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Veröffentlicht am 22.03.2023

Saskia schafft es, jedes Genre hervorragend zu bedienen.

Love and Hockey: Dax & Lucy
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Ich habe schon so einige Bücher von Saskia Louis gelesen, und mit jedem hat sie mich restlos überzeugt, was wahrscheinlich daran liegt, dass dem Stil der Autorin etwas ganz Eigenes anhaftet. Neben fehlbarer ...

Ich habe schon so einige Bücher von Saskia Louis gelesen, und mit jedem hat sie mich restlos überzeugt, was wahrscheinlich daran liegt, dass dem Stil der Autorin etwas ganz Eigenes anhaftet. Neben fehlbarer Charaktere und echten Problematiken gibt’s deftige Dialoge, authentisch und modern, viel Witz und Romantik, die weder übertrieben noch aufgesetzt wirkt.
Auch ihr neuster Sportsromance war wieder ein Volltreffer.

Während das Leben des Eishockeyspielers Dax Stemple von außen perfekt und spaßig scheint, gibt es etwas, dass die Presse bisher nie in Erfahrung bringen konnte: Details über seine Familie und seine Kindheit.
Als der attraktive Stürmer es zu sehr krachen lässt, wird ihm vom Management eine „persönliche Image-Beraterin“ zur Seite gestellt. Ausgerechnet die nervige Assistentin im albernen Kostüm …

Lucy James lebt für ihren Job, nur Dax ist ihr ein Dorn im Auge, und das, seit ihrer ersten Begegnung. Dass grade sie seine Babysitterin spielen soll, kann nur mit Mord enden, oder? Niemals hätte sie geahnt, dass der Playboy dafür verantwortlich sein wird, dass sie ihre einzige Regel bricht.
Saskias Protagonistin ist unabhängig, stolz und nicht auf den Mund gefallen, trotz ihrer geringen Körpergröße hat sie sich den Respekt der Muskelmänner erkämpft – doch obwohl sie sich taff und professionell gibt, zerrt etwas außerhalb des Jobs an ihren Nerven.

Abgesehen von der amüsanten und abwechslungsreichen Entwicklung der Geschichte, den Überraschungen, Geheimnissen und privaten Einblicken beschäftigt sich der Roman mit Vergebung, Verlust und Trauer(bewältigung). Schlagfertige Dialoge und die spritzige Annäherung lockern die Stimmung rege auf. Beide Charaktere wurden mit Vergangenheit und Tiefe, mit Macken und Eigenheiten gezeichnet, die es leicht machen, ihre Reaktionen und Gedanken zu verstehen.
Stilistisch liest sich Band eins der „Love and Hockey“ Reihe wunderbar angenehm und authentisch, durch das reizbare Verhalten und gegenseitige Provokationen hält die Autorin durchweg eine Spannung aufrecht. Erotische Momente waren heiß und anschaulich, die Leidenschaft, ob miteinander oder im Beruf, spürbar und der Humor hervorragend – auch für Sportmuffel eine Empfehlung!

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Was für ein originelles Buch.

Der Ruf von Blut und Feuer
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Müssen Protagonisten immer die lieblichen Aufreißer sein?

Nein. Definitiv nicht.
Und so ist auch der Antiheld aus „Der Ruf von Blut und Feuer“ – einem Dark Fantasy Roman von Axel Gasché – alles andere, ...

Müssen Protagonisten immer die lieblichen Aufreißer sein?

Nein. Definitiv nicht.
Und so ist auch der Antiheld aus „Der Ruf von Blut und Feuer“ – einem Dark Fantasy Roman von Axel Gasché – alles andere, als der typische Sympathieträger.
Da diese geballte Negativität aber noch nicht reicht, gibt’s einen ebenso unzulänglichen Antagonisten obendrauf.

Eine sarkastische, humorvolle und unterhaltsame Tonlage trifft auf Düsternis, schmerzliche Ereignisse und eine Intensität, die einen augenblicklich mitreißt.

Axel Gasché schuf fehl - & nahbare Charaktere, gab diesen Hintergrund und Tiefe, sodass sich im Verlauf Verständnis für Reaktionen und Härte breitmachten, die Leserschaft überrascht wird.

Hinzu kommt eine interessante, abwechslungsreiche Storyline, in der Verluste keine Seltenheit sind, ebenso wenig wie eine allumfassende, bitterböse Dunkelheit, grausige Kreaturen und groteske Szenarien.
Hier wird bekanntes mit neuem vermischt, kreativ interpretiert und durch eine dichte Atmosphäre, einen spannungsgeladenen Verlauf war es kaum möglich, diesen originellen, durchdachten Roman aus der Hand zu legen — und sich vor den Emotionen zu verschließen.

Totenbeschwörer, Hexen, Intrigen, Folter und Sadismus, Rache und Geister sind nur einige Elemente, die wir antreffen, wenn wir Josef begleiten. Dargelegt in einem passenden Stil, bildgewaltig und detailliert, ohne ausschweifend zu werden, sollte sich jeder Fan von schonungsloser Dark Fantasy dem Ruf von Blut und Feuer beugen.

Bist Du mutig genug, Dich den Gefahren zu stellen?

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Mitreißend und absolut gelungen.

Die Kunst des Blutes
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„Die Kunst des Blutes“ war für mich die erste Begegnung mit dem einfallsreichen und effektiven Ermittlerduo Winter-Parkov — doch ist dies eigentlich der fünfte Fall, den sechsten, der im Oktober erscheinen ...

„Die Kunst des Blutes“ war für mich die erste Begegnung mit dem einfallsreichen und effektiven Ermittlerduo Winter-Parkov — doch ist dies eigentlich der fünfte Fall, den sechsten, der im Oktober erscheinen wird, werde ich mir definitiv nicht entgehen lassen.

Vier Jahre sind seit den Geschehnissen des vierten Bands vergangen – sowohl in der Realität als auch in der Fiktion. Ich war überrascht — von all den stimmig integrierten, privaten Entwicklungen. Und, auch wenn ich den irrsinnigen Fall, der hier in all seiner Komplexität im Fokus steht, aufgeregt und interessiert verfolgt habe, konnte mich Martin Krüger mit der persönlichen, schmerzhaften Beziehung, die zwischen Marie Winter und Daniel Parkov brodelt, berühren. Und Neugier auf die Vorgänger wecken.

Wir haben es hier mit einem Täter zu tun, der auf unkonventionelle, dafür laute Weise tötet, sich hinter dem Deckmantel des guten, gemeinnützigen Zwecks versteckt. Gesähter Hass, Manipulation und falscher Fanatismus, der nicht nur ganz unten in der sozialen und gesellschaftlichen Schicht fruchtet, sondern auch vor den höchsten Reihen der Gesetzeshüter keinen Halt macht. Grausam inszenierte Morde und scheinbare Selbstmorde suchen Frankfurt heim. Rache, Vergeltung und Angst, Korruption und Misstrauen überall.
Und mittendrin der „Großmeister“ … allmächtig, bedrohlich.
Wie alles zusammen führt? Das ergründet mal schön selbst.

Martin schuf nicht nur mit seinen Protagonisten vielfältige und durchaus eigenwillige, besondere Figuren, sondern auch mit jenen, die sich im engsten Team befinden. Ausgelöst durch neue Erkenntnisse, Vermutungen und Verdächtige halten Wendungen die Handlung immer in Bewegung, wo Stillstand fehlt, gibt es zahlreiche Opfer und Spannung. Geschrieben wurde in einem klaren, authentischen Ton, mit vorstellbaren und lebendigen Schilderungen inmitten einer bedrohlichen Atmosphäre. Trotz des Wirrwarrs, mit dem sich die Stadt rumschlägt, den Angriffen auf die Ermittler, den verstreuten Puzzleteilen ist die Storyline problemlos zu verfolgen und keineswegs vorhersehbar.

Ein spannender Thriller, der für mich durch und durch gelungen war.

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Ein tiefgründiger New Adult mit ungeahnten Twists.

Ewig & Wir - Sommernachtsträume
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Mit ihrem Stil, den einfühlsamen und doch energischen Worten, poetisch wie modern, hat mich Jella Benks bereits nach wenigen Seiten gefangen genommen. Und ebenso schnell davon überzeugt, dass in diesem ...

Mit ihrem Stil, den einfühlsamen und doch energischen Worten, poetisch wie modern, hat mich Jella Benks bereits nach wenigen Seiten gefangen genommen. Und ebenso schnell davon überzeugt, dass in diesem New Adult Roman mehr lauert, als eine typische Enemies-to-Lover Story.

Aus wechselnder Perspektive erzählt die Neue der Schule, Maya. Trotz dieses Umstandes ist sie an der Verona Hall nicht allein, denn ihre Kommune, die »Kreisler«, sind überall. Auf der anderen Seite steht einer der wohlhabenden Yuppies, Fynn, der in der Schulhierarchie, zumindest jener seinesgleichen, weit oben steht. Als die beiden zum ersten Mal aufeinandertreffen, ahnen sie nicht, dass sie Welten trennen und an verschiedenen Positionen kämpfen, dass sie Feinde sind, sein müssen.
Beim ersten Blick gab’s nur Libellen und pures Glück, doch diese unheimliche Verbundenheit hat weder Zukunft noch Bestand. Yuppies gegen Freaks, ein Krieg, ein Wettkampf und pure Schikane.
Erhellt von gestohlenen Augenblicken, heimlicher Zweisamkeit, echtem Kennenlernen, tiefen Gefühle … Doch Mayas „Familie“ hat andere Regeln, eigene Pläne …

„Keine Rakete der Welt konnte es mit den Funken aufnehmen, die wir versprühten. (...) Wir waren unser eigenes gottverdammtes Feuerwerk.“

♡ „Ewig & Wir“ ♡ ist eine Geschichte, so süß wie bitter, so schmerzvoll wie erheiternd. Die Autorin stellt zwei grundverschiedene Lebensstile gegenüber, erzählt von Extremen und Zwängen, dem Gefühl, zu ersticken, an all den Erwartungen und Vorurteilen. Aber auch von prägenden Erfahrungen, traumatischen Entscheidungen, bedingungslosem Vertrauen und von dem sich überwinden. Charakterlich wurden die Protagonisten mit Tiefe und Facetten gezeichnet, die Nebenfiguren bekamen ausreichend Platz, Reaktionen und Entscheidungen waren, anhand der dargelegten Situationen, nachvollziehbar, die Umstände interessant wie schockierend.
Trotz lockerer, inniger und echter Momente ließ die angespannte Atmosphäre nur selten nach, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung mischten sich mit neckischen, spritzigen Dialogen. Maya und Fynn entwickeln sich deutlich, die Handlung schreitet stetig voran, während sich ihre Beziehungen, allen Verboten, allen Zweifeln zum Trotz, intensiviert.
Jella überrascht mit Charakterzügen, Offenbarungen und etlichen Twists, bringt zudem bedeutungsvolle Themen ein, von dem Nachhaltigkeit nur ein Bruchteil ist.

„Ewig & Wir - Sommernachtsträume“ war zerreißend, echt und gefüllt mit Emotionen.

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Wenn die Erfüllung des Lebenstraums schreckliche Konsequenzen mit sich bringt ...

Old Country – Das Böse vergisst nicht
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„Old Country“ – ist ein Spannungsroman mit Gruselelementen und skurrilen Szenarien, dessen erdrückende Atmosphäre einhüllt.

Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive des Afghanistanveterans Harold ...

„Old Country“ – ist ein Spannungsroman mit Gruselelementen und skurrilen Szenarien, dessen erdrückende Atmosphäre einhüllt.

Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive des Afghanistanveterans Harold „Harry“ Blakemore und seiner Frau Sasha, beginnend ab dem Moment, in dem sie ihren Traum — ein Leben als Einsiedler, in der Abgeschiedenheit rauer Natur – verwirklichen. Doch was sie zusätzlich zu Freiheit, einem Grundstück samt Haus noch kaufen, scheint ebenso abwegig wie unglaublich …

Die Beziehung der Protagonisten war innig und intensiv. Zu den sich Liebenden gesellt sich der treue Jagdhund Dash, der, wie auch das Nachbarpaar, Dan und Lucy, immer im Geschehen eingebunden war. Alle Figuren schienen nahbar, wurden mit Tiefe und Hintergrund gezeichnet.

Harrison & Matt Query schufen mit ihrem einfachen Stil ein einnehmendes Setting, das Ehrfurcht erweckt, die Verbundenheit zur rauen Natur und den Lebewesen war authentisch und schwingt in jeder Szene mit.
Doch die Zeit zwischen den übernatürlichen Ereignissen war oftmals mit ausschweifenden Alltäglichkeiten gefüllt, mit traumatischen Erinnerungen und Rückblenden sowie mit sich wiederholenden Informationen und Erwähnungen. Spannende, schaurige Momente schleichen sich langsam an, doch das Autorenduo greift diese bildhaft und lebendig auf, fesselt mit Skurrilität und erweckt beständig Vorahnungen.
Zu befolgende Rituale und Regeln, Offenbarungen, die die gewünschte Autonomie des Paares, ihren freien Willen untergraben, lassen nicht nur Harrys Wut auf fatale Weise anschwellen, sondern auch Sashas Ehrgeiz, dem Spuk Einhalt zu gebieten.

Doch können zwei Städter einem jahrhundertealtem Grauen wirklich die Stirn bieten? Findet es raus!

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