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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2019

Das Rätsel der Zahlen

Bitterherz
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3 Menschen werden ermordet, die nichts miteinander zu tun haben. Wie soll man hier ein Motiv, geschweige denn den Mörder finden?
Eine schier unlösbare Aufgabe, auch für den Leser. Denn der Täter ist nahezu ...

3 Menschen werden ermordet, die nichts miteinander zu tun haben. Wie soll man hier ein Motiv, geschweige denn den Mörder finden?
Eine schier unlösbare Aufgabe, auch für den Leser. Denn der Täter ist nahezu unsichtbar und sein Beweggrund sehr undurchsichtig. Dafür sind seine Methoden umso rätselhafter: was hat es mit den Zahlen auf sich, die auch noch in eine Kameralinse geritzt sind? – für seinen Einfallsreichtum hat der Autor jedenfalls schon einmal großes Lob verdient. Als Mia endlich die Hintergründe des Täters aufdeckt, gerät sie selbst in Gefahr.
Bjork entwickelt eine Story, die fesselt. Und durch die Art zu töten, auch neugierig auf den Ausgang der Geschichte macht. Was mich etwas am Lesefluss gehindert hat waren die vielen kleinen Geschichten, die immer wieder eingestreut wurden. So blieb dann auch eine davon am Ende ungelöst und das hat mich sehr gestört.
Sehr schön fand ich aber, dass Mia in diesem Band eher angepasster war als in den letzten beiden. Sie verarbeitet langsam ihr Drama und findet wieder zu sich, was sehr gut zur Rahmenhandlung passt.
Der nunmehr dritte Band um Kommissar Munch und Mia ist in sich abgeschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Allerdings ist es – wie bei allen Reihen – angenehmer, wenn man die ersten Bände gelesen hat, einfach um die Personen und ihre Hintergründe schon etwas besser zu kennen.
Fazit: nicht bluttriefend, aber dennoch spannend und raffiniert.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Mobbing

R.I.P.
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In einem Kino wird ein Mädchen ermordet, ein Junge wird bei sich zu Hause erschlagen. Kurz nach den Taten verbreitet der Mörder sein Tun per Snapchat an Freunde und Familie des Opfers.
Kommissar Huldar ...

In einem Kino wird ein Mädchen ermordet, ein Junge wird bei sich zu Hause erschlagen. Kurz nach den Taten verbreitet der Mörder sein Tun per Snapchat an Freunde und Familie des Opfers.
Kommissar Huldar und sein Team tappen im Dunkeln, denn die beiden Opfer haben nichts miteinander zu tun. Erst nach und nach zeigt sich, dass die Taten im weiteren Sinn mit Mobbing zu tun haben.

Die Autorin beginnt ihr Werk gleich mit einem Knall: die Stimmung im Kino war so stark geschrieben, dass man sich als Leser sehr gut in die Situation hineinversetzen konnte und mitgebangt hat. Auch der Teil mit Egill war sehr spannend und toll geschildert. Vor allem die Szene im Container – hier hofft man mit, dass der Junge es schaffen kann.
Wieder ein tolles Werk der isländischen Autorin, das viel Spannung aufbaut, den Leser jedoch zwischendurch auch einmal zum Durchschnaufen Zeit lässt, indem die Ermittlerarbeit der Kommissare im Vordergrund steht. Auch die fand ich sehr interessant und authentisch. Durch das Thema Mobbing bekommt das Buch zudem noch einen aktuellen Hintergrund. Sehr schlimm fand ich jeweils die beschriebenen Szenen und mochte mir gar nicht ausmalen, wie die Jugendlichen darunter gelitten haben.
Ich rätsle bei Krimis ja immer mit, wer der Täter ist, aber Sigurdarsdottir versteckt den Mörder hier so gut, dass nicht nur die Kommissare, sondern auch der Leser keine Chance haben, selbst darauf zu kommen. Klasse Idee, wenn auch nicht ganz neu, aber toll umgesetzt.
Fazit: Wieder ein super Buch, das mich sehr gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 17.06.2019

In den schottischen Highlands

Wenn ich tot bin
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Als Madlin McFarland nach 9 Jahren Entführung wieder nach Hause kommt, ist ihre Mutter überglücklich. Doch die Freude hält nicht lange an: Madlin verschwindet gleich wieder und eine wilde Flucht durch ...

Als Madlin McFarland nach 9 Jahren Entführung wieder nach Hause kommt, ist ihre Mutter überglücklich. Doch die Freude hält nicht lange an: Madlin verschwindet gleich wieder und eine wilde Flucht durch die schottischen Highlands beginnt.
Doch wer flieht? Amy, wie sie sich nun nennt, ist auf der Flucht vor Ben, der sie misshandelt hat. Die Handlung wird von verschiedenen Personen erzählt: da ist einmal Amy, deren Angst man förmlich spürt. Kate und Tom, die beiden Ermittler, die Madlin finden sollen und Susann, Madlins Mutter.
So viele Namen? Verwirrend? Genau das ist wohl die Absicht der Autorin. Denn der Leser wird sehr lange im Dunkeln gelassen, wer hier der Täter ist. Und glaubt man, ihm nun auf der Spur zu sein, dann wendet sich die Handlung erneut. Karen Sander gelingt es, die Spannung von Anfang an sehr hoch zu halten und das bis zum Ende, bei dem endlich alle Fäden zusammenlaufen und die Hintergründe aufgedeckt sind. Der Thriller ist in sich abgeschlossen und am Ende gibt es sogar noch ein Happy End für eine Person, das es aber für mich persönlich nicht gebraucht hätte.
Ich fand die Art, wie Sander die Handlung angegangen ist, mehr als befriedigend. Mit keiner Sekunde hatte ich eine Ahnung, wer der Täter sein könnte und war durch die vielen Wendungen immer wieder überrascht. Die Charaktere waren mir allerdings manchmal etwas zu distanziert und fremd geblieben. Gerade die kleine Schwester von Madlin, da habe ich mehr erwartet. Sehr gern hingegen mochte ich Amy. Tough und mutig, wie sie sich gegen ihren Peiniger wehrt und ihm so manches Mal – auch durch ihren Aberglauben – entkommt.
Fazit: Ein faszinierendes Szenario mit vielen Wendungen, die den Leser in Atem halten.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Tolle Charaktere

Die Lieferung
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Viola hat das Gefühl, sie werde verfolgt und beobachtet. Als ihre beste Freundin Sabine vorübergehend bei ihr einzieht, fühlt sie sich sicherer. Doch das hält den Täter nicht auf.
Jens Kerner und Rebecca ...

Viola hat das Gefühl, sie werde verfolgt und beobachtet. Als ihre beste Freundin Sabine vorübergehend bei ihr einzieht, fühlt sie sich sicherer. Doch das hält den Täter nicht auf.
Jens Kerner und Rebecca Oswald finden heraus, dass es in der Vergangenheit bereits ähnliche Fälle gegeben hat und erhoffen sich Antworten von einer Frau, die nach 4-jährigem Verschwinden hilflos im Wald aufgegriffen wird. Doch die ist zutiefst verstört und kann nicht auf der Suche nach Viola helfen.
Winkelmann schreibt wieder einen Thriller par excellence. Die Vorstellung, so lange im Dunkeln zu sitzen verursacht allein schon Gänsehaut. Mit Viola dort in der Finsternis herumzuirren bringt den Leser noch mehr zum Gruseln. Hier hätte ich mir fast noch mehr Thrill gewünscht und wäre gern noch tiefer eingetaucht. Denn die Spannung blieb mir in diesem Buch ein wenig auf der Strecke. Im Vordergrund stehen eher die Ermittler, was jedoch auch sehr interessant ist.
Das Buch hat wieder alles, was ein guter Thriller braucht: eine undurchsichtige Handlung, mit Kerner und Oswald sympathische Ermittler und durch die wechselnden Erzählperspektiven auch einen Spannungsbogen, der sich lange hält. Besonders gut gelungen finde ich Winkelmanns Figur Rebecca, die im Rollstuhl sitzt und für den Außendienst zwar ungeeignet ist, dies aber durch ihre gute Kombinationsgabe ausgleicht.
Fazit: Mir fehlte ein klein wenig die Spannung. Die Ermittlung zieht sich ein wenig, aber sonst gibt es nichts zu meckern.


Veröffentlicht am 17.06.2019

Viel Agent

Der Sprengsatz
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Ich finde es sehr schwierig, eine Rezension zu dem Buch zu schreiben, weil ich es nicht wirklich verstanden habe. Agententhriller sind für mich immer etwas schwer zu verstehen und dem Klappentext nach ...

Ich finde es sehr schwierig, eine Rezension zu dem Buch zu schreiben, weil ich es nicht wirklich verstanden habe. Agententhriller sind für mich immer etwas schwer zu verstehen und dem Klappentext nach hatte ich auf mehr Action und weniger Agentengeschwurbel gehofft.
Einerseits geht es um einen misslungenen Einsatz von Jake, der sich nun bei seinem nächsten Einsatz beweisen muss. Dass nicht wieder alles schief geht und bei einem Bombenanschlag so viele Menschen sterben. Jake tut auch sein Bestes und wirbt Rashid an, den er in die Terrorzelle infiltriert. Doch kann er ihm auch wirklich trauen?
So weit, so interessant. Ist auch sprachlich wirklich gut geschrieben und man merkt, dass der Autor das sehr aktuelle Thema „Gefährder“ auch sehr gut umsetzt. Nur war mir unklar, wie sie den Leuten auf die Spur gekommen sind und warum Jake dann aus dem Spiel genommen werden soll und woran er das letztendlich gemerkt hat. Spannend zu lesen war das Buch zwar schon, aber für mich halt nur die Actionszenen, das „Hinter den Kulissen“ fand ich zu anstrengend für mich.
Fazit: Wohlgemerkt: meine Rezension ist rein subjektiv!! Das Buch kann nichts dafür, dass ich es nicht verstanden habe. Das Thema ist sehr aktuell und brisant und gut umgesetzt.