Profilbild von GROSSSTADTHELDIN

GROSSSTADTHELDIN

Lesejury Star
offline

GROSSSTADTHELDIN ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit GROSSSTADTHELDIN über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2017

Die heilende Kraft der Literatur

Ich treffe dich zwischen den Zeilen
0

Handlungsüberblick:

„Ich treffe dich zwischen den Zeilen“ erzählt vom Wunder der Liebe und von der heilenden Kraft der Literatur. Loveday versucht, die Welt von sich fern zu halten. Sie ist eine wahre ...

Handlungsüberblick:

„Ich treffe dich zwischen den Zeilen“ erzählt vom Wunder der Liebe und von der heilenden Kraft der Literatur. Loveday versucht, die Welt von sich fern zu halten. Sie ist eine wahre Büchernärrin und umgibt sich lieber mit Literatur als mit Menschen. Neben ihren tiefschwarze gefärbten Haaren und ihren Piercings, trägt sie die Anfangssätze ihrer Lieblingsromane als Tattoos auf dem Körper. Wirklich wohl fühlt sie sich nur in Archies Antiquariat. Der alte Mann hat ihr nicht nur einen Job gegeben, er akzeptiert sie vor allem, ohne Fragen zu stellen. Als Loveday den Zauberer Nathan kennenlernt, scheint ihre Welt heller zu werden: Er nimmt sie mit zu einem Poetry-Slam, und die Gedichte öffnen beiden einen Weg, sich die Dinge mitzuteilen, für die ihnen sonst die Worte fehlen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte Liebe. Doch dann werden im Antiquariat Bücher für Loveday abgegeben, die sie zurück in ihre Kindheit führen und schmerzhafte Erinnerungen an eine Familientragödie wecken, die sie nur zu gerne weiter verdrängt hätte. Kann sie mit Archies und Nathans Hilfe endlich mit der Vergangenheit Frieden schließen und über die Ereignisse hinwegkommen, die ihr Leben so sehr erschüttert haben? Ein wunderschöner Roman über Familie, Liebe, Verlust und Vergangenheitsbewältigung mithilfe der besonderen Kraft der Literatur.

Mein Bucheindruck:

Das liebevoll gestaltete Buch, hat mich sofort begeistert. An jedem Kapitelanfang sind ganz zart aufgeschlagene Bücher abgebildet, sie zu fliegenden Vögeln werden. Auch das matte Design, auf dem sich das Design der Kapitelanfänge wiederfindet, hat mir sehr gut gefallen. Das Coverdesign wird ergänzt ´durch ein Mädchen und einen Jungen, die Rücken an Rücken stehen. Der Junge hält ein Buch in der Hand, aus welchem die Blätter in den Himmel steigen und zu Vögeln werden.

Mein Leseeindruck:

Die Personen sind unheimlich stark charakterisiert, sodass ich mich sehr gut in die Personen einfühlen konnte. Jede der Figuren ist einzigartig und bleibt lange im Gedächtnis.
Auch die Handlungsräume waren sehr anschaulich beschrieben. Am besten hat mir Archies Antiquariat gefallen. Das war so urig beschrieben, dass ich mich sogleich zu Hause fühlte.
Das Buch traf genau meinen Geschmack! Ich liebe Bücher die mehrere Zeitebenen miteinander verflechten und natürlich Bücher über Bücher! Auch, dass das Buch Poetry Slam zum Thema macht, gefällt mir außerordentlich! Ich schreibe selbst Gedichte und bin schon ein paar Mal auf einem Poetry Slam aufgetreten. Ich konnte mich durch und durch in dem Buch wiederfinden!

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Der Schreibstil ist einzigartig und hebt sich deutlich von der Masse ab. Ich empfand ihn durch seine Ungewöhnlichkeit als sehr passend für die Protagonistin, die ja auch als recht eigenwillig mit ihren Tattoos, schwarz gefärbten Haaren und dem Nasenpiercing gilt. Am besten gefielen mir die eingeschobenen Gedichte von Loveday und Nathan und die direkten Leseransprachen, die in Klammern gesetzt waren. So fühlte ich mich direkt in die Geschichte hineingezogen!
Ich liebe Bücher, bei denen mich schon der erste Satz überzeugt. So war es auch hier: "Ein Buch ist ein Streichholz im schwelenden Augenblick zwischen Anreißen und Aufflackern der Flamme." Danach musste ich erstmal kurz inne halten und war sofort schockverliebt! ღ
Viele weitere Sätze im Buch haben mich sehr berührt, so zum Beispiel: „Also saß ich einfach nur da und spielte die Rolle der launischen Emo-Gothic-Braut, die ich äußerlich abgab." Ich denke, das Buch kann den Leser und der Leserin lehren, den Blick für das, was hinter der Oberfläche steckt zu schärfen und weniger oberflächlich zu sein! Manchmal ertappe ich mich selbst bei Vorurteilen auf Grund von Äußerlichkeiten.
Trotz der ernsten Thematik ließ das Buch mich zuversichtlich zurück. Auch das wird am besten durch eine Beispieltextstelle deutlich:„Es geht sich darum, ob du fällst, sondern darum, wie viele Menschen da sind, die dich aufheben, dein Knie verarzten, dich auf dem Sofa zudecken und mit Kakao und Büchern versorgen, bis es dir wieder besser geht.“ (Seite 183).

Mein Abschlussfazit:

Das Buch bekommt von mir eine definitive Leseempfehlung! Schon während ich es las, habe ich es bereits weiterempfohlen! Der einzigartige Schreibstil mit seinen direkten Leseransprachen und eingeschobenen Gedichten, die liebevolle Ausgestaltung, die anschaulichen Beschreibungen der Handlungsorte und die ganz besonderen Figuren haben mich total in ihren Bann gezogen!

Veröffentlicht am 06.12.2017

Abstrusitäten, bei denen es sich nicht lohnt zu folgen...

Satin Island
0

Handlungsüberblick:

Das Buch handelt von U., der sich selbst »Firmenanthropologe« nennt und den Leser mitnimmt in seine Gedankenwelt.

Mein Bucheindruck:

Das Cover gefällt mir außerordentlich gut, besonders ...

Handlungsüberblick:

Das Buch handelt von U., der sich selbst »Firmenanthropologe« nennt und den Leser mitnimmt in seine Gedankenwelt.

Mein Bucheindruck:

Das Cover gefällt mir außerordentlich gut, besonders weil Türkis meine Lieblingsfarbe ist. Unter dem schicken Schutzumschlag ist das Buch allerdings relativ unspektakulär in weiß gehalten.

Mein Leseeindruck:

Ich bin eigentlich eine schnelle Leserin, aber hier musste ich mich ganz schön durchquälen und bin selbst immer noch erstaunt, dass ich bis zum Ende durchgehalten habe. Dass ich durchgehalten habe lag höchstwahrscheinlich an den in einzelne kurze Abschnitte unterteilten Kapiteln. Leider empfand ich nur Kapitel 13 als lesenswert, alles andere waren für mich abstruse Gedanken, bei denen es sich nicht lohnt, sie zu verfolgen.
Vielleicht hat der Text eine höhere Deutungsebene, die ich nicht erkannt habe. Ich habe mich jedenfalls bei der Lektüre sehr gelangweilt und bin froh, nun endlich ein anderes Buch lesen zu können...

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Am nervigsten fand ich die fehlenden Anführungszeichen bei der eigentlich wörtlichen Rede, die den Lesefluss ganz schön gehemmt haben. Ich musste oft einen Abschnitt zweimal lesen, weil ich nicht mehr auseinander halten konnte, wer nun eigentlich was gesagt hat oder ob es doch nur die Gedanken von U. waren.

Dass die Hauptperson einfach U heißt (also You) vermochte mir trotzdem nicht zur Einfühlung in die Person helfen. Für mich blieb U. völlig ohne Bezug zu mir und irgendwie ungreifbar.

Mein Abschlussfazit:

Leider war das Buch bis auf Kapitel 13 für mich nicht lesenswert und bis dahin war es eine ganz schöne Quälerei. Meiner Meinung lohnt sich die Lektüre nicht. Aber vielleicht bin ich auch einfach nicht das richtige Zielpublikum als 25 jährige Studentin.

Veröffentlicht am 03.12.2017

Ein Flashback in die bittersten und gefühlsgeladensten Tage meiner Jugend!

Immer diese Herzscheiße
0

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Aufmerksam wurde ich auf "Immer diese Herzscheiße" durch den Buchblog von Ava: https://www.facebook.com/AvasBookwonderland/
auf dem sie das Buch ihren Leserinnen ...

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Aufmerksam wurde ich auf "Immer diese Herzscheiße" durch den Buchblog von Ava: https://www.facebook.com/AvasBookwonderland/
auf dem sie das Buch ihren Leserinnen und Lesern empfahl.

Handlungsüberblick:

Der Leser taucht ein in die Welt der 15-jährigen Sarah. Sie lebt im Stuttgarter Hallschlag. Ihre Freizeit verbringt sie mit Klauen, Saufen, Feiern, Dealen und Schwarzarbeiten an einer Imbissbude.
Als sie von ihrem Lehrer Herrn Straubmann beim Dealen erwischt wird, gibt er ihr eine letzte Chance vor dem Rausschmiss aus der Schule: Die Mitarbeit an einem Theaterprojekt. Zunächst lässt sich Sarah nur widerwillig auf die neue Welt ein. Doch als Paul kennenlernt und sich eine Freundschaft mit Kathi entwickelt, erkennt sie, dass es doch ein paar Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt.

Mein Leseeindruck:

Ich war von der ersten Seite an völlig gefesselt und fühlte mich wie in einem Flashback in meine eigene düstere, bittere und gefühlsgeladene Jugend.
Ich konnte mich unheimlich gut in Sarah einfühlen.
Sarahs Geschichte rief in mir Erinnerungen wach, somit war dieses Buch eine emotionsgeladene Begegnung mit meinen eigenen teilweise verdrängten Erinnerungen. Ich war froh, dass diese Welt nicht mehr die Meine ist und ich ihr nur zwischen zwei Buchdeckeln in etwas abgewandelter Form wiederbegegnete, während ich eingekuschelt und geschützt in meinem Bett lag. Trotzdem (oder gerade deswegen?) berührte mich diese Geschichte sehr. Die Spannung flaute während der Lektüre nicht ab. Bis zur letzten Seite wollte ich wissen, ob Sarah ihre Chancen nutzen wird.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Der Schreibstil ist etwas ganz besonderes. Er wirkt sehr authentisch, durch fett gedruckte Textteile, Texteile in Großbuchstaben und falsch geschriebene Fremdwörter. Es ist ein Stil, wie ihn eine 15-jährige aus Hallschlag sicherlich verwenden würde. Der Schreibstil überzeugte mich völlig. Das Buch wirkt ehrlich und aufrichtig.

Mein Abschlussfazit:

Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert, wenn man bereit ist, seinen eignen Dämonen aus der Jugend zu begegnen!

Veröffentlicht am 02.12.2017

Den Blick für die kleinen Dinge im Leben schärfen.

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
0

Handlungsüberblick:

"Wir warten alle darauf, gefunden zu werden!"
Anthony Peardew hebt jeden noch so keinen Gegenstand, den er auf der Straße findet auf. Zuhause archiviert er die Gegenstände gewissenhaft, ...

Handlungsüberblick:

"Wir warten alle darauf, gefunden zu werden!"
Anthony Peardew hebt jeden noch so keinen Gegenstand, den er auf der Straße findet auf. Zuhause archiviert er die Gegenstände gewissenhaft, in der Hoffnung, dass sie irgendwann zu ihnen Besitzern zurückfinden werden. Aber viel zeit bleibt ihm nicht mehr.
Laura erbt neben seinem Haus auch die Verantwortung für die Fundstücke und die Erfüllung seines Herzenswunsches.
"Und so fing ich mit meiner Sammlung verlorener Dinge an. Vielleicht dachte ich, wenn ich jeden verlorenen Gegenstand rettete, den ich fand, würde jemand das Einzige auf der ganzen Welt retten, an dem mir wirklich etwas lag, und ich würde es eines Tages zurückbekommen, um mein gebrochenes Versprechen doch noch einzulösen." Anthony Peardew


Meine Bucheindrücke:

Ich bin optisch total Hin und weg von dem Buch! Meine beiden Lieblingsfarben Mintgrün und Lila miteinander kombiniert, der stoffige Buchrücken und das süße Lesebändchen machen das Buch für mich zu einem Hingucker. Am meisten freue ich mich über das Lesebändchen, die knallige Farbe macht super gute Laune und da ich gleich auf dem Weg von der Post nach Hause mit der Lektüre anfing, kam es wie gerufen! ;)


Meine Leseeindrücke:

Mein Leseeindruck war durchweg positiv. Die Geschichte ist gut durchdacht und liebevoll gestaltet Es gibt Verknüpfungen von mehreren Zeitebenen, die sich gegenseitig beeinflussen und eingeflochtene Geschichten zu den einzelnen Fundstücken. Die Spannung hielt sich bis zum Schluss.
Das Ende war schlüssig und klärte alle Fragen, die ich zur Handlung hatte.
Für mich ist „Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge“ bisher mein Lesehighlight 2017!
Während der Lektüre schwankte ich stetig zwischen „Ich möchte das Buch gar nicht mehr weglegen und alle Geheimnisse ergründen“ und „Ich möchte das Ende so lange wie möglich hinauszögern.“


Meine Eindrücke zum Schreibstil:

Der Schreibstil von Ruth Hogan ist einzigartig und hat mich völlig in seinen Bann gezogen! Es finden sehr viele Feinheiten Beachtung, die liebevoll geschildert und ausgestaltet werden. Ein Beispiel für diese liebevolle Ausgestaltung ist vor allem der Kapitelübergang von Kapitel neun zu zehn. Ich saß kurz sprachlos da und dachte: 'Woah, das ist so genial, fast wie ein Kameraschwenk beim Film!“ Das neunte Kapitel endet nämlich damit, dass Laura den tintenschwarzen Abendhimmel betrachtet und sich dabei fragt, wie viele Menschen auf der Erde wohl noch gerade in denselben Himmel schauen, während das 10. Kapitel mit Anthony beginnt, der unter dem mitternächtlichen Sommerhimmel durch den Rosengarten streift und ebenso die Sterne betrachtet. Das war für mich ein echtes Highlight! Was sich auch super mit der Botschaft deckt, mehr auf die kleinen Dinge zu achten! Selbst die kleinsten Dinge an diesem Buch sind gut durchdacht!

Mein Abschlussfazit:

„Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge“ ist ein gut durchdachtes und liebevoll gestaltetes Buch, das nachdenklich stimmt, aber auch Hoffnung schenkt und den Blick für die kleinen Dinge schärft. ♥