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Veröffentlicht am 01.02.2021

Kein Witz vorhanden leider

Unsere allerbeste Zeit
1

"Unsere allerbeste Zeit" war mein erster Roman von Gaby Hauptmann. Leider muss ich sagen, dass ich den Hype nicht nachvollziehen konnte. Es war ein solider Roman. 0815. Nicht wirklich innovativ. Wahrscheinlich ...

"Unsere allerbeste Zeit" war mein erster Roman von Gaby Hauptmann. Leider muss ich sagen, dass ich den Hype nicht nachvollziehen konnte. Es war ein solider Roman. 0815. Nicht wirklich innovativ. Wahrscheinlich bin ich einfach die falsche Altersklasse für den Roman. Ich brauche noch etwas Aktion und Spannung... In dem Roman fehlte beides.

Katja, Single, Mitte 40, zieht zu ihrer Mutter, die langsam aber stetig abbaut. Um sich von ihren Problemen abzulenken, landet sie direkt in der Kiste mit ihrem BFF aus der Schulzeit, der jetzt zufällig auch Single ist... Nicht gerade originell oder inspirierend...

Nach der langen Einleitung wird es ab S. 175 abstrus. Es geht um Klischees und Ehre. Schön, dass Personen aus dem Orient ebenfalls Platz im Buch finden, aber noch schöner fände ich es, wenn es sich um keine Klischees handeln würde. Ab dem Punkt wandelte das Buch auch in ein Drama. Da dachte ich mir: Da ist so ziemlich das Thema mit dem Titel komplett verfehlt. In dem Punkt wollte ich das Buch abbrechen, aber hatte gerade einfach kein neues Buch zur Hand und es waren Feiertage, daher habe ich es durchgezogen.

Ein weiteres großes Problem: Noch bevor Katja ein Problem gelöst hat, folgt gleich das nächste. Nach 3/4 war noch immer kaum ein Problem vom Tisch und es kamen immer mehr hinzu! So etwas frustriert den Leser, wobei es sich ja eigentlich ausschließlich um fiktive Probleme einer Person handelt.

Das Ende kam mir dann zu schnell und zu perfekt. Innerhalb von nur 6 Wochen hat Katja gefühlt 1000 Probleme bekommen und sie dann in 2 Tagen allesamt gelöst. Eine beachtliche und unrealistische Leistung.

Insgesamt fehlten mir Witz und Spannung. Die Protagonistin hat einfach alles so hingenommen, ist nie ausgerastet oder hat sich gegen die Ungerechtigkeit, die ihr widerfuhr verteidigt, gekämpft.

Zudem mag ich es nicht, wenn das Titelbild fehlerhaft ist. Der Designer hätte sich mal die Zeit nehmen sollen und das Buch lesen, dann hätte er schnell herausgefunden, dass es sich inhaltlich um einen Eisenstuhl und Tisch handelt und nicht Holz!

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Veröffentlicht am 31.01.2020

Zu viel des Guten

Unsere Liebe für immer
1

"Unsere Liebe für immer" von J. P. Monninger war ein Muss für mich nach seinem Erfolg von "Liebe findet uns".

Zum Cover: Ich finde das Cover von "Liebe findet uns" besser gelungen. Da wurden nur 2 Farben ...

"Unsere Liebe für immer" von J. P. Monninger war ein Muss für mich nach seinem Erfolg von "Liebe findet uns".

Zum Cover: Ich finde das Cover von "Liebe findet uns" besser gelungen. Da wurden nur 2 Farben benutzt. Hätte man hier den oberen Teil dunkler gemacht, bin ich mir sicher, hätte man auch den Titel in dem Hellviolett schreiben können und müsste nicht eine dritte Farbe (rosa) verwenden.

Inhaltlich wurde ich jedoch schnell von diesem Buch enttäuscht.

Ich wurde nicht warm mit dem Protagonisten Ozzie. Er war kein Gentleman. Schade. Denn ich erinnere mich daran, dass mich "Liebe findet uns" umgeworfen hatte. Leider ist aber Monninger hier auf den "Playboy-Zug" aufgesprungen, der Probleme hat und sie nicht lösen kann. Ich habe diese ganze "Shades-of-Grey"-Manie so satt. Warum kann es nicht einfach mal wieder normale Menschen geben? Keine Frau will von einem nahezu Unbekannten gegen die Wand geschleudert werden und ohne ihren Willen direkt nach der Wucht auch noch geküsst werden von ihm. Das zeugt nicht von Respekt und Anstand.

Zweiter großer Kritikpunkt: Sie heiraten erst nach einem Drittel des Romans. In den ersten 50 Seiten taucht Ozzie kaum auf. Aber nach der Hochzeit geht es wie auf einen Schlag viel zu zügig voran. Während die ersten Seiten wirklich jedes Detail von jedem Tag erzählen, überspringt der Autor nun Monate, um schneller voran zu kommen und seine Idee zu schreiben. Das war ein katastrophaler Stil. Er hätte bei einer Variante bleiben sollen. Denn sie merkt, dass sie ihn kaum kennt und er will nicht über sein Problem reden und sie trennen sich. Dabei fand ich das sehr naiv, denn sie hätte ihre Augen schon ganz am Anfang öffnen können, das Problem wurde schon beim Kennenlernen mir zumindest bewusst.

Dritter großer Kritikpunkt: Die Inhaltsangabe verrät nahezu alles, was in dem Buch geschieht. Denn, dass Ozzies Boot untergeht erfährt der Leser erst im letzten Viertel des Buchs... Ergo: Es wurde kaum Spannung aufgebaut. Wenn das Spannende erst so spät beginnt, reizt es den Leser kaum noch und außerdem ist das dann auch eine wirklich extrem lange Einleitung.

Fazit: Ich denke, dass der Autor hier zu viel in ein Buch einbauen wollte und damit leider gescheitert ist ein gutes Werk zu schreiben. Schade. Außerdem denke ich, dass jeder nur eine Geschichte zu erzählen hat, und Monningers war "Liebe findet uns".

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Veröffentlicht am 10.11.2019

Aufklärend und aufschlussreich

Die Hanf-Medizin
1

"Die Hanf Medizin" von Tanja Bagar ist ein kompacktes Buch über die Hanf-Pflanze.

Inhaltlich startet Bagar damit die Geschichte der Pflanze zu erklären. Diese ist erst seit 100 Jahren "verdammt" worden ...

"Die Hanf Medizin" von Tanja Bagar ist ein kompacktes Buch über die Hanf-Pflanze.

Inhaltlich startet Bagar damit die Geschichte der Pflanze zu erklären. Diese ist erst seit 100 Jahren "verdammt" worden - ihrer Meinung nach zu Unrecht, da sie erklärt, dass die Pflanze in geringen Dosen eingenommen als Medizin wahre Wunder gegen viele verschiedene Krankheiten bewirken kann. Aber Achtung: Sobald man sie erhitzt (raucht) entsteht das gefährliche THC, was schädlich ist!

In dem Buch wird somit nicht nur die Vorteile der Pflanze erläutert (was sehr einseitig und unglaubwürdig/naiv wirken würde), sondern auch die negativen Seiten berichtet. Es gab beispielsweise auch schon Medikamenten, die zugelassen wurden und anschließend aufgrund der Nebenwirkungen wieder aus dem Markt genommen wurden.

Allgemein allerdings scheint die Pflanze sich positiv auf die Umwelt auszuwirken, da sie Schwermetalle absorbieren würde und daher die Welt vor menschlich verursachten Schaden reinigen würde. Daher plädiere ich nun nach dem Lesen dieses Buchs noch mehr denn je für die Legalisierung dieser Pflanze.

Sie schützt/lindert bei so vielen Krankheiten: Schmerzen, Parkinson, MS, Alzheimer, Epilepsie, Traumata, HIV-Demenz, alkoholbedingte Gehirnschäden, Umkehr von altersbedingten kognitiven Leistungsfähigkeit, Typ 2 Diabetes, Abnehmen, Herzinfarkt, Schlaganfall. Krebs: Brust, Prostata und Glioblastom.

Fazit: Empfehlenswert für Ärzte und angehende Ärzte, die sich für die Pflanze interessieren. Das Buch ist sehr wissenschaftlich fundiert und erklärt die einzelnen Prozesse, wie Enzyme an die Rezeptoren andocken und dabei helfen. Und empfehlenswert für Menschen mit diesen Krankheiten, die nach alternativen Therapiemöglichkeiten suchen, da im Epilog eine Liste von Ärzten vorzufinden ist, die Hanfmedikamente verschreiben.

Veröffentlicht am 28.10.2019

Durchwachsen

Die Kunst der guten Erinnerung
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Wiking ist ein Glücksforscher, der in dieses Buch sehr viele eigene Erinnerungen eingebaut hat, wobei er dabei leider sehr wenig Sachliches einfließen lassen hat, was der Leser umsetzen könnte.

Er meint ...

Wiking ist ein Glücksforscher, der in dieses Buch sehr viele eigene Erinnerungen eingebaut hat, wobei er dabei leider sehr wenig Sachliches einfließen lassen hat, was der Leser umsetzen könnte.

Er meint meist allgemein: Entscheide dich immer dazu etwas zu tun, an das du dich in 10 Jahren erinnern wirst. Ich denke gute Erinnerungen so zu planen ist etwas schwierig, denn das zwingt dich möglicherweise zu etwas, was du eigentlich gar nicht machen willst, aber es wg. "Gruppenzwang" tust oder es geht gegen deine Ethik (Bsp: Meik wollte eigentlich ein Buch lesen und seine Freunde aber Jetskifahren, also hat er da mitgemacht - ich denke eher da an die Umwelt...)

Weitere Kritik: Neben den Bildern aus seiner eigenen Vergangenheit, die er sinnvoll in den Fließtext einbaut, existieren auch etliche Fotos von Sonnenunter-/aufgängen, die zwar ansehnlich sind, aber deplatziert wirken. Ich gehe davon aus, dass die Bilder den Zweck der Lückenfüllung haben, denn das Buch hat gerade mal 282 Seiten. Außerdem haben die Fotos auch keine Orts- oder Zeitangaben - aber das liegt wohl an der Privatsphäre, daher verständlich.

Zum Schluss folgt ein Kalender, indem er für jeden Monat "Aufgaben" nennt, die man erfüllen soll. Jedoch war das etwas sehr vage formuliert. Im Januar soll man Pläne für das ganze Jahr machen, in einem anderen Monat etwas, was man noch nie getan hat,... Es ist sehr oberflächlich gehalten.

Fazit: Ein Buch, was man schenken kann, falls einem absolut nichts einfällt.

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Veröffentlicht am 14.09.2017

Überraschend

Alexander bricht aus
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"Alexander bricht aus" von Bellmann und Krause ist ein kurzweiliger Roman über einen Arzt, der mir zunächst unsympathisch war, weil ihm scheinbar alles, was er sich vornahm galant gelang - bis die Wendung ...

"Alexander bricht aus" von Bellmann und Krause ist ein kurzweiliger Roman über einen Arzt, der mir zunächst unsympathisch war, weil ihm scheinbar alles, was er sich vornahm galant gelang - bis die Wendung in seinem Leben Platz findet und ihm kaum mehr etwas nach Plan gelingt. Er muss seinen Oberarzt-Posten in Berlin aufgeben - für eine kleine Arztpraxis im Nirgendwo. Dort beschleicht ihn das Gefühl eine Tochter zu haben - was bestätigt wird und und und. Zusammengefasst: Sein perfektes Leben gerät komplett aus den Fugen, er persönlich außer Kontrolle und alles scheint eine große Katastrophe zu sein, die er nicht verhindern kann. Manche Punkte konnte ich teilweise vorhersehen, andere (die meisten) überraschten mich völlig.