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Veröffentlicht am 22.10.2023

Käse einfach (?) selber machen

Käseglück
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Ich gebe zu, ich bin ein absoluter Neuling, was die Herstellung von Käse angeht. Ich esse ihn zwar sehr gerne in allen Variationen, habe mich aber nie näher damit beschäftigt, wie er eigentlich gemacht ...

Ich gebe zu, ich bin ein absoluter Neuling, was die Herstellung von Käse angeht. Ich esse ihn zwar sehr gerne in allen Variationen, habe mich aber nie näher damit beschäftigt, wie er eigentlich gemacht wird. Da ich aber mittlerweile immer mehr Dinge selber mache - Gemüseanbau, Brot backen, Einkochen - war ich doch sehr neugierig auf dieses Buch. Immerhin verspricht es die einfache Herstellung von eigenem Käse zuhause und das ohne großen Aufwand.

Der Autorin, Marlene Kelnreiter, ging es übrigens vor einigen Jahren noch so wie mir: Sie hatte mit Käse machen nichts am Hut. Stress und Unzufriedenheit im Alltag brachten sie dann jedoch dazu, ihr altes Leben hinter sich zu lassen, auf die Alm zu ziehen und mit der Herstellung von Käse anzufangen. Ein sehr mutiger Schritt, wie ich finde!
Im ersten Teil des Buches wird genau dieser Aufbruch ins Neue beschrieben, untermalt von stimmungsvollen Bildern der Alm und in fast schon poetischer Sprache. Mir hat das sehr gut gefallen, stimmt es doch schön auf das Thema des Buches ein. Außerdem wirkt die Autorin durch diese persönlichen Einblicke sehr nahbar und sympathisch.

Danach geht es direkt in das große Thema Käseherstellung. Wie wird eigentlich aus Milch Käse? Welche Grundausstattung sollte in der Küche vorhanden sein? Welche Zutaten benötigt man? Und wie genau funktioniert die Herstellung zuhause dann praktisch?
Dieser Teil ist sehr informativ, aber dennoch leicht zu lesen und durch die vielen Bilder auch sehr anschaulich. Vor allem die Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Käseherstellung sind super. Gut gefällt mir auch, dass man tatsächlich - zumindest für einfachere Rezepte - vieles schon Zuhause hat und auch Alternativen zum Improvisieren vorgeschlagen werden. Für die nicht so gängigen Zutaten sind hinten im Buch Bezugsquellen angegeben, was ich ebenfalls sehr praktisch finde.
Ich als Käseneuling habe in diesem Teil ganz viel Neues erfahren und sehe Käse jetzt definitiv noch einmal mit anderen Augen.

Den letzten großen Teil des Buchs machen die Rezepte aus. Von Joghurt über Mascarpone, Frischkäse, Mozzarella, Halloumi, Weich- und Hartkäse - hier findet sich eine Vielzahl von Anleitungen für die Herstellung von so gut wie jedem Milchprodukt. Die Rezepte sind übersichtlich aufgebaut und jeweils mit einem ansprechenden Bild versehen.
Vom Schwierigkeitsgrad ist alles dabei: Ganz einfache Rezepte, wo man ohne großen Aufwand oder Einkauf direkt loslegen kann, und Rezepte, wo man erst stundenlang in der Küche steht und dann im Anschluss noch einige Tage immer mal wieder an dem Produkt weiterarbeiten muss.
Ich gebe zu, ich habe erst einmal nur einfache Rezepte wie Joghurt und Frischkäse ausprobiert. Die aufwändigen für Hartkäse zum Beispiel schrecken mich doch etwas ab. Nicht so "easy cheesy" wie ich nach der Lektüre des Klappentextes gedacht habe. Vielleicht naiv von mir, da ich ja auch keine wirkliche Ahnung von der Käseherstellung habe, aber ich habe mir das ganze doch deutlich einfacher vorgestellt.

Mein Fazit: Ich finde das Buch sehr interessant und man merkt die Liebe, die Autorin und Verlag hineingesteckt haben. Dennoch sollte man wissen, dass eben nicht alles einfach zuhause herzustellen ist. Vieles ist doch sehr aufwändig, Nichtsdestotrotz bin ich jetzt viel schlauer was die Käseherstellung angeht als vorher und werde Sachen wie Butter, Joghurt und Frischkäse -einige der einfachen Rezepte aus dem Buch - in Zukunft auch selber machen. Für Käseliebhaber auf jeden Fall ein empfehlenswertes Buch.

Veröffentlicht am 04.10.2023

Leckeres aus dem Backofen

Lieblingsgerichte aus dem Backofen
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Ich mag Rezepte für den Backofen, weil dieser einem viel Arbeit abnimmt: statt ständig in einem Topf zu rühren, muss man nur die Vorbereitung übernehmen und hat dann Zeit für andere Dinge. Passende Rezepte ...

Ich mag Rezepte für den Backofen, weil dieser einem viel Arbeit abnimmt: statt ständig in einem Topf zu rühren, muss man nur die Vorbereitung übernehmen und hat dann Zeit für andere Dinge. Passende Rezepte findet man in dem Buch "Lieblingsgerichte aus dem Backofen".

In vier Abschnitten stellt das Buch eine Vielzahl verschiedener Gerichte vor:
- Snack-Gebäck
- Pizza, Tartes und Quiches
- Aufläufe & Gratins
- Süßes

Jedem Rezept wird eine Doppelseite gewidmet aus ansprechendem Rezeptfoto und dem Rezept selbst. Die Zutaten sind größtenteils gängig und in jedem Supermarkt zu finden, die Anleitungen vielschrittig und gut verständlich. Die meisten Rezepte dürften auch von unerfahreneren Köchen gut nachzukochen sein. Immer wieder ergänzen hilfreiche Tipps oder Variationsvorschläge die Rezepte.
Auf die angegebene Vorbereitungszeit sollte man allerdings meist etwa 10 Minuten draufrechnen, diese ist nämlich eher knapp bemessen.
In den Rezepten werden übrigens ab und an Fertigteige als Zutaten angegeben, für einige davon finden sich jedoch auf den ersten Seiten des Buches auch Rezepte, falls man sie lieber selber machen möchte. Finde ich gut gelöst, da man so selbst entscheiden kann, je nachdem, wie viel Zeit einem zur Verfügung steht.
Eine Doppelseite mit Tipps zur Zubereitung von Aufläufen (wo kann man Zeit sparen, welche Soße passt zu welchem Auflauf, welcher Käse eignet sich) rundet das Buch ab.

Ich kam mit den Rezepten in dem Kochbuch gut zurecht und fand sehr lecker, was ich nachgekocht habe. Auch beim Rest meiner Familie (inkl. siebenjähriger Tochter) kam das Essen gut an. Die einfache und größtenteils schnelle Zubereitung finde ich super, so kann ich vieles auch unter der Woche kochen.

Mir hat das Kochbuch sehr gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

Veröffentlicht am 18.09.2023

Eher Ergänzung als Vorgeschichte

Die junge Wanderhure
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"Die Wanderhure" war damals mein erstes Buch des Autorenehepaars Iny Lorentz, auf das schnell weitere gefolgt sind. Ich habe geliebt, wie die Autoren das Mittelalter in all seinen Facetten lebendig haben ...

"Die Wanderhure" war damals mein erstes Buch des Autorenehepaars Iny Lorentz, auf das schnell weitere gefolgt sind. Ich habe geliebt, wie die Autoren das Mittelalter in all seinen Facetten lebendig haben werden lassen. Umso mehr habe ich mich gefreut, als mit "Die junge Wanderhure" ein weiterer Roman dieser Reihe erschienen ist.

Vom Verlag wird das Buch als Vorgeschichte zur Serie beworben, ich sehe es hingegen eher als Ergänzung. Zeitlich behandelt es nämlich jene drei Jahre nach den Ereignissen in Konstanz (und Maries Anfang im Wanderhuren-Gewerbe) bis hin zu dem einen Markt, wo Marie von einer adeligen Dame angeworben wird. Die Jahre dazwischen werden im Roman "Die Wanderhure" nicht weiter beschrieben. Wer die vorherigen Romane gelesen hat, kennt so allerdings schon Anfang und Ende der "Jungen Wanderhure".
Iny Lorentz haben es dennoch geschafft, diese Wiederholungen geschickt in die Handlung einzuflechten. Anfang und Ende des Romans werden von der mittlerweile gealterten Marie erzählt, die ihrer Schwiegertochter und Freundin von ihrem damaligen Leben berichtet, um die Ereignisse so auch selbst ein Stück weit aufarbeiten zu können. Diese Abschnitte sind tatsächlich rein erzählend, aber dennoch spannend zu lesen. Und vor allem ist man danach wieder komplett drin in der Geschichte.

Der Großteil der Story ist dann aber ganz normal geschrieben, was natürlich deutlich unterhaltsamer und lebendiger ist. Man erlebt Maries Wandlung von einer beinahe gebrochenen Frau zu einer starken Persönlichkeit. Auch in diesem Buch gelingt es Iny Lorentz wieder, das Mittelalter lebendig werden zu lassen. Wie nebenbei werden interessante historische Details in die Geschichte eingeflochten. Zusammen mit dem fesselnden Schreibstil führte das dazu, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und nicht einmal drei Tage gebraucht habe um die knapp 500 Seiten zu lesen.

Auch wenn man das Buch sicherlich auch lesen kann ohne die anderen Romane zuvor gelesen zu haben, würde ich doch empfehlen zumindest "Die Wanderhure" zuerst zu lesen. Man versteht die Handlung zwar auch so, allerdings wird in den Erzählpassagen so viel aus den anderen Büchern verraten, dass es danach vermutlich nicht mehr so viel Spaß macht, diese zu lesen - dabei sind auch die anderen Romane sehr empfehlenswert.
Für mich ist "Die junge Wanderhure" eher eine Ergänzung, die Maries Charakter noch mehr ausarbeitet. Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass hier schon weitere Bücher der Reihe vorbereitet werden, was mich sehr freuen würde.

Für Fans historischer Romane führt kein Weg an Iny Lorentz vorbei und auch für dieses Buch gibt es wieder eine klare Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 21.08.2023

Kinder gesund ernähren - ganz einfach?

Mama, ich will Brokkoli!
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Ich versuche meiner mittlerweile 7 Jahre alten Tochter von Anfang an gesundes Essen nahe zu bringen. Dass das nicht immer leicht ist, wissen wohl fast alle Eltern. Schon öfter wurde hier mit kritischem ...

Ich versuche meiner mittlerweile 7 Jahre alten Tochter von Anfang an gesundes Essen nahe zu bringen. Dass das nicht immer leicht ist, wissen wohl fast alle Eltern. Schon öfter wurde hier mit kritischem Blick in gesundem Essen gestochert oder ständig nach Süßigkeiten gefragt. Auf das Buch "Mama, ich will Brokkoli" war ich daher ziemlich gespannt - auch wenn Brokkoli bei uns lustigerweise kein Problem ist und ganz gern gegessen wird.

Das Buch ist kein reines Kochbuch, sondern beinhaltet auch einen ausführlichen Theorieteil, der sich in zwei Teile unterteilen lässt.
Im ersten Teil geht es um die Grundlagen der gesunden Ernährung allgemein. Welche Nährstoffe gibt es und welche Funktion haben sie? Worin kommen diese Nährstoffe vor? Wo versteckt sich Zucker und wie kann man ihn ersetzen oder reduzieren? Auf diese und viele weitere Fragen finden sich hier Antworten.
Der zweite Teil beschäftigt sich dann mehr damit, wie man gesunde Ernährung in seinen Alltag integrieren kann. Von Tischregeln über Menüplanung, Mealprepping oder nachhaltiges Kochen, hier gibt es viele praktische Tipps.
Der Schreibstil in diesem Theorieteil ist unterhaltsam, der Aufbau übersichtlich und verständlich. Mir ist der Theorieteil an einigen Stellen allerdings fast schon zu ausführlich, obwohl mir die vielen gut umsetzbaren Tipps durchaus gut gefallen haben.

Der sich anschließende Rezeptteil nimmt etwas mehr als die Hälfte des Buches ein und beinhaltet 66 Rezepte. Einige Frühstücksideen, viele Hauptmahlzeiten und noch ein paar gesunde Snacks und Süßigkeiten.
Auch hier sind die Rezepte wieder übersichtlich aufgebaut und durch kleine Symbole lässt sich auf einen Blick erkennen, was zum Beispiel Meal-prep-geeignet oder vegan ist. Womit wir beim Stichwort sind: Alle Rezepte sind vegetarisch oder vegan. Ich esse wenig Fleisch, kann mich aber der Kritik einiger anderer zu diesem Buch anschließen: Rein von außen betrachtet, ist einem diese Rezeptauswahl nicht von vorneherein klar. Das finde ich etwas unglücklich. Auch wenn die Autorin glücklicherweise zu keinem Zeitpunkt belehrend oder gar "missionarisch" wirkt.
Zurück zu den Rezepten. Diese sind leicht nachzukochen und es ist auch einiges dabei, was meiner Tochter und mir geschmeckt hat. Gemüse ist manchmal ganz gut versteckt, was bestimmt gut ist für kritische Kinder. Allerdings gab es auch einiges, was so gar nichts für uns war. Knallgrüne Pfannkuchen verweigert meine Tochter zum Beispiel komplett.
Die Fotos zu den Rezepten sehen hübsch aus, allerdings hatte ich bei manchen den Eindruck, dass sie nicht von einem professionellen Fotografen stammen. Ein Blick ins Impressum bestätigte dies: die Fotos sind von der Autorin selbst. Das finde ich an sich nicht schlimm, ich wollte es nur erwähnen.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, allerdings sollte man eben wissen, dass es viel Theorie enthält und vegan/vegetarisch gekocht wird. Wen das nicht stört, der kann hier viel über gesunde Kinder-Ernährung lernen.

Veröffentlicht am 03.04.2023

Macht Lust auf Urlaub

Die mediterrane Küche – vielfältig, bunt und gesund
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Schon wenn man dieses Kochbuch zur Hand nimmt, bekommt man Lust auf Urlaub. Die Farbgestaltung und die vielen bunten Fotos sind wundervoll anzuschauen und machen richtig Lust darauf, sich in den sonnigen ...

Schon wenn man dieses Kochbuch zur Hand nimmt, bekommt man Lust auf Urlaub. Die Farbgestaltung und die vielen bunten Fotos sind wundervoll anzuschauen und machen richtig Lust darauf, sich in den sonnigen Süden zu kochen.

Nach einer kurzen, dreiseitigen Einleitung dazu, was die mediterrane Küche ausmacht, geht es direkt los mit dem Rezeptteil. Über 60 Rezepte aus Italien, Spanien, Südfrankreich, Griechenland, Türkei und dem vorderen Orient warten darauf, entdeckt zu werden. Dabei sind die Rezepte in sechs Kategorien unterteilt:
- Suppen und Salate
- Kleine Gerichte
- Aufläufe und Gratins
- Fisch und Fleisch
- Vegetarische Gerichte
- Desserts
Zu jedem Rezept gibt es eine Doppelseite mit Rezeptanleitung auf der einen und großem Foto auf der anderen Seite. Die Rezepte sind übersichtlich aufgebaut, die Anleitungen in verständliche Einzelschritte unterteilt. Außerdem finden sich noch Portionsangaben und Zubereitungszeit. Ich persönlich mag es noch ganz gerne, wenn Kalorienangaben vorhanden sind, die fehlen hier jedoch.

Die Rezepte sind so vielfältig, dass für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. Ich mag zum Beispiel keinen Fisch, dennoch habe ich hier genügend andere Rezepte zur Auswahl gehabt. Es gibt sowohl Gerichte, die schnell auf dem Tisch stehen, als auch solche, die aufwändiger sind. Für die meisten Rezepte braucht man auch nicht unbedingt viel Kocherfahrung, da sie recht einfach in der Zubereitung sind. Was ich nachgekocht habe war sehr lecker.

Mir gefällt besonders die Zusammenstellung der Rezepte. Typisch mediterran mit viel Gemüse bei den Hauptgerichten und vom Geschmack tatsächlich so wie in den Mittelmeerländern schon genauso gegessen. Ein richtiges Wohlfühlkochbuch, das die Zeit bis zum nächsten Urlaub ein wenig verkürzt. Ich empfehle das Kochbuch gerne weiter!