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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2023

Für eine bessere Arbeitswelt

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
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Es ist noch nicht lange her, da hat die Pandemie sehr vieles in unserem Leben in Frage gestellt. Und unser Arbeitsleben teilweise unwiederbringlich verändert. Doch auch andere Fragen der Menschheit drängen ...

Es ist noch nicht lange her, da hat die Pandemie sehr vieles in unserem Leben in Frage gestellt. Und unser Arbeitsleben teilweise unwiederbringlich verändert. Doch auch andere Fragen der Menschheit drängen nach einer Bearbeitung: Klimawandel, Inflation, Krieg. Immer mehr Menschen stellen sich die Frage, ob ihr Leben angesichts dieser Veränderungen weitergehen kann wie bisher. In den USA gibt es bereits das Phänomen der „Great Resignation“, die mit einer Welle der Kündigung einhergeht. Auch die Autorin Sara Weber, Journalistin und Expertin für die Arbeitswelt der Zukunft, war Teil dieser Bewegung. Sara Weber geht den Fragen nach, die die Menschen gerade umtreiben, und zeigt Lösungen auf, die unsere Arbeitswelt besser machen könnten.

Dabei legt sie den Fokus ihrer Erörterungen auf Gerechtigkeit, Zukunftsfähigkeit und auf den Menschen selbst mit all seinen Bedürfnissen. Die Autorin beschreibt sehr ausführlich und nachvollziehbar die heutige Arbeitswelt, auch mit dem Fokus auf all jene, die benachteiligt werden. Sie erklärt die Gründe dafür, wie sich unsere Arbeitswelt so entwickeln konnte. Als weiteren Schritt zeigt sie auf, wo Veränderungen Sinn machen und wie diese aussehen können. Wer sich kritisch mit dem Thema Arbeit auseinandersetzt, wird um dieses Buch kaum herumkommen.

Dieses Sachbuch ist sehr nachvollziehbar geschrieben, es zeigt auf, welche dringenden Veränderungen in der Arbeitswelt anstehen und wie diese gerecht umgesetzt werden können. Ich empfehle das Buch unbedingt weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Ein herrlich schräger Lesespaß

Schnappt Scholle
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Altganove Hans-Peter Scholz, genannt Scholle, hat einen dicken Coup geplant. Zusammen mit sechs weiteren Ganoven soll von der Bäckerei in Schlütthorn ein Tunnel gegraben werden zum Tresorraum der Raiffeisenbank. ...

Altganove Hans-Peter Scholz, genannt Scholle, hat einen dicken Coup geplant. Zusammen mit sechs weiteren Ganoven soll von der Bäckerei in Schlütthorn ein Tunnel gegraben werden zum Tresorraum der Raiffeisenbank. Denn einer der Knastbrüder übernimmt die örtliche Bäckerei und versorgt Schlütthorn mit den besten Backwaren ever. Dann aber wird ein Toter in einer Bäckerhose in der Spermüllpresse aufgefunden. Und das hat Auswirkungen auf die Grabungsarbeiten, denn die Polizei soll ja nichts von dem geplanten Überfall erfahren. Der unterbeschäftigte Polizeihauptmeister Thies Detlefsen freut sich, endlich wieder in einem Mordfall zu ermitteln!

Band 11 der Küstenkrimis mit Thies Detlefsen wartet mit dem üblichen Friesencharme der Reihe auf. Man kann die Geschichte gut ohne weitere Vorkenntnisse lesen, denn der Fall ist in sich abgeschlossen. Herrlich schräg ist wieder das Zusammentreffen in der Hidde Kist, diesmal angereichert um ein verfressenes Meerschweinchen, das für mich zum heimlichen Helden dieser Geschichte wird. Scholles Gaunerbande, angelehnt an Ocean‘s Eleven, bringt jede Menge Ideen mit, wie der Tresor der Raiffeisenbank geknackt werden kann. Doch erstens kommt es ja bekanntlich anders, als man denkt, und diese Geschichte hält sich ganz streng an diese These. Jeder der Charaktere, egal ob Ganove oder rechtschaffen, ist so einzigartig skurril, dass hier Welten aufeinander treffen, was genüsslich und mit viel Augenzwinkern vor dem Leser ausgebreitet wird. Dabei kann es auch niemals langweilig werden, es gibt eine unerwartete Wendung nach der anderen, bis es zum Schluss zu einem einzigartigen Showdown kommt – da passiert so viel nebenher, dass man zwischendrin glatt das Ermitteln vergisst. Der staubtrockene friesische Humor haut einen einfach um!

Wer einen äußerst turbulenten und schrägen Kriminalfall lesen möchte, dem sei dieser Lesespaß unbedingt empfohlen. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne und warte schon begierig auf weitere Abenteuer.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Spannend erzählt, aber kaum glaubwürdig

Ein Licht der Hoffnung
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Das jüdische Hausmädchen Margarete kann einem ausgebombten Haus gerade noch entkommen. Ihre Arbeitgeberfamilie hat den Bombenangriff nicht überlebt, und Margarete schlüpft kurz entschlossen in die Identität ...

Das jüdische Hausmädchen Margarete kann einem ausgebombten Haus gerade noch entkommen. Ihre Arbeitgeberfamilie hat den Bombenangriff nicht überlebt, und Margarete schlüpft kurz entschlossen in die Identität der Tochter des Hauses. Sie erhofft sich die Chance auf ein neues Leben ohne die verhassten Einschränkungen als Jüdin. Doch sie muss in ständiger Angst leben, entdeckt zu werden. Ihr angeblicher Bruder, der Sohn des ehemaligen Arbeitgebers, spürt sie in Paris auf. Doch statt sie zu verraten, will er seine eigenen Pläne verfolgen. Dabei verliebt er sich in sie. Doch wird er sie letztendlich nicht doch verraten?

Es ist ein abenteuerliches Leben, in das Margarete schlüpft, als sie sich die Identität der Tochter des Hauses zunutze macht. Denn eigentlich wollte sie nur den Erniedrigungen in ihrem Leben als Jüdin entkommen. Doch als angebliche Tochter einer Nazi-Größe muss sie sich letztendlich den Anforderungen stellen, als ihre Identität aufzufliegen droht. Das ist spannend aufgebaut, wenn auch eher kaum glaubwürdig. Wirklich authentisch erscheint mir dieser Identitätswechsel und alle darauffolgenden Ereignisse nicht wirklich. Da mir so der Glaube an eine solche Geschichte fehlt, bleibt letztendlich eine Geschichte übrig, die mit ernstem Hintergrund bestenfalls unterhalten soll. Hier hat mich das Buch nicht wirklich überzeugt, so dass ich vermutlich die Fortsetzungen zu Margaretes Geschichte nicht lesen werde.

Deshalb kann ich das Buch nur bedingt weiter empfehlen. Ich vergebe knappe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Interessanter Ansatz

Das glückliche Geheimnis
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Arno Geiger hat jahrzehntelang ein Doppelleben geführt: Noch bevor er als Autor den Durchbruch hatte, ist er frühmorgens mit dem Fahrrad in den Straßen unterwegs gewesen und hat dabei einige besondere ...

Arno Geiger hat jahrzehntelang ein Doppelleben geführt: Noch bevor er als Autor den Durchbruch hatte, ist er frühmorgens mit dem Fahrrad in den Straßen unterwegs gewesen und hat dabei einige besondere Funde machen können. Nun erzählt er davon mit großer Offenheit. Zudem erfährt der Leser auch einiges aus seinem Leben.

Es ist ein interessantes Doppelleben, das Arno Geiger jahrzehntelang geführt hat, so anstrengend einerseits und entspannend andererseits dies auch für ihn war. Die Geschichte ist autobiografisch angesetzt. So interessant ich diesen Ansatz finde, so schwer habe ich mich mit dem Buch getan. Dabei kann ich gar nicht so recht sagen, woran dies lag. An sich finde ich es spannend, den Stoff für die eigenen Werke aus dem Müll der Menschen um sich herum herauszufischen. Und doch konnte ich mich in Arno Geigers Leben nicht so ganz zurechtfinden.

Dieses Buch und ich, wir haben nicht richtig miteinander auskommen können. Es fällt mir schwer, es weiter zu empfehlen. Doch zum Glück sind Geschmäcker ja verschieden. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Seemonsterhaftes Abenteuer

Sea Monsters – Bitte nicht füttern! (Sea Monsters 2)
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Seit das Seeungeheuer Big Ben und das kleine Seeschweinchen Ballyhoo regelmäßig das kleine Dorf besuchen, in dem Finn wohnt, hat sich der Tourismus im Ort rasant entwickelt. Vor allem Ballyhoo hat sich ...

Seit das Seeungeheuer Big Ben und das kleine Seeschweinchen Ballyhoo regelmäßig das kleine Dorf besuchen, in dem Finn wohnt, hat sich der Tourismus im Ort rasant entwickelt. Vor allem Ballyhoo hat sich zu einem Liebling der Besucher entwickelt. Doch eines Tages ist das kleine Seeschweinchen spurlos verschwunden. Finn macht sich auf die Suche nach ihm. Und findet sich in einem gefährlichen Abenteuer wieder…

Dies ist bereits der zweite Band der Geschichte um Finn und die Seemonster. Es ist eine kleine, geschützte Welt, in der Finn lebt. Das Zusammenleben mit den Seeungeheuern hat sich zu einem schönen Miteinander verändert, bis auf die gefährliche Seeschlange, die aber in Schach gehalten werden kann. Doch mit der Entführung von Ballyhoo zieht die Gefahr wieder ein auf die kleine Insel. Finn und die Kinder wissen aber genau, dass sie nach Ballyhoo suchen müssen. Und der Zusammenhalt aller Inselbewohner bringt alles zu einem guten Ende. Das Buch ist wunderschön illustriert und macht so Lust aufs Lesen für junge Menschen ab 9 Jahren, die sich gerne in einem fantastischen Abenteuer wiederfinden.

Dieses Buch empfehle ich sehr gerne weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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