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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2024

Lebendige Zeitgeschichte in Romanform

Morgen ist ein neuer Tag
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Beate Sauer hat auch hier in dem zweiten Band der "Fernsehschwestern" bewiesen, dass man lebendige Zeitgeschichte in Romanform schreiben kann, also die fiktiven Protagonistinnen in die aufregende 60er ...

Beate Sauer hat auch hier in dem zweiten Band der "Fernsehschwestern" bewiesen, dass man lebendige Zeitgeschichte in Romanform schreiben kann, also die fiktiven Protagonistinnen in die aufregende 60er Jahre des 20. Jahrhunderts "einzubauen". Während der erste Teil der Trilogie in der Mitte der 1950er Jahre spielte, hat sich Ende der 1960er so einiges in der Fernsehwelt geändert.
Im Mittelpunkt dieses Teils stehen die beiden Zwillingsschwestern Lilly und Franka Vordemfelde.
Die eine im Unterhaltungssektor unterwegs, die andere interessiert sich für die aktuellen politischen Geschehnisse - und da gab es so einiges, was passierte mit den Studentenunruhen, dem Aufbegehren gegen Altnazis etc.
Aber auch die beiden Schwestern haben es nicht leicht und müssen versuchen, sich zu emanzipieren und gegen alte Rollenvorurteile anzugehen.
Super recherchiert und eine gute Mischung aus Fiktion und Realität, so dass man Lust bekommt, sich näher mit der Zeit zu beschäftigen. Eine wunderbare Geschichte und ein toller Schmöker nicht nur für lange Winterabende.
Mir hat auch das informative Nachwort gut gefallen.

Veröffentlicht am 05.01.2024

Geschichtenerzähler

Wenn du erzählst, erblüht die Wüste
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Ich liebe die Bücher von Rafik Schami und in dieser Geschichtensammlung kommt seine Poesie wieder einmal sehr stark zum Vorschein, auch wenn es sich dieses Mal um kein komplett eigenes Werk handelt, sondern ...

Ich liebe die Bücher von Rafik Schami und in dieser Geschichtensammlung kommt seine Poesie wieder einmal sehr stark zum Vorschein, auch wenn es sich dieses Mal um kein komplett eigenes Werk handelt, sondern um eine Neuinterpretation oder eher Modernisierung eines Buches aus der Bibliothek des Vaters von Rafik Schami. Ein Original aus dem 19. Jahrhundert.
Eingebettet in die Rahmengeschichte habe ich mich wie in den Märchen von 1001 Nacht gefühlt und mir die vielen Geschichten von der angenehmen Erzählstimme von Wolfgang Berger vortragen lassen.
Ein buntes Kaleidoskop an Geschichten, Schicksalen, Menschen. Ganz wunderbar und so unglaublich poetisch. Ich habe mir dieses Buch sehr gerne angehört und es hat mich weit weg getragen in meiner Fantasie.

Veröffentlicht am 24.11.2023

Emotional, traurig, hoffnungsvoll - eine Achterbahnfahrt der Gefühle

Nur ein Wort mit sieben Buchstaben
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Dieses Buch ließ mich erstmal sprachlos zurück und ich bin so dankbar, dass ich in einer liebevollen Familie aufgewachsen bin. In meinem Beruf habe ich schon einiges mitbekommen an Schicksalsschlägen, ...

Dieses Buch ließ mich erstmal sprachlos zurück und ich bin so dankbar, dass ich in einer liebevollen Familie aufgewachsen bin. In meinem Beruf habe ich schon einiges mitbekommen an Schicksalsschlägen, die Kinder und Jugendlich erleiden mussten, aber dieses Buch hat mich ganz besonders betroffen.
Zum Glück gibt es zu Beginn schon einen tollen Prolog, der auf die Themen vorbereitet.
Ich habe so mitgelitten mit Mika, der mit seinen 17 Jahren schon so viel aufgebürdet bekommen hat und der sich auf niemanden verlassen kann. Und das alles spielt sich vor den Augen der Nachbarn ab, denn niemand weiß, welche Geschichten sich in den Häusern abspielen, in den Straßen, durch die wir laufen. Zum Glück gab es bald einen Wechsel zu Jo, die mit ihren beiden Vätern und Pflegegeschwistern und der Oma auf einem Bauernhof aufwachsen. Auch hier gibt es Probleme, aber man geht sie gemeinsam an.
Gerade durch den Wechsel der Perspektiven hat die Geschichte unglaublich an Tiefe gewonnen und trotz der Traurigkeit und schwierigen Themen, gibt es immer wieder wunderbare Momente und Hoffnung.
Ein unglaubliches Buch, eine so emotionale Geschichte, ein toller Schreibstil - und ich hätte gerne noch weitergelesen.
Solche Bücher sollte es viel mehr geben. Von mir gibt es die Höchstpunktzahl und die reicht bei Weitem nicht aus.

Veröffentlicht am 07.11.2023

Mordfestival

Der Cocktailmörderclub
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Ich habe erst vor Kurzem den ersten Fall dieser Reihe gelesen und war somit noch gut im "Geschehen" und habe mich sehr auf den zweiten Fall für Phyllida gefreut.
Wir begleiten sie gleich zu Beginn zu den ...

Ich habe erst vor Kurzem den ersten Fall dieser Reihe gelesen und war somit noch gut im "Geschehen" und habe mich sehr auf den zweiten Fall für Phyllida gefreut.
Wir begleiten sie gleich zu Beginn zu den Vorbereitungen des Mordfestivals, zu dem der legendäre Detection Club eingeladen wurde, um den besten Krimi des Mordclubs auszuzeichnen. Dem Gewinner oder der Gewinnerin ist dann eine Veröffentlichung in einem Verlag sicher. Der Pfarrer wurde mit dem Zusammenrechnen der Punkte beauftragt.
Phyllida als Hausdame von Agatha Christie organisiert mal wieder alles perfekt und achtet auf jedes Detail. So hat sie auch als Einzige für den Notfall ein zweites Paar Schuhe dabei. Doch auch sie schafft es nicht immer, perfekt vorbereitet zu sein. Vor allem dann, wenn der impertinente Chauffeur Bradford mit der unmöglichen Hündin Myrtle auftaucht. Phyllida ist eine Katzenfreundin und kann es gar nicht ausstehen, wenn der junge Hund immer so auf sie zurennt - diese Stellen zeugen mal wieder von einem herrlichen Humor.
Doch nun zum Fall: auf der Party stirbt der Pfarrer. Vergiftet. Aber war er wirklich das anvisierte Opfer? Denn der Cocktail, den er getrunken hat, war der Lieblingsdrink eines der Hobby-Autoren, der immer damit angab. Außerdem hat Phyllida ein verdächtiges Gespräch mit angehört. Der Arzt, Dr. Bhatt, gehört dieses Mal zu den Verdächtigen, denn auch eher hat einen Krimi eingereicht.
Es war ein schönes Wiedersehen und ein gelungener Krimi, der sich bei der Auflösung dann doch komplexer zeigte als gedacht. Tolle Personen, ein kniffliger Fall - ich freue mich schon auf den nächsten Band, um hoffentlich mehr über Phyllidas Vergangenheit zu erfahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 07.11.2023

Judy und Co ermitteln wieder

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam
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Wie bereits der erste Teil dieser Reihe, hat mir auch diese Ermittlung wieder viel Freude bereitet. Ein gelungener cozy crime mit viel britischem Flair.
Seit dem ersten Fall haben sich die Mitglieder des ...

Wie bereits der erste Teil dieser Reihe, hat mir auch diese Ermittlung wieder viel Freude bereitet. Ein gelungener cozy crime mit viel britischem Flair.
Seit dem ersten Fall haben sich die Mitglieder des Mordclubs allerdings dezent gelangweilt, denn es ist einfach nichts Spannendes passiert. Nun ja, jetzt gibt es immerhin eine Hochzeit zu feiern, was Abwechslung vom öden Alltagstrott verspricht. Denn Judy Potts wird vom angehenden Bräutigam angerufen, da er sich bedroht fühlt. Sie wird zu einer exquisiten Party einen Tag vor der Hochzeit eingeladen, um ihm zu helfen. Aber dann stirbt er in seinem abgeschlossenen Arbeitszimmer - ein toller Ausgangspunkt für einen locked room Krimi.
Die Ermittlungen haben mir wieder gut gefallen und auch die so ungewöhnlichen und unterschiedlichen Mitglieder des Clubs waren wieder einmal genial. Die drei Frauen tüfteln und knobeln und man ist mittendrin.