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Veröffentlicht am 03.11.2019

Der Schleier der Angst

Der Schleier der Angst
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Der Schleier der Angst, von Sami Shariff

Cover:
Eine hübsche Frau, verborgen hinter einem Schleier – passend zum Buch.

Inhalt und meine Meinung:
Wenn ich solche Erfahrungsberichte lese, schaudert es ...

Der Schleier der Angst, von Sami Shariff

Cover:
Eine hübsche Frau, verborgen hinter einem Schleier – passend zum Buch.

Inhalt und meine Meinung:
Wenn ich solche Erfahrungsberichte lese, schaudert es mich immer wieder in vielerlei Hinsicht.
Ich finde es immer wieder unfassbar was Frauen erdulden, erleiden müssen und dies dann so oft mit den Regeln der Religion oder der Gesellschaft zu rechtfertigen versucht wird.
Und das unfassbare dabei, dies ist nicht irgendwann im 18. Jahrhundert oder im Mittelalter, sondern im Jetzt und Hier und Heute!

Das Problem: Was ist war und was ist schriftstellerische Freiheit.

Dieses Buch ist z.B. die Geschichte von Samia und spielt sich vor ca. 20-30 Jahren ab. Dabei kommt Samia aus einer durchaus wohlhabenden Familie und zum Glück hat sie gegen Ende der Geschichte den ein oder anderen Schutzengel, denn bei allem Leid (körperliche wie seelische Grausamkeiten) das sie durchstehen muss, hat sie das „Happy End“ durchaus verdient.
Doch für mich gibt es auch einige Widersprüche und unglaubwürdige Punkte.

Das nächste was mir dabei so unbegreiflich ist, dass teilweise die eigenen Mütter genauso grausam sind und anscheinend keinerlei Gefühle für ihre Töchter entwickeln können.

Autorin:
Samia Shariff wurde 1959 in Frankreich geboren. Als drittes Kind einer algerischen Familie und Tochter eines erfolgreichen Geschäftsmannes wuchs Samia bis zu ihrem siebten Lebensjahr in Paris auf. Dann zog die Familie nach Algerien. Mit sechzehn wurde sie gegen ihren Willen mit einem Mann verheiratet, der sehr viel älter war als sie selbst. Das Leben der jungen Frau, die sechs Kinder zur Welt brachte, war nur noch von Angst und unvorstellbarer Gewalt bestimmt. Nicht nur ihr Ehemann, auch die eigene Familie bedrohte sie. 2001 gelang Samia mit ihren Töchtern die Flucht nach Kanada.

Mein Fazit:
Für mich eine unbegreifliche, unfassbare Welt und ich bin jedes Mal wieder zutiefst einsetzt und schockiert. Und ich wünsche keiner Frau, keinem Menschen, dass er so etwas durchmachen muss. Doch irgendwie passt mir hier einiges nicht ganz zusammen. Deshalb von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 14.09.2019

Fay und die andere Welt

Fay und die andere Welt
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Fay und die andere Welt, von Sabrina Dengel

Cover:
Das Cover gefällt mir. Irgendwie verträumt. Und die Raupe spielt im Buch auch noch eine Rolle.

Inhalt:
Fay (28) hat sich in ihrem Leben eingerichtet. ...

Fay und die andere Welt, von Sabrina Dengel

Cover:
Das Cover gefällt mir. Irgendwie verträumt. Und die Raupe spielt im Buch auch noch eine Rolle.

Inhalt:
Fay (28) hat sich in ihrem Leben eingerichtet. Sie hat eine Wohnung, einen Job, ihren Kater, und ihre Bücher.
Mehr braucht es doch nicht, oder?
Ist sie wirklich glücklich?
Ganz unbemerkt ändert sich ihre Einstellung.
Sie kommt mit einem Kaffeehausbesitzer, der in seiner Freizeit als Schamane wirkt, ins Gespräch.
Und auch sonst ändert sich sehr viel in ihrem Leben.
Sie entdeckt eine andre Welt: die Anderswelt.

Meine Meinung:
Für mich ist das Buch viel zu esoterisch und zu verwirrend. Vermutlich bin ich zu sehr Kopfmensch.

Für Fay läuft alles irgendwie wie von selbst. Fay erkennt alles, glaubt alles und versteht alles. Sie muss nur tun was alle anderen (auch ihre imaginären Helferlein die ihr ins Ohr flüstern) ihr sagen und schon flutscht alles.
Der Schamane nimmt sie an die Hand (ganz selbstlos) und alles funktioniert.

Ihre Mutter hat eine wundersame Wandlung durchgemacht, auch hier lief alles wunderbar.
Und der Vater ist auch „geläutert“ und hat seinen neuen Lebensmittelpunkt ganz selbstlos bei den Crow Indianern in Amerika gefunden.

Alles passt zusammen, eins gibt das andere, keine Rückschläge oder sonstige Hindernisse.
Idylle pur.

Für mich ist das zu glatt, die magischen oder mystischen Momente berühren oder inspirieren mich leider nicht.

Autorin:
Sabrina Dengel wurden bereits in frühester Kindheit von ihrer Uroma eine tiefe Naturverbundenheit mitgegeben und weitreichende Kenntnisse über die Heilkräfte der Natur vermittelt. In den vergangenen 20 Jahren ließ sie sich in schamanischen Heilmethoden, Techniken, Zeremonien und Ritualen aus den verschiedensten Kulturkreisen ausbilden.

Mein Fazit:
Kein Buch für mich.
Auch wenn im Nachwort steht, dass es im tatsächlichen Leben fast unmöglich ist, alles in so kurzer Zeit zu erfahren, ist mir das Buch zu esoterisch und ich kann es „nur“ als nette (überzogenen) Geschichte sehen, aber für mich keine Anregungen daraus finden.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Die Gärten von Monte Spina

Die Gärten von Monte Spina
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Die Gärten von Monte Spina, von Henrike Scriverius

Cover:
Vorsicht: das Cover suggeriert (zumindest mir() Romantik und/oder heile Welt.
Es kommt aber anders.

Inhalt:
Toni ist am Boden zerstört. Sie hat ...

Die Gärten von Monte Spina, von Henrike Scriverius

Cover:
Vorsicht: das Cover suggeriert (zumindest mir() Romantik und/oder heile Welt.
Es kommt aber anders.

Inhalt:
Toni ist am Boden zerstört. Sie hat ihren geliebten Mann durch einen Unfall verloren.
Schließlich landet sie auf einer kleinen einsamen Insel (Monte Spina) im Atlantik, mit wunderschönen, aber sehr heruntergekommenen Gärten. Hier kann sich ihr Gärtnerherz austoben und nebenbei ihre Seele sich erholen.
Soweit so gut!
Doch was steckt hinter dem Besitzer der Insel?
Dem geheimnisvollen Bror, bei dessen Namen die Menschen zu flüstern beginnen und der auch Toni bald das Fürchten lehren wird, und der sie doch so unglaublich fasziniert.

Meine Meinung:
Der Einstig ins Buch, war so wie ich es erwartet hatte, voller Emotionen, wunderschönen detailgetreuen Beschreibungen zu den Landschaften (vor allem dann die Gärten von Monte Spina) und den Charakteren. Vor allem Toni, eine der Hauptpersonen des Buchs, man konnte mit ihr fühlen und ihren Verlust nachempfinden und mit ihr auf Heilung hoffen.

Doch dann wandelte sich das Buch (FÜR MICH JEDENFALLS) zu vielen brutalen Szenen, unverständlichen Szenen‚ Szenen die ich nicht mehr nachvollziehen und nicht mehr verstehen konnte. Richtig menschenverachtend.

Zu Beginn ist auch eine gewisse Spannung da, denn es stellen sich Fragen über Fragen.
Doch ab einem gewissen Zeitpunkt war es für mich kein Lesegenuss mehr, auch wenn ich noch so viel Psychologie reinstecke.

Ich denke das Buch wir polarisieren.
Ja man kann bestimmt aus diesen unverständlichen ja auch bösartigen Charakter (Bror) einige psychologische (?) Fragen ziehen. Sich denken, warum ist der so, wann wandelt er sich, warum die gegenseitige Anziehung, ist ein ändern möglich – es gibt viele Möglichkeiten, da viel hineinzulesen.
Aber für mich ist es einfach ab einem gewissen Zeitpunkt unverständlich und unerträglich, da ist FÜR MICH eine Grenze.

FÜR MICH ist vieles auch einfach nicht schlüssig oder passt einfach nicht. Genauso wie das Ende, dann hier FÜR MICH überhaupt nicht stimmig ist.

Autorin:
Henrike Scriverius ist Landschaftsarchitektin und arbeitet in einem Planungsbüro an der Duisburger Wedau. Sie lebt mit ihrem Mann am linken Niederrhein, auf einem ehemaligen Hof mit großem Garten, der niemals fertig wird.
Seit ihrem Studium bereist sie die großen Gärten Europas, in Südengland, den Niederlanden und auf den spanischen Inseln. Während einer dieser Reisen entdeckte sie die kleine Insel vor der Nordspitze Lanzarotes, die in ihrer Geschichte Monte Spina heißt und die es tatsächlich gibt, wenn auch ohne Haus und Garten. Dort entstand die Idee für „Die Gärten von Monte Spina", ihren Debütroman.

Mein Fazit:
Für mich eine BAD-BOY Story, die FÜR MICH zu viele Widersprüche hat.
Für den Anfang 5 Sterne für das Ende 1 Stern, macht in der Summe (auch fürs Debüt, gnädige) 3 Sterne.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Tage in Cape May

Tage in Cape May
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Tage in Cape May, von Chip Creek

Cover:
Ein tolles Foto, genau so könnte man sich eine Frau 1957 vorstellen.

Inhalt und meine Meinung:
1957 in einem eher konservativen Teil der USA.
Effie und Henry sind ...

Tage in Cape May, von Chip Creek

Cover:
Ein tolles Foto, genau so könnte man sich eine Frau 1957 vorstellen.

Inhalt und meine Meinung:
1957 in einem eher konservativen Teil der USA.
Effie und Henry sind in ihren Flitterwochen. Beide sehr konservativ: Gebete abends vor dem Schlafen gehen und den Mahlzeiten, sonntäglicher Kirchgang, kein Sex vor der Ehe (passt eben für 1957). Sie beginnen ihr Sexleben zu entdecken (nimmt auch einen großen Teil im, Buch ein) und auszuleben.
Diese beiden (naiven) treffen nun auf die recht freizügige Clara und ihre Clique.

Nun beginnt das triste und beschauliche Leben in Cape May (Flitterwochen), erst richtig aufzublühen.
Party, Alkohol und Sex übernehmen die Führung.

Das ganze Buch, also bestimmt 2/3 spielt in dieser Phase. Die ganze Zeit denke ich mir beim Lesen, wann kommt denn nun die Verführung, die im Klappentext angekündigt wird. Ich muss sagen das kommt für meinen Geschmack zu spät. Zu lange geht es nur darum zu erklären wie die zwei jungen Leute mit sich und der Clique klar kommen. Und als es dann soweit ist, bleibt die Geschichte auch noch sehr lange in diesem Party-Alkohol-Sex Teil verhaftet.
Ich denke der Autor schildert das Ganze so ausführlich (vor allem auch die einzelnen Charaktere) um die Zerrissenheit, die großen Unterschiede und Widersprüchlichkeiten zwischen den beiden Gruppen (und vor allem bei Henry) deutlich zu machen.

Hauptthemen sind Sexualität (und hier wird es für mich oftmals sehr derb: vögeln und fi…sind hier ganz „normal“) und Moral, und dann wiederum die großen Gegensätze innerhalb der Gesellschaft und wie man mit diesen Gegensätzen umgeht, inwieweit man sie ausleben kann und möchte.

Ein Thema ist auch das Thema Ehe: Was macht eine Ehe aus. Wo hat die Vernunft oder die Liebe ihren Platz? Welche Entwicklung hält eine Ehe aus, welche Moralvorstellungen werden hier hochgehalten.

Mich hätte das „Danach“ viel mehr interessiert, das wurde dann leider in ein paar Seiten nur ganz kurz überrissen.

Mein Fazit:
Eine Story übers „Fremdgehen“ im Jahr 1957 in USA, Schwüre hier – Schwüre da, um dann doch seinen eigenen Trieben nachzugeben.
Für mich mit einer verlogenen Doppelmoral.

Deshalb von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 27.06.2019

Frau Bodenschlampe - zwiegespalten

Frau Bodenschlampe
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Frau Bodenschlampe,
Abnehmen isst nichts für Mädchen,
von Bianca Schmidl

Cover:
Ein echter Eyecatcher.

Inhalt:
Die persönliche Lebensgeschichte, durch den Diätdschungel von Bianca Schmidl.
Ehrlich und ...

Frau Bodenschlampe,
Abnehmen isst nichts für Mädchen,
von Bianca Schmidl

Cover:
Ein echter Eyecatcher.

Inhalt:
Die persönliche Lebensgeschichte, durch den Diätdschungel von Bianca Schmidl.
Ehrlich und witzig auf der einen Seite, mit vielen praktischen Tipps und viel (Buch)-Werbung auf der anderen Seite.

Meine Meinung:
Mein Empfinden und meine Gedanken beim Lesen von diesem Buch sind Achterbahn gefahren.
Mal fand ich es echt witzig und humorvoll, dann habe ich mich wieder nur geärgert und mich gefragt ist das jetzt ein Werbebuch für irgendwelche anderen Bücher? Denn es werden bestimmt 5-10 Bücher (habe nicht mitgezählt) erwähnt in denen ganz tolle und „bahnbrechende“ Dinge übers Abnehmen erklärt werden. (soll ich die jetzt alle kaufen?)
Bei manchen Abschnitten schlackerten mir auch die Ohren wie viel „Fachwissen“ hier untergebracht wurde, von dem ich keine Ahnung habe. Das wurde dann aber nicht weiter erklärt oder vertieft (ketane Ernährung, Omega 3+6, Firmicute etc.)

Ich finde neues erfährt man in dem Buch nicht.
Was hier steht kann jeder als Fazit aus allen Themen übers Abnehmen selber herausfinden, wenn man nur ehrlich mit sich selber ist.
--Ernährung umstellen –auf Dauer.
--Geduld und Disziplin
-- TUN und Dranblieben.

Mein Fazit:
Eine persönliche Geschichte zum abnehmen.
Und ich ziehe meinen Hut vor der Autorin, wie ehrlich und humorvoll sie damit umgeht, und vor allem wie viel Disziplin sie hier an den Tag legt.
Ich denke diese Geduld und Zielstrebigkeit ist eine Gabe, die wohl nicht jeder hat oder aufbringen kann.
Aber die viele Werbung und hat mich Stellenweise doch sehr verärgert.
Deshalb vergebe ich meine Stern in der Mitte – 3.