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Veröffentlicht am 31.01.2022

Hochspannend und immer noch aktuell

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
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Zum Inhalt:
Als plötzlich alle Stromnetze in Europa zusammenbrechen, vermutet der italienische Informatiker Piero Manzano einen Hackerangriff. Seine Warnungen werden zunächst nicht ernst genommen. Vielmehr ...

Zum Inhalt:
Als plötzlich alle Stromnetze in Europa zusammenbrechen, vermutet der italienische Informatiker Piero Manzano einen Hackerangriff. Seine Warnungen werden zunächst nicht ernst genommen. Vielmehr wird er sogar selbst verdächtigt, hinter dem vermeintlichen Hackerangriff zu stecken. Während Manzano sich fortan auf der Flucht befindet, bricht in ganz Europa das Chaos und der Kampf ums Überleben aus. Zudem sind auch noch die wahren Drahtzieher der Katastrophe auf Manzano aufmerksam geworden...

Meine Leseerfahrung:
"Blackout" von Marc Elsberg erschien erstmals 2013. Ich bin allerdings erst durch diese Premiumausgabe auf die Story aufmerksam geworden. Mittlerweile ist das Buch auch verfilmt worden, wobei ich allerdings noch gar nicht reingeschaut habe. Mir war es wichtig, die Geschichte in der Originalfassung erst zu lesen, bevor ich mich über die Umsetzung freue oder ärgere.

Normalerweise bin ich kein Fan von apokalyptischen, dystopischen oder katastrophenbasierten Geschichten. Aber "Blackout" hat mich tatsächlich sehr gefesselt, weil Marc Elsberg die Auswirkungen der Katastrophe äußerst realistisch darstellt. Vorher hatte ich mir noch nie Gedanken über einen kompletten Stromausfall samt seiner Folgen gemacht. Dass dabei die Versorgung mit Lebensmitteln und Gütern bedroht sein, das medizinische Versorgungssystem gefährlich darunter leiden könnte oder die Gesellschaftsstrukturen zunehmend auseinanderbrechen würden, wäre mir nie im Traum eingefallen. Allein schon der Gedanke, dass die Kühlung von Atomkraftwerken nicht dauerhaft gewährleistet werden kann, jagte mir beim Lesen eine Schauder über den Rücken.

Dass die Menschheit mittlerweile völlig von Elektrizität und Technologie abhängig geworden ist, war mir ohnehin klar. Aber das Ausmaß der Bedrohung, die uns bei totalem Ausfall gegenübersteht, ist doch sehr erschreckend. Und in Anbetracht des möglichen moralischen Zerfalls der Gesellschaft empfand ich dieses Buch als aufrüttelnd. Obwohl ich die Zeitspanne für die Eskalationen bzw. kriegsähnlichen Zustände doch eher als zu kurz und zu sehr dramatisch gezeichnet empfunden habe, hat mich "Blackout" dennoch nachhaltig stark berührt und mich lange nachdenklich gestimmt.

Die neuerschienene Premiumausgabe kann ich für alle Interessierten wärmstens empfehlen, denn sie beinhaltet neben Bildern zur Serie weitere Extras wie ein Gespräch zwischen Marc Elsberg mit den Drehbuchautoren und der Produzentin der Serie über die Verfilmung, Rezepte aus dem Notfallkochbuch (Kochen ohne Strom) und und und...Sie hat bei uns daher einen Ehrenplatz im Bücherregal eingenommen, wo sie mit dem pechschwarzen Buchschnitt deutlich unter allen Büchern hervorsticht.

Fazit:
"Blackout" von Marc Elsberg ist ein absolut lesenswerter Wissenschaftsthriller, der nachhaltig bewegt und zum Denken anregt. In der neuen Premiumausgabe ein Musthave für alle Fans der gehobenen Spannung!

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Ein gebührender Abschluss

Der Klang des Feuers
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Zum Inhalt:
Im Finale der Wayfarer-Saga sind Weyd und seine Gefährten nun getrennt unterwegs zu den drei mächtigen Türmen des Lichts, um die Feuer dort zu entzünden. Sie wollen dadurch die Dunkelheit ...

Zum Inhalt:
Im Finale der Wayfarer-Saga sind Weyd und seine Gefährten nun getrennt unterwegs zu den drei mächtigen Türmen des Lichts, um die Feuer dort zu entzünden. Sie wollen dadurch die Dunkelheit endgültig besiegen. Doch ihnen stehen neue Hindernisse entgegen. Als ob der Weg zu den Türmen nicht schon lang und gefährlich ist, taucht plötzlich noch ein Nichts auf und verschlingt alles und jeden. Als sie die Türme dennoch endlich erreichen, müssen sie feststellen, dass das Entzünden des Feuers ein unmenschliches Opfer verlangt...

Meine Leseerfahrung:
Die Wayfarer-Saga von C.E.Bernard erhält nun endlich mit "Der Klang des Feuers" einen spektakulären Abschluss. Diesen dritten Teil empfand ich bisher am Emotionalsten, weil man mittlerweile jeden einzelnen Charakter ins Herz geschlossen hat und mit ihnen mitleidet. Die poetische Erzählweise der Autorin hat mE auch hier ihren deutlichen Höhepunkt. Da man ohne Vorkenntnisse nicht in die Handlung findet, ist es unerlässlich, die vorherigen Bände zu lesen.

Wenn ich alle drei Teile im Gesamtbild betrachte, dann gefiel mir doch der erste Teil am Besten, weil das Tempo schneller war und die Handlung mehr Action vorzuweisen hatte. Der zweite Teil nahm uns mit auf eine emotionale Talfahrt und steuerte in Sachen Charakterentwicklung Entscheidendes zur Story bei. Im finalen Band steigt das Tempo nun zwar wieder an, hatte aber trotz einiger Überraschungsmomente und spannender Passagen durchaus auch zu viele Längen, was jedoch auch der Erzählweise der Autorin geschuldet ist.

Ich habe dennoch diese Trilogie sehr genossen, war aber auch dankbar für die Lesepausen zwischen den Veröffentlichungen der einzelnen Bände, weil ich die Gechichte samt der dahintersteckenden Metaphorik erst einmal verinnerlichen musste. Diese Geschichte ist nunmal nicht einfach nur Fantasy, sondern öffnet den Lesern die Augen über die Tatsache, wie unsere Welt bzw. Gesellschaft leider funktioniert. Wenn man sich darauf einlassen und sich der wortgewaltigen und poetischen Erzählung durch die Autorin öffnen kann, sind tolle Lesestunden garantiert.

Ein zusätzliches Plus bei dieser Trilogie ist das zusätzliche digitale Bonusmaterial (Augmented Reality, AR) bei jedem einzelnen Buch, das zudem für schöne Eindrücke beim Lesen sorgt.

Fazit:
Die Wayfarer-Saga hat mit "Der Klang des Feuers" einen gebührenden Abschluss, der trotz einiger Längen dem Leser spannende Lesestunden beschert und tief im Herzen berührt. Eine Trilogie für Fantasy-Liebhaber, die Charakterentwicklung und starke Emotionen wertschätzen!

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Veröffentlicht am 01.01.2022

Vorreiter aller neuzeitlichen Vampirromane

Interview mit einem Vampir
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Zum Inhalt:
New Orleans, 1791: Der junge Louis wird von dem grausamen Vampir Lestat gebissen und verwandelt. Fortan leben sie miteinander, wobei Louis immer mehr mit sich und seinen früheren Moralvorstellungen ...

Zum Inhalt:
New Orleans, 1791: Der junge Louis wird von dem grausamen Vampir Lestat gebissen und verwandelt. Fortan leben sie miteinander, wobei Louis immer mehr mit sich und seinen früheren Moralvorstellungen kämpfen muss. Es dauert fast ein Jahrhundert, bis er seine mörderische Natur akzeptiert. Als er Lestats sadistische Laune nicht mehr ertragen und ihn endgültig verlassen möchte, macht Lestat die fünfjährige Claudia zum Vampir. Louis fühlt sich für sie verantwortlich und weicht ihr nicht mehr von der Seite. Doch Claudia wächst über die Jahre geistig zu einer jungen Frau heran, die auf ewig in einem Kinderkörper gefangen ist und dafür ihre beiden Vampirväter verantwortlich macht. Ihr Hass auf Lestat wird mit den Jahrzehnten jedoch immer größer, bis sie den Plan fasst, ihn zu töten...

Meine Leseerfahrung:
Ich habe so lange auf eine Neuauflage dieser Vampirreihe von Anne Rice gewartet. Gelesen habe ich den ersten Teil nun übrigens zum dritten Mal und bin nach wie vor sehr begeistert. Die Überarbeitung ist sehr gut gelungen, die Geschichte liest sich mittlerweile viel flüssiger. Vielleicht ist mir aber auch die Story dermaßen vertraut, dass ich nur so über die Seiten geflogen bin.

Ich hatte die Romane von Anne Rice bereits in den 90er Jahren vor der ersten Verfilmung des ersten Teils angefangen, zu lesen. Ich war und bin immer noch fasziniert davon, wie gefühlsstark die Autorin ihre Figuren gezeichnet hat. Insbesondere Louis, der seine menschliche Seite auch als Vampir bewahrt hat und sein sterbliches Leben noch lange betrauert. Er quält sich wegen seines nach Blut dürstenden Daseins und seiner dazu entgegenstehenden moralischen Auffassung. Seine Gedanken, die er mit uns teilt, zeigen wie tiefgründig seine Figur ist und mit welcher Präzision Rice seine Ängste und Gefühle gezeichnet hat. Wenn man die anderen Bände nicht kennt, könnte man meinen, dass Louis wohl die Lieblingsfigur von Rice gewesen sein muss. Auf jeden Fall ist deutlich zu erkennen, dass die Autorin diesen Roman mit viel Leidenschaft und Gefühl geschrieben haben muss.

Dass die Geschichte von Louis selbst erzählt wird, indem er von dem Reporter in der vordergründigen Handlung interviewt wird, ist genial konstruiert und entfaltet eine enorme Sogwirkung. Eigentlich bin ich kein Fan von Binnenerzählungen, weil man bei mehrschichtigen Erzählkonzepten oft den roten Faden verlieren kann. Hier ist aber die Erzählweise absolut stimmig. Die Rückblicke in der Zeit haben ein eher zügiges und angenehmes Erzähltempo, wobei die Abschnitte in der Gegenwart eher den Lesefluss verlangsamen und für erfreuliche Pausen sorgen.

Es ist keine durchschnittliche Vampirgeschichte, sondern ein Roman über die Unsterblichkeit, über Vergänglichkeit, über den Sinn des Lebens und über die Liebe in all ihren Facetten. Auch wenn diese Reihe zu den melancholischsten und düstersten Romanen über Untote zählen dürfte, ist sie ein Muss für alle Fans der Vampirliteratur. Erwähnenswert ist allerdings an dieser Stelle, dass diese schwermütige Atmosphäre des ersten Romans sich mit den weiteren Bänden allmählich auflockert. Ich freue mich sehr auf die Neuauflage weiterer Bände. Denn das Cover ist diesmal sehr sehr gut gelungen und ich bin gespannt, wie die Reihe sich nun im Buchregal machen wird.

Fazit:
Für mich gehört "Interview mit einem Vampir" zu den Besten der Vampirliteratur und ist mittlerweile ein Klassiker, der in keinem Buchregal fehlen sollte. Die Geschichte über die Unsterblichkeit wurde selten so gefühlsstark erzählt wie von Anne Rice, die uns mit ihrer Reihe einen tiefgründigen Einblick in den Vampirismus und auch in die Konsequenzen des ewigen Lebens liefert. Ein Must-Read, das nach so vielen Jahrzehnten immer noch nicht an Aktualität eingebüßt hat!

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Profiling erster Klasse

Im Auftrag der Toten
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Zum Inhalt:
Axel Petermann ist ein bekannter Fallanalytiker, der mittlerweile im Ruhestand ist und Fälle pro bono annimmt. Auf Grund seiner jahrelangen Erfahrungen als Leiter einer Mordkomission in Bremen ...

Zum Inhalt:
Axel Petermann ist ein bekannter Fallanalytiker, der mittlerweile im Ruhestand ist und Fälle pro bono annimmt. Auf Grund seiner jahrelangen Erfahrungen als Leiter einer Mordkomission in Bremen und als stellvertretender Leiter im Kommissariat für Gewaltverbrechen kennt er sich mit komplexen und ungeklärten Mordfällen aus. Drei solcher Cold Case Fälle hat er nun in diesem Buch zusammengefasst und berichtet über seine Ermittlungsschritte bis ins kleinste Detail.

Meine Leseerfahrung:
True Crime Bücher finde ich meist spannender als Krimis, denn sie sind durch und durch authentisch und lebensnah. Axel Petermann hat zudem eine absolut sachliche und verständliche Erzählweise, die mich bereits mit den ersten Seiten gepackt hat. Als pensionierter Kriminalist ist Petermann frei und unabhängig in seinen Ermittlungen und kann Tatorte erneut begehen, um sich ein eigenes Bild über die Tat zu machen. Schritt für Schritt berichtet er über seinen Ermittlungsweg und bindet den Leser hautnah in seine Untersuchungen ein. Dabei übergeht er kein einziges Detail und lässt uns auch an seinen zahlreichen gedanklichen Überlegungen teilhaben.

Sehr beeindruckend fand ich persönlich das von Petermann erstellte Täterprofil in dem 2. Fall bezüglich der getöteten Mädchen in der Schweiz, der um die vier Jahrzehnte zurück liegt. Auch wenn diese Morde nach der in der Schweiz geltenden Rechtslage inzwischen verjährt sind, finde ich es dennoch wichtig, dass solche Fälle zumindest so weit durchleuchtet werden, dass es zu einem mehr oder weniger annehmbaren Abschluss für die verbliebenen Angehörigen kommt.

Aber auch der Fall von Nora Feller, deren Tod in Griechenland als Suizid eingestuft wurde, obwohl zahlreiche belastende Indizien eher auf ein Tötungsdelikt hindeuteten, wird von Petermann eingehend untersucht und hat mich tatsächlich sehr nachdenklich gestimmt. Man fragt sich zwangsläufig, wie viele Morde wohl als Suizidfälle oder sogar als Unfälle inszeniert werden und die Täter dabei entkommen. Leider führt diese Überlegung oft zu der Tatsache, dass behördliche Institutionen oftmals bei der Aufklärung versagen. Ich persönlich finde es richtig, dass Petermann auch über diese Seite der Justiz berichtet, ohne wirklich anzuklagen. Vielmehr sagt er selbst, dass es nicht richtig sei, immer gleich schlampige Recherchen oder Voreingenommenheit die Ermittler zu unterstellen. Mit dieser Einstellung vermittelt er mE Objektivität und Professionalität, was sich in seinem neuesten Buch gänzlich widerspiegelt.

Fazit:
Unter den True Crime -Büchern ist Axel Petermanns Werk ein Juwel und kann in Sachen Spannung mit den weltbesten Thrillern mithalten. Sehr gut und absolut fesselnd geschrieben und daher unbedingt lesenswert!

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Gute Kombi aus Detektivgeschichte und Polizeiroman

Ihr letztes Stück
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Zum Inhalt:
Die Kulturredakteurin einer Zeitung, Leonie Gratz, wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Sie wurde allem Anschein nach gefoltert und auf grausame Art und Weise ermordet. Die Kriminalkommissarin ...

Zum Inhalt:
Die Kulturredakteurin einer Zeitung, Leonie Gratz, wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Sie wurde allem Anschein nach gefoltert und auf grausame Art und Weise ermordet. Die Kriminalkommissarin Lisa Bertram nimmt mit ihrem Kollegen Henning Schmitt die Ermittlungen auf. Kurz vor ihrem Tod hatte Gratz die Premiere einer Aufführung am Bochumer Schauspielhaus in ihrem Artikel hart kritisiert. Während das Ermittlerteam sich auf mögliche Verdächtige am Theater konzentriert, verschwindet nicht nur der Vater des Intendanten, sondern auch der Hauptdarsteller des Schauspielhauses. Der Privatdetektiv Mike Müller, ein Freund von Henning, wird mit den Vermisstenfällen beauftragt und begibt sich damit auf einen gefährlichen Pfad. Denn schon bald tauchen noch mehr Leichen auf...

Meine Leseerfahrung:
Arne Dessaul hat bereits einige Krimis geschrieben, in denen die Hauptfiguren dieses Buches bereits vorkamen. Ich persönlich habe die Charaktere erst jetzt mit „Ihr letztes Stück“ kennenlernen dürfen. Um in die Geschichte zu kommen, ist allerdings Vorwissen nicht notwendig, denn es werden genügend Infos zu den Figuren geliefert. Zudem hat man bereits am Anfang einen Personenregister mit allen Namen, so dass man als Leser einen knappen Überblick über die vorkommenden Charaktere hat. Die war auch tatsächlich sehr notwendig. Denn das eigentliche Ermittlerteam beschränkt sich leider nicht nur auf ein paar Personen. Ein pensionierter Kripobeamter und seine Partnerin sowie Mike Müller samt Sekräterin sind in die Ermittlungen mitinvolviert, so dass man mehrere Handlungsstränge zu verfolgen hat. Das wurde stellenweise leider etwas anstrengend, auch wenn jede Ermittlungshandlung für sich genommen spannend verlief. Wenn ein Krimi zudem relativ kurzweilig ist, sind zu viele Figuren eher ein Nacht

Die Kapitel sind aber recht kurz gehalten und sorgen damit für einen guten Lesefluss, so dass man das Problem mit den vielen Figuren noch einigermaßen in den Griff bekommt. Außerdem hat jedes Kapitel einen Titel aus Film, Musik oder Literatur, wobei alle Überschriften am Ende des Buches noch einmal zusammengefasst und erklärt werden. Das sorgt für zusätzliche Unterhaltung, wenn man mitraten kann, woher der Titel stammt.

Inhaltlich habe ich stark mitgerätselt und bis zum Ende nicht vorhersehen können, wer als Täter in Frage kommt. Fürs kurzweilige Lesen mit Unterhaltungsfaktor ist der Bochum-Krimi ideal. Die Kombination von Detektivgeschichte und Polizeiroman ist sehr gelungen. Beide Ermittlungswege treffen schließlich schlüssig zusammen. Zudem spiegelt der Inhalt auch nebenbei gesellschaftliche Aspekte wieder, wobei ich die Thematik über die rechtsradikale Seite der Stadt durchaus ausgeprägter herausgearbeitet erwartet hätte. Ich wünschte auch, ich würde mich in Bochum auskennen, um das Setting besser vor dem geistigen Auge abrufen zu können. Um diese spannende Kriminalgeschichte genießen zu können, ist es aber kein Muss, Bochumer zu sein. Abwechslungsreich, und das mit so kleinem Buchumfang, war die Story allemal. Ich bin jedenfalls gespannt auf weitere Fälle aus der Ecke und kann dieses Buch insbesondere Freunden der unblutigen Kriminalliteratur definitiv empfehlen

Fazit:
Wer eine klassische Detektivgeschichte oder einen gewohnten Polizeiroman sucht, wird mit dieser Kombination bei "Ihr letztes Stück" sicherlich genüssliche Lesestunden haben. Die Frage nach der Person der Täters, sozialkritische Aspekte sowie interessant gezeichnete Charaktere runden die Story ab und sorgen für konstante Spannung. Daumen hoch für diese Reihe!

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