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Veröffentlicht am 31.03.2020

Spannender Pageturner!

Böse bist du
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Vor fünfzehn Jahren zeltete eine Gruppe Jugendlicher an einem einsamen Waldsee. Doch dann geschah etwas Schreckliches. Nur ein Mädchen überlebte, schwer traumatisiert. Noch heute hat sie mit den Folgen ...

Vor fünfzehn Jahren zeltete eine Gruppe Jugendlicher an einem einsamen Waldsee. Doch dann geschah etwas Schreckliches. Nur ein Mädchen überlebte, schwer traumatisiert. Noch heute hat sie mit den Folgen zu kämpfen. Immer wieder glaubt sie, die Täter, die ihre Freunde so grausam getötet haben, zu erkennen. Doch jedes Mal scheint sie sich geirrt zu haben. Dieses Mal ist sie sich allerdings sicher - und niemand glaubt ihr. Deshalb trifft sie folgenschwere Entscheidungen, die ungeahnte Ereignisse auslösen...

Ohne langatmiges Vorgeplänkel, wird man in einem spannenden Prolog sofort mitten in ein nervenaufreibendes Geschehen geworfen. Spannung und Nervenkitzel setzen damit bereits auf der ersten Seite ein. Die Handlung trägt sich im weiteren Verlauf auf zwei Zeitebenen zu. Im Sommer 2003, als die dramatischen Ereignisse ihren Anfang nehmen und fünfzehn Jahre später, als die im Zentrum der Handlung stehende Michaela meint, den damaligen Täter zu erkennen.

Man merkt sofort, wie schwer Michaela noch immer unter der Vergangenheit leidet. Sie wirkt dabei sympathisch, sodass man ihre Angst und Verzweiflung glaubhaft nachvollziehen kann. Allerdings ist die Hauptprotagonistin schwer einzuschätzen, was, neben der früh aufgebauten Spannung und der stets spürbaren bedrohlichen Atmosphäre, einen großen Reiz dieses Thrillers ausmacht. Schon bald weiß man nicht mehr, was man glauben soll und wem man eigentlich vertrauen kann. Dadurch gerät man in den Sog der Ereignisse und mag das Buch kaum noch aus der Hand legen. Man fliegt atemlos durch die Seiten, wird dabei durch unverhoffte Wendungen überrascht und blickt in tiefste menschliche Abgründe. Der Thriller gipfelt in einem atemberaubenden Finale und wenn man gerade meint, dass man nun alles durchschaut hat und durchatmen kann, gelingt es der Autorin, dem Ganzen die Krone aufzusetzen.

Ein hochspannender Pageturner, den man nicht mehr aus der Hand legen kann!

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Ein romantisches Buch zum Träumen und Genießen

Rendezvous in zehn Jahren
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Bei einem Kurzbesuch in Amsterdam kehrt Valerie in einem kleinen Café ein. Dort begegnet ihr der attraktive Holländer Ted. Die beiden kommen ins Gespräch und tauschen dabei ihre Sehnsüchte aus. Dabei kommt ...

Bei einem Kurzbesuch in Amsterdam kehrt Valerie in einem kleinen Café ein. Dort begegnet ihr der attraktive Holländer Ted. Die beiden kommen ins Gespräch und tauschen dabei ihre Sehnsüchte aus. Dabei kommt ihnen die verrückte Idee, sich in genau zehn Jahren erneut in dem Café zu treffen und darüber auszutauschen, was innerhalb dieser Zeit aus ihren Träumen geworden ist. Während Valerie die Idee, ein Date in der Zukunft zu haben, fasziniert, wird Ted recht schnell klar, dass Valerie die Frau seines Lebens ist und dass er nicht zehn Jahre auf ein Wiedersehen warten will. Auch Valerie erkennt mit der Zeit, dass Ted ihr nicht mehr aus dem Kopf geht. Deshalb begeben sich beide auf die Suche, doch diese gestaltet sich äußerst schwierig, da sie bei ihrer ersten Begegnung keine Kontaktdaten ausgetauscht haben....

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Charaktere sehr lebendig wirken und man sich deshalb gern auf ihre Sorgen, Probleme und Nöte einlässt, aber auch Nachdenklichkeit, Freude und Humor mit ihnen teilen kann, fällt der Einstieg in die Geschichte äußerst leicht. Der lockere Schreibstil sorgt außerdem dafür, dass man förmlich durch die Zeilen fliegt und gespannt die Suche der beiden beobachtet.

Zugegebenermaßen wirken einige Szenen arg konstruiert. Da die Autorin es aber trotzdem hervorragend versteht, in ihrer romantischen Erzählung die Sehnsüchte und Träume der Charaktere glaubhaft einfließen zu lassen, kann man darüber großzügig hinwegsehen und die Suche nach der großen Liebe genießen.

Ein romantisches Buch zum Träumen, wunderbar leicht erzählt, sodass man einfach mal die Seele baumeln lassen kann.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Spannender Spreewald-Krimi

Vermisst
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Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner fährt mit ihrem Wagen nach Hause. Als sie für einen kurzen Moment abgelenkt ist, nimmt ihr ein unbeleuchtetes Fahrzeug die Vorfahrt. Klaudia kann zwar ausweichen, landet ...

Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner fährt mit ihrem Wagen nach Hause. Als sie für einen kurzen Moment abgelenkt ist, nimmt ihr ein unbeleuchtetes Fahrzeug die Vorfahrt. Klaudia kann zwar ausweichen, landet allerdings auf einem Acker. Dort macht sie eine schreckliche Entdeckung. Denn dort liegt eine tote Frau! Klaudia macht sich schreckliche Vorwürfe, denn offenbar hat sie die Frau bei ihrem Ausweichmanöver überfahren. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass es sich bei der Toten um eine Frau handelt, die bereits als tot galt und deren Mörder in einem Indizienprozess verurteilt und anschließend inhaftiert wurde. Das Team um Klaudia Wagner beginnt zu ermitteln. Dabei stoßen sie auf einen jungen Mann, der von seiner Vermieterin vermisst gemeldet wurde und von dem nun jede Spur fehlt....

"Vermisst" ist nach "Spreewaldgrab", "Spreewaldtod", "Spreewaldrache" und "Spreewaldwölfe" bereits der fünfte Fall für Kommissarin Klaudia Wagner. Dieser Teil der Serie ist allerdings der erste, der im Aufbau Verlag erscheint, die vorherigen vier erschienen bei Ullstein. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Band der Reihe gelesen hat. Um die privaten und beruflichen Hintergründe der Kommissarin besser zuordnen zu können, empfiehlt es sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die vorgesehene Reihenfolge einzuhalten.

Auch bei diesem Fall gelingt es Christiane Dieckerhoff, das besondere Flair des Spreewalds zu Leben zu erwecken. Man kann sich Handlungsorte und Protagonisten lebhaft vorstellen. Beim Lesen trifft man nicht nur auf alte Bekannte aus den vorherigen Bänden, sondern auch auf neue Akteure. Die Nebenhandlungen, die sich durch die gesamte Reihe ziehen, nehmen nicht zu viel Raum ein. Man kann dem Ganzen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil gelesen hat, da wichtige Hintergrundinformationen so ins Geschehen eingestreut werden, dass man sich auch nicht die Spannung verdirbt, wenn man die Serie nicht in der richtigen Reihenfolge liest.

Der Einstieg in den Krimi gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es hervorragend, sofort das Interesse an diesem rätselhaften Fall zu wecken. Gemeinsam mit dem Team versucht man den geheimnisvollen Vorgängen, die sich dieses Mal im Spreewald zutragen, auf den Grund zu gehen. Dabei kann man eigene Überlegungen anstellen. Überraschende Wendungen sorgen allerdings dafür, dass schon bald nichts mehr so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Dadurch bleibt die bereits früh aufgebaute Spannung nicht nur bis zum Schluss erhalten, sondern kann sich zum Ende hin sogar noch steigern, um schließlich in einem nervenaufreibenden Finale zu gipfeln.

Ein gelungener Spreewald-Krimi, der nicht so leicht zu durchschauen ist und dadurch durchgehend spannend bleibt!

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Spannende Fortsetzung

Zorn - Tod um Tod
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Der Geschäftsmann Donald Piral wird in seinem Auto eingeschlossen und mit Löschkalk übergossen. Die Heizung des Wagens läuft auf Hochtouren und als Piral zu schwitzen beginnt, geht der perfide Plan seines ...

Der Geschäftsmann Donald Piral wird in seinem Auto eingeschlossen und mit Löschkalk übergossen. Die Heizung des Wagens läuft auf Hochtouren und als Piral zu schwitzen beginnt, geht der perfide Plan seines Mörders auf. Piral stirbt einen äußerst qualvollen Tod. Hauptkommissar Claudius Zorn wird zu seinem Leidwesen mit diesem Fall betraut. Als wäre das Arbeitsaufkommen alleine nicht schon schlimm genug, stellt sich heraus, dass Zorn das Mordopfer aus seiner Jugend kannte. Das hebt nicht gerade seine Stimmung, die dadurch, dass Zorn noch immer der Vorgesetzte von Schröder ist - und nicht mehr andersherum, eh schon im Keller ist. Arbeit und Verantwortung bleiben also an Zorn hängen. Die Suche nach dem Täter, der durch den eiskalten Mord offensichtlich auf einem Rachefeldzug ist, ist noch nicht einmal richtig angelaufen, als es eine zweite Leiche gibt.....

"Zorn - Tod um Tod" ist bereits der neunte Fall für das Ermittlerduo Zorn und Schröder. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, können sie unabhängig voneinander gelesen werden. Um aber die beruflichen und privaten Nebenhandlungen, die sich durch die gesamte Serie ziehen, ins richtige Verhältnis zu setzen und das, was Zorn und Schröder verbindet, zu genießen, sollte man die Reihenfolge einhalten.

Der Einstieg in diesen Teil der Reihe gelingt mühelos, denn man befindet sich sofort mitten im Geschehen, da man den perfiden Mord an Donald Piral beobachtet. Über Täter und Motiv erfährt man allerdings nichts, doch dadurch ist das Interesse sofort geweckt. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Es gibt auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit. Hier erfährt man nicht nur, woher Zorn den Geschäftsmann Donald kannte, sondern nach und nach auch das, was damals geschah und nun zu diesem Rachefeldzug führt. Da die unterschiedlichen Perspektiven entsprechend gekennzeichnet sind, fällt es leicht, die Stränge zeitlich richtig zuzuordnen und einen guten Überblick zu bekommen.

Der Fall selbst gibt einige Rätsel auf und ist nicht so leicht zu durchschauen. Dadurch baut sich die Spannung nicht nur früh auf, sondern kann außerdem durchgehend gehalten werden. Überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man fast bis zum Schluss mit Zorn und Schröder im Dunkeln tappt. Dabei kann muss man leider zusätzlich beobachten, dass der Fall zu einer ganz persönlichen Herausforderung für die beiden wird, die sie die Freundschaft kosten könnte.

Der Schreibstil ist gewohnt locker und leicht zu lesen. Auch in diesem Band kommt das Geplänkel zwischen Zorn und Schröder, das immer ein ganz besonderer Lesegenuss ist, nicht zu kurz. Nicht nur die beiden Hauptprotagonisten, sondern alle agierenden Personen, sind so lebendig beschrieben, dass man sie beim Lesen spontan vor Augen hat und sich so ganz auf die kniffelige Suche nach Täter und Motiv einlassen kann.

Eine gelungene Fortsetzung der Reihe, die Zorn und Schröder auf eine harte Bewährungsprobe stellt!

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Gelungener Abschluss der spannenden Trilogie

Die Herren der Zeit
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Inspector Unai López de Ayala, genannt Kraken, besucht mit seiner Familie eine Veranstaltung, bei der der geheimnisvolle Autor des historischen Romans "Die Herren der Zeit", seine Identität lüften will. ...

Inspector Unai López de Ayala, genannt Kraken, besucht mit seiner Familie eine Veranstaltung, bei der der geheimnisvolle Autor des historischen Romans "Die Herren der Zeit", seine Identität lüften will. Der Roman schlägt große Wellen und deshalb sind alle sehr gespannt, auf die Person, die sich hinter dem Pseudonym verbirgt. Doch die Veranstaltung endet abrupt, als die Leiche eines Unternehmers entdeckt wird. Unai beginnt mit seinem Team zu ermitteln. Schon bald stellt sich heraus, dass der Geschäftsmann auf die gleiche Art zu Tode kam, wie sie in dem historischen Roman beschrieben wird. Es bleibt auch nicht bei dem einen Toten. Ein Serienmörder scheint sein Unwesen zu treiben und sich dabei an den im Roman beschriebenen Todesarten zu orientieren. Unai setzt alles daran, diesen Fall aufzuklären. Dabei ahnt er nicht, dass auch er selbst und seine Familie in Gefahr geraten.

"Die Herren der Zeit" ist nach "Die Stille des Todes" und "Das Ritual des Wassers" der finale Teil der Trilogie um Inspector Unai López de Ayala. Man kann den aktuellen Ermittlungen sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Band der Trilogie gelesen hat, da wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einfließen. Wenn man allerdings an den beruflichen und privaten Weiterentwicklungen der unterschiedlichen Hauptcharaktere interessiert ist, dann sollte man die Reihenfolge einhalten. Da es außerdem entscheidende Rückblicke in die vergangenen Teile gibt, könnte es sonst außerdem passieren, dass man sich die Spannung verdirbt.

Die Handlung trägt sich dieses Mal in zwei Zeitebenen zu. Im aktuellen Erzählstrang beobachtet man die Ermittlungen der rätselhaften Morde, bei denen Unai einen Bezug zum historischen Roman "Die Herren der Zeit" erkennt. Auszüge aus diesem Werk, das ins 12. Jahrhundert zurückführt, wechseln sich mit den aktuellen Ereignissen ab. Das bedeutet, dass man es mit einer Vielzahl an Charakteren und unterschiedlichen Begebenheiten zu tun bekommt. Deshalb sollte man gerade am Anfang konzentriert lesen, um nicht den roten Faden zu verlieren. Die Autorin versteht es allerdings wieder hervorragend, sowohl die Gegenwart, als auch die Gegebenheiten im fiktiven historischen Roman, so farbenprächtig und lebendig zu beschreiben, dass man alles mühelos vor Augen hat. Die besondere Atmosphäre des Baskenlandes schwebt außerdem zwischen den Zeilen. Dadurch ist man sich der Hintergrundkulisse stets bewusst.

Der aktuelle Fall gibt einige Rätsel auf. Gemeinsam mit Unai folgt man den Spuren und zieht eigene Schlüsse. Doch es ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint und deshalb tappt man fast bis zum Schluss im Dunkeln. Dadurch wird die Spannung bei den Ermittlungen durchgehend gehalten. Die Auszüge des mittelalterlichen Romans sind intensiv geschildert. Man merkt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat, um die Vergangenheit so lebendig und eindrucksvoll zu beschreiben. Dennoch wirken diese Passagen manchmal etwas ausufernd und bremsen die Spannung des aktuellen Handlungsstrangs leider etwas aus.

Nichtsdestotrotz ein farbenprächtiger und meisterhaft erzählter Abschluss dieser spannenden Trilogie.

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