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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2022

Ein Buch mit einem ganz eigenen Charme

Samson und Nadjeschda
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Kiew, 1919: Der junge Samson ist gerade zur Vollwaise geworden und kommt nach den Wirren der Russischen Revolution ganz zufällig zur sowjetischen Polizei. Ohne weitere Vorkenntnisse als einem einmaligen ...

Kiew, 1919: Der junge Samson ist gerade zur Vollwaise geworden und kommt nach den Wirren der Russischen Revolution ganz zufällig zur sowjetischen Polizei. Ohne weitere Vorkenntnisse als einem einmaligen Schießunterricht wird er bei der Aufklärung von Diebstählen und Todesfällen eingesetzt. Auf seine ganz eigene Art und Weise stürzt er sich in die Ermittlungen hinein. Durch die Hausmeisterin seines Hauses lernt er die patente Nadeschdja kennen.

Das Buch gilt als Krimi, doch es dauert eine Weile, bis sich die Geschichte auf das Krimigeschehen einschwenkt. Sehr ausführlich werden die geschichtlichen Ereignisse der damaligen Zeit beschrieben, man kann sich gut hineindenken in ein Kiew, in dem plötzlich so vieles gefährlich geworden ist. Samson versucht sich in dieser veränderten Umgebung zurechtzufinden. Wie er das tut und wie er mit den Veränderungen umgeht, das ist mir manchmal etwas zu holzschnittartig erschienen, einen echten Bezug zu den Personen konnte ich nicht wirklich aufbauen, so sympathisch mir auch einige davon waren. Dafür hat mir das Augenzwinkern gefallen, mit dem die Geschichte erzählt wird, gibt es doch so einige skurrile Details wie ein abgetrenntes Ohr, das überraschende Fähigkeiten verleiht, ein Oberschenkelknochen aus Silber, ein zugeschnittenes Kleidungsstück, das auf eine ganz bestimmte Spur lenkt… Mich hat die Nichtvorhersehbarkeit der Geschichte verblüfft, hat sie doch einige völlig überraschende Wendungen, denen ich mich beim Lesen einfach ergeben musste. Ob die Fortsetzung wohl ähnlich sein wird?

Dieses Buch wird sicher nicht nur Freunde finden, doch es hat seinen ganz eigenen Charme. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Turbulente Geschichte voller Magie

Die Schule der magischen Tiere 2: Das Hörbuch zum Film
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Miss Comfields Klasse plant die Aufführung eines Theaterstücks. Helene will ganz klar die Hauptrolle, Anna-Lena übt klammheimlich die Rolle mit. Nicht dass sie selbst die Rolle spielen wollte… Ida ist ...

Miss Comfields Klasse plant die Aufführung eines Theaterstücks. Helene will ganz klar die Hauptrolle, Anna-Lena übt klammheimlich die Rolle mit. Nicht dass sie selbst die Rolle spielen wollte… Ida ist verliebt in Jo. Und der Schulleiter hat eine Geschichte geschrieben, die die Klasse aufführen soll, dabei hat sich die Klasse bereits selbst ein Theaterstück gefunden.

Turbulent geht es zu in der Zauberschule, in der nicht nur die Kinder, sondern auch deren magische Tiere eine Rolle spielen. Spannend finde ich es, wie die magischen Tiere ihre Bezugspersonen ergänzen und fördern. Meine Tochter ist begeistert von der Geschichte und kann gar nicht genug davon kriegen. Das Hörbuch wird durch den Sprecher Andreas Fröhlich zu einem besonderen Hörgenuss, denn er haucht jeder Figur ihren ganz eigenen Charakter ein. Man kann die Geschichte auch ohne weitere Vorkenntnisse hören oder lesen, aber sicherlich wird man sich schnell verführen lassen, auch weitere Bücher dieser Reihe zu lesen oder zu hören.

Sehr gerne empfehle ich das Hörbuch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Eine ganz besondere irische Familiengeschichte

Snowflake
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Debbie White beginnt ihr Studium der Anglistik in Dublin. Aufgewachsen ist sie auf einer irischen Milchfarm, die ihr Onkel Billy mit der Hilfe von James führt. Billy wohnt in einem Wohnwagen vor dem Haus, ...

Debbie White beginnt ihr Studium der Anglistik in Dublin. Aufgewachsen ist sie auf einer irischen Milchfarm, die ihr Onkel Billy mit der Hilfe von James führt. Billy wohnt in einem Wohnwagen vor dem Haus, er ist zu einer wichtigen Figur in Debbies Leben geworden, umso mehr als ihre Mutter psychisch eher labil erscheint. Während Debbie daran zweifelt, ob sie in ihrem Literaturstudium richtig ist, spitzen sich die Zustände zu Hause zu…

Man könnte vermuten, dass mit diesem Buch die Autorin Louise Nealon viele eigene Erlebnisse verarbeitet hat, kommt sie doch selbst von einem Bauernhof und hat Anglistik studiert. Allerdings flicht sie einige übernatürliche Phänomene in die Geschichte hinein, denn sowohl Debbie wie auch ihre Mutter scheinen in ihren Träumen Erlebnisse zu sehen, die tatsächlich stattfinden, und auch ihr Onkel Billy zeigt beim Wünschelrutengehen ein Empfinden für Ereignisse, die er gar nicht kennen kann. Kann man sich mit diesen Phänomenen zurechtfinden? Alle Familienmitglieder scheinen an dieser Frage zu verzweifeln, jeder auf seine Weise. Dabei können sie gerade an dieser Frage auf eine ganz besondere Weise wachsen. So entsteht eine irische Familiengeschichte, die nicht nur viele Mythen einarbeitet, sondern die Atmosphäre der irischen Insel ausstrahlt.

Ich könnte mir vorstellen, dass nicht jeder was mit dieser Geschichte anfangen kann, wird der Verlauf der Erzählung doch von übernatürlichen Ereignissen bestimmt. Dennoch möchte ich sie gerne weiter empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Ein jüdisches Leben in Wien

Isidor
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Dr. Isidor Geller hat sich von einfachsten Verhältnissen in eine gehobene Stellung in Wien hinaufgearbeitet, als Kommerzialrat, Berater der österreichischen Staates, Multimillionär, Opernfreund und Kunstsammler. ...

Dr. Isidor Geller hat sich von einfachsten Verhältnissen in eine gehobene Stellung in Wien hinaufgearbeitet, als Kommerzialrat, Berater der österreichischen Staates, Multimillionär, Opernfreund und Kunstsammler. Vor den Nationalsozialisten hat er keine Angst, glaubt er doch, ihm könne keiner was anhaben. Doch das ist ein Trugschluss…

Einer seiner Neffen macht sich, lange nach seinem Tod, an dem die Nazis Schuld trugen, auf die Spuren Isidors, findet einige wenige Spuren von ihm einige Jahrzehnte später. So zeichnet er die Geschichte seines Großonkels nach. Die Autorin Shelley Kupferberg hat ihren Großvater diese Geschichte erzählen lassen, die auf einer umfangreichen Recherche fußt. Ein bisschen schwer habe ich mich immer wieder mal zwischendrin mit dem roten Faden der Geschichte getan, doch letztendlich haben mich die ausgegrabenen Fragmente zu einem jüdischen Leben im Wien im letzten Jahrhundert berühren können.

Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Ein großes Geheimnis

Agnes und der Traumschlüssel
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Die 11jährige Agnes ist mit ihrer Mutter gerade nach Harmala gezogen. Auf dem Friedhof findet sie einen Grabstein mit ihrem eigenen Namen, von einem Kind, das nur einen Tag gelebt hat. Sie freundet sich ...

Die 11jährige Agnes ist mit ihrer Mutter gerade nach Harmala gezogen. Auf dem Friedhof findet sie einen Grabstein mit ihrem eigenen Namen, von einem Kind, das nur einen Tag gelebt hat. Sie freundet sich mit ihrem Mitschüler Muffin an, und beide machen sich auf die Suche nach der Geschichte der verstorbenen Agnes. Das führt dazu, dass Agnes einen wichtigen Schlüssel und wichtige Bruchstücke einer verlorenen Geschichte findet…

Agnes hat zwar einen Umzug zu verkraften, doch sie findet schnell einen Freund am Ort, so dass sie sich mit der neuen Umgebung gar nicht so schwer tut wie erwartet. Agnes und Muffin bleiben beharrlich an der Geschichte des verstorbenen Kindes dran, was dazu führt, dass die Erzählung einige völlig unerwartete Wendungen nimmt. Schon das Cover des Buches macht neugierig auf die Geschichte, die darin erzählt wird, und die Illustrationen sind eine gute Ergänzung zum Text. Man ahnt von Anfang an, dass ein Geheimnis hinter dieser Geschichte ist, und man möchte es unbedingt erfahren… Die Geschichte ist dem Sprachstil einer jungen Leserschaft ab ca. 10 Jahren angepasst.

Mir hat sehr gut gefallen, wie Agnes und Muffin einem großen Geheimnis auf die Spur kommen, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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