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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2023

Elisabeth und Luzia

Die Eifelgräfin
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Ich mag die historischen Romane von Petra Schier sehr und nachdem ich bereits die ersten beiden Bände der Pilger-Trilogie gelesen habe, wollte ich schon lange die Vorgeschichte, die Kreuz-Trilogie, kennen ...

Ich mag die historischen Romane von Petra Schier sehr und nachdem ich bereits die ersten beiden Bände der Pilger-Trilogie gelesen habe, wollte ich schon lange die Vorgeschichte, die Kreuz-Trilogie, kennen lernen. Was für ein wunderbarer Zufall, dass bei Audiobuch/steinbach sprechende Bücher gerade jetzt die Vertonung der Reihe veröffentlicht wird. Wie auch schon bei anderen Bücher von Petra Schier, wird auch dieses Buch von Brigitte Carlsen wunderbar vorgelesen und ich freue mich, dass gerade sie auch diese Reihe umgesetzt hat, da ich sie bereits u.A. mit den Büchern von Petra Schier verbinde.
Der Roman beginnt mit einem kurzen Prolog im 12. Jahrhundert in Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge bevor die eigentliche Handlung zwei Jahrhundert später startet. Die junge Elisabeth von Küneburg wird von ihren Eltern auf Burg Kempenich geschickt, da zu Hause eine Fehde droht. Elisabeth ist eine selbstbewusste junge Frau, die oft weiß, was sie will und dann doch wieder unerfahren ist. Ihre Magd Luzia kommt neu auf die Burg und bald schließen die beiden Freundschaft. Aber es sind schwierige Zeiten und es drohen kriegerische Auseinandersetzungen (zwar in der Ferne, aber dennoch) und die Pest breitet sich aus.
Mir haben vor allem der immer wiederkehrende Schlagabtausch zwischen Elisabeth und Johann von Manten gefallen, aber auch die Ideen von Luzia.
Ein gelungener Start in die Trilogie und schon bald erscheint auch schon der zweite Teil als Hörbuch.

Veröffentlicht am 17.05.2023

Verbotene Liebe

Last night at the Telegraph Club
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Lily ist 17 Jahre alt und lebt im San Francisco der 1950er Jahre. Sie lebt mit ihrer Familie in der chinesischen community und hat sich zu Hause ein winziges Kämmerchen als Rückzugsort erkämpft. Ihr Alltag ...

Lily ist 17 Jahre alt und lebt im San Francisco der 1950er Jahre. Sie lebt mit ihrer Familie in der chinesischen community und hat sich zu Hause ein winziges Kämmerchen als Rückzugsort erkämpft. Ihr Alltag wird von der Gemeinschaft und ihren Eltern stark vorgegeben. Die Probleme der Einwanderer werden immer wieder thematisiert. Ihre Mutter ist in den USA geboren, aber ihr Vater nicht und so gibt es recht am Anfang des Buches Probleme, weil Lily sich in die falsche Gesellschaft begeben hätte, was aber - zu diesem Zeitpunkt - nicht stimmte.
Lily bewundert starke Frauen und entdeckt, dass sie auf Frauen steht. Dies wird ihr deutlicher bewusst, je mehr sie mit ihrer Mitschülerin Kath verbringt. Die beiden wagen sich in den Telegraph Club, wo sie auf Frauen treffen, die offen mit ihren Neigungen umgehen. Aber wir sind in den 1950er Jahren und dann auch noch in der chinesischen community und so gibt es bald viele Probleme.
Die Themen queerness, Rassismus, Marginalisierung etc sind wichtig in diesem Buch und bieten viel Stoff zum Nachdenken.
Die Geschichte brauchte, um in Schwung zu kommen. Anfangs wird sehr langsam erzählt und einiges war für den Fortgang der Geschichte auch nicht so wichtig. Aber es lohnt sich, durchzuhalten. Allerdings war das Buch auch kein absolutes Highlight für mich und oftmals fand ich die Hintergründe interessanter als die Geschichte von Lily und Kath. Die Sprecherin Irina Salkow hat mir - wie auch schon in anderen Produktionen - gut gefallen.

Veröffentlicht am 16.05.2023

Portugalkrimi

Südlich von Porto lauert der Tod
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Ria Almeida reist zur Beerdigung ihres geliebten Großvaters nach Portugal, in das Dorf Torreira, das im Norden des Landes am Atlantik liegt. Es ist zugleich eine Flucht, denn sie hat ihre Arbeit in Stuttgart ...

Ria Almeida reist zur Beerdigung ihres geliebten Großvaters nach Portugal, in das Dorf Torreira, das im Norden des Landes am Atlantik liegt. Es ist zugleich eine Flucht, denn sie hat ihre Arbeit in Stuttgart bei der Kriminalpolizei gegen die bei der Streifenpolizei eingetauscht und irgendetwas ist geschehen, dass sie mit sich und ihrem Beruf hadert. Dabei ist sie doch eigentlich mit Leib und Seele Ermittlerin. Aber nun erstmal vier Wochen Urlaub bei der Familie, einfach nur abschalten und auf andere Gedanken kommen. Aber das funktioniert natürlich nicht. João, der Mann ihrer Cousine ist der örtliche Polizist und eigentlich passiert in dem Dorf nie etwas. Ihre Cousine ist seine Sekretärin. Doch dann ruft eine Touristin an, dass ihre Schwester gestorben ist und sie glaubt nicht an einen allergischen Schock. João traut sich die Ermittlungen nicht zu und so wird Ria involviert. Wie auch ihr Jugendfreund Nuno, mittlerweile der örtliche Bestatter. Als dann Kriminalkommissar Baptista aus der Stadt kommt, ist es irgendwann zu spät für eine Richtigstellung, dass Ria gar nicht hier bei der Polizei arbeitet.
Der Fall wirft viele Fragen auf und Ria gräbt sich immer tiefer ein.
Ein interessanter Krimi mit viel Portugalfeeling bei dem auch der kulinarische Aspekt nie zu kurz kommt.

Veröffentlicht am 16.05.2023

Eismonster

Die schlafenden Geister des Lake Superior
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Dieser Band wird unter der Reihe der Flüsse von London geführt, allerdings spielt Peter Grant nur kurz und ganz am Rande mal eine Rolle. Meiner Meinung nach ist dieser Band auch ohne Kenntnisse der Reihe ...

Dieser Band wird unter der Reihe der Flüsse von London geführt, allerdings spielt Peter Grant nur kurz und ganz am Rande mal eine Rolle. Meiner Meinung nach ist dieser Band auch ohne Kenntnisse der Reihe gut zu verstehen, macht aber mehr Spaß, wenn man die Reihe und die Funktionsweise kennt. Und auch Kimberley taucht ja bereits in früheren Fällen auf.
Kimberley wird nach Eloise in Wisconsin gerufen. Mitten im Winter und dann noch ein ungewöhnlicher Eistornado, der eigentlich nicht hätte entstehen können. Und Kimberley findet auch schon bald vestigio, Spuren von Magie, die gewirkt wurden. Der ehemalige Kollege Henderson ist allerdings spurlos verschwunden; eine Nachbarin berichtet, dass sie geträumt hätte, ein Wesen mit einem Hirschgeweih hätte ihn entführt. Aber war das wirklich ein Traum?
Typisch für Aaronovitch entwickelt es sich rasch sehr abgedreht und auch hier lässt sich der Autor wie üblich viel Zeit für Beschreibungen. Eine Verfilmung wäre mir zu gruselig.
Die Spuren führen unter Anderem zu einer Expedition aus dem 19. Jahrhundert und es geht in immer wieder neue Richtungen.
Mir hat es gefallen, allerdings war es nicht das Beste Buch von Aaronovitch.
Auch dieses Buch hat wieder Dietmar Wunder gekonnt vorgelesen und ich verbinde ihn inzwischen mit den Romanen von Aaronovitch.

Veröffentlicht am 16.05.2023

Hedy Lamarr

Die einzige Frau im Raum
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Mit Hedy Lamarr hat sich die Autorin Marie Benedict eine weitere verkannte Frauenpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts vorgenommen. Als Schauspielerin hat sie sich einen Namen gemacht, aber die Wenigstens ...

Mit Hedy Lamarr hat sich die Autorin Marie Benedict eine weitere verkannte Frauenpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts vorgenommen. Als Schauspielerin hat sie sich einen Namen gemacht, aber die Wenigstens wissen sicherlich, dass sie auch Wissenschaftlerin war, eine Autodidaktin, um den Nationalsozialisten mit einer Erfindung entschlossen entgegen zu treten.
Das Buch behandelt nur einen Abschnitt ihres Lebens; beginnent mit ihrem Auftritt als Sissi auf der Bühne in Wien, im Alter von 18 Jahren. Im Jahr 1942 endet dann die Handlung.
Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt; der erste spielt in Wien und umfasst ihre Zeit bis zur Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann Fritz Mandl, der sie aggressiv umworben hatte. Im zweiten Teil ist Hedy in Hollywood und nimmt den Namen Lamarr an. Doch sie fühlt sich immer ein wenig schuldig, weil sie so gar nichts gegen die Nazis unternehmen kann und ihr es so gut geht. Bis sie auf die Idee kommt, die mitgehörten Gespräche von ihrem Mann, der Waffenhändler war, mit Sympathisanten gegen die Nationalsozialisten zu richten.
Ein durchaus interessantes Buch, allerdings hatte ich mich mehr auf die Wissenschaftlerin gefreut und da ging es mir leider nicht so sehr in die Tiefe wie ich es mir gewünscht hätte. Dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt.