomie studiert habe, hat das sehr neugierig auf dieses spannende Buch gemacht. Schon der deutsche Titel stellt eine interessante Frage zu einem Thema, das aufmerksamen Beobachtern der Weltwirtschaft wohl schon öfter aufgefallen ist: warum tun sich etablierte Unternehmen so schwer damit, mitzuhalten, wenn es um technologischen Wandel geht? So wie wir das zum Beispiel momentan im Bereich Künstliche Intelligenz erleben, aber auch in der Krise der europäischen Automobilindustrie.

Auf diese aktuellen Fragen gibt dieses ursprünglich mehr als 20 Jahre alte Buch sehr interessante, fundierte und gut argumentierte Antworten, die auf einer soliden Forschungsbasis basieren und mit vielen Praxisbeispielen untermauert sind. Die Praxisbeispiele sind naturgemäß schon etwas älter und stammen überwiegend aus den 1980er und 1990er bis beginnenden 00er-Jahren: beispielsweise geht es um Themen wie den Übergang zu Digitalkameras, der vom traditionellen Fotounternehmen Leica lange nicht wahrgenommen wurde, während sich neue, innovative Unternehmen in diesem Bereich etablieren konnten. Weitere Beispiele stammen aus dem Software- und Speicherkartenbereich oder - ein etwas neueres - aus dem Musikbereich, der bekanntlich durch MP3 und später Streaming komplett revolutioniert wurde, wovon sich die traditionelle Musikindustrie bis heute kaum erholt hat.

Der Autor legt in dem Buch schlüssig dar, warum sich gesetzmäßig in etablierten Unternehmen Strukturen herausbilden, die für den laufenden Betrieb förderlich sind, aber nicht für die Anpassung an disruptive Innovationen. Denn letztere brauchen oft erst einmal kontraintuitives Verhalten: solches, das sich nicht an den Wünschen bestehender Kunden orientiert und das erst einmal ungewöhnliche, neue Kundengruppen sucht. In diesen Bereichen haben aber große Unternehmen nicht ihre Stärken, das fällt kleineren, neueren Unternehmen leichter.

Wer das Buch liest, kann diese Dynamiken besser verstehen und so einiges auch im aktuellen Wirtschaftsgeschehen genauer einordnen. Auch für alle Menschen, die in Unternehmen in leitenden Positionen zu tun haben, solche gründen wollen, in diesem Bereich tätig sind oder sich einfach für Unternehmen interessieren, ist es ein hochspannendes Buch: leicht zu lesen, interessant, nach wie vor aktuell und auf die heutige Zeit anwendbar, und mit vielen gut nachvollziehbaren Praxisbeispielen. Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.06.2025

Sehr persönliche, ehrliche und authentische Erzählung eines großen Abenteuers

Küstenpfade
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Elise Downing weiß nicht so recht, wohin mit sich im Leben. Nach dem Studium ist sie in einem Job gelandet, mit dem sie sich nur herumquält. Das kann doch nicht alles gewesen sein, oder? Und so beschließt ...

Elise Downing weiß nicht so recht, wohin mit sich im Leben. Nach dem Studium ist sie in einem Job gelandet, mit dem sie sich nur herumquält. Das kann doch nicht alles gewesen sein, oder? Und so beschließt sie, ein großes Abenteuer zu wagen: die Küstenlinie Großbritanniens entlang zu laufen.

In diesem Buch teilt sie auf sehr persönliche und authentische Art und Weise, wie sie an dieses große Abenteuer herangegangen ist und was sie dabei erlebt hat. Sympathisch ist, dass Elise überhaupt nicht darauf aus ist, sich als besonders toll darzustellen: im Gegenteil, sie berichtet auch sehr ehrlich von all ihren Unzulänglichkeiten und Schwächen: wie sie mit kaum Planung an den Trip heran gegangen ist, mitten im November gestartet ist, von alten Kreditkartenschulden eingeholt wurde, nicht Karten lesen konnte und vieles mehr. Aber auch von den vielen freundlichen und hilfsbereiten Menschen, die ihr am Weg begegnet sind, die ein Stück des Weges mit ihr gelaufen sind oder ihr geholfen haben.

Empfehlen kann ich das Buch all jenen, die gerne ehrliche Lebensgeschichten lesen. Hier geht es um eine etwas naive junge Frau in ihren 20ern, die auf ihrem mutigen Abenteuer einiges an Reife dazu gewinnt. Das ist auch das Hauptthema des Buches. Wer hingegen einen ähnlichen Trip plant oder sich für die Landschaften interessiert, für den könnte dieses Buch eher nichts sein: tatsächliche für eigene Planungen brauchbare Orts- oder Landschaftsbeschreibungen kommen nur sehr am Rande vor, im Zentrum des Buches steht definitiv die junge Frau, mit ihrer Persönlichkeit und die Menschen, denen sie begegnet.

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Veröffentlicht am 25.06.2025

Die Vögel und der Tod

Psychopompos
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Die Bücher der Autorin Amélie Nothomb kenne ich schon lange. Sie zeichnen sich durch einen ganz besonderen, einzigartigen Stil und Blick auf das Leben aus. Diesen kann man mögen oder nicht, mir gefallen ...

Die Bücher der Autorin Amélie Nothomb kenne ich schon lange. Sie zeichnen sich durch einen ganz besonderen, einzigartigen Stil und Blick auf das Leben aus. Diesen kann man mögen oder nicht, mir gefallen die neuen Perspektiven, die sich dadurch eröffnen. Wer Amélie Nothomb ein bisschen kennt, weiß, dass sie als Tochter eines Botschafters in verschiedenen Städten und Ländern aufgewachsen ist: in Japan, in China, in New York, in Bangladesch usw. Das deutet sie auch in ihren anderen Büchern immer wieder mal an.

In diesem Buch, wohl einem ihrer persönlichsten, erfahren wir viel von ihrer Lebensgeschichte und ihrem Aufwachsen, eingebettet in ihre Liebe zu Vögeln, die sie ganz besonders faszinieren. Das Buch beginnt mit einer Fabel von einer Kranichfrau, die für ihren Ehegatten wertvolle Umhänge herstellt, auf Kosten ihrer eigenen Gesundheit und ohne dass er dies zu schätzen weiß. Das war ein Einstieg, der mich beim Lesen gleich gepackt und für das Buch geöffnet hat. Danach geht es um die Kindheit der Autorin und die Vögel, die es an verschiedenen Orten gibt oder auch kaum gibt (wie ich durch das Buch gelernt habe, gab es auch eine Zeit, in der Mao die Vögel in chinesischen Großstädten fast ausrotten ließ, weil er sie für die Hungersnot mitverantwortlich machte). Sehr berührt hat mich auch eine Szene, bei der die Autorin als Kind gemeinsam mit ihrer Schwester die Wochenende in einer Hütte in den Wäldern um New York verbringt, frühmorgens schon wach ist, den Vögeln lauscht und sie anhand ihrer Stimmen genau identifizieren kann. Solche stillen, poetischen, nachdenklichen Szenen gibt es viele in dem Buch.

Gegen Ende geht es noch um die mythische Figur des Psychopompos, eine Rolle, die auch dem antiken Götterboten Hermes/Merkur zugeschrieben wird: der, der die Seelen über den Schwellenfluss Styx ins Totenreich geleitet. Hier erzählt die Autorin von ihrem persönlichen Zugang und ihren Erfahrungen mit dem Thema Tod, und dass sie sich früher nicht als eine Psychopompe gefühlt hat, aber nach und nach doch, speziell nach dem Tod ihres Vaters, von dem sie auch danach noch das Gefühl hatte, Botschaften zu empfangen und mit ihm in Kontakt zu sein.

Diese Beispiele zeigen schon: es ist ein ganz besonderes und vielfältiges, nicht leicht einzuordnendes Buch. Es werden verschiedene kleine Facetten aus dem Leben, Denken, Fühlen und Wahrnehmen der Autorin erzählt, es ist nicht unbedingt eine durchgängige Erzählung, obwohl es mit den Vögeln und dem Thema Psychopompos/Tod doch einen roten Faden gibt. Es ist ein kurzes Buch, das schnell gelesen ist, aber das mit seiner Tiefgründigkeit nachwirkt. Bestimmt ist es nicht für alle Menschen geeignet, aber für die, die es schätzen können und wollen und offen für ungewöhnliche Perspektiven sind, kann es sehr bereichernd sein. Ich habe es gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 24.06.2025

Die eigene Individualität leben und Teil einer strenggläubigen Gemeinschaft bleiben - geht das?

(K)eine von euch
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Bücher von jungen Menschen aus strenggläubigen jüdischen Gemeinschaften, die mit deren strikten Glaubensauslegungen nicht mehr zurecht gekommen sind, hat es in den letzten Jahren einige gegeben. Das bekannteste ...

Bücher von jungen Menschen aus strenggläubigen jüdischen Gemeinschaften, die mit deren strikten Glaubensauslegungen nicht mehr zurecht gekommen sind, hat es in den letzten Jahren einige gegeben. Das bekannteste ist wohl "Unorthodox" von Deborah Feldman.

Wozu also noch ein Buch zu diesem Thema? Was kann das Neues beitragen? Tatsächlich eine Menge. Denn der mutige und authentische Lebens- und Emanzipationsbericht von Yehudis Fletcher hat in sich ein Thema, das es in den bisherigen Berichten so nicht gegeben hat: den Wunsch, an dem Glauben UND an der strenggläubigen Gemeinschaft festzuhalten. Wo andere gegangen sind oder gehen wollten, da kämpft Yehudis Fletcher darum, sie selbst sein und in der Gemeinschaft bleiben zu dürfen. Und das stellt sie und die Gemeinschaft vor eine harte Probe.

Der starke Charakter der jungen Frau hat sich schon als Kind gezeigt, als sie mit 6 Jahren erstmals testen möchte, ob G*tt tatsächlich existiert und ob er es sofort bestrafen würde, wenn man sich nicht an seine Gebote halte: heimlich täuscht sie das obligatorische Händewaschen am Schabbat nur vor und beobachtet, was geschieht: nichts! Ermutigt davon, traut sich die streng gläubig erzogene Tochter eines Rabbis und fünfte von sechs Geschwistern im Laufe ihrer Kindheit und Jugend immer weiter ins unbekannte Land dessen, was jenseits der religiösen Regeln ist, hinaus, rebelliert mit Kleidung und Verhalten, wird verwundet und erlebt die Scheinheiligkeit ihrer eigenen Gemeinschaft, als ein Rabbi, der sie und andere junge Frauen missbraucht hat, von hochrangigen Gemeindemitgliedern zu decken versucht wird.

Bei all dem bewahrt sie sich ihren Kampfesgeist, ihren Mut und ihr Bewusstsein für ihre Individualität... und doch auch die Liebe zu ihrer Gemeinschaft und zu ihrem Glauben. In manchem gibt sie der traditionellen Prägung und den Wünschen der Familie erst einmal nach: heiratet einen Mann, den sie kaum kennt, lässt sich dann scheiden, nachdem sie Gewalt durch ihren Ehemann erlebt hat, heiratet erneut einen fast Unbekannten (ein längeres Kennenlernen ist in der sehr konservativen Gemeinschaft nicht möglich), bekommt drei Kinder mit ihm, und spürt den immer stärker werdenden Ruf ihrer lesbischen sexuellen Neigung, die sie seit ihrer Jugend geahnt, aber doch zu unterdrücken versucht hat. Als sie sich von ihrem zweiten Mann trennt und eine Beziehung mit einer Frau eingeht, ist das noch einmal ein stärkerer Regelbruch als je zuvor. Doch Yehudis möchte ihre religiöse Gemeinschaft nach wie vor nicht verlassen, kann das gut gehen? Und wenn ja, wie könnte es ihr gelingen?

"(K)eine von euch" ist ein humorvoll, kraftvoll und authentisch geschriebenes Buch einer unglaublich mutigen jungen Frau, die mit aller Kraft für sich einsteht und darum kämpft, so leben zu dürfen, wie es ihr entspricht und wie es sich für sie richtig anfühlt, aber gleichzeitig zu der Gemeinschaft, den Menschen und dem Glauben, die ihr so wichtig sind, in Verbindung zu bleiben. Es ist ein gut lesbares und unterhaltsames Buch, das aber gleichzeitig tief berührt und nachdenklich macht über das, was uns trennt und was uns miteinander vereint, trotz aller ideologischen Unterschiede. Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.06.2025

Vielseitiges und hochwertiges Kartenset zum Thema Farben

Magic Colours Cards - 32 Inspirationskarten mit Booklet
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Magic Colour Cards von Klausbernd Vollmar ist ein vielseitig anwendbares und hochwertiges Kartenset. Es besteht aus 32 großformatigen und robusten Karten, auf denen jeweils eine Farbe sowie dezente, dazu ...

Magic Colour Cards von Klausbernd Vollmar ist ein vielseitig anwendbares und hochwertiges Kartenset. Es besteht aus 32 großformatigen und robusten Karten, auf denen jeweils eine Farbe sowie dezente, dazu passende Bilder oder Symbole und Schlagwörter zum damit verbundenen Thema abgebildet sind.

Mit den Karten kann man auf verschiedene Arten arbeiten, von denen einige im Buch vorgestellt sind: einfach eine Tageskarte ziehen, mit zwei Karten zwei Aspekte eines Themas beleuchten oder auch mit fünf Karten komplexere Legemuster durchführen.

Der Hauptteil des beiliegenden Booklets - das ein richtiges kleines Taschenbuch in der Größe der Kartenschachtel ist - beschreibt die verschiedenen Farben und ihre Energien und Wirkungsbereiche. Dabei geht es zuerst um die Primärfarben Blau, Rot und Gelb, dann um die Sekundärfarben Grün, Orange und Violett (jeweils in warmer und kalter Ausprägung), aber auch Modefarben, Metallfarben, unbunte Farben und bunte Grautöne finden ihren Raum.

Zur jeweiligen Farbe finden sich allgemeine Informationen, Symbolik, Zuordnung zu Chakren und Sternzeichen sowie Anwendungsmöglichkeiten in Zauber und Ritualen (eine gewisse Esoterik-Affinität ist also von Vorteil, um mit den Karten zu arbeiten - allerdings kann dieser Teil auch problemlos weggelassen werden), Wirkung im Raum und der Kleidung sowie als Autofarbe, Heilwirkung und Anregungen für den Alltag.

Das Kartenset kann für verschiedene Anwendungsmöglichkeiten genutzt werden: es eignet sich natürlich als Orakel, aber man kann es auch ganz unabhängig davon einsetzen, um mehr über Farben zu lernen und ein besseres Gefühl für die verschiedenen Farben zu bekommen. Bei mir wird es einen festen Platz in meiner Orakelsammlung bekommen.

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