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Veröffentlicht am 28.11.2022

Düstere Fantasy mit Bad Girl-Protagonistin

Book of Night
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Charlie, die eine düstere Vergangenheit im Untergrund als Diebin hinter sich hat, will als Barkeeperin eigentlich nur noch ihre Ruhe haben. Doch es taucht eine Gestalt aus genau dieser Vergangenheit auf, ...

Charlie, die eine düstere Vergangenheit im Untergrund als Diebin hinter sich hat, will als Barkeeperin eigentlich nur noch ihre Ruhe haben. Doch es taucht eine Gestalt aus genau dieser Vergangenheit auf, die ihren Plan von Frieden zunichte macht. Und dann wäre da noch ihr schattenloser Freund Vince, der scheinbar noch mehr dunkle Geheimnisse mit sich rumträgt als Charlie selbst.

Das „Book of Night“ ist passend zum Namen wirklich durchweg düster und so gerne ich hier auch gute Worte für das Buch verlieren würde, muss ich leider sagen: Für mich war es nichts. Angefangen bei der Protagonistin: Statt des typischen Bad Boys der New Adult-Romane, haben wir hier ein Bad Girl schlechthin, in allen Belangen. Der Klappentext hatte mich hierauf zwar schon vorbereitet, aber dennoch konnte ich Charlie nichts liebenswürdiges abgewinnen, so sehr ich mich auch bemühte. Vince fand ich dafür eigentlich ganz cool, ein sehr ruhiger Typ, der dann auf einmal ziemlich krass überraschen kann.

Außerdem hat es mich gestört, dass das Magiesystem rund um die Gloamisten wahnsinnig erklärungsbedürftig ist. Und es erklärte sich auch nicht mal eben so beiläufig während der Handlung. Man musste also aufmerksam lesen, wenn der ahnungslose Leser eine Erläuterung bekam. Für mich zog sich die Geschichte so sehr, dass ich irgendwann ehrlicherweise nur noch quer gelesen habe.

Für mich war es das erste Buch von Holly Black und ich hoffe sehr, dass mir die anderen Bücher der Autorin besser gefallen und vielleicht einfach nur ihre Fantasy für Erwachsene nichts für mich ist. Ich kann für das „Book of Night“ leider nur zwei Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Eine düstere Fortsetzung von Peter Pan

Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald
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Vor fünf Jahren sind Wendy und ihre Brüder im Wald verschwunden, doch nur Wendy kehrte zurück - mit Blut unter den Nägeln und ohne jegliche Erinnerung. Fünf Jahre später verschwinden erneut Kinder im Wald ...

Vor fünf Jahren sind Wendy und ihre Brüder im Wald verschwunden, doch nur Wendy kehrte zurück - mit Blut unter den Nägeln und ohne jegliche Erinnerung. Fünf Jahre später verschwinden erneut Kinder im Wald und ein mysteriöser Junge taucht auf und behauptet, Peter Pan zu sein, der Junge aus Wendys Geschichten. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach den vermissten Kindern. Und nach Peters Schatten.

Obwohl der Roman im Sommer spielt, hatte ich beim Lesen stets eine fröstelnde Gänsehaut. Die Stimmung des Buches ist eher düster, so ist auch die Geschichte zum Teil sogar etwas gruselig. Zugegeben, ich brauchte bestimmt knapp 150 Seiten bis ich so richtig in die Geschichte eingetaucht war und es spannend wurde. Danach konnte ich das Buch dafür aber nicht mehr aus der Hand legen. Wendys und Peters Geschichte hat mich regelrecht eingesogen. Die ganze Zeit über habe ich mitgefiebert, ob die beiden die verschwundenen Kinder wiederfinden können - und das ganze Buch über gehofft, dass Wendy vielleicht auch ihre Brüder wiederfindet. Bis kurz vorm Ende hatte ich dabei keinerlei Idee, wie es ausgehen wird.

Trotz ein paar Längen, die das Buch leider hat, hat mir der Schreibstil gut gefallen. Es war, als lese ich hier eine weitere Geschichte des Peter Pans aus dem geliebten Disneyfilm. Ich habe seine Figur in Aiden Thomas‘ Pan sehr gut wiedererkennen können. Obwohl der Peter Pan in diesem Buch schon ein paar Jahre älter ist, hat er immer noch Peter Pans liebenswerte kindliche Art.

Im Prinzip liest sich dieses Buch wie eine Fortsetzung der Kindergeschichten, nur eben dieses mal für Erwachsene. Dabei vermischen sich hier die Genres Fantasy, Mistery und Thriller. Und auch typische Jugendbuchthemen werden aufgegriffen, wie das Erwachsenwerden und die erste Liebe. Das war für mich ein gelungener Mix, denn nach einem etwas holprigen Start hätte ich nicht damit gerechnet, dass mich das Buch so packen wird. Das Ende hatte es dann noch einmal richtig in sich. Emotional hatte der Roman damit echt einiges zu bieten.

Für diesen gruseligen, spannenden, aufwühlenden und auch ein klein wenig magischen Roman vergebe ich 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Junge Liebe in den schottischen Highlands

Im Schatten des Fuchsmondes
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Auf dem Landsitz von Lias Familie taucht kurz vor ihrem 17. Geburtstag plötzlich Finn, der unbekannte Neffe des Wildhüters, auf. Er hilft auf dem Landsitz aus und bald sprühen die Funken zwischen den beiden. ...

Auf dem Landsitz von Lias Familie taucht kurz vor ihrem 17. Geburtstag plötzlich Finn, der unbekannte Neffe des Wildhüters, auf. Er hilft auf dem Landsitz aus und bald sprühen die Funken zwischen den beiden. Doch Finn ist nicht grundlos im abgeschiedenen Badfearna aufgetaucht. Er trägt ein dunkles Geheimnis mit sich. Kann die junge Liebe dem standhalten?

„Im Schatten des Fuchsmondes“ punktet direkt mit tollen Beschreibungen der unberührten Wildnis in den schottischen Highlands. Es gibt immer mal wieder Beschreibungen von Flora und Fauna, die zum in die Ferne träumen einladen. So wie Lia hätte ich in dem Alter auch gerne mal meine Sommerferien verbracht. Nur, dass Badfearna für Lia kein Urlaubsort, sondern Heimat ist. Ihr Vater hütet und verwaltet das Land und genau das möchte Lia später auch einmal machen.
Neben den vielen schönen Seiten der Natur steht auch die Jagd in diesem Buch sehr im Mittelpunkt. Dabei wird das kontroverse Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Es prallen die Gegensätze aufeinander: Gott spielen vs. das natürliche Gleichgewicht erhalten. Beide Ansichten werden hier näher gebracht und toll erklärt, sodass sich junge Leser leicht eine eigene Meinung zu dem Thema bilden können.
Neben aufklärerischen Botschaften enthält dieser Roman aber natürlich auch eine Liebesgeschichte. Diese war süß, meist unterhaltsam, aber eben auch reich an Klischees einer ersten großen Teenieliebe. Das hat mich weder groß gestört, noch sehr mitgerissen. Umso gelungener war dafür der Ausgang des Romans.
Zu Dreiviertel des Buches stand die Liebesgeschichte auch im Vordergrund. Erst im letzten Viertel wurde die Stimmung noch einmal etwas trister und es wurden noch ein paar ernste Themen angeschnitten, mit denen ich hier so nicht gerechnet hätte, die die Autorin aber authentisch aufgegriffen hat.
Insgesamt bedient das Buch tatsächlich eine Vielzahl an Jugendbuchthemen, sodass ich mir abschließend gewünscht hätte, es wären ein paar weniger geworden und dafür hätte man sich mehr Zeit genommen, die wenigen Themen ausführlicher zu behandeln, wie beispielsweise Lias Zukunftspläne, die den Vorstellungen ihres Vaters zuwiderlaufen. Dem hätte man gerne noch mehr Raum im Roman zusprechen können. So wirkt der Roman thematisch doch etwas voll.
Noch ein paar Worte zu den Hörbuchsprechern: Lias Sprecherin passte wirklich wie die Faust aufs Auge. Ihr habe ich sehr gerne gelauscht und sie hat für mich exakt Lia widergespiegelt. Finns Sprecher war für mich dagegen leider das totale Gegenteil. Für mich passte er absolut nicht zu Finns Figur, angefangen vermutlich bereits beim Alter. Die Stimme schien mir oft weniger selbstbewusst als ich Finn als Charakter wahrgenommen habe. Zudem hatte er die Angewohnheit, Frauen mit seiner Art des Sprechens unsympathisch wirken zu lassen. Jungs klangen dagegen wie alte Männer. Da hätte ich lieber nur Lias Stimme gelauscht.

Für mich war es insgesamt ein angenehmes Hörerlebnis, für das ich 3,5 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Ein Buch voll von Abenteuern

The Lost Crown, Band 1: Wer die Nacht malt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Kaya kann Magie wirken indem sie Runen malt, doch diese Gabe muss sie in ihrem Dorf streng geheim halten. Eines Tages bietet sich die Gelegenheit, einen Tross zum Palast des Herzogs als Hufschmiedin zu ...

Kaya kann Magie wirken indem sie Runen malt, doch diese Gabe muss sie in ihrem Dorf streng geheim halten. Eines Tages bietet sich die Gelegenheit, einen Tross zum Palast des Herzogs als Hufschmiedin zu begleiten. Jedoch wird der Tross überfallen und Kaya verschleppt, um den Anführer der Angreifer zu heilen. Kaya findet sich mitten in einer Rebellion wieder, die auch ihre eigene Welt auf den Kopf stellt.

Ich bin unheimlich schnell in die Geschichte reingekommen, was zum einen dem angenehmen, bildhaften Schreibstil der Autorin zu verdanken ist, zum anderen wohl aber auch daran liegt, dass hier bereits auf den ersten 100 Seiten wahnsinnig viel passiert. Die Geschichte plätschert nicht langsam vor sich hin, sondern kommt gleich zur Sache. Dennoch haben wir genug Gelegenheit, die beiden Protagonisten kennenzulernen, aus deren Perspektiven die Kapitel geschrieben sind. Die Kapitel in der Gegenwart sind dabei jedoch allesamt aus Kayas Sicht. Aus Mirus Sicht gibt es nur einige wenige Kapitel, die zudem in der Vergangenheit spielen, uns dafür diesen Charakter aber von Anfang an sehr nahebringen. Beide Figuren konnte ich dabei schnell in mein Herz schließen. Gerade Mirus Charakter empfand ich als besonders vielschichtig.

Insgesamt flogen die Seiten die meiste Zeit nur so dahin, denn dieses Buch steckt voller Abenteuer, Spannung und jeder Menge Action. Mein einziger Kritikpunkt betrifft die Liebesgeschichte, denn diese ließ mich leider völlig kalt. Die eigentlich für ihr junges Alter reif und vernünftig erscheinende Kaya benimmt sich in Liebesdingen leider eher kindisch und naiv, was meiner Meinung nach nicht zu ihrem Charakter passt. So konnte ich mit der sich anbahnenden Romanze leider nichts anfangen. Kayas Gefühle kamen bei mir einfach nicht an.
Das war für mich ein kleiner Dämpfer in dieser ansonsten wirklich aufregenden und fantasiereichen Geschichte, für die ich gerne vier Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 04.11.2022

Begegnung zweier Welten

The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz
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North ist ein Prinz in seiner Heimat Alciel, eine Stadt, die in den Wolken schwebt. Eines Tages stürzt er jedoch mit seinem Flugzeug ab und landet direkt in Nimhs Welt, die dort unten eine Göttin für die ...

North ist ein Prinz in seiner Heimat Alciel, eine Stadt, die in den Wolken schwebt. Eines Tages stürzt er jedoch mit seinem Flugzeug ab und landet direkt in Nimhs Welt, die dort unten eine Göttin für die Menschen ist und zudem Magie beherrscht. Als Nimh North findet, glaubt sie daran, dass er ihre Bestimmung ist, um ihre Welt zu retten. North hingegen sucht verzweifelt einen Weg, wieder heimzukehren. So verbünden sich die beiden für ihre jeweils eigenen Ziele.

Die Autorinnen haben hier ein interessantes Weltbild geschaffen, in dem es eine Welt unten und eine in den Wolken gibt. Nur wissen diese beiden Welten nichts von der Existenz der jeweils anderen bzw. davon, dass es dort tatsächlich menschliches Leben gibt. Als North in Nimhs Welt bruchlandet, ist er überrascht, dass er nicht in einer kargen verlassenen Wüstenlandschaft gelandet ist, wie man es sich in seiner Heimat von dem Unten erzählt. Unter dem selben Stern stehen auch die ersten Begegnungen von Nimh und North. Mir gefällt, dass die beiden einander so weltfremd erscheinen. So sind die Technologien Alciels, wie Flugzeuge oder Smartwatches, ein Rätsel für Nimh, North dagegen weiß nichts anzufangen mit Nimhs Glauben und er hält Magie für Humbug. Gerade zu Beginn ist das Buch daher recht unterhaltsam und es hat mich ein bisschen an Pocahontas erinnert. North und Nimh sind zwei unheimlich tolle Protagonisten, die ich auf Anhieb mochte. Die Kapitel sind abwechselnd aus ihren Perspektiven geschrieben, was stilistisch auch noch mal für einen Spannungsaufbau gesorgt hat. Allerdings hat es auch fast 100 Seiten gebraucht bis die beiden aufeinander trafen und auch erst dann wurde es spannend. Dafür nahm die Spannung das gesamte Buch über nicht mehr ab. Es passierte für einen ersten Band schon einiges und auch die Action kam keinesfalls zu kurz. Auch ein bisschen Romantik ist da, aber lang nicht so viel, dass es übereilt oder kitschig wäre. Eine Liebesgeschichte steht hier nicht im Vordergrund.

Etwas schwer nachvollziehbar empfinde ich jedoch die Tatsache, dass Nimh niemanden berühren darf. Es ist nämlich nicht so, dass dann was wirklich Schlimmes passieren würde, es kostet sie „nur“ ihre Göttlichkeit, die ohnehin nichts mit Unsterblichkeit oder Unverwundbarkeit zu tun hat. Hier hätte ich mir andere Konsequenzen gewünscht, die für einen aufregenderen Plottwist sorgen. Das tat meinem gutem Leseerlebnis aber dennoch keinen Abbruch.
Der Cliffhanger ist gut gemacht, aber auch richtig fies, sodass ich unbedingt weiterlesen muss. Für dieses temporeiche und spannende Leseerlebnis vergebe ich gerne 5 Sterne.

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