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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2019

Besinnlich und schön

Mr. Hicks feiert Weihnachten
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An Weihnachten soll niemand allein sein



Wenn man sich das Buch mit seinem Cover anschaut, könnte man eine klassische Weihnachtsgeschichte vermuten. Wobei es natürlich auch eine Interpretationssache ...

An Weihnachten soll niemand allein sein



Wenn man sich das Buch mit seinem Cover anschaut, könnte man eine klassische Weihnachtsgeschichte vermuten. Wobei es natürlich auch eine Interpretationssache ist, was genau denn in dem Fall „klassisch“ ist.

Ich denke da sofort an „Der kleine Lord“. Eine Weihnachtsgeschichte, die nie aus der Mode geht, weil deren Inhalt soviel Liebe und Wärme versprüht. Weil Nächstenliebe, Barmherzigkeit und das Beisammensein eine große Rolle spielen und weil man am Ende, vor Freude, sogar ein paar Tränchen vergießt.

Mortimer Hicks, 70 Jahre alt, ist ähnlich wie der Großvater vom kleinen Lord Fauntleroy. Zwar nicht ganz so griesgrämig, aber andere Leute meidet er, seit dem Tod seiner geliebten Frau Margaret. Er lebt seinen Alltag nach einer festen Struktur. Alles ist durchgetaktet, da wirft es ihn schon ein wenig aus der Bahn, als sich eines Tages ein kleiner, ausgehungerter Kater in sein Leben schleicht, die Nachbarin ihn um einen Gefallen bittet und auch noch seine Hemden bei der Wäscherei vertauscht wurden.

Dass diese Unannehmlichkeiten sich ausgerechnet als das große Glück erweisen, hätte Mortimer, noch ein paar Wochen vor Heilig Abend, nie für möglich gehalten. Doch an Weihnachten, wo doch wirklich niemand allein sein sollte, schaut er besinnlich auf die lieben Menschen um sich herum, die ihn von nun an begleiten werden.

Was für eine süße traditionelle Weihnachtsgeschichte, die wieder einmal zeigt, dass die Lieben um uns herum das Wichtigste überhaupt sind.

Bis auf ein paar Kleinigkeiten, das waren die kurzen Zeitreisen von Mortimer, fand ich die Geschichte wirklich schön. Diese mysteriösen Zeitsprünge, da bin ich ehrlich, habe ich nicht wirklich verstanden und hätten für mich auch nicht sein müssen. Auch wenn die Tränchen am Ende ausblieben, möchte ich dieses Buch jeden der diese Art von Weihnachtsgeschichten liebt, weiterempfehlen.

Fazit:

Eine besinnliche, relativ kurze Weihnachtsgeschichte, die langsam anfängt, sich zum Ende hin aber steigert.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Soooo witzig!

Das NEINhorn
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Und die Moral von der Geschichte ist...

Im Land der Träume liegt der wunderschöne Herzwald. Eines Tages erblickt dort ein süßes, schnuckeliges Einhorn das Licht der Welt. Doch schnell stellt sich heraus, ...

Und die Moral von der Geschichte ist...

Im Land der Träume liegt der wunderschöne Herzwald. Eines Tages erblickt dort ein süßes, schnuckeliges Einhorn das Licht der Welt. Doch schnell stellt sich heraus, dass man es dem Einhorn nie so richtig recht machen kann, denn es sagt zu allem immer: „NEIN!“

Weil er damit so ziemlich jeden fürchterlich auf den Keks geht, wird aus dem kleinen Einhorn „Das Neinhorn“.

Deshalb hat es nicht wirklich Freunde. Es spielt viel allein und trifft eines Tages, am Fluss, auf einen Waschbären. Der übrigens eine ganz andere Macke hat. Er hört nämlich schlecht und fragt ständig: „WAS?“ - und so wird aus dem Waschbären „ein Wasbär“.

Gemeinsam ziehen sie weiter und treffen auf einen Hund, mit wiederum einem anderen Tick, den gilt es aber selbst herauszufinden.

Aus den Dreien werden schließlich Freunde und auch wenn die Dialoge sehr eintönig sind, eins sind sie garantiert. - Ziemlich lustig!!!

Mit viel Wortwitz gestaltet der Autor hier seine Texte. Neben einer süßen Illustration, wo es übrigens immer etwas Neues zu entdecken gibt, wird daraus eine richtig süße und vor allem witzige Geschichte.

Eine Geschichte für die Kleinen. Der Verlag hat das Alter 3 – 7 festgelegt. Dem muss ich aber leider widersprechen. Als Mutter habe ich selbst die Geschichte wirklich gerne gelesen und musste auch herzhaft lachen, aber ich glaube nicht, dass die ganz Kleinen schon einen solchen Wortwitz verstehen. Hinzu kommt, dass auf einer Buchlänge von 48 Seiten, für die ganz Kleinen, zu viel Text steht. Da könnte der ein oder andere vorher schon die Lust verlieren, bevor das Buch überhaupt zu Ende ist.

Da liegt dann auch das Problem... Ich finde dieses Buch einfach großartig, weil ich viel gelacht habe, aber vielleicht ist das ja auch genau des Rätsels Lösung für die Altersangabe. Denn, wenn die Kleinen den Wortwitz vielleicht noch nicht ganz verstehen, verstehen sie aber, dass Mama und Papa Spaß daran haben und lieben es vielleicht auf Grund dessen. Wichtig ist doch sowieso, für die Vorbereitung auf das eigene Lesen, dass Geschichten Spaß machen. Und wenn der Autor schon selbst darauf hinweist, dass diese Geschichte gar keine Moral hat, was viele ja sehr wichtig finden, für Bilderbücher, ist die Quintessenz daraus vielleicht sogar – das lachen gesund ist!
Deswegen sollte jeder für sich entscheiden, ob er seinen Kleinen dieses Buch vorlesen möchte. Für Erwachsene jedenfalls, ist es eine Riesengaudi und wären meine Kinder jetzt noch klein, hätte ich sie ganz bestimmt vorgelesen.

Fazit:
Top! Jede Menge Spaß für die ganze Familie!

Veröffentlicht am 18.11.2019

Trotz Kritik, ein absolutes Leseerlebnis!

Sag ihr, ich war bei den Sternen
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Worin reisen wir im tiefen Schlaf?


Bei kaum einen Buch ist mir die Bewertung so schwer gefallen, wie bei diesem.
Auf der einen Seite war es für mich ein absolutes Leseerlebnis und auf der anderen Seite ...

Worin reisen wir im tiefen Schlaf?


Bei kaum einen Buch ist mir die Bewertung so schwer gefallen, wie bei diesem.
Auf der einen Seite war es für mich ein absolutes Leseerlebnis und auf der anderen Seite habe ich erhebliche Kritikpunkte. Wie es aber dennoch 5 Sterne werden konnten, erfahrt ihr jetzt.

Der Titel „Sag ihr ich war bei den Sternen“ lässt schon viel Spielraum für Spekulationen, aber nachdem ich dazu auch den Klappentext kannte, wusste ich, das wird meine Geschichte und tatsächlich zählt sie schon jetzt zu denen, die ich nie vergessen werde.


Es geht um die 28 jährige Maddie, die kurz vor ihrer Hochzeit mit Ryan steht.
Maddie & Ryan – glücklich und unzertrennlich!
Getoppt wird es nur noch von dem kleinen Herzen, das bereits unter Maddies Herzen schlägt.
Etwas in Stress verbringt sie, am Anfang der Geschichte, einen Tag mit den Vorbereitungen zur Hochzeit und hetzt von Termin zu Termin.

Doch dann geschieht das Unfassbare...

Ein unachtsamer Schritt, ein abgelenkter Autofahrer und das Leben ist nicht mehr das was es war.

Nun stell dir vor... Durch die Verletzungen fällst du in einen tiefen Schlaf. Doch eines Tages erwachst du wieder und musst feststellen, es ist nicht der nächste Tag, sondern 6 Jahre später. 6 Jahre in denen deine Mutter schwer erkrankt ist, du nicht mehr schwanger bist und dein Verlobter sich neu verliebt und sogar geheiratet hat.

Wer jetzt glaubt, was für ein Alptraum, der kann sich gar nicht vorstellen, was diese Geschichte noch für Offenbarungen und Schicksale parat hält.

Ein Buch, was man kaum aus der Hand legen mag, weswegen es mir deswegen besonders schwer fällt, es zu bewerten, denn etwas zu Meckern gibt es auch.

Für mich ist das Ende nicht meins! Ich fand es tatsächlich zu sehr drüber, wenn ich es mal so, ohne zu Spoilern, formulieren kann. Immer dann, wenn ich etwas nicht nachvollziehen kann oder es unglaubwürdig erscheint, habe ich meine Probleme damit.

Ich brauchte nicht mal lange überlegen, wie man es hätte vielleicht besser machen können, da fällt mir schon sofort etwas ein. Manchmal ist weniger nämlich mehr. Zumal die Geschichte eher von der Stärke, der Freundschaft und Liebe zweier Frauen lebt. Da muss man gar nicht dramatisieren und dem Ganzen noch unrealistisch eins drauf setzen. Warum die Geschichte nicht einfach so zu Ende spielen? Hinzu kommt, dass die Szenerie vom Verfolger, am Anfang, auch nicht zu Ende gedacht wurde. Da wurde der Leser, meines Erachtens, ein bisschen in die Irre geführt. Wirkt dann in etwa so, als ob die Autorin da noch nicht richtig wusste, wohin die Reise gehen soll.

Fazit:

Man wird es jetzt kaum glauben, aber trotz meiner doch erheblichen Kritikpunkte, möchte ich, dass Jeder diese Geschichte liest, denn mein Leseerlebnis, war voll und ganz erfüllt. Immer dann, wenn mich auch außerhalb des Lesens ein Buch so sehr fesselt, wie dieses eben hier, kann es nur ein gutes Buch gewesen sein.

Also, gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.11.2019

Nicht meins!

Porzellankind
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>> Schonungslos – eindringlich – schockierend

>> Schonungslos – eindringlich – schockierend <<

Alles Adjektive, die ich in Bezug auf einen Thriller liebe. Auch der Klappentext, mit seinem Zusatz „ Ein Blick in die dunkelsten Tiefen der menschlichen Psyche“, versprach ein gutes Buch zu werden. Leider habe ich es nicht beendet. Nachdem ich es immer wieder versucht habe, weil die Geschichte auch irgendwie einen Sog hatte, wie ein Unfall bei dem man nicht wegschauen kann, habe ich mich nun doch entschlossen, es abzubrechen. Nach 100 Seiten war es für mich somit beendet.

Aber nun erst mal zum Inhalt:

Es geht um die kleine Ellis, die sehr phantasievoll ist. Im Gegensatz zu ihrem Bruder ist sie aber sehr leise. Der kleine Eduard ist nämlich ein sogenanntes Schrei-Baby.
Da ihre Mutter ziemlich labil ist, wird das Gebrüll zur familiären Zerreißprobe. Doch eines Tages ist es wieder still. Was ist geschehen?

Zwischen der Mutter und Ellis entwickelt sich ein verstörendes Intrigenspiel, bis Ellis eins irgendwann begreift. Dass es mehr gibt als eine Wahrheit und so beschließt sie, abzurechnen und das bedingungslos!

Kaum angefangen mit der Geschichte, wurde ich mit folgenden Szenarien und Gedanken konfrontiert:

- Deine Mutter braucht ein Herz, wie der Blechmann aus der Zauberer von Oz.
- Dorothy die imaginäre Freundin („Die übrigens einen Großteil der Gedanken einnimmt. Wie das Teufelchen auf der Schulter, was einem zuspricht“)
- Routiniert greift sie sich einen Plastikbeutel und sammelt den Hundekot ein, um ihn danach in den Kühlschrank zu legen, neben der Dosenwurst und dem abgepackten Vorderschinken.
- Auf Tukukinos Stirn formatieren sich Zickzacklinien („Jetzt etwa auch noch ein Stammeshäuptling?“)
- Willkommen Hexe des Ostens! Die Zauberin glotzt dümmlich[...] („Willkommen im Märchen“)

Wenn man das jetzt nicht versteht, dann liegt es vielleicht ein klitzekleines bisschen daran, dass es aus dem Zusammenhang gerissen ist, aber der Anfang ist wirklich eigenartig und kaum zu verstehen.

Dadurch, dass es aus der Sicht von Ellis geschrieben und sie ja noch klein ist, wirken die Sätze erklärlicherweise zwar abgehackt, aber die Gedankengänge und imaginären Freunde hatten einfach einen zu großen Stellenwert und waren somit nicht meins. Zu skurril! Hinzu kommt die Mutter, die auch ziemlich merkwürdig ist. Wen ich da schlimmer fand, konnte ich gar nicht mehr differenzieren. So habe ich, immer wenn ich weiter lesen wollte, mehr schlechte Laune bekommen.

Wie man schon herauslesen kann, habe ich mich unheimlich schwergetan, mit diesem Buch und vor allem hat es mich stimmungsmäßig runter gezogen. Dass ich das Buch nicht schon eher abgebrochen habe, lag nur daran, dass ich trotz allem auch diesen Sog verspürt habe, die diese Geschichte trotzdem hat. Ich wollte wissen, was das zu bedeuten hat? Wo es einen hinbringt? Und vor allem konnte ich mich nicht damit anfreunden, dass ich vielleicht die Einzige bin, die das nicht versteht.

Dann habe ich mir etliche Rezensionen dazu angeschaut und dabei festgestellt, dass selbst die, die dieses Buch hoch gelobt haben, immer auch gesagt haben, dass der Anfang etwas merkwürdig sei, dass es aber am Ende einen genialen Plott-Twist gibt. Darauf will ich nicht warten!!! Mich muss ein Buch unterhalten und ich muss es gerne in die Hand nehmen wollen. Das war bis hier hin leider nicht der Fall.

Schweren Herzens, weil ich natürlich die Arbeit des Autors auch respektiere und für die einen ist es mit Sicherheit auch ein literarisches Kunstwerk, kann ich aber dieses Buch nur mit 2 Sterne bewerten, da ich es abgebrochen habe.

Das vielversprechende Ende habe ich dann noch gelesen und ja, kann man, muss man aber nicht.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Eine wirklich hoffnungsvolle Geschichte

Fünf Wörter für Glück
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Fünf Wörter für Glück

Dies ist eine teils autobiografische Geschichte, worin die Autorin ihr eigenes Schicksal mit einfließen lässt, was das Ganze so glaubhaft und gefühlvoll macht.

In dem Buch nennt ...

Fünf Wörter für Glück

Dies ist eine teils autobiografische Geschichte, worin die Autorin ihr eigenes Schicksal mit einfließen lässt, was das Ganze so glaubhaft und gefühlvoll macht.

In dem Buch nennt sie sich Heidi und sie hat zwei große Wünsche. Zum einen möchte sie Schauspielerin werden, zum anderen möchte sie endlich ihre große Liebe finden. Doch leider werden ihre Träume durch ein Schicksal durchkreuzt.

Das, was Heidi passiert ist, ist für mich kaum vorstellbar, denn sie verliert ein Bein, weil sie im Park joggen war. Kein großer Unfall, lediglich ein leichter Sturz, stellt ihr Leben von nun an auf eine harte Probe. Bei dem Aufprall hat sich nämlich ihr Knie verdreht und dabei die Blutzufuhr abgetrennt, was zu diesem schwerwiegenden Ausmaß geführt hat.

Was ich zusätzlich als sehr schlimm empfunden habe, dass jemand bei dem Unfall dabei war und den Rettungsdienst gerufen hat. Das war natürlich geistesgegenwärtig und auch vorbildlich, doch leider hat er sich dann mit den Worten: “ Ich verpasse sonst meinen Zug“, verabschiedet. Heidi wurde ängstlich und allein zurückgelassen. Ein Grund, warum die Autorin und auch ich mir die Frage gestellt haben, was es Wichtiges geben kann, dass man so reagiert?

Dieser Jemand zieht sich übrigens wie ein roter Faden durch die Geschichte und taucht Sekundenweise auch immer mal wieder auf. Was hat es mit dem Unbekannten auf sich?

Aus dem Klappentext entnehmen wir, dass Heidi dann zu einer Reha kommt und dort auf die 80 jährige Maud trifft, die mit ihrer Lebensfreude, Weisheit, Optimismus und ihrem Enkel Jack, Heidi wieder ein Gefühl von wertvoll lehren, auch mit Handicap.


Mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen. Man hat einfach gespürt, dass die Autorin weiß wovon sie schreibt. Gedanken wie, wie behindertengerecht ist unsere Welt eigentlich?, haben mich nachdenklich zurückgelassen. Deswegen allein ein sehr wichtiges Thema und auch berührend umgesetzt.

Was ich ein bisschen vermisst habe war, das was mir zum Teil im Klappentext versprochen wurde. Ich hatte einfach mehr Maud und mehr Jack erwartet. Selbst den Unbekannten, der anfänglich sich noch wie ein roter Faden durch die Story zog, hatte ich plötzlich vergessen und erst wieder bemerkt, als er gen Ende nochmal auftauchte.

Trotzdem hat dieses Buch eine wichtige und hoffnungsvolle Botschaft. Eben nur anders verpackt, als ich es erwartet habe. Das hat aber nur etwas mit meiner eigenen Interpretation zu tun. Was vielleicht noch wichtig ist zu wissen, dass die Geschichte zu keiner Zeit runter zieht. Sie ist, wie schon erwähnt absolut hoffnungsvoll.

Zitat der Autorin: „Es gibt immer Hoffnung! Selbst in der größten Dunkelheit kann man Licht finden, in schwerster Trauer ein Lächeln und nach heftigen Gewittern einen Regenbogen.“

Klare Leseempfehlung!