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KerstinTh

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2018

Wiedersehen auf Amrum

Nordsternfunkeln
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Juna hat vor acht Jahren überstürzt ihre Heimatinsel Amrum verlassen und ist nach Amerika gegangen. Nun muss sie die Zeit zu ihrem neuen Visum überbrücken und kehrt zurück. Nichts ahnend, dass der Grund ...

Juna hat vor acht Jahren überstürzt ihre Heimatinsel Amrum verlassen und ist nach Amerika gegangen. Nun muss sie die Zeit zu ihrem neuen Visum überbrücken und kehrt zurück. Nichts ahnend, dass der Grund für ihre Flucht – Bosse – immer noch auf der Insel ist und sie sich sehr schnell in einem Gefühlschaos wiederfindet.

Der Roman wird immer abwechselnd aus Junas und Bosses Perspektive geschildert. Anfangs lernen wir hauptsächlich Juna kennen und nur kurze Ausschnitte über Bosse. Doch gegen Ende werden die Abschnitte meist immer kürzer und die Perspektive wechselt immer schneller. Wodurch der Leser dem Sog des Buches verfällt und nicht mehr aufhören kann zu lesen. Der Roman hat über 500 Seiten. Zunächst dachte ich, das hätte man auch kürzer erzählen können. Aber im Nachhinein wüsste ich nicht was man hätte weglassen können. Keinen der Geschichtsteile hätte ich missen wollen. Die Länge des Buches ist auch kein Problem, da mir der Schreibstil von Leonie Lastella mir sehr gut gefällt. Er ist sehr flüssig und angenehm zu lesen – man fliegt regelrecht über die Seiten. Außerdem kann Leonie Lastella gut mit Worten umgehen und vor allem weiß sie, wie sie mit ihnen spielen muss/kann. Das hat mir schon so an ihrem vorherigen Roman „Brausepulverherz“ gefallen. nicht nur der Schreibstil, auch die Charaktere gefallen mir. Sie sind durchdacht und die Hauptcharaktere waren mir sehr sympathisch. Sie wirkten authentisch, wodurch ich mich gut in sie hineinversetzen konnte. Juna und Bosse tun einem richtig leid. Als Leser weiß man recht schnell, wie sie zu der Vergangenheit stehen, doch die beiden schaffen es immer wieder aneinander vorbeizureden beziehungsweise gar nicht mit einander zu reden. So möchte man sie als Leser gerne schütteln und sie darum bitten, doch endlich Klartext zu reden. Jakob, der Hotelbesitzer, ist sehr liebenswert und hilfsbereit. Er ist eine wunderbare Stütze für Juna. Doch auch diese herzensgute Seele tut einem im Laufe des Romans leid. Die Freunde rund um Juna und Bosse sind ebenfalls klasse. Das Freundschaftsgefühl kam während der Lektüre sehr gut rüber.
Mir hat dieser Roman gut gefallen, vor allem, dass man schon nach den ersten Seiten mitten in der Handlung ist und sich zu Hause fühlt. Außerdem wurde ich angenehm unterhalten, somit vergebe ich vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 17.11.2018

Spannend, anders als erwartet

Unter Wasser kann man nicht weinen
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Jason, Stephen und Emily sind unzertrennlich, obwohl Jason in Deutschland und Stephen und Emily Harper in Kalifornien leben. Die drei kennen sich schon seit Kindertagen. Jason kam die Sommerferien über ...

Jason, Stephen und Emily sind unzertrennlich, obwohl Jason in Deutschland und Stephen und Emily Harper in Kalifornien leben. Die drei kennen sich schon seit Kindertagen. Jason kam die Sommerferien über in die USA. Auch dieses Jahr soll er wieder ein paar Wochen bei den Harpers verbringen und mit Stephen dessen Junggesellenabschied feiern. Doch dann verschwinden zunächst Emily und dann Stephen. Und scheinbar hat das alles mit Stephens Forschungen bezüglich ölfressenden Bakterien zu tun. Eine spannende Kriminalstory beginnt.

Der Schreibstil von Hanni Münzer hat mir sehr gut gefallen. Ich kenne schon die Honigtot-Saga und wusste somit was auf mich zu kommt: ein sehr angenehmer, flüssig zu lesender Schreibstil, der sehr einfühlsam ist.
Dieser Roman hatte so manch eine Überraschung zu bieten. Das Thema war vielschichtiger als gedacht. Eine Mischung aus New Adult, Kriminalroman und Aufrütteln in Bezug auf Umweltschutz (Mikroplastik). So kommen viele geschmacklich auf ihre Kosten und langweilig wird es auch nicht. Die Kombination aus diesen verschiedenen Themen und Genres ist Hanni Münzer sehr gut gelungen.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Der forschende Stephen, der über seinem Mikroskop gerne mal die Zeit vergisst. Die störrische Emily, die am Liebsten die ganze Welt retten will. Jason, der analytische Polizist, der erkennen muss, dass Emily für ihn nicht nur die kleine Ziehschwester ist. Und auf der anderen Seite die Gegensacher, die hervorragend unsympathisch dargestellt werden.
Etwas merkwürdig fand ich, dass einige Charaktere aus der Honigtot-Saga vorkamen. Da habe ich keinen Grund für gesehen. Allerdings erklärt Hanni Münzer im Nachwort den Sinn dahinter. Es zeigt, wie das Schicksal die verschiedensten Menschen zusammenführen kann – die Welt ist eben doch nur ein Dorf.
Dieser Roman ist der zweite Teil der Schmetterling-Reihe. Allerdings kenne ich Teil eins nicht und dennoch habe ich die gesamte Geschichte verstanden.
Mir hat dieser Roman gut gefallen und ich wurde gut unterhalten, deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Spannender Thriller mit kleinen Längen

Ich beobachte dich
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Lindsey ist verheiratet. Doch ihre Ehe ist alles andere als schön, denn ihr Mann terrorisiert und misshandelt sie. Eines Nachts haut sie mit ihrer kleinen Tochter Sophie ab. Doch Andrew folgt ihr, baut ...

Lindsey ist verheiratet. Doch ihre Ehe ist alles andere als schön, denn ihr Mann terrorisiert und misshandelt sie. Eines Nachts haut sie mit ihrer kleinen Tochter Sophie ab. Doch Andrew folgt ihr, baut einen Unfall und landet im Gefängnis. Endlich scheinen Lindsey und Sophie in Frieden leben zu können. Doch dann wird Andrew nach zehn Jahren entlassen und alles beginnt von vorn.

Chevy Stevens hat einen sehr spannenden Thriller geschaffen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Erzählt wird die Handlung aus wechselnden Perspektiven. Immer wieder enden die Kapitel mit einen Cliff hanger, wodurch man als Leser immer weiterlesen möchte. Gut fand ich, dass nicht nur die Perspektiven wechseln, sondern auch die Zeiten. Auch wenn es teilweise etwas verwirrend war. Immer wieder erfährt, der Leser etwas aus der Vergangenheit. Die schöne und gute Zeit zwischen Lindsey und Andrew und wie es dann immer schlimmer wurde. So dass man die aktuelle Handlung besser nachvollziehen kann. Die Charaktere sind nichts Besonderes und wir lernen auch nicht viel über sie. Allerdings schafft Stevens es dennoch, dass sich der Leser in die Charaktere hineinversetzt und mit ihnen mitfiebert. Man bekommt mit Lindsey Angst und befindet sich mit Sophie in eine Zwickmühle der Gefühle. Als Leser wird man so geprägt von Lindseys Erfahrung mit Männern, dass man plötzlich jeden männlichen Protagonisten nicht mehr über den Weg traut.
Von Anfang an hat der Leser Zweifel, ob alles wirklich so ist und passiert, wie Lindsey annimmt. Ein bisschen hatte ich schon in die Richtung der Wendung gedacht, doch wie es tatsächlich war ist mir erst kurz vor der Auflösung aufgefallen. So etwas liebe ich! Wenn man sich während dem Lesen fragt, ob denn nun alles wirklich so ist oder ob noch eine Wendung kommt. Und es dann tatsächlich zu einer unerwarteten Wendung ganz am Ende kommt. Was mich etwas gestört hat war, dass sich die Geschichte in der Mitte etwas zieht. Hier hätte man ein bisschen kürzen können, da sie Spannung dadurch etwas nachließ.

Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Es war sehr spannend, nur in der Mitte zog sich die Handlung etwas, deshalb ziehe ich einen Stern ab und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 27.10.2018

Sehr unterhaltsam

Der Vorname
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Geplant ist ein gemütliches Familienessen mit indischem Curry. Doch dann offenbart Thomas seiner Schwester, dass er und seine Freundin Anna ihren Sohn Adolf nennen wollen. Eine heiße Diskussion beginnt ...

Geplant ist ein gemütliches Familienessen mit indischem Curry. Doch dann offenbart Thomas seiner Schwester, dass er und seine Freundin Anna ihren Sohn Adolf nennen wollen. Eine heiße Diskussion beginnt und der gemütliche Abend ist passe. Und es folgt noch so man eine Überraschung.

Es handelt sich hierbei um ein Hörspiel zu dem aktuellen gleichnamigen Film „Der Vorname“. Die Stimmen sind dieselben, wie im Film, das hat mir sehr gefallen. Die Erzählstimme, Katja Danowski, war sehr angenehm und wirkte sehr authentisch. Vor allem die sarkastischen Stellen hat sie sehr gut rübergebracht. Gefallen hat mir, dass sie restlichen Stimmen gut zu unterscheiden waren, so dass man immer sofort wusste, wer gerade spricht. Jeder hatte auch seine Eigenarten, so dass sie gut auseinanderzuhalten waren. Vor allem Thomas, der Literatur Professor, mit seinen literarischen Anspielungen und Wortgenauigkeiten.
Die Geschichte ist durchgehend lustig und von Sarkasmus geprägt. Langweilig wird es auch nicht, da es viele unerwartete Wendungen gibt.
Immer wieder gab es eine Hintergrundmusik, die etwas störend war. Die Tonqualität ist ansonsten hervorragend.

Mit diesem Hörspiel kann man sich einen sehr lustigen und unterhaltenden Nachmittag machen. Da ich sehr gut unterhalten wurde, die Geschichte lustig war, es allerdings nichts Weltbewegendes war, vergebe ich gute vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Spannende Fortsetzung, wenn auch vorhersehbar

Racheherbst
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Dieses Mal haben es Walter Pulaski und Evelyn Meyer mit dem Skorpion-Mann zu tun. Er hält Frauen gefangen, bricht ihnen alle Knochen und lässt sie ausbluten. Wieder einmal rollen die beiden den Fall von ...

Dieses Mal haben es Walter Pulaski und Evelyn Meyer mit dem Skorpion-Mann zu tun. Er hält Frauen gefangen, bricht ihnen alle Knochen und lässt sie ausbluten. Wieder einmal rollen die beiden den Fall von unterschiedlichen Enden auf. Walter Pulaski erhält dabei Unterstützung von der Mutter eines Opfers. Doch ob sie wirklich so eine Hilfe ist? Und Evelyn? Ja Evelyn trifft eine falsche, verhängnisvolle Entscheidung.

Vom Aufbau her erinnert mich Racheherbst sehr stark an Rachesommer. Pulaski und Meyer arbeiten am selben Fall, wissen davon aber nichts. Sie rollen das Ganze von unterschiedlichen Enden auf. Irgendwann treffen sie sich. Evelyn gerät in Schwierigkeiten und Pulaski rettet sie. Irgendwie schade. Denn so ist von vornerein klar wie Rachewinter verlaufen wird. Ich hätte es gerne nun mal anders gehabt. Der Unterschied zu Rachesommer ist, dass nun noch Mikaela mitermittelt – die Mutter eines Opfers. Sie geht häufig überhitzt, unüberlegt und vor allem in Eigenregie einzelnen Spuren nach und gerät so häufig in Schwierigkeiten. Dennoch hat sie meist den besseren Riecher und stielt in diesem Fall Pulaski die Show. Dieser war hauptsächlich damit beschäftigt, Mikaela durch halb Europa zu verfolgen. Evelyn hat in diesem Fall einen harten Schicksalsschlag zu verarbeiten und ist so leider nicht ganz bei der Sache.
Die Charaktere sind mir immer noch sympathisch. Die Idee zum Fall hat mir gut gefallen und wurde spannend umgesetzt. Man erwartete immer eine Überraschung und Wendung und wurde gerne mal auf die falsche Fährte gelockt. Dennoch war es im Nachhinein recht durchschaubar. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, so dass ich das Buch an zwei Abenden durchgelesen habe und es nur schwer aus der Hand legen konnte. Was mir aufgefallen ist: manche Sätze sind innerhalb des Buches wortwörtlich übernommen. Manche sogar von einem Band in den nächsten. Das fand ich etwas merkwürdig.
Auch bei diesem Band kann man sagen, dass es sich um einen soliden und spannenden Krimi handelt, aber eben nicht um einen Thriller. Da sich der Aufbau der Handlung so mit dem ersten Band gleicht und die Geschichte so vorhersehbar wurde, ziehe ich einen Stern ab und vergebe vier von fünf Sternen.