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Veröffentlicht am 13.06.2022

Cherry Hill-wohlfühlen pur

A Place to Love
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Seit Band 1 der Green Valley Reihe bin ich ein großer Fan von Lilly Lucas Werken. Ich habe sehnsüchtig auf ihr neustes Werk gewartet und all die Vorfreude hat sich definitiv gelohnt!
Lilly Lucas Schreibstil ...

Seit Band 1 der Green Valley Reihe bin ich ein großer Fan von Lilly Lucas Werken. Ich habe sehnsüchtig auf ihr neustes Werk gewartet und all die Vorfreude hat sich definitiv gelohnt!
Lilly Lucas Schreibstil ist und bleibt einfach wundervoll. Ich bekomme immer richtig Fernweh bei ihren Büchern und man fühlt sich als wäre man live dabei.
Das Setting rund um die Obstfarm Cherry Hill hat mir sehr gefallen, da es für mich auch super zur jetzigen Jahreszeit passt. Die Landschaft kam so idyllisch rüber und man hatte richtig dieses Urlaubsfeeling in einer wunderschönen Natur, in einem gemütlichen Dorf namens Palisade mit vielen tollen Menschen.
Die Charaktere hat man auch hier sehr schnell ins Herz schließen können. Das ist, wie ich finde, ein riesen Talent der Autorin, man lernt die Charaktere so gut kennen und gewinnt sie super schnell lieb.
In diesem Band geht es vorrangig um Henry und Juniper. Die beiden waren vor einiger Zeit ein glückliches Paar, doch dann haben sich ihre Wege getrennt. Eines Tages steht Henry unangekündigt in Cherry Hill vor der Familie von June und die Ereignisse überschlagen sich..
Henry als Charakter mochte ich wahnsinnig gerne. Er wirkte direkt super einfühlsam, verständnisvoll und hilfsbereit auf mich. Natürlich verhält er sich June gegenüber nicht perfekt, aber angesichts der Vergangenheit kann man ihm das kaum verübeln. Man spürt einfach, wie er versucht erwachsen zu handeln, aber dennoch wird er von verschiedensten Emotionen überrollt und handelt einfach menschlich.
Juniper war mir auch generell sympathisch aber sie hat mich manchmal auch ein bisschen genervt 😂🙊 Insgesamt konnte ich sie aber gut mit ihren Sorgen und Ängsten verstehen. Sie hat viel Verantwortung zu tragen, da sie die Obstfarm ihrer Familie leitet seit ihr Vater gestorben ist. Das Leben auf einer Obstfarm ist natürlich kaum zu vergleichen mit einem 9-5 Job. Genau deshalb fand ich es so interessant mir zu verdeutlichen, wieviel Aufwand und Mühe hinter so einem Leben stecken. June hat es generell nicht gerade einfach und zusätzlich neigt sie dazu, es allen Recht machen zu wollen und sich selbst dabei völlig zu vernachlässigen. Ihr Leben besteht eigentlich nur aus ihrer Arbeit, doch Henry und ihre Familie öffnen ihr die Augen und schon bald gibt es auch für June wieder mehr als nur die Farm.
Die beiden und auch die Nebencharaktere, beziehungsweise ihre Schwestern Lilac und Maggy, wirkten sehr authentisch und echt für mich. Sie hatten so ihre Ecken und Kanten und waren mal wieder super liebenswert. Besonders auf Lilacs Geschichte bin ich sehr gespannt, da wir in diesem Teil schon ein paar Einblicke gewinnen konnten und es nach einer richtig süßen und aufregenden Liebesgeschichte klingt.

Fazit:

Gegen Ende hin hätte ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht, aber alles in allem hat mich die Geschichte sehr begeistert. Ich habe mich einfach pudelwohl gefühlt beim Lesen und die Seiten sind nur so dahin geflogen. Auch auf emotionaler Ebene konnte mich die Autorin wieder sehr überzeugen, da ich einfach mit Juniper mitgelitten und mit ihr und Henry mitgefiebert habe🌺
Ich bin gespannt auf die nächsten Bände und was uns so mit Junipers Schwestern erwartet.
Von mir gibt's 4,5/5 Sterne und eine Leseempfehlung🤍

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2022

Für mich diesmal leider nicht das richtige

Der fürsorgliche Mr. Cave
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Die Werke von Matt Haig, die ich bisher gelesen habe, liegen mir alle ziemlich am Herzen. Der Autor behandelt in seinen Büchern viele ernste Themen, die in der Gesellschaft viel zu oft tabuisiert werden. ...

Die Werke von Matt Haig, die ich bisher gelesen habe, liegen mir alle ziemlich am Herzen. Der Autor behandelt in seinen Büchern viele ernste Themen, die in der Gesellschaft viel zu oft tabuisiert werden. Zudem sind viele seiner Werke Own-Voice Bücher. Ich mag seine Werke sehr, da sie den Lesern viel mit auf den Weg geben. Deswegen habe ich mich sehr auf das neuste seiner Bücher gefreut. Der Klappentext verspricht eine düstere, emotionale und herzzerreißende Geschichte über eine Familie, die viel Leid erlebt hat und einen Vater, der große Verlustangst verspürt.
Ich würde gerne sagen, dass dieses Buch genauso ein Highlight wie die anderen von Matt Haig für mich war. Jedoch kam ich hier leider nicht wirklich mit der Geschichte und dem Schreibstil zurecht.
Das Buch hat mich, mit seiner Atmosphäre richtig erdrückt und runter gezogen. Klar, die Handlung ist sehr emotional, aber das war nicht mein "Problem". Vielmehr war es diese permanente Trauer und erdrückende Stimmung, die durch den gesamten Erzählstil permanent aufrecht erhalten wurde.
Der Schreibstil ist so anders, als bei allen bisherigen Werken, die ich von diesem Autor kenne. Ich kam wirklich sehr schwer in die Geschichte rein und es war stellenweise für mich einfach zu wirr.
Ich finde, dass die Stimmung und die Figur des Vaters unfassbar gut zur Thematik passen. Generell war der Vater eine sehr intensive Figur, bei der man richtig spüren konnte, wie das Leid ihn immer mehr zerfressen und verändert hat, weil er einfach keinen Weg finden konnte, damit umzugehen. Was das betrifft war die Geschichte wirklich wahnsinnig stark. Es wirkte auf mich völlig real und authentisch, wie der Vater sich immer mehr in seiner Angst und Hilflosigkeit verloren hat und seine Tochter nicht loslassen konnte. Er klammerte sich so fest an sie, um sie nicht zu verlieren. Jedoch hat genau das dazu geführt, dass Byrony sich eingeengt fühlte und immer weiter von ihm entfernte. Byrony möchte einfach leben. Sie geht mit dem Verlust ihres Bruders auf ihre eigene Weise um. Sie möchte nach vorn blicken und sich weiterentwickeln, Dinge erleben, Fehler machen. Wie jeder Jugendliche. Doch ihr Vater sieht überall gefahren. Er kann nicht nachvollziehen, dass Byrony anders mit ihrer Trauer umgeht. Sie fängt an zu lügen und bald reden die beiden kaum noch miteinander. Die Handlung rund um die beiden wirkte wirklich sehr echt und hat mich an sich auch überzeugt. Jedoch war hier diesmal die Umsetzung nichts für mich. An den Schreibstil habe ich mich bis zum Schluss nicht richtig gewöhnen können und trotz der emotionsgeladenen Handlung kamen diese nicht zu 100% bei mir an. Zumindest nicht so, wie ich mir das erhofft hatte. Vielleicht habe ich das Buch zum falschen Zeitpunkt gelesen, ich weiß es nicht.
Für meinen Geschmack war es diesmal irgendwie nicht das richtige.
Mir haben Dialoge gefehlt und oft auch die ausführlicheren Beschreibungen, von dem was passiert. Es gab nur sehr wenige Dialoge und wenn, waren diese meist nach ein oder zwei Sätzen vorbei. Eigentlich haben wir die Geschichte fast komplett durch die Gedanken des Vaters gelesen. Dadurch hat mir einfach was gefehlt.
Stellenweise hatte ich auch das Gefühl, dass ich manches, was passiert, gar nicht richtig verstehe. Es war, meiner Meinung nach, wirklich sehr wirr geschrieben.



Fazit:

Insgesamt war es thematisch sehr interessant und auch an sich mal was völlig neues, mit sehr intensiven Charakteren. Generell aber leider nicht wirklich mein Fall. Mir haben die zwischenmenschlichen Beziehungen gefehlt. Zudem war die Stimmung für mich zu erdrückend. Der Aspekt passt zwar thematisch super, jedoch hatte ich dadurch einfach kein so schönes Leseerlebnis, da mich das Buch doch sehr runter gezogen hat, aber eben nicht auf eine "gute" Art. Auch der Schreibstil hat mir in diesem Fall nicht so richtig zugesagt. Insgesamt war dieses Buch einfach nicht so richtig mein Fall, auch wenn ich den Handlungsverlauf an sich super spannend fand und auch den Vater als Figur unfassbar gut dargestellt finde.
Generell denke ich, dass diese Geschichte viele Leser
innen von sich überzeugen kann, wenn man sich auf diese intensive Atmosphäre einlassen kann und damit gut zurecht kommt.
Schlussendlich war dieses Buch ein kleiner Flop für mich persönlich. Ich gebe dem Buch 2,5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Schöne Geschichte

Die Sonnenwächterin
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Vielleicht erinnert sich jemand an meine Rezension zu "Die Schneeschwestern" von Maja Lunde. Dieses Buch hat mich damals wirklich tief berührt und ich empfehle es Nach wie Vor noch sehr gerne. Das neuste ...

Vielleicht erinnert sich jemand an meine Rezension zu "Die Schneeschwestern" von Maja Lunde. Dieses Buch hat mich damals wirklich tief berührt und ich empfehle es Nach wie Vor noch sehr gerne. Das neuste Buch hat mich also wirklich von vornherein sehr interessiert und meine Erwartungen waren hoch.
Maja Lunde hat hier wieder ein optisches Meisterwerk veröffentlicht. Die Illustrationen sind wunderschön, detaillreich und so farbenfroh und atmosphärisch stimmig zur Geschichte.
In der Geschichte geht es um Lilja, die bei ihrem Großvater aufwächst. In ihrem Dorf wächst kein Pflänzchen, kein Gemüse und auch sonst ist alles grau und trist. Lediglich ihr Großvater versorgt das Dorf wöchentlich mit einer Ration Gemüse. Alle sind ausgehungert und das Leid ist groß. Eines Tages folgt Lilja ihrem Opa und sie begibt sich in den Wald, den sie eigentlich nicht betreten darf. Dort entdeckt sie einen Jungen mit einem Hund und eine verborgene Welt. Schnell beginnt ein Abenteuer und Liljas Welt ändert sich komplett. Dann trifft sie auf eine längst verloren geglaubte Person und von da an ist alles anders..

Die Geschichte ist diesmal zu Beginn deutlich weniger traurig, als der erste Band. Jedoch nicht weniger emotional. Mich hat die Geschichte sehr gefesselt, da ich zuvor auch keinen Klappentext gelesen hatte und nicht wirklich wusste, wohin die Reise führen würde. Lilja ist eine so liebenswerte Figur und die Beziehung zu ihrem Großvater wirkte von Anfang an so realistisch. Man darf miterleben, wie Lilja älter wird und sich ihre Freundschaften verändern, wie ihre Interessen sich ändern und sie dennoch versucht alte Freunde nicht vollständig zu verlieren. Sie erlebt Situationen, die manch einer Person wahrscheinlich in gewisser Weise bekannt vorkommen werden.
Die Handlung war die ganze Zeit sehr spannend und wenns nach mir gegangen wäre, hätte die Geschichte auch gern noch ein paar mehr Seiten haben können.
Die Geschichte behandelt ernste Themen wieder sehr schön und märchenartig verpackt. Es geht darum, wie wichtig die Sonne für die Welt ist und wem diese gehört. Um Verlust, Freundschaft, Trauer, Verantwortung und zweite Chancen. Es geht um Armut und Zufriedenheit und das gepaart mit den Illustrationen rundet die Handlung wundervoll ab.

Mir hat das Lesen viel Freude bereitet, gleichzeitig hat es mich traurig gestimmt und auch froh gemacht und mir vor Augen geführt, wie gut ich es habe. Es hat mich sehr zum Nachdenken angeregt und ich denke auch jetzt noch gern an die Geschichte. Ich muss jedoch gestehen, dass die Geschichte mich emotional nicht ganz so sehr abholen konnte, wie "Die Schneeschwester".


Fazit:

Für mich eine klare Leseempfehlung. Maja Lunde hat mich abermals von ihren Werken überzeugt. Die Geschichte ist auch für jüngere Leser*innen geeignet. Es sollte jedoch beachtet werden, dass auch hier das Thema Tod und Trauer ein Thema spielen, wenn auch nicht so intensiv wie in Band 1.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen für diese Geschichte.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Spannende Themen und eine ausgefuchste Idee

Game Changer
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Schon seit ich die "Scythe" Trilogie von Neal Shusterman gelesen habe, bin ich ein riesen Fan von seinen Ideen und der Art, wie er Geschichten schreibt. Auch "Dry" hat mir unfassbar gut gefallen und mich ...

Schon seit ich die "Scythe" Trilogie von Neal Shusterman gelesen habe, bin ich ein riesen Fan von seinen Ideen und der Art, wie er Geschichten schreibt. Auch "Dry" hat mir unfassbar gut gefallen und mich noch wochenlang gedanklich beschäftigt.
Ich habe mich sehr auf sein neustes Werk gefreut und wurde nicht enttäuscht.
In "Game Changer" geht es um Ash, der eines Tages bei einem Footballspiel einen seltsamen Schmerz empfindet. Nach diesem Tag steht sein Leben völlig auf dem Kopf und er springt durch mehrere unterschiedliche Dimensionen, in denen sein Leben völlig andere Bahnen einschlägt. Er muss feststellen, dass seine Mitmenschen natürlich nichts von den anderen Dimensionen wissen, doch wie soll er nun darüber sprechen? Wie erklärt er seinen Freunden, dass die Stopp-Schilder für ihn einmal rot waren und er sie nun plötzlich blau sieht? Wie kann er damit umgehen, dass plötzlich wieder die Rassentrennung existiert, wo er doch gerade eben noch mit Menschen jeglicher Herkunft befreundet war und zusammen gegessen hat? Und dann sind da noch seltsame Skaterjungs, die alle aussehen wie Zwillinge, die Edwards, die ihm weis machen wollen, dass er über den Verlauf der Zukunft entscheiden kann. Schnell muss Ash feststellen, dass jede einzelne Entscheidung Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Zukunft hat und so passieren ihm Dinge, die er gar nicht wollte. Schafft er es, die perfekte Welt zu generieren, oder wird sein Leben von nun an einer Dystopie gleichen?
Neal Shusterman hat einen sehr angenehmen und fesselnden Schreibstil. Man wird stellenweise immer wieder direkt als Leser*in angesprochen und er schafft es immer wieder mit einigen sarkastischen und humorvollen Szenen die Unterhaltung zu steigern. Seine Geschichten machen einfach sehr viel Spaß!
Ash ist ein super interessanter Charakter, denn er versucht eigentlich nur alles richtig zu machen. Er möchte, dass es seinen Liebsten gut geht und das die Welt weniger ungerecht ist. Doch auf seiner Reise stellt er schnell fest, dass es unmöglich ist, alles perfekt zu machen.
Die Geschichte spricht viele aktuelle und wichtige Themen an wie Rassismus, Coming-Out und auch Homosexualität, gesellschaftliche Vorurteile und das "Schubladendenken" aber auch einige moralische Themen zum Beispiel in Hinsicht auf Selbstverteidigung und ab wann diese vielleicht auch verwerflich sein könnte oder auch Sexismus spielen eine Rolle. Diese Themen werden ernst aber auch humorvoll behandelt und so wirkt es zu keinem Zeitpunkt zu erdrückend. Stattdessen wird man sehr zum reflektieren und nachdenken angeregt und bekommt so manche (neue) Denkanstöße. Wir werden darauf angesprochen, wie bequem wir es uns gerne im Leben machen, anstatt Dinge anzugehen und verändern zu wollen und einfach aktiv zu werden.
Dieses Buch ist an mancher Stelle etwas wirr für mich gewesen, jedoch war die Idee einfach super und auch die ganzen Themen fand ich wahnsinnig gut!
Die Football Thematik hätte meiner Meinung nach etwas mehr in den Hintergrund rücken können, da ich leider nicht allzu viel Ahnung von diesem Sport habe und dieser Sport schon eine sehr zentrale Rolle einnahm.
Auch das Ende des Buches konnte mich überzeugen und hat das Buch wunderbar abgerundet.



Fazit:

Für mich ein sehr gelungenes Buch, dass an mancher Stelle etwas wirr und langatmig war.
Jedoch konnte es mich insgesamt überzeugen. Insbesondere durch die Art wie hier mit unterschiedlichen Themen umgegangen wurde und wie die Gesellschaft kritisch betrachtet wurde.
Mich hat Neal Shusterman wieder einmal begeistern können, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie er das mit Scythe 1 und Dry konnte.
Die sarkastische und humorvolle Erzählweise haben mich gut unterhalten.
Von mir gibt es 4 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Spannender Read

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
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Das Buch war tatsächlich mein erstes von Paula Hawkins und ich wollte es unbedingt lesen,
weil ich “Girl on the train” als Film so gut fand und mir fest vorgenommen hatte,
das nächste Buch von ihr dann ...

Das Buch war tatsächlich mein erstes von Paula Hawkins und ich wollte es unbedingt lesen,
weil ich “Girl on the train” als Film so gut fand und mir fest vorgenommen hatte,
das nächste Buch von ihr dann zu lesen, bevor das dann auch vielleicht verfilmt wird.
Der Einstieg in die Handlung war sehr spannend, auch wenn man mitten ins Geschehen rein geworfen
wird. Wir erleben die Geschichte aus mehreren Perspektiven, womit ich in diesem Fall leider etwas
zu kämpfen hatte, da die Kapitel keine Überschriften haben und ich manchmal total durcheinander
mit den Figuren kam.
Der Schreibstil von Paula Hawkins hat mir gut gefallen, konnte mich aber besonders gegen Ende des
Buches nicht richtig fesseln. Zu Beginn fand ich die Handlung wahnsinnig spannend, dann kam der Punkt,
an dem ich irgendwie verwirrt war durch die ganzen Charaktere und dann wurde es etwas zäh.
Am Ende muss ich jedoch sagen, dass die Spannung wieder aufgeflammt ist und ich wieder mitfiebern
konnte. Generell ist die Spannung hier eher unterschwellig und entsteht quasi mehr durch die eigenen
Gedanken und durch Konversationen im Laufe der Geschichte, die gewisse Andeutungen oder Vorwürfe
darlegen, als durch explizite Handlungen. Für mich waren auch keine allzu unerwarteten Pageturner
vorhanden, bis auf ein oder zwei kleinere Aspekte, die ich nicht erwartet habe.
Die Charaktere waren alle wahnsinnig unterschiedlich und vielfältig, jedoch gelang es mir bei keinem eine
Bindung zu knüpfen. Wir lernen Theo und Carla kennen, ein Paar, dass sich getrennt hat,
nachdem sie einen ganz grausamen Schicksalsschlag überwinden mussten. Besonders die Geschichte
dieser beiden konnte mich überzeugen, da sie mich emotional am meisten catchen konnte und am
“echtesten” wirkte. Dann ist da Laura, die eine intime Beziehung zu dem Opfer hatte und kurz vor seiner
Ermordung bei ihm war. Des Weiteren lernen wir Miriam kennen, die das Opfer findet und sich auch
etwas eigenartig verhält. Dann gibt es noch Angela und Irene. Irene ist die Nachbarin von Angela.
Die Hauptfiguren, die auch die Verdächtigen in der Mordermittlung sind, scheinen so gar nichts
miteinander zu tun zu haben, doch jede der Frauen hat ihr Motiv und jede hat eine andere Vergangenheit
mit ganz eigenen Abgründen. Die Auflösung, wieso genau diese drei Damen die Verdächtigen sind,
war sehr interessant gelöst. Generell wurde man hier sehr gut von der Autorin an der Nase herum
geführt und in viele falsche Richtungen gelenkt.
Es gab auch immer mal wieder Einschübe in die Geschichte, die mich zunächst enorm verwirrt haben,
die aber schlichtweg sehr spannend waren und hier war der Hintergrund für diese Einschübe sehr
spannend. Das Ende war sehr einleuchtend und rundete die Handlung gut ab.
Jedoch hat mir hier der “große Knall” irgendwie gefehlt. Es wirkte auf mich eher wie eine schlichte,
wenn auch tragische, Auflösung, auch wenn am Ende nicht gänzlich alles gelöst wird.



Fazit:
Die Geschichte war unterhaltsam, konnte mich aber an einigen Stellen nicht richtig abholen und in ihren Bann ziehen. Die Charaktere waren so außergewöhnlich, das fand ich zunächst wirklich super, jedoch viel es mir schwer mich emotional auf sie einzulassen und dadurch konnte ich mich auch nicht so richtig in die Geschichte fallen lassen. Die Art und Weise wie hier alles miteinander verwoben war, konnte mich sehr überzeugen, da manches wirklich nicht absehbar war. An anderer Stelle hat mir jedoch die Überraschung und die Spannung gefehlt und es fühlte sich manchmal etwas zu zäh an.
Deshalb bekommt das Buch von mir 3,5 von 5 Sterne

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