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Veröffentlicht am 25.11.2021

Als Hebamme im 19. Jahrhundert

Die Hebamme
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Marta Kristine Andersdatter Nesje beschließt bereits in frühesten Kindheitstagen, dass sie Hebamme werden möchte. Sie übt diesen Beruf im 19. Jahrhundert fünfzig Jahre lang aus. Ihre Geschichte wird erzählt ...

Marta Kristine Andersdatter Nesje beschließt bereits in frühesten Kindheitstagen, dass sie Hebamme werden möchte. Sie übt diesen Beruf im 19. Jahrhundert fünfzig Jahre lang aus. Ihre Geschichte wird erzählt von ihrem Ururenkel Edvard Hoem.

Es ist eine ganz andere Zeit, in der Marta Kristine lebt und ihre Träume umzusetzen versucht. Ihr Leben ist viel von Armut geprägt, doch ihr Ziel verliert sie nie aus dem Blick. Der Autor versetzt den Leser in eine ganz andere Zeit, in der nur eine starke Frau sich als Hebamme durchsetzen konnte. In vielen Details werden Bilder aus der damaligen Zeit heraufbeschworen, man kann sich das karge Leben damals gut vorstellen. Manches allerdings gerät in meinen Augen etwas zu ausführlich.

Dieses Buch erzählt eine interessante Geschichte über eine Hebamme, eine starke Frau, die ihren Lebenstraum auch in widrigen Zeiten umgesetzt hat. Nacherzählt nach dem Schicksal einer Frau, die tatsächlich gelebt hat, wirkt das Buch sehr authentisch. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Schuld und Einsamkeit

Fanzi
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Bei der Geburt seiner kleinen Schwester Elfi hat Franz geschworen, immer auf sie aufzupassen. Überraschend wird er zum Hoferben, als seine beiden älteren Brüder im Krieg fallen. Doch nach einer Erkrankung ...

Bei der Geburt seiner kleinen Schwester Elfi hat Franz geschworen, immer auf sie aufzupassen. Überraschend wird er zum Hoferben, als seine beiden älteren Brüder im Krieg fallen. Doch nach einer Erkrankung wird Elfi ins Heim gebracht, und sie wird nie wieder zurückkommen. Obwohl Franz seine große Liebe Bärbi heiratet, wird Franz sein Leben lang wortkarg bleiben.

Es waren für mich die vielen erzählten Bilder, die das Leben von Franz entstehen ließen, bis in sein hohes Alter hinein. Bedrängend wirkt es, wenn sein Sohn penetrant nach den Geschehnissen während des Kriegs fragt. Die Schuld, die Franz fühlt, weil er seine Schwester nicht richtig hat beschützen können, begleitet ihn sein Leben lang, lässt ihn einsam werden, auch in seiner eigenen Familie. Franz‘ Schicksal spiegelt das vieler seiner Artgenossen, die im Krieg zu leiden hatten und vieles in sich versiegelt haben. Das ist nicht leicht zu lesen, und doch ist es sehr emotional und wirkt äußerst authentisch.

Mich hat diese Geschichte sehr berührt, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

Eine Lichtgestalt in einer düsteren Welt

Junge mit schwarzem Hahn
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Der elfjährige Martin ist als Waise im Dorf zurückgeblieben, zusammen mit seinem schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Martin ist freundlich und liebenswürdig zu allen, ein kluger Junge, den die ...

Der elfjährige Martin ist als Waise im Dorf zurückgeblieben, zusammen mit seinem schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Martin ist freundlich und liebenswürdig zu allen, ein kluger Junge, den die Dorfgemeinschaft nicht besonders gut behandelt. Er zieht mit dem Maler weg, der ein Bild für die Dorfkirche gemalt hat, und wird zum Retter für alle, die unschuldig zu leiden haben.

Es ist eine Geschichte, die märchenhaft von Gut und Böse erzählt. Martin mit seinem schwarzen Hahn wird für den Teufel gehalten, dabei personifiziert er das Gute in dieser Erzählung. In einer sehr poetischen Sprache entwirft die Autorin Stefanie vor Schulte eine düstere Welt, in der Martin als Lichtgestalt in dieser Umgebung erscheint. Und doch habe ich mich schwer getan mit dieser Geschichte, die über den Sieg des Guten erzählt. So vieles blieb mir unklar, erschien mir zu rätselhaft. Wirklich erreichen konnte mich diese Erzählung nicht, zu wirklichkeitsfremd kommen mir die geschilderten Geschehnisse vor.

Ich vermute mal, dass man dieses Buch entweder mag oder auch nicht, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Mich konnte die Geschichte nicht berühren, ich vergebe knappe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 22.11.2021

Ein scheinbar aussichtsloser Fall

Pirlo - Gegen alle Regeln
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Der Anwalt Anton Pirlo verliert seinen Job. Doch dann soll er den Fall einer Ehefrau übernehmen, die ihren Mann ermordet haben soll; alles scheint gegen sie zu sprechen, ihre Verurteilung scheint sicher. ...

Der Anwalt Anton Pirlo verliert seinen Job. Doch dann soll er den Fall einer Ehefrau übernehmen, die ihren Mann ermordet haben soll; alles scheint gegen sie zu sprechen, ihre Verurteilung scheint sicher. Pirlo und seine Kollegin, die junge Anwältin Sophie Mahler, brauchen unbedingt einen Freispruch der Angeklagten.

Es ist eine verfahrene Situation, in der Pirlo steckt, geschasst aus der Kanzlei und aus einer vielversprechenden Karriere und nun mittendrin in einem Fall, der völlig aussichtslos erscheint. Zudem hat er Ärger mit dem Khatib-Clan, seinen eigenen Brüdern, die von ihm Hilfe in Form einer großen finanziellen Zuwendung erwarten. Wie nur soll hier ein Freispruch erreicht werden, fragt man sich als Leser und liest gespannt von allerlei chaotischen Geschehnissen, die keine Besserung versprechen. Auch wenn Pirlo sich dagegen entscheiden möchte, muss er doch noch zu äußerst fragwürdigen Ermittlungsmethoden greifen, die ich mir kaum vor einem deutschen Gericht vorstellen kann. Dennoch musste ich immer wieder grinsen über den Humor, der in dieser Geschichte immer wieder durchscheint. Dieser erste Band einer Reihe macht neugierig auf weitere Fälle.

Mich hat das Buch gut unterhalten können, ich habe mitgefiebert, ob es eine Lösung aus einer so verfahrenen Situation geben kann. Sehr gerne empfehle ich den Krimi weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 22.11.2021

Düsterer Thriller mit furiosem Ende

Waldeskälte
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Leutnant Valeria Ravelli wird inoffiziell angefragt, die Ermittlungen zum Verschwinden eines Mädchens zu übernehmen. Vor 21 Jahren wurden an diesem Ort schon mal drei Mädchen verschleppt, zwei davon wurden ...

Leutnant Valeria Ravelli wird inoffiziell angefragt, die Ermittlungen zum Verschwinden eines Mädchens zu übernehmen. Vor 21 Jahren wurden an diesem Ort schon mal drei Mädchen verschleppt, zwei davon wurden ermordet, das dritte kehrte ohne jede Erinnerung aus der Waldeskälte wieder zurück. Dieses dritte Mädchen war Valeria selbst, und auch heute noch kann sie sich nicht erinnern, wohin sie verschleppt wurde und wer dahintersteckte. Umso dringender möchte sie nun die verschwundene Nora finden und die Täter von damals und heute finden.

Schon von der ersten Seite an habe ich mit Valeria mitgefiebert, mich mit ihr auf die Suche nach der verschwundenen Jugendlichen und nach Valerias Erinnerungen gemacht. Düstere Geheimnisse verbergen sich in diesem kleinen Bergdorf in den Schweizer Alpen, und die Gefahr schimmert von Anfang bis zum furiosen Ende aus den Seiten des Buches. Die Auflösung des Falles bleibt lange im Dunkeln, erscheint aber im Nachhinein bestens durchdacht und äußerst gelungen. Gut gelungen ist auch die Charakterisierung der Dorfbewohner, jeder von ihnen scheint ein eigenes Geheimnis zu verbergen. Wem kann man hier trauen, wem sollte man auf keinen Fall trauen?

Mich hat das Buch von der ersten Seite in seinen düsteren Bann gezogen, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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