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Veröffentlicht am 10.10.2022

Wunderschöner Eyecatcher im Regal, mehr aber leider nicht

Maple-Creek-Reihe, Band 1: Meet Me in Maple Creek (der SPIEGEL-Bestseller-Erfolg von Alexandra Flint)
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Ähm…okay… Bzw. nicht okay. Himmel, wie soll ich diese Rezension nur anfangen… Der Reihe nach! Ich hatte mich unheimlich auf dieses Buch gefreut und (entgegen meiner üblichen Vorgehensweise bei potenziellen ...

Ähm…okay… Bzw. nicht okay. Himmel, wie soll ich diese Rezension nur anfangen… Der Reihe nach! Ich hatte mich unheimlich auf dieses Buch gefreut und (entgegen meiner üblichen Vorgehensweise bei potenziellen neuen Reads) sogar darauf verzichtet, vorab in die Leseprobe hineinzuschnuppern. Hätte ich nur mal nicht mit meiner Tradition gebrochen, dann wäre die Enttäuschung nicht so groß gewesen – bzw. dann hätte ich das Werk wahrscheinlich gar nicht erst in Betracht gezogen.

Vielleicht lag es an meinen hohen Erwartungen (befeuert durch den überwältigenden Bookstagram-Hype um die Maple-Creek-Reihe), dass mein Resümee letztlich so negativ ausfällt. Oder an der umwerfend schönen Aufmachung des Buches (- warme Coverfarben, mit Goldglanz schimmernde Verzierungen, der hübscheste Buchschnitt, den ich je gesehen habe -), die meine Hoffnungen auf ein tolles Leseerlebnis geschürt hatte. Jedenfalls erwartete ich eine heimelig-süße, romantisch-mitreißende New-Adult-Story vor traumhafter, herbstlicher Kleinstadtkulisse. Fehlanzeige.

Erzählt wird aus mehreren Perspektiven (hauptsächlich Mira/Mirella und Joshka aka Tomber). Ich kann nur ahnen, wie viel Herzblut der jungen Autorin in diesem Projekt steckt, deshalb möchte ich meine Kritikpunkte so knapp und sachlich wie möglich halten. Mir fehlten das erhoffte Kleinstadt-Flair und das damit verbundene Cozy Feeling, weiterhin blieb die Tiefgründigkeit in Sachen Charakterentwicklung sowie Glaubwürdigkeit/Lebensnähe aus. Zahlreiche Formulierungen zu Gedankengängen und Dialogen wirkten aufgesetzt und unrealistisch auf mich – angefangen bei Miras bester Freundin Tami, die sie permanent "Schätzchen" nennt über Aussagen wie "Jetzt schwing endlich deinen hübschen Hintern hierher" (- ernsthaft, wer redet denn so? -) bis hin zum gesamten Themengebiet "Untergrund". Ja ja, es wird nämlich höchst kriminell, das hättet ihr nicht gedacht, gell?! Ich auch nicht.

Apropos: Dieser ganze düstere Aspekt bzw. die Einarbeitung eines solchen Kontrasts zur erwarteten NA-Love-Story erinnerte mich sehr an "Burning Bridges" von Tami Fischer, welches übrigens zu meinen Lieblingswerken zählt – mit der Kombination Romance und Kriminalität an sich habe ich also überhaupt kein Problem, wohl aber mit dem (es tut mir so leid, das sagen zu müssen, aber ich möchte ehrlich bleiben) vergleichsweise deutlich schwächeren, in puncto Übergänge und Wortwahl teilweise holprigen Schreibstil, mit dem ich überhaupt nicht zusammenkam. So "sprudelte" mir während der Lektüre leider kein "Lachen über die Lippen". Die Tatsache, dass die Figuren sich in den Dialogen für meinen Geschmack vieeeeel zu häufig mit ihren Vornamen ansprechen (wer mich kennt, weiß, dass mich so was immer etwas ärgert, aber dass ich über diesen Punkt in der Regel gerne hinwegsehe, wenn bei einer Geschichte ansonsten alles passt) hat nicht gerade geholfen.

Was mir gefallen hat:

Die gesamte Aufmachung des Romans ist eine Klasse für sich – besser geht es nicht. Absoluter Wow-Faktor, PR-technisch alles richtig gemacht.

Fazit: 1½-2 ✰ ✰

Meine Bewertung setzt sich zusammen aus der grandiosen Gestaltung und der interessanten inhaltlichen Grundidee. Mich persönlich hat das Werk eher enttäuscht zurückgelassen, da es komplett anders war, als ich erwartet und gehofft hatte und der Schreibstil mir leider gar nicht zusagte. Vom bereits erschienenen Band 2 werde ich trotz höchst dramatischem Cliffhanger am Ende eher Abstand nehmen, obwohl es mich bzw. meinen inneren Monk natürlich gewaltig in den Fingern juckt, den Farbschnitt der Dilogie zu vervollständigen.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

California Dreaming

Malibu Love
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Schon der Reihenauftakt von Nadine Kergers Be-Mine-Reihe, "New York Dreams", klingt unheimlich interessant, weshalb er direkt auf meine Wunschliste gewandert ist; mein erstes Buch der Autorin ist jedoch ...

Schon der Reihenauftakt von Nadine Kergers Be-Mine-Reihe, "New York Dreams", klingt unheimlich interessant, weshalb er direkt auf meine Wunschliste gewandert ist; mein erstes Buch der Autorin ist jedoch Band 2 geworden: "Malibu Love".

(Beide Bände sind in sich geschlossene Geschichten, die wie ein Einzelband gelesen werden können. Zwar kenne ich nun bereits das Ende von Band 1, aber dies hat meine Neugier darauf nur noch mehr befeuert und ich möchte unbedingt erfahren, wie alles begann!)
 
Die sonnigen Wohlfühlvibes, die das wunderschöne Cover versprüht, setzen sich in der gesamten Story fort – was für ein tolles Setting! California Dreaming pur! Oftmals ist es in anderen Romanen so, dass man als Leser:in zu Beginn der Handlung das jeweilige Setting vor die Nase gesetzt bekommt, welches dann stichwortartig runtergerattert wird, ehe anschließend kein Wort mehr über den Handlungsort fällt – hier ist dies nicht der Fall, zum Glück! Falls ihr anfällig seid für Herbst- oder Winter-Blues: Schnappt euch dieses Buchschätzchen und träumt euch an den kalifornischen Strand!
 
Der Schreibstil der Autorin ist wundervoll! Bildreich, herrlich unterhaltsam und mit authentischen Dialogen gespickt, die an den passenden Stellen viel Gefühl aufweisen (z.B. im Hinblick auf die Dynamik zwischen Isy und ihrer Schwester Kathy oder in ihrem Umgang mit ihrer einstigen Jugendliebe Lucas - Isys Gedanken sind stets realistisch und nachvollziehbar). Gleichzeitig schreibt die Autorin mit einem flotten Humor, modern und umgangssprachlich - ohne dass die Gespräche plump, verkünstelt oder aufgesetzt wirken. Einzig die Tatsache, dass die Figuren sich in den Dialogen recht häufig mit ihren Vornamen ansprechen, war nicht so mein Fall (- ist einfach ein pet peeve von mir).

An manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Kreativität in puncto Plot gewünscht, z.B. fallen Isy sowohl der perfekte Job als auch die ideale Wohnmöglichkeit quasi in den Schoß, und der Grund für das Drama kurz vor Schluss war mir einen Hauch zu vorhersehbar bzw. Schema F.

Beide Hauptfiguren sind Sympathieträger. Normalerweise würde ich bei einem unnahbaren Bad Boy wie Connor dahinschmelzen wie Eis in der Sonne, doch nicht der berühmte Surfer-Boy war mein Highlight (- vielleicht lag es am Man Bun, diese Frisur geht für mich geschmacksmäßig gar nicht -), sondern Isy, aus deren Perspektive in der Ich-Form erzählt wird. Ich liebe ihre spontane, flippige, direkte, selbstbewusste, liebenswürdige Art, ihre Schlagfertigkeit, ihre Cleverness, ihre Loyalität. Auch die Nebenfiguren haben mich begeistert, allen voran Isys Schwester, die ich zwischenzeitlich am liebsten kurz mal in den Arm genommen und getröstet hätte, und deren Entwicklung ich absolut gefeiert habe. Ebenfalls unheimlich sympathisch: Isys neuer Vorgesetzter. Und einen süßen Hund gibt’s obendrein!

Leider ist der Buchrücken nicht sehr stabil verarbeitet worden, sodass er trotz größter Vorsicht schon nach kurzer Zeit Leserillen aufgewiesen hat. Gestört hat es mich nicht, ich merke dies lediglich als Tipp für den Verlag an (für zukünftige Auflagen).

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: solide 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Ein sommerlich-leichter Liebesroman vor traumhafter Kulisse, ideal für New-Adult-Leser:innen und Fans von Fake-Dating-Stories!

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Veröffentlicht am 07.10.2022

Zauberhafter Weihnachtsroman!

Süßer die Herzen nie klingen
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Kurz und knapp: Ich hab’s geliebt! So sehr!!

Dieser zuckersüße Roman war Balsam für meine Seele. Nach der Lektüre fühlte ich mich, als hätte ich gerade einen wunderschönen Urlaub im verschneiten Washington ...

Kurz und knapp: Ich hab’s geliebt! So sehr!!

Dieser zuckersüße Roman war Balsam für meine Seele. Nach der Lektüre fühlte ich mich, als hätte ich gerade einen wunderschönen Urlaub im verschneiten Washington verbracht.

Gemeinsam mit Lindy und ihrer liebenswerten Familie kam ich zur Ruhe und wollte am liebsten selbst in ihr Elternhaus einziehen, so herzlich geht es dort zu. Ich genoss das durch und durch authentische Kleinstadt-Flair, spürte die Vorfreude auf Weihnachten, die Romantik, das einzigartige Zuhause-Gefühl und war restlos begeistert. Glaubwürdige, nicht überladene Dialoge und realistische, nachvollziehbare Gedanken der Figuren, ein Setting, das zum Träumen einlädt (ebenso wie das Cover, bei dessen Anblick man direkt weiß: hier kommt eine kuschelige Feel-Good-Story) - besser geht es nicht, vor allem im Hinblick auf den vergleichsweise geringen Seitenumfang. Ich hätte noch ewig weiterlesen können.

Ist die Geschichte vorhersehbar? Na klar, absolut. Machte mir das etwas aus? Nicht die Bohne, im Gegenteil! Ich freute mich vielmehr auf alles, was da wohl kommen würde.

An diesem rundum perfekten Werk von Bestsellerautorin Debbie Macomber habe ich nur eins auszusetzen - und das hat rein gar nichts mit dem zauberhaften Inhalt zu tun, sondern mit dem Klappentext: Er ist schön geschrieben, aber nicht ganz korrekt.

1. Lindys Problem in ihrem Job ist NICHT ein Mangel an Kreativität - diese hat sie zur Genüge und sie tobt sich in ihrem Heimatörtchen dementsprechend aus, obwohl sie ja eigentlich Urlaub hat. Lindy sprudelt über vor Ideen und kann sich kaum bremsen. Ausgrenzung und fehlende Wertschätzung durch ihre Arbeitskollegen - das ist es, was ihr zu schaffen macht (weshalb sie sich besonders intensiv hinter ein wichtiges Projekt geklemmt hatte, auf dessen Ergebnis sie nun wartet).

2. Es klingt so, als würde Lindy aus eigener Motivation heraus spontan einen Brief an den Weihnachtsmann schreiben - dabei liegt ihr zunächst nichts ferner als das, sie findet die Idee (ihrer Mutter!) anfangs ziemlich albern.

Der Tagesausflug nach Leavenworth hat mich gleichermaßen selig gemacht wie frustriert aufseufzen lassen; dieses vor Weihnachtsatmosphäre sprühende, in den Cascade Mountains schlummernde deutsche Touristenstädtchen, knapp 2 Stunden entfernt von Seattle, existiert nämlich tatsächlich, wie meine prompte Googlesuche ergab - und ich, gerade ich, die ich mich doch gerne als Weihnachts-Fan par excellence betrachte - kannte es bisher nicht. Ist das zu fassen?! Es kommt noch besser: Vor einigen Jahren war ich sogar mal ganz in der Nähe von Leavenworth unterwegs, quasi direkt um die Ecke! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr es mich fuchst, dass ich dieses Kleinstadt-Juwel verpasst habe, seufz!! Dank Debbie Macomber und ihren stimmungsvollen Beschreibungen ist meine Reiseliste nun also um ein Ziel reicher - und mein Bücherregal um ein weiteres Highlight.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Unbedingte Leseempfehlung für alle Fans von weihnachtlichen Wohlfühlromanen!

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Veröffentlicht am 07.10.2022

Wundervolles Kinderbuch mit kleinem Manko

Heute ist der schönste Tag.
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Zu diesem absolut ZUCKERSÜSSEN Bilderbuch (Altersempfehlung des Verlags: 3 Jahre) gibt es kaum etwas anderes zu sagen als: Ein Hoch auf die entzückenden Illustrationen, ich war hin und weg!

Kurze, leicht ...

Zu diesem absolut ZUCKERSÜSSEN Bilderbuch (Altersempfehlung des Verlags: 3 Jahre) gibt es kaum etwas anderes zu sagen als: Ein Hoch auf die entzückenden Illustrationen, ich war hin und weg!

Kurze, leicht verständliche Texte, die sich prima in die Seitengestaltung einfügen, leuchtende Farben, was wollen Kind und Vorleser:in mehr?!

Auch die Message finde ich großartig, denn das richtige Mindset ist so wichtig im Leben. Kinder tragen reine, von der Erwachsenenwelt noch nicht abgestumpfte Neugier und Lebensfreude im Herzen, und es sollte unser oberstes Ziel sein, diese zu bewahren. Etwas Optimismus tut uns allen gut. Ein weiteres bedeutendes Thema ist Freundschaft.

So, nun kommt allerdings die kleine Frau-Oberkorrekt in mir raus und zückt den Rotstift - ROT, weil dies die im Text erwähnte Farbe der eindeutig GELBEN Gummistiefel des Bären ist, hihi. Entweder es handelt sich um einen klassischen Übersetzungs-Fauxpas oder es stellt eine versteckte Anregung für das Finde-den-Fehler-Spiel mit den Kleinsten dar, quasi um zu testen, ob sie auch gut zuhören. Schlimm finde ich’s nicht, da die Bilder einfach zu goldig sind.

Abgesehen von der Sicherheitsfrage hinsichtlich des Entzündens von Feuern in geschlossenen Räumen … (diese Szene lasse ich durchgehen, schließlich ist eine Bärenhöhle kein Haus und etwas Phantasie sollte ja auch erlaubt sein) MUSS ich als Mama Bedenken anmelden: Für Bär und Biber mag das Schwimmen im Regen toll sein, aber Kinder können Regenschauer und Gewitter eventuell nicht so leicht unterscheiden bzw. aus einem starken Regen kann schnell mal ein Gewitter werden - da möchte ich mein Kind keinesfalls in einem Gewässer wissen! Hier sollte zumindest ein Hinweis im Text versteckt sein, aus dem eine Warnung für Kinder hervorgeht, schließlich sprechen wir von Lebensgefahr. Aus diesem Grund kann ich - so gerne ich es ansonsten tun würde - keine vollen 5 Sterne vergeben, Sicherheit geht einfach vor.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4.5 ✰ ✰ ✰ ✰
Bis auf meine Kritikpunkte ist es ein rundum wundervolles Kinderbuch, das ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Leben und Lieben im Mais-Paradies

Lake Paradise – Ein Zuhause für das Glück
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Manuela Inusa wird vielen von euch bereits dank ihrer erfolgreichen Buchreihen "Valerie Lane" und "Kalifornische Träume" bekannt sein - seid ihr bereit für eine neue Feel-Good-Reihe?!

Lake Paradise - ...

Manuela Inusa wird vielen von euch bereits dank ihrer erfolgreichen Buchreihen "Valerie Lane" und "Kalifornische Träume" bekannt sein - seid ihr bereit für eine neue Feel-Good-Reihe?!

Lake Paradise - ein wahrlich paradiesischer Name für ein heimelig-süßes Städtchen, das irgendwo zwischen den Maisfeldern Nebraskas an einem malerischen See vor sich hinschlummert. Jede Straße, jedes Geschäft hat das Wort Paradise im Namen. Hier kennt man einander, hilft sich gegenseitig und ist füreinander da. Ich liebe Romane mit kuscheligem Kleinstadt-Flair!

Von einigen anderen Leser:innen des Werkes habe ich gehört, dass sie irgendwann das Wort MAIS nicht mehr lesen konnten (denn hier dreht sich alles um dieses Getreide - es gibt sogar ein eigenes Mais-Museum … in das sich wöchentlich ganze 12 Besucher verirren). Mich persönlich hat der stark ausgeprägte Mais-Bezug jedoch überhaupt nicht gestört, im Gegenteil, er trug vielmehr dazu bei, die Atmosphäre des Örtchens, das nun mal vom Maisanbau lebt, zu unterstreichen.

Der einfach und unkompliziert gehaltene Schreibstil der Autorin eignet sich hervorragend für eine lockere, eher ruhige Lektüre, die ohne allzu viel Drama auskommt. Mein Highlight waren das Setting sowie einige der Nebenfiguren.

Die Story-Idee klingt in der Theorie so interessant: SIE verliert durch einen tragischen Unfall kurz vor der Hochzeit ihre große Liebe, ER ist als Bad Boy verschrien, hat aber unter seiner harten Schale einen weichen Kern. Beide kennen einander flüchtig aus Kindheitstagen, treffen sich unerwartet wieder und BOOM, es funkt gewaltig! Doch leider wollte besagter Funke einfach nicht auf mich überspringen, das Kribbeln zwischen Lexi und Aaron - es erreichte mich leider nicht. Zwischen den Hauptfiguren (aus deren beider Sicht erzählt wird) und mir blieb bis zum Schluss eine gewisse Distanz bestehen (trotz aller Sympathie für Lexi, die eine richtig Nette ist). Sie waren mir zu glatt und werden mir weniger in Erinnerung bleiben als die Nebenfiguren.

Damit meine ich nicht, dass jeder Charakter etwas Ausgefallenes, Schrulliges an sich haben muss, um mir zu gefallen - aber der Dorf-Poet Buddy, Lexis beste Freundin Trish oder die drei Tratschtanten Delores, Murielle und Sadie (- Hello, Redwood Love-Reihe von Kelly Moran! -) erschienen mir weitaus gründlicher ausgearbeitet, einnehmender, liebenswerter und dadurch näher als die Hauptprotas. So wurde Lexis Trauer zwar erwähnt, doch auf emotionaler Ebene kam davon nichts bei mir an. (Normalerweise würde ich vor lauter Mitgefühl ganze Sturzbäche zusammenweinen, wenn jemand solch einen Verlust verkraften muss.) Kurzum: Mir fehlte der Tiefgang; der Bezug zu Lexis Vergangenheit fiel mir zu seicht aus.

Das Cover ist ein absoluter Traum und schreit geradezu Wohlfühlroman - die Abbildung der Häuschen am See, die harmonischen, warmen Farben - ich liebe es! Es wäre in meinen Augen das perfekte Motiv für ein Puzzle. Auch die Karte in der Innenklappe des Buches finde ich wunderschön, zudem bin ich ein Fan von solch netten kleinen Extras wie den beigefügten Rezepten.

(Einziges Manko in Sachen Aufmachung: Die Bindung der Seiten/der Kleber - hoppla, was ist denn da passiert? Bereits beim ersten Aufklappen des Buches hatte ich Sorge, ob sich die Seiten nicht womöglich bald herauslösen würden. Dieser Umstand wirkt sich allerdings nicht auf meine Bewertung aus, die Autorin trifft schließlich keine Schuld; es kann sich hierbei nur um einen unglücklichen Produktionsfehler handeln, da ich regelmäßig Bücher aus dem Rowohlt Verlag lese, deren Herstellungsqualität stets tadellos ist.)

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: gute 3.5 Sterne ✰ ✰ ✰

Mein Lieblingswerk der Autorin ist und bleibt "Das Weihnachtswunder von Chicago", mit dem der vorliegende Roman, zumindest im Hinblick auf Tiefgang und Gefühl, nicht ganz mithalten kann. Dennoch war es ein angenehmer, entspannter Reihenauftakt in einem MAIS-terhaft durchdachten Setting, und ich freue mich, dass schon in wenigen Monaten (14.03.2022) Band 2 erscheinen wird: "Wo Herzen sich begegnen"!

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