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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2019

Irgendwie ganz typisch und doch ganz anders

Kissing Lessons
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Rain(wo)man trifft auf Pretty Woman

Die 30 jährige Stella ist Ökonomin und kann unheimlich gut mit Zahlen umgehen, was sie aber nicht gut kann, ist mit ihren Mitmenschen zu kommunizieren oder sich mit ...

Rain(wo)man trifft auf Pretty Woman

Die 30 jährige Stella ist Ökonomin und kann unheimlich gut mit Zahlen umgehen, was sie aber nicht gut kann, ist mit ihren Mitmenschen zu kommunizieren oder sich mit ihnen auseinanderzusetzen, denn sie hat das Asperger Syndrom. Soziale Interaktionen, plötzliche Berührungen oder Reizüberflutungen, lösen bei ihr eine Panikattacke aus. Auch der Wunsch ihrer Mutter, doch endlich mal zu heiraten und eine Familie zu gründen bringt sie in eine Stresssituation.

Nachdem sie selbst schon ein paar mal intime Erfahrungen gesammelt hat, die mehr schlecht als recht waren, weiß sie einfach, dass das nie klappen wird. Erst, als ihr ein Arbeitskollege einen Floh ins Ohr setzt, sie müsse lernen Spaß am Sex zu haben, erst dann würde es auch dem Partner gefallen, sucht sie, via Internet, bei einem Escort Service quasi einen Lehrer, der ihr all das beibringen soll. So trifft sie auf Michael. Gutaussehend, sexy und unheimlich liebevoll. Einziges Manko – er ist irgendwie unnahbar! Was steckt hinter Michaels Verschlossenheit und wird Stella ihre Ängste mit ihm besiegen können?

Diese Geschichte ist irgendwie bekannt, aber gleichzeitig so ganz anders. Durch die Schwierigkeiten, die Stellas neurologische Störung mit sich bringen, wird die Geschichte sehr gefühlvoll. Allein die Vorstellung, wie das alles funktionieren soll, schließlich mag sie es nicht einfach so berührt zu werden, macht es wirklich spannend und man fiebert sogar mit.

Ich hatte tatsächlich Angst dieses Buch zu lesen, da ich schon sehr viel Positives gehört hatte und meine Erwartungen dementsprechend hoch waren. So habe ich dann relativ schnell in die Hörprobe rein gehört und war entsetzt. Gleich zu Beginn lernen wir die Mutter mit einer sehr übertriebenendc und arroganten Stimme kennen und ich dachte, das kann ich nicht ertragen oder sogar ernst nehmen. So habe ich das Buch erst mal wieder bei Seite gelegt und mir die Frage gestellt, was alle daran so toll finden?

Nun, nachdem ich es gelesen habe, weiß ich es...

Fazit:

Es hatte eine tolle Thematik, liebevolle Charaktere! Ist sehr gefühlvoll geschrieben, wahrscheinlich auch, weil die Autorin selbst diese Diagnose bekommen hat, während sie an dieser Geschichte geschrieben hat und wirkte deswegen wohl auch sehr glaubhaft. Es schreit förmlich nach mehr! Da können sich alle Fans der Autorin natürlich schon sehr freuen, denn am 26.01.20 erscheint „Love Challenge“, wo es dann um den besten Freund von Michael geht.

Kleiner Tipp: Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man dieses Buch tatsächlich lesen sollte, aufgrund der übertriebenen Stimme im Hörbuch. Die eigene Kreativität ist da wahrscheinlich immer passender.



Veröffentlicht am 04.11.2019

Für alle die Fitzeks Art mögen...

Das Geschenk
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Das Warten hat ein Ende – Der neue Fitzek ist da!

Sehnsüchtig entgegengefiebert, aber endlich, nach ziemlich genau einem Jahr, halte ich „Das Geschenk“ in meinen Händen.

Dieses Buch habe ich in einer ...


Das Warten hat ein Ende – Der neue Fitzek ist da!

Sehnsüchtig entgegengefiebert, aber endlich, nach ziemlich genau einem Jahr, halte ich „Das Geschenk“ in meinen Händen.

Dieses Buch habe ich in einer Mini-Leserunde gelesen, was es für mich zu einem unvergesslichen Leseerlebnis gemacht hat, denn hier hat man nicht nur die Chance gemeinsam des Rätsels Lösung zu entschlüsseln, sondern auch die vielen Twists zusammen zu erleben, wo man sämtliche Theorien wieder über den Haufen wirft.

Milan Berg ist Analphabet. Nachdem er bei einer prekären Situation die Paartherapie verlässt, steht er mit seinem Fahrrad an einer Kreuzung und wartet auf Grün. Den Kopf nach links geneigt, schaut er in ein Fahrzeug, wo ein verstörtes Kind sitzt und ihm einen Zettel zeigt, worauf etwas steht, aber er kann ja nicht lesen. Irgendetwas an der Situation kommt ihm aber merkwürdig vor, sodass er dem Wagen folgt.

An dieser Stelle landet der Leser mitten in Milans Geschichte. Rauscht dabei fast an den Abgrund und hat dabei dieses ausweglose Gefühl, niemals da wieder herauszukommen.

Fitzek ist bekannt für seine geniale Cliffhanger-Taktik. („Komm, ein Kapitel geht noch“) Auch dafür, dass immer alles ein wenig „drüber“ wirkt. Entweder man liebt es oder man hasst es. Ich bin großer Fan davon.

In diesem Fall fing alles super an. Man war sofort im Geschehen, die Taktik ging auf, denn ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen und hatte Spaß am Entschlüsseln der Botschaften. Auch dieses bisschen „drüber“ gefiel mir wieder sehr gut.

Aber dann, ab Seite 300, gab es einen Twist, womit ich zwar nicht gerechnet habe, das ist aber auch das einzig Positive daran, denn für mich war „Der“ einfach einen Ticken zu sehr drüber, sodass ich einige vorangegangen Kapitel sogar in Frage stelle. Bzw, war es mir da kaum noch möglich weiter drüber nachzudenken, so verzwickt war es plötzlich. Mir blieb nichts anderes übrig, als es einfach mal hinzunehmen und weiterzulesen. Das Ende hingegen fand ich dann auch wieder spannend, auch wenn der Twist mich immer noch gewurmt hat.

Wenn mich allerdings in ein paar Wochen jemand nach irgendwelcher Zusammenhänge fragt, weiß ich nicht wirklich, ob ich mich tatsächlich noch an all die Dinge erinnern kann, denn dafür war es doch sehr konstruiert.

Trotzdem kann ich nicht sagen, dass ich es bereue oder als verschwendete Lesezeit bezeichnen würde, eher möchte ich sagen...

Fazit:

Für alle, die Fitzeks Art von Humor, die genial gesetzten Cliffhanger, aber auch das bisschen Overacting, lieben.

Für die anderen gibt es eine Leseempfehlung mit kleiner Einschränkung!

Veröffentlicht am 31.10.2019

Es war wie Heimkommen

Die Schokoladenvilla – Goldene Jahre
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Es war wie Heimkommen

Dies ist der zweite Band der Schokoladenvilla-Trilogie. Schon beim Stöbern im Personenglossar (im Anhang) habe ich den Vorgänger Revue passieren lassen und schnell kamen all die ...

Es war wie Heimkommen

Dies ist der zweite Band der Schokoladenvilla-Trilogie. Schon beim Stöbern im Personenglossar (im Anhang) habe ich den Vorgänger Revue passieren lassen und schnell kamen all die Erinnerungen wieder, obwohl ich anfangs noch meine Bedenken hatte. An dieser Stelle kann ich jeden, der diese Sorge auch hat, versichern, man ist sofort wieder drin, in der Geschichte.

Und deswegen kann ich sagen, >>Es war wie Heimkommen.<<

Dieses Mal geht es um Victors Halbschwester Serafina, deren Vater verstorben ist und warum sie, solange sie noch nicht volljährig ist, bei ihrem Halbbruder Victor, in Stuttgart, leben soll.

Genau wie im Band 1 begleitet der Leser aber nicht nur die Hauptprotagonisten, sondern auch Familienangehörige, Freunde und Feinde. Das macht diese Familiensaga auch aus. Wieder haben wir es mit Machenschaften und schicksalshafte Aneinanderreihungen zu tun. Dieses mal ist der erste Weltkrieg vorbei und die goldenen Jahre lassen die Menschen wieder Luft holen.

Maria Nikolai ist für mich eine Künstlerin im Ausarbeiten von guten Plots.
Auch hier hat sie wieder bewiesen, wie gut sie Handlungsstränge ineinander verknüpfen kann.

Was mir besonders gut gefallen hat, war, dass vor jedem Kapitel gesagt wird, wo die kommende Szenerie stattfindet. Dadurch hatte ich das Gefühl, mich würden die Protagonisten an die Hand nehmen und ich bin live bei dem Geschehen dabei.

Es war auf knapp 700 Seiten ein absoluter Lesegenuss und zu keiner Zeit kam Langeweile auf. Im Gegenteil, ich wollte die Villa am liebsten gar nicht mehr verlassen. Mit ein bisschen Wehmut und einem tränendem Auge, sage ich aber nur „Auf Wiedersehen“, denn der finale Band, wird vermutlich im Herbst 2020 erscheinen und mir meine letzten offenen Fragen noch beantworten.
Bis dahin bleibt mir nichts anderes übrig, als in Erinnerungen zu schwelgen.

Fazit:

Perfekte Fortsetzung! Absoluter Lesegenuss, auf jeder einzelnen Seite. Ich warne aber vor. Nach Beenden des zweiten Bandes fallt ihr in ein kleines Loch, weil man gar nicht möchte, dass es vorbei ist.

Veröffentlicht am 24.10.2019

Eine Reihe, die süchtig macht...

New Promises
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Da war er endlich, der heißersehnte zweite Band der Green Valley Reihe.

Tatsächlich war der erste Band nicht nur ein Highlight für mich, sondern auch meine Entdeckung für die Autorin, die übrigens nicht ...

Da war er endlich, der heißersehnte zweite Band der Green Valley Reihe.

Tatsächlich war der erste Band nicht nur ein Highlight für mich, sondern auch meine Entdeckung für die Autorin, die übrigens nicht nur unter Lilly Lucas bekannt ist, sondern auch unter Julia Hanel. Kleiner Tipp am Rande: Herzklopfen nicht ausgeschlossen – zuckersüß!

Nun aber wieder zu dieser Reihe...

Im ersten Band ging es ja hauptsächlich um Lena & Ryan und natürlich hat man mit den Zweien auch schon die anderen Charaktere kennen und vor allem lieben gelernt.

Dieses Mal geht es aber um Izzy, die von Jugend an schon auf den Polizisten Will steht. Der wiederum hat aber so gar kein Auge für sie. Schließlich kennen sie sich von klein auf und daraus ist dann diese Freundschaft entstanden, die Izzy natürlich nicht aufs Spiel setzten möchte. So schweigt sie und bleibt stets enttäuscht und traurig zurück, wenn Will mal wieder eine Frau aufreißt und wirklich selten ist das nicht. Er war mein persönlicher Favorit aus dem ersten Teil. Heiß, sexy und nicht auf den Mund gefallen. Deswegen war meine Vorfreude natürlich riesengroß. Aber auch auf die anderen Charaktere trifft der Leser wieder.

Zu Beginn dieser Geschichte taucht der Netflix-Star Cole Jacobs in Green Valley auf und bittet Izzy ihm Skifahren beizubringen. Je mehr Zeit sie aber mit ihm verbringt, desto verwirrter wird die Situation, nicht nur unter den Beiden, sondern auch Will scheint da irgend ein Problem mit zu haben.

Ganz schön verzwickt, aber, wie auch der erste Teil ist diese Story wieder richtig toll. Man sagt der Reihe ja nach, dass es Bücher zum Wohlfühlen sind und ja, das sind sie!

Allerdings kommt, für mich, der zweite Band nicht ganz an den ersten heran und vorab, das ist meckern auf hohem Niveau, denn die Geschichte ist wirklich wieder toll. Aber dadurch, dass ich Green Valley und deren Bewohner schon aus dem ersten Band kannte, hatte ich dieses extreme Wohlfühl-Gefühl nicht mehr so stark. Auch Will empfand ich im ersten Band viel schlagfertiger. Das habe ich etwas vermisst. Ansonsten konnte man wieder herrlich lachen und mitfiebern und mitfühlen.

Fazit:

Eine Reihe die süchtig macht und deswegen freue ich mich auch schon wahnsinnig, wenn es im Frühjahr 2020 dann „NEW dreams“ heißt.

Ich vergebe natürlich eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 21.10.2019

Keinohrhase trifft auf Honig im Kopf

Herzklopfen nicht ausgeschlossen
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„Keinohrhase“ trifft auf „Honig im Kopf“

Um ihre demente Großmutter einen Platz im Seniorenheim zu finanzieren, jobbt die junge Medizinstudentin Feli genau in diesem Heim. Ihre berufliche Karriere hat ...

„Keinohrhase“ trifft auf „Honig im Kopf“

Um ihre demente Großmutter einen Platz im Seniorenheim zu finanzieren, jobbt die junge Medizinstudentin Feli genau in diesem Heim. Ihre berufliche Karriere hat sie deswegen erst einmal hinten angestellt. Sie selbst wohnt in dem, doch sehr in die Jahre gekommenen, Haus ihrer Oma, wo doch inzwischen einige Reparaturen nötig sind. Weil sie sich finanziell schon sehr verausgabt hat, hat sie ihre Freundin als Mitbewohnerin dort einziehen lassen. Auch in der Liebe macht ihr das Leben ein Strich durch die Rechnung. Ihr Freund entscheidet sich, in der schweren Zeit die sie durchlebt, gerade jetzt ins Ausland zu gehen.

Der junge und rebellische Leo aus reichem Haus wird vom Richter verdonnert Sozialstunden abzuleisten. Um die Erkenntnis zu bekommen, was er falsch gemacht hat, schickt man ihn deswegen in ein Altersheim. Dort kracht er, im wahrsten Sinne des Wortes, gleich mal mit Feli zusammen. Sympathie sieht anders aus. Zumindest Feli findet Leo ganz abscheulich.

Schafft Leo sie vom Gegenteil zu überzeugen?

Wie eingangs erwähnt erinnert mich die Story an oben genannte Filme. Nicht von der Geschichte her, eher wegen der Thematik. Junger Mann wird zu Sozialstunden verdonnert und muss in eine soziale Einrichtung und auf der anderen Seite das Thema Demenz.

Ich habe zu diesem Buch gegriffen, weil ich Julia Hanel unter ihrem Autorennamen Lilly Lucas lieben gelernt habe. Deswegen war meine Neugierde groß, sie auch in ihren „Erwachsenenromanen“ kennenzulernen. Ich kann einfach nur sagen...WOW!

Für mich die deutsche Vi Keeland, mit weniger Sexanteil, aber mit genauso großartigem Humor.
Der besticht hier einfach. Soviel gelacht habe ich selten. Wobei ich aber auch sagen muss, dass die Geschichte auch durchaus ernst ist. Allerdings hatte ich mir einen anderen Verlauf gewünscht, warum ich vielleicht ein klitzekleines bisschen enttäuscht war, am Ende. Aber das ist meckern auf hohem Niveau.

Fazit:

Grandioser Einstieg, etwas anders entwickelter Mittelteil, aber wieder ein süßes Ende.
Zuckersüße Lovestory und deswegen ganz klar ein Lesetipp!