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Kathy30

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2019

Spannende Unterhaltung

Der Sommermörder
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Es ist heiß in diesem Sommer in London, ungewöhnlich heiß, und die Stadt heizt sich täglich mehr auf. Der Jahrhundertsommer, am Anfang freudig begrüßt, wird langsam zur Qual. Nur einer genießt die Hitze: ...

Es ist heiß in diesem Sommer in London, ungewöhnlich heiß, und die Stadt heizt sich täglich mehr auf. Der Jahrhundertsommer, am Anfang freudig begrüßt, wird langsam zur Qual. Nur einer genießt die Hitze: Er beobachtet die Körper der Frauen. Heimlich. Er riecht sie, er prägt sie sich ein, er ergötzt sich an ihrer schweißnassen Haut ... Dann terrorisiert und schließlich tötet er sie. Die Polizei setzt alles daran, ihn zu überführen, doch der »Sommermörder« ist immer etwas schneller als sie – bis er an Nadia gerät. Dieses eine Mal hat er seine Macht überschätzt.

„Was dann kam, war ziemlich seltsam. Wie sich herausstellte, stand ich stärker unter Schock, als mir bewusst gewesen war. An meinen Namen konnte ich mich immerhin noch erinnern, auch wenn mich selbst das gewisse Mühe kostete, aber meine Adresse wollte mir einfach nicht mehr einfallen, und das, obwohl mir die verdammte Wohnung selbst gehörte und ich schon seit achtzehn Monaten dort wohnte…“ (S. 19)

Meine Meinung:
Dieser Thriller von Nicci French ist in drei Teile unterteilt. In jedem Teil wird das Geschehen aus der Sicht des Opfers dargestellt. Die Arbeit der Polizei bleibt dabei relativ im Hintergrund und wird nur sehr oberflächlich erwähnt. Das hat mir an diesem Thriller gut gefallen. Hin und wieder wechselte das Autoren-Duo auch in die Perspektive des Täters, was zusätzlich für Spannung sorgte weil dadurch die Bedrohung und das krankhafte Verhalten intensiviert wurden. Etwas schade fand ich es, dass die Identität des Täters sehr schnell aufgedeckt wurde und das Miträtseln bis zum Ende dadurch nicht mehr möglich war. Trotzdem tat es der Spannung keinen großen Abbruch. Das Ende hat mich dann allerdings voll entschädigt. Es ging am Schluss nochmals richtig zur Sache und der Leser bekam einige Action und eine sehr überraschende Aufklärung geboten. Meiner Meinung nach ein sehr gelungener Abschluss dieses spannenden Thrillers. Da die Geschehnisse in einem einfachen, flüssigen Sprachstil erzählt wurde fiel es mir leicht diesen zu folgen und die dazu passenden Bilder in meiner Vorstellung entstehen zu lassen.
Die Charaktere der Opfer haben mir sehr gut gefallen. Jedes davon wurde in ihrer Eigenart und individuellen Umgangsart mit deren Situation sehr gut beschrieben. Ich konnte die Handlungen nachempfinden und mich ohne Probleme in deren Lage versetzen, so konnte ich in das Geschehen gedanklich voll einsteigen und bis zum Schluss mitfiebern.
Die polizeiliche Arbeit in diesem Buch kam mir etwas stümperhaft vor und auch die charakterlichen Eigenschaften der Polizisten und deren Mitarbeiter fand ich eher unsympathisch. Dies war für die Spannung und den Fortgang des Geschehens nicht relevant und ist auch nur meine persönliche Ansicht.
Fazit:
Ein sehr spannender Thriller, der mehr aus der Sicht der Opfer erzählt als aus der polizeilichen Perspektive. Gute Unterhaltung und ein überraschendes Ende. Mir hat es sehr gefallen!

Veröffentlicht am 13.06.2019

Spannend und Düster

Blauortsand
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Die Autorin Heike Fröhling, die ihre Thriller unter dem Pseudonym, Leonie Haubrich, veröffentlicht hat mit „Dünenkind“ eine sehr spannende Geschichte gesponnen.
Der Plott spielt in einem kleinen Ort auf ...

Die Autorin Heike Fröhling, die ihre Thriller unter dem Pseudonym, Leonie Haubrich, veröffentlicht hat mit „Dünenkind“ eine sehr spannende Geschichte gesponnen.
Der Plott spielt in einem kleinen Ort auf einer Hallig an der Nordseeküste. Halligen können bei Sturmfluten überschwemmt werden und machen das Leben dort deshalb gefährlich. Dadurch sind die Dorfbewohner sehr aufeinander angewiesen und es entwickelten sich über die Jahrhunderte hinweg alte Traditionen und Rituale. Die Autorin hat diese eigenbrötlerische und spezielle Atmosphäre in diesem Halligdorf sehr gut beschrieben. Ich fühlte mich sofort mittendrin und trotz, dass ich bisher noch nie auf einer Hallig gewesen bin, konnte ich mir die Landschaft und die Gebäude sehr gut bildlich vorstellen. Die düstere und bedrohliche Atmosphäre zog mich in ihren Bann und ich konnte das Unbehagen während des Lesens förmlich spüren.
Die Charaktere wurden von der Autorin sehr gut ausgearbeitet. Ich konnte mir jeden sehr gut vorstellen und lernte ihre Wesenszüge im Laufe der Geschichte gut kennen. Marissa war mir sehr sympathisch und ich konnte ihre Beweggründe, die Hallig zu verlassen sehr gut nachempfinden. Im Laufe der Geschichte traf sie dann jedoch einige Entscheidungen, die sie in Gefahr brachten, die ich persönlich nicht so recht nachempfinden konnte. Sie machte auf mich einen sehr wachen und intelligenten Eindruck und traf dann Entscheidungen, die in meinen Augen einfach dumm waren und ich als Leserin sofort wusste was als nächstes passieren wird. Aber gut, Marissa befand sich in einer emotionalen Ausnahmesituation und da handeln Menschen nicht immer rational und wohldurchdacht. Deshalb konnte ich ihre Entscheidungen akzeptieren und ihren Weg mitgehen auch wenn ich glaube, dass ich anders gehandelt hätte.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Ich konnte sie leicht und flüssig durchlesen und wollte sie auch überhaupt nicht aus der Hand legen bis ich am Ende angekommen war. Der Spannungsbogen wurde vom Anfang bis zum Ende, ohne langweilige Strecken dazwischen, gehalten und auch das Ende war für mich zufriedenstellend, so dass ich die Geschichte mit einem guten Gefühl wieder verlassen konnte.

Fazit:
Ein spannender Nordsee-Thriller mit düsterer Atmosphäre der mit guten Charakteren für angenehme Unterhaltung sorgt.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Spannend aber blasse Charaktere

Die Erlöserin
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Der Inhalt:
Catherine beerdigt keine Toten. Sie rettet die Lebenden – aus unerträglichen, gewaltvollen, gefährlichen Lebensumständen. Ihr im Darknet ansässiges Schutzprogramm ist oft die letzte Hoffnung ...

Der Inhalt:
Catherine beerdigt keine Toten. Sie rettet die Lebenden – aus unerträglichen, gewaltvollen, gefährlichen Lebensumständen. Ihr im Darknet ansässiges Schutzprogramm ist oft die letzte Hoffnung für Frauen, die keinen anderen Ausweg mehr wissen: Catherine verschafft ihnen neue Identitäten. Sie ist effektiv und schnell. Sie ist die Beste auf ihrem Gebiet. Nur ein einziges Mal hat sie einen Fehler begangen, mit tödlichen Konsequenzen. Sie glaubt, ihn erfolgreich verschleiert zu haben. Doch plötzlich holt die Vergangenheit sie wieder ein – und die einzige Person, die sie retten kann, ist sie selbst… (Klappentext)

„Wir treffen jeden Tag Entscheidungen, gehen nach rechts, nach links, verpassen den Bus, nehmen einen Anruf entgegen … wenn wir jede einzelne hinterfragen, verlieren wir den Verstand. Es gibt nichts, was sie hätten anders machen können…“ (Buchzitat, S. 179)

Meine Meinung:
Das Buch ist in sieben Teile unterteilt, welche wiederrum in viele kleinere Kapitel aufgeteilt wurden. Diese kleinen Kapitel erzählen immer aus der Sicht eines Protagonisten. So bekommt der Leser viele Puzzleteile aus verschiedenen Sichtweisen und auch aus verschiedenen Zeitabschnitten. Dennoch ist es nicht verwirrend sondern die Puzzleteile fügen sich logisch ineinander, so dass sich eine tragische Geschichte entwickelt, die von Anfang bis zum Ende an Spannung etwas zunimmt. Diese Erzählweise und Gliederung hat mir gut gefallen. Es brachte Abwechslung und Tempo in die Geschichte.
Leider konnte ich mich mit den Charakteren nicht identifizieren. Die Autorin schaffte es nicht mich mit auch nur einer zu erreichen. Keine der Protagonisten berührte mich, so dass ich dem Geschehen zwar interessiert, aber emotionslos, folgte. Es war mir schlichtweg egal was mit den Charakteren geschah. Dies fand ich sehr schade weil es für mich deshalb bei einem oberflächlichen Lesen blieb. Woran es genau lag, kann ich nicht sagen. Den Plott fand ich nicht schlecht und ich konnte auch lange nicht vorausschauen wie die Geschichte wohl enden wird und mit diesem Ende hatte ich auch überhaupt nicht gerechnet. Es waren auch einige gute Wendungen in der Story und es gab Überraschungen und trotzdem konnte dieses Buch mich leider nicht mitnehmen und begeistern.

Fazit:
Eine gut ausgeklügelte Geschichte mit guter Spannung und einigen Überraschungen aber leider mit blassen Charakteren, die mich nicht berühren konnten.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Solider Kriminalroman

Wolfsspiel
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Ich kam schnell in die Geschichte hinein und konnte dem Geschehen gut folgen. Der Autor hat die Charaktere sehr plastisch beschrieben und ich konnte mir zu jedem Beteiligten ein Bild machen. Der Kriminalhauptkommissar ...

Ich kam schnell in die Geschichte hinein und konnte dem Geschehen gut folgen. Der Autor hat die Charaktere sehr plastisch beschrieben und ich konnte mir zu jedem Beteiligten ein Bild machen. Der Kriminalhauptkommissar Florian Dreier zeigte hohen Einsatz und viel Courage und war mir deshalb sehr sympathisch. Mit Tara Wolf, als Figur, hatte ich einige Probleme. Sie war mir, für das was sie innerhalb so kurzer Zeit alles erlebt hatte, zu abgebrüht und Cool. Die „Erscheinungen“ von ihrem ermordeten Mann, hätten meiner Meinung nach nicht sein müssen. Ich fand das für den Verlauf der Geschichte eher störend und verwirrend. Christian Jaschinski hat von Anfang an eine solide Spannung aufgebaut die sich bis zum Ende hin leicht steigerte. Im letzten Drittel des Buches erhält der Leser jedoch Hinweise zum Täter, die in mir einen Verdacht erweckten, der sich dann am Ende bestätigte. Das fand ich etwas schade weil ich gerne noch etwas länger gerätselt hätte. Die Hinweise waren jedoch so offensichtlich und ließen nur eine Person als tatverdächtig übrig. Am Ende kam es zu einem Showdown den ich als zu sehr konstruiert empfand. Ich konnte mir sämtliche Schritte vorab schon denken und es kam zu keiner Überraschung. Trotzdem wurde ich sehr gut unterhalten und der Lesefluss dieses Buches fand ich sehr angenehm.
Fazit:
Ein solider Krimi mit einer guten Grundspannung und gutem Tempo. Leider sehr vorhersehbar und ohne Überraschungen.

Veröffentlicht am 23.05.2019

Sehr bewegend

All das zu verlieren
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Der Inhalt:
Adèle hat alles was man sich wünschen kann: einen Chirurgen als Ehemann, einen kleinen Sohn, einen guten Job als Journalistin, eine schöne Wohnung in einem guten Viertel von Paris und trotzdem ...

Der Inhalt:
Adèle hat alles was man sich wünschen kann: einen Chirurgen als Ehemann, einen kleinen Sohn, einen guten Job als Journalistin, eine schöne Wohnung in einem guten Viertel von Paris und trotzdem fühlt sie sich leer und versucht diese Leere durch Sex mit vielen Männern zu füllen.
Das Cover:
Mir gefällt das Cover sehr gut und es hat mich auf dieses Buch erst aufmerksam gemacht. Ich finde, dass es Stil und Eleganz ausdrückt, genau das was die Protagonistin Adèle auch oberflächlich ausstrahlt.
Die Sprache:
Mir gefällt auch der Sprachstil, den die Autorin für diese Geschichte gewählt hat, sehr gut. Ihre Art sich auszudrücken hat mich berührt und ich konnte recht schnell in die Geschichte eintauchen.
Meine Meinung:
Mir hat die schonungslose Art und Weise, wie die Autorin der Leserschaft Einblick in die tiefe Gefühlswelt der Protagonistin Adèle und in die ihres Ehemannes gibt sehr gefallen und ich wollte unbedingt mehr über Adèle und ihr Schicksal erfahren. Das Buch liest sich sehr kurzweilig und ich wollte immer mehr erfahren. Die Autorin verstand es sehr gut meine Neugier zu wecken und bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Die Protagonistin war mir sehr sympathisch und ich empfand tiefstes Mitleid mit ihr. Das Buch hat ein offenes Ende und so kann sich jeder Leser noch eine Weile damit beschäftigen und sich selbst ein, für ihn zufriedenstellendes, Ende erschaffen.
Fazit:
Ein sehr bewegendes, tiefgründiges Buch, das mich berührt und zugleich unterhalten hat. Die Art wie die Autorin erzählte war für mich neu und sehr erfrischend.