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Veröffentlicht am 27.11.2018

Erschütternde Geschichte, ansprechend gelesen

Gun Love
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Pearl lebt seit ihrer Geburt mit ihrer jungen Mutter Margot in einem alten Auto auf einem Trailerpark in Florida.
Waffen sind in ihrer Umwelt allgegenwärtig, fast jeder hat eine Pistole oder eine andere ...

Pearl lebt seit ihrer Geburt mit ihrer jungen Mutter Margot in einem alten Auto auf einem Trailerpark in Florida.
Waffen sind in ihrer Umwelt allgegenwärtig, fast jeder hat eine Pistole oder eine andere Waffe. Der Pfarrer legt sogar ein Waffenrückkaufprogramm auf, um die Waffen von der Straße zu bekommen.
Und dann taucht eines Tages ein Mann auf, in den sich Pearls Mutter verliebt…


Meine Meinung:
Die Geschichte von Pearl wird auf fünf CDs von einer jungen Sprecherin sehr eindringlich gelesen. Die junge Stimme passt gut zu der jungen Protagonistin Pearl, die tagtäglich um ihr Überleben kämpft.
Sie ist eine sehr gute Beobachterin, so dass die Schilderungen der Lebensumstände auf dem Trailerpark, der anderen Menschen in ihrem Umfeld und ihrer Erlebnisse sehr genau und sehr eindringlich sind.
Besonders die Handlungen ihrer Mutter, die noch viele Erinnerungen an eine behütete Kindheit in einem reichen Haushalt hat, kommen sehr lebendig rüber.

Vieles an der Geschichte, in der Waffen alltäglich sind und viele Menschen in Verbrechen hineingezogen werden, ist sehr erschütternd zu hören und hat mich regelrecht mitgenommen.
Besonders gegen Ende nimmt die Dramatik noch einmal extrem zu.

Die Geschichte hat mich berührt, auch wenn sie mir nicht direkt gut gefallen hat. Aber die sehr überlegt gezeichnete junge Pearl wird genau und in ihren Handlungen durchaus nachvollziehbar beschrieben.
Somit wirkt die Geschichte an sich authentisch, auch wenn es eine fiktive Handlung ist.


Fazit:
Das Hörbuch hat mir manch lange Autofahrt verkürzt und mir vor allem durch die sehr unaufgeregte, aber dennoch eindringliche Leseweise gefallen.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Netter kurzweiliger Liebesroman mit traurigen Anklängen

Nordsternfunkeln
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Juna und Bosse. Bosse und Juna. Das war die große Liebe mit Haut und Haaren, zwischen die kein Blatt passte. Doch dann passiert etwas und Juna verlässt ihre Heimatinsel Amrum und Bosse.
Nach acht Jahren, ...

Juna und Bosse. Bosse und Juna. Das war die große Liebe mit Haut und Haaren, zwischen die kein Blatt passte. Doch dann passiert etwas und Juna verlässt ihre Heimatinsel Amrum und Bosse.
Nach acht Jahren, die Juna in Kalifornien bei ihrer Tante verbracht hat, kehrt sie nun mit 25 Jahren nach Amrum zurück, weil ihr Visum ausgelaufen ist und sie erst nach sechs Monaten ein neues Visum beantragen kann.
Es kommt, wie es auf einer Insel kommen muss, und sie trifft auf Bosse.
Wird die alte Anziehung wieder aufleben?
Wird Juna die Schatten der Vergangenheit überwinden?


Meine Meinung:
Dank der sehr flüssigen Erzählweise bin ich auch in diesen Roman von Leonie Lastella wieder gut reingekommen und war sofort mitten in der Handlung.
Besonders die schöne Umgebung auf Amrum hatte es mir gleich angetan, weil ich mir beim Lesen wie im Urlaub an der Nordsee vorkam.

Die Geschichte ist voller Gefühle und insgesamt sehr romantisch gehalten, wie man es von einer Liebesgeschichte erwartet.
Es geht zwar in der Handlung einige Male hin und her und ich habe mich zwischendurch gefragt, ob sich Juna (zum Beispiel im Verhältnis zu ihrer Mutter) nur im Kreis dreht und überhaupt nicht weiter entwickelt, aber letztlich kommt es doch wie erwartet.
Sehr gut gefallen haben mir manche der „Nebendarsteller“ in der Geschichte wie beispielsweise Junas Freunde, weil sie sehr liebevoll gezeichnet werden.
Auch wenn der Roman insgesamt einige eher traurige Themen streift und mich dadurch oft auch sehr berührt hat, gibt es auch schöne positive Bilder, die sich mir eingeprägt haben.


Fazit:
Insgesamt ist „Nordsternfunkeln“ ein leicht zu lesender Roman, den ich als Lektüre für zwischendurch empfehlen kann.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Schönes Jugendbuch – witzig, intelligent, romantisch

Was Jungs mit 15 wollen und warum ich das weiß
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Justine ist 15 und soll ihr geliebtes Internat (zumindest für ein Jahr) verlassen, weil ihre Mutter sich mit einer sog. „Liebeschule“ selbst verwirklichen möchte.
So zieht Justine aus dem Internat aus, ...

Justine ist 15 und soll ihr geliebtes Internat (zumindest für ein Jahr) verlassen, weil ihre Mutter sich mit einer sog. „Liebeschule“ selbst verwirklichen möchte.
So zieht Justine aus dem Internat aus, bei ihrer Mutter ein und damit in eine neue Stadt und an eine neue Schule.
Plötzlich passiert etwas Seltsames, so dass Justine die Gedanken ihrer männlichen Klassenkameraden und Lehrer hören kann. Das ist zwar einerseits spooky, andererseits könnte es vielleicht auch nützlich sein, um sich mit dem süßen Lenny zu verabreden…?


Meine Meinung:
Das neue Jugendbuch von Heike Abidi ist wieder sehr schön geschrieben, so dass ich die Lektüre sehr genossen haben.
Die Charaktere, allen voran Justine, sind sehr glaubwürdig angelegt. Justine war mir mit ihrer reflektierten selbstbewussten Art auch gleich sympathisch. Auch andere handelnde Personen, wie zum Beispiel Justines Mutter oder ihre (neuen) Freundinnen werden sehr liebevoll beschrieben.
Die Geschichte an sich ist spannend zu lesen, aber auch gefühlvoll und witzig. Insgesamt ist die Handlung wirklich eine runde Sache; es gibt einen schönen Spannungsbogen und ein Happy End, das aber auch nicht zu schnell oder zu leicht erreicht wird.
Somit ist die Handlung mit ihren Höhen und Tiefen wirklich sehr stimmig gehalten.

Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen liebevollen Details, die im Buch vorkommen. So gibt es zum Beispiel Buchempfehlungen im Buch, Filmtipps oder nette Ausflüge zu IKEA, die für nette Farbtupfer sorgen.


Fazit:
Für mich ist das neue Jugendbuch von Heike Abidi wieder einmal ein sehr schönes Highlight in diesem Bereich. Wirklich eine runde Sache!

Veröffentlicht am 21.11.2018

Toller warmherziger historischer Roman – ein echtes Lieblingsbuch

Die Schokoladenvilla
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Stuttgart, Anfang des 20. Jahrhunderts:
Judith Rothmann ist die Tochter des Schokoladenfabrikanten Wilhelm Rothmann. Sie liebt es, in der Firma neue Ideen einzubringen und neue Schokoladenkreationen auszuprobieren. ...

Stuttgart, Anfang des 20. Jahrhunderts:
Judith Rothmann ist die Tochter des Schokoladenfabrikanten Wilhelm Rothmann. Sie liebt es, in der Firma neue Ideen einzubringen und neue Schokoladenkreationen auszuprobieren.
Doch dann soll sie auf Wunsch ihres Vaters die Ehe mit einem jungen Mann eingehen, den sie abstoßend findet, und sich aus der Firma vollkommen zurückziehen….


Meine Meinung:
Der Roman ist der erste Teil einer Trilogie und mit seinem über 600 Seiten ein richtiger Schmöker.
Dank der sehr anschaulichen, flüssigen und warmherzigen Erzählweise bin ich sofort gut in die Geschichte gekommen. Gut gefallen hat mir, dass sie aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, so dass der Leser nicht nur die Sicht der jungen Judith Rothmann erlebt, sondern auch die ihrer Mutter Helene, ihrer kleinen Zwillingsbrüder, der Hausangestellten und Dienstboten der Rothmanns und des engagierten Victor Rheinberger, der zu Beginn der Handlung aus der Haft in der Festung Ehrenbreitstein entlassen wird.

Alle Charaktere sind sehr liebevoll gezeichnet und waren für mich in ihren Handlungen nachvollziehbar. Besonders Judith hat es mir sehr angetan, denn sie ist innovativ, hat ihren eigenen Kopf und steht zu ihren Wünschen und kümmert sich gleichzeitig gut und respektvoll um die Arbeiterinnen in der Fabrik und um ihre Hausangestellten.
Somit habe ich von Beginn an mit ihr mitgefiebert und auf ein positives Ende gehofft.

Neben der gut aufgebauten, spannenden und berührenden Geschichte hat mir auch die Beschreibung des historischen Settings im Stuttgart zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr gefallen. Es gibt zahlreiche Anklänge an reale Persönlichkeiten oder Gegebenheiten, die auch im Anhang erklärt werden.
Aber auch in der Schreibweise merkt man sehr subtil die gründliche und fundierte Recherche der Autorin, die ihr Wissen hier einfließen lässt, ohne damit penetrant zu wirken. Das machte für mich den besonderen Reiz dieses Romans aus, der insgesamt eine runde Sache ist.


Fazit:
Das Lesen dieses zauberhaften Romans war für mich wie ein kleiner Urlaub, denn es hat mich intellektuell erfrischt und emotional gewärmt. Wunderbar!

Veröffentlicht am 19.11.2018

Meisterhaft erzählter schaurig-schöner Roman in den schottischen Highlands

Die Melodie der Schatten
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Schottland im 19. Jahrhundert:
Die junge Lady Fiona ist in einer Kutsche auf dem Weg zu ihrer Tante in Inverness in den Highlands. Da wird die Kutsche auf freier Strecke von Räubern überfallen und Fiona ...

Schottland im 19. Jahrhundert:
Die junge Lady Fiona ist in einer Kutsche auf dem Weg zu ihrer Tante in Inverness in den Highlands. Da wird die Kutsche auf freier Strecke von Räubern überfallen und Fiona gelingt es gerade noch, aus der Kutsche zu springen und sich in Sicherheit zu bringen.
Sie irrt durch die Wildnis, bis sie völlig erschöpft bei einem – wenig einladenden – Herrenhaus vorbeikommt, wo sie Unterschlupf findet.
Der Hausbesitzer, Laird Aidan, ist zwar nicht gerade gastfreundlich, aber Fiona fühlt sich seltsamerweise durchaus zu dem in sich zerrissenen jungen Mann hingezogen.
Darüber hinaus wird sie während ihres Aufenthalts nachts durch seltsame Träume gequält und hört fremdartige Melodien…


Meine Meinung:
Der neue in sich abgeschlossene historische Roman „Die Melodie der Schatten“ von Maria W. Peter ist ein ganz wunderbar komponiertes und erzähltes Meisterwerk.
Die Personen sind sehr komplex angelegt, aber immer sehr authentisch und glaubwürdig gezeichnet, auch wenn sie manchmal innerlich zerrissen und von dunklen Gefühlen geplagt erscheinen.
Fiona war mir direkt sympathisch, während Aidan zwar kein Sympathieträger, aber durchaus eine sehr interessante Figur ist.

Die Handlung des Romans ist total spannend, denn man rätselt von Anfang an mit, was wohl hinter den mystischen und geheimnisvollen Vorgängen in dem alten Herrenhaus steckt.
Die Auflösungen kommen erst nach und nach ans Licht und sind sehr glaubwürdig gehalten.

Darüber hinaus kommt auf jeder Seite deutlich heraus, wie viel fundierte und detaillierte Recherche in dem Roman steckt, ohne dass es an irgendeiner Stelle belehrend wirkt.
Es hat mich sehr erfreut und bereichert, was ich – so nebenbei – alles über Schottland und die Geschichte, aber sogar auch über andere Themen gelernt habe.


Fazit:
Dieser neue Roman von Maria W. Peter hat mir sogar noch besser gefallen als z.B. „Die Festung am Rhein“. Es steckt unheimlich viel in dem Buch, das mir ein ganz tolles Leseerlebnis beschert hat.

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