Der Schein trügt
So schöne LügenDie 29-jährige Louise versucht sich in New York mit verschiedenen Jobs über Wasser zu halten. Ihr großer Wunsch ist es, Schriftstellerin zun werden.
Eines Tages begegnet sie Lavinia, die alles hat, wovon ...
Die 29-jährige Louise versucht sich in New York mit verschiedenen Jobs über Wasser zu halten. Ihr großer Wunsch ist es, Schriftstellerin zun werden.
Eines Tages begegnet sie Lavinia, die alles hat, wovon Louise träumt: Sie wohnt auf der Upper East Side, ist wild, frei und wunderschön. Doch vor allem ist sie reich. Ihr glamouröses Leben teilt sie gern - auf sämtlichen sozialen Netzwerken, aber auch mit Louise. Die beiden ungleichen Frauen werden Freundinnen. Louise wird auf Partys herumgereicht, lässt sich von Lavinia einkleiden, zieht bei ihr ein - sie verfällt Lavinia und ihrer Welt, obwohl sie selbst nicht die Mittel hat, um in dieser Welt zu bestehen. Louise fühlt sich von Lavinia und deren Geltungsbedürfnis genervt. Und dann fühlt sie sich auch noch zu Lavinias Exfreund hingezogen....
Es beginnt eine gefährliche Abwärtsspirale, in der die Hauptfiguren von der Autorin allesamt derartig unsympathisch und psychotisch dargestellt werden, dass mir immer wieder Patrick Bateman aus "American Psycho" von Brett Easton Ellis in den Sinn kam.
Diese ganzen Eitelkeiten, oberflächlichen Begegnungen, der Darstellungsdrang und die Beschreibung der Bedeutung sozialer Medien und wie sich der Wert einer Person nur mittels der Likes definieren lässt, hat mich angewidert.
Tara Isabella Burton verlangt dem Leser zum Verständnis der Situationen und ihrer Gesellschaftskritik definitiv eine Afinität zu den sozialen Netzwerken ab.
Ich fand die Lektüre insgesamt extrem bereichernd durch den ungewöhnlichen Schreibstil und die moderne Interpretation einer eigentlich bekannten Geschichte.