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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2018

Ein Buch zum Träumen und Wegsuchten.

Ein Teil von uns
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„Ein Teil von uns“ ist ein weiterer wunderbarer Roman aus der Feder von Kira Gembri.

Nia und Aaron lernen sich unter traurigen, tragischen Umständen im Krankenhaus kennen und diese erste Begegnung setzt ...

„Ein Teil von uns“ ist ein weiterer wunderbarer Roman aus der Feder von Kira Gembri.

Nia und Aaron lernen sich unter traurigen, tragischen Umständen im Krankenhaus kennen und diese erste Begegnung setzt Aaron ziemlich zu. Er hat das Gefühl in Nias Schuld zu stecken und kann sich über sein neugewonnenes Leben nicht wirklich freuen. Als er die Möglichkeit hat, Nia eine Reise nach Australien anzubieten, wo sie ein Haus geerbt hat, sieht er seine Chance gekommen, einen Teil der Schuld zu begleichen. Gemeinsam erleben die beiden am anderen Ende der Welt so manche Höhen und Tiefen.

Der Schreibstil ist auch bei diesem Buch von Kira Gembri wieder flüssig, angenehm zu lesen und emotional. Schon gleich zu Beginn erlebt man mit Nia zusammen ihren schlimmsten Albtraum und freut sich mit Aaron über sein unfassbares Glück.

Die beiden Charaktere sind liebevoll gezeichnet und wachsen einem während des Lesens ans Herz.

Besonders Aaron mit seiner sarkastischen Art und den vielen lockeren Sprüchen, die über seine Ängste und Schwächen hinwegtäuschen sollen, kommt gut rüber.

Bei Nia ist es schön mitanzusehen, wie sie im Verlauf des Buches lernt, ihre von den Eltern auferlegten Ketten abzustreifen und über sich hinaus zu wachsen.

Australien wird anschaulich beschrieben, die Besonderheiten des Outbacks und des Lebens dort.

Und auch in diesem Buch gibt es wieder ein besonderes Thema, dem sich die Autorin widmet – Organspende. Einfühlsam werden die Probleme, Leiden und Hoffnungen von Nierenkranken erzählt, aber auch die Gedanken und Schuldgefühle, die womöglich so manchem Organempfänger quälen.

Beim Cover bleibt Kira Gembri ihrem Stil treu und zeigt wieder die Protagonisten als Scherenschnitte, diesmal vor der Skyline von Sydney, mit einem Flugzeug im Hintergrund und jeder Menge Herzen.

Fazit:
Ein Buch zum Träumen und Wegsuchten.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Ein schonungsloser Roman, der polarisiert.

Der Junge, der Träume schenkte
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„Der Junge, der Träume schenkte“ von Luca di Fulvio ist im Jahr 2011 erschienen.


Selten ist mir eine Rezension zu schreiben und ein Buch zu bewerten so schwergefallen wie bei diesem Buch.


Das Positive ...

„Der Junge, der Träume schenkte“ von Luca di Fulvio ist im Jahr 2011 erschienen.


Selten ist mir eine Rezension zu schreiben und ein Buch zu bewerten so schwergefallen wie bei diesem Buch.


Das Positive an diesem Buch:
Der Schreibstil ist sehr gut. Die Geschichte wird flüssig erzählt, die Charaktere sind sehr detailliert ausgearbeitet und man bekommt einen guten Einblick in die Zeit und das Leben in den armen Vierteln von New York in den 1920ern.


Das Negative:
Trotz des gelungenen Schreibstils musste ich das Buch immer wieder nach wenigen Seiten weglegen und mich etwas anderem widmen, weil mich die schonungslose Erzählweise über Gewalt, Vergewaltigungen, Mord abgeschreckt und angeekelt hat.


Bei dem Klappentext hatte ich ehrlich gesagt, etwas anderes erwartet. Christmas (früher Natale) hat zwar einen Charme, dem sich nur wenige Charaktere widersetzen können, und schafft es trotz einiger Rückschläge etwas aus seinem Leben zu machen. Dennoch konnte ich mit ihm nicht warm werden, erst zu einem späten Zeitpunkt wurde er mir etwas sympathischer, wobei er auch dann immer noch sehr spezielle Anwandlungen hatte.


Die anderen Charaktere in diesem Buch haben mich auch eher abgestoßen, als dass ich sie wirklich leiden konnte. Obwohl es der Autor schafft, selbst dem schlimmsten Gangster und dem härtesten Zuhälter irgendwo einen weichen Kern zu bescheren, war ich doch froh, als die Geschichte zu Ende war – auch wenn das letzte Drittel oder Viertel etwas besser wurden.


Anfangs springt der Autor oft zwischen den Zeiten hin und her, das bringt auf der einen Seite etwas Abwechslung, aber auch immer wieder etwas Unruhe in den Roman. Später wechseln dann nur noch die Schauplätze.


Trotz der vielen schweren Schicksalsschläge, die die Protagonisten erleiden müssen, schafft es Christmas, die Hoffnung zu wahren und an seine Freunde weiterzugeben. Neben dem ganzen Leid wird auch von der wahren Freundschaft und von der echten großen Liebe erzählt, die alles überwindet. Insofern ist der Titel passend gewählt, auch wenn es mir bis zu der Hälfte des Buches nicht so vorkam, aber Christmas hält an seinem Traum fest und er bestärkt auch alle anderen, an ihre Träume zu glauben und einen Weg zu finden, diese zu verwirklichen.


Fazit:
Ein schonungsloser Roman, der polarisiert. Wer mit den Gewaltszenen umgehen kann, wird hier einen beeindruckenden Roman zu lesen bekommen. Wer eher zart besaitet ist, sollte die Finger von diesem Buch lassen.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Prinzipiell ein spannender Roman, aber mir persönlich hat er doch zu viele Schwachstellen

Projekt: Phoenix - Geliebter Bodyguard
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„Projekt Phoenix – Geliebter Bodyguard“ von Cara Carter ist im Oktober 2018 erschienen.

Der Klappentext und die Leseprobe klingen vielversprechend. Der Secret-Service-Agent Connor soll auf die zickige, ...

„Projekt Phoenix – Geliebter Bodyguard“ von Cara Carter ist im Oktober 2018 erschienen.

Der Klappentext und die Leseprobe klingen vielversprechend. Der Secret-Service-Agent Connor soll auf die zickige, verwöhnte Diplomatentochter Lena aufpassen, weil sie beinahe entführt worden wäre. Was als langweiliger und nerviger Job begann, wird bald für beide zu einer atemberaubenden und gefährlichen Flucht, als sich herausstellt, dass die russische Mafia hinter Lena her ist. Doch auch zwischen Connor und Lena geht es heiß her.

Der Schreibstil ist flüssig, angenehm zu lesen und es gelingt der Autorin auch problemlos, das Kopfkino bei mir zu starten. Die Story ist interessant und durchaus auch spannend geschrieben.

Was allerdings das Lesevergnügen deutlich schmälert, sind die vielen Logikfehler und auch so einige Rechtschreibfehler, die im Lektorat/Korrektorat übersehen worden sind. Wer sich an solchen Dingen nicht stört, und actionreiche, nicht unbedingt realistische Geschichten mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Ich habe leider ziemlich oft die Augen verdreht und den „Rotstift“ gezückt.

Die personale Erzählweise wechselt nicht nur zwischen Lenas und Connors Sicht, sondern gibt teilweise auch die Perspektive der russischen Mafia und Connors genialem Helfer wider. Ein wirklicher Mehrwert an Informationen wird dadurch nicht erreicht, aber es bringt ein wenig Abwechslung und Spannung rein.

Apropos Connors genialer Helfer, Sparrow ist ein durchgeknallter Computerfreak, der absolut zurückgezogen lebt und sich im Darknet bestens auskennt. Er rettet Lena und Connor so manches Mal und hilft ihnen immer wieder mit Informationen über die Mafia, Geld, Verstecken etc. Er ist definitiv der beste Charakter im ganzen Buch. Seine witzige Art, die Sprüche, die er bringt, sind klasse und lockern die ganze Story gut auf.

Lena war mir dagegen ziemlich unsympathisch. Sie ist zu Beginn ein verzogenes, verwöhntes Gör, das ihren Willen durchsetzen will und nur Party und Shopping im Kopf hat. Im Laufe der Geschichte wandelt sich ihre Einstellung zwar etwas, aber wenn ich mir das Ende ansehe, bin ich mir nicht sicher, ob die „Bekehrung“ wirklich von Dauer ist und Connor mit ihr glücklich wird.

Connor ist ein sympathischer und heißer Typ, aber für einen Secret-Service-Agenten und ehemaligen Soldaten doch sehr unvorsichtig. Sein Verhalten, aufgrund seines sexuellen Verlangens, ist übertrieben, unrealistisch und nicht nachvollziehbar.

Im Großen und Ganzen ist die Geschichte gut aufgebaut – wenn man von den Logikfehlern absieht. An der einen oder anderen Stelle hätte ich mir noch eine Wendung oder mehr Informationen gewünscht (es werden zu Beginn Dinge erzählt/angerissen, die dann im späteren Verlauf nicht weiter verfolgt werden). Das Ende kommt dann auch irgendwie sehr schnell und abrupt. In einem Moment noch im Endkampf und plötzlich schon der Epilog. Da war dann wohl die Luft raus.

Das Cover ist zwar ganz nett, aber nichts Besonderes. Es gibt derzeit viele Bücher, die ein ähnliches haben, somit stellt es keinen großen Wiedererkennungswert dar.

Fazit:
Prinzipiell ein spannender Roman, aber mir persönlich hat er doch zu viele Schwachstellen, um ihn als gut zu bewerten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Gefühl
  • Spannung
Veröffentlicht am 29.09.2018

Guter Schreibstil, flache Geschichte, sehr klischeebehaftet

Soul Mates, Band 1: Flüstern des Lichts (Unvergessliche Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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„Soul Mates – Flüstern des Lichts“ ist der erste Teil einer Dilogie von Bianca Iosovoni.

In der Stadt, in der Rayne lebt, verschwinden auf einmal immer wieder Leute. Plötzlich sieht sich auch Rayne in ...

„Soul Mates – Flüstern des Lichts“ ist der erste Teil einer Dilogie von Bianca Iosovoni.

In der Stadt, in der Rayne lebt, verschwinden auf einmal immer wieder Leute. Plötzlich sieht sich auch Rayne in einer dunklen Gasse einem finsteren Kerl gegenüber, der sie angreift. Als dann noch zwei weitere Typen auftauchen, die zwar gegen den dunklen Kerl kämpfen, aber Rayne gegenüber nicht freundlich gesinnt sind, weiß sie nicht mehr, ob die wirklich zu den Guten gehören.

Dennoch fühlt sie sich zu Colt hingezogen und auch er sucht immer wieder ihre Nähe. Wie sich herausstellt, sind die beiden Seelenpartner. Colt gehört zu den sogenannten Lichtseelen, doch Rayne hat sich noch nicht entschieden, ob sie zu den Licht- oder den Dunkelseelen gehören will.

Der Schreibstil ist fesselnd und flüssig zu lesen. Gleich zu Beginn kommt es zu einer spannenden Begegnung zwischen den Protagonisten, so dass man als Leser von Anfang an von der Geschichte eingenommen wird.

Leider verschwindet dieses Gefühl so nach und nach, denn viele der Handlungen sind doch recht vorhersehbar. Die Welt der Licht- und Dunkelseelen bleibt ziemlich im Dunkeln. Und die Struktur innerhalb der Organisationen erscheint ziemlich chaotisch.

Obwohl die Hauptquartiere der Lichtseelen angeblich gut geschützt sind, werden diese doch immer wieder problemlos von den Dunkelseelen aufgespürt. Bei den Kämpfen kommt es zwar zu ein paar dramatischen Szenen, aber plötzlich ist es dann auch wieder vorbei, ohne dass es einen klaren Sieger gegeben hätte.

Die Idee mit den verschiedenen Gaben unter den „Seelen“ und auch die Seelenpartnerschaft ist schön. Leider werden diese nur schwach beschrieben und auch die Gründe, warum Colt keine Beziehung zu Rayne haben darf, bleiben ungeklärt.

Die Protagonisten entsprechen dem absoluten Jugendbuch-Klischee – schüchternes Mädchen trifft dunklen Typen, der jedesmal verschwindet, wenn die Gefühle zu stark werden. Und das Mädchen entwickelt/besitzt starke Kräfte, die sie annähernd mühelos verwendet.

Hinzu kommt noch ein fieser Cliffhanger, so dass mir insgesamt nicht mehr als 3 Sterne zur Vergabe übrigbleiben.

Fazit:
Guter Schreibstil, flache Geschichte, sehr klischeebehaftet

Veröffentlicht am 29.09.2018

Gefühlvoller Liebesroman, der aber nicht an seine Vorgänger herankommt.

Wie die Erde um die Sonne
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„Wie die Erde um die Sonne“ ist der vierte und letzte Teil der Romance-Elements-Reihe von Brittany C. Cherry.

Lucy ist die jüngste von drei Schwestern und fühlt sich nach dem Tod der Mutter verpflichtet, ...

„Wie die Erde um die Sonne“ ist der vierte und letzte Teil der Romance-Elements-Reihe von Brittany C. Cherry.

Lucy ist die jüngste von drei Schwestern und fühlt sich nach dem Tod der Mutter verpflichtet, die Familie zusammenzuhalten, was aber gar nicht so einfach ist, wenn die älteste Schwester einen hasst und aus dem Leben der anderen verschwindet und die mittlere an Krebs erkrankt ist und ihre Welt zu zerbrechen droht.
Graham ist Bestsellerautor, egozentrisch, kalt und emotionslos. Als seine Frau ihn und deren neugeborene Tochter verlässt, ist er überfordert und bittet Lucy, die Schwester seiner Frau, um Hilfe.

Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein. Er der Gefühlskalte und sie die, die alles fühlt. Doch zusammen mit seiner Tochter bringt Lucy so nach und nach wieder Licht in Grahams dunkles Leben.

Das Problem, wenn man bereits einige Bücher von einem Autor gelesen hat, die einen wirklich umgehauen und schwer beeindruckt haben, ist, dass die Erwartungshaltung an ein neues Buch höher liegt als bei anderen Büchern. So ging es mir auch bei diesem hier. Die ersten drei Teile der Reihe waren für mich absolute Lesehighlights. Ich habe sie verschlungen und geliebt, wurde von den Charakteren und ihren Geschichten tief berührt.

„Wie die Erde um die Sonne“ ist definitiv ein sehr schönes Buch und absolut lesenswert. Und wenn ich es als erstes gelesen hätte, wäre meine Bewertung vielleicht anders ausgefallen. Aber verglichen mit den anderen drei Teilen ist es deutlich das schwächste Buch.

Der Schreibstil ist nach wie vor flüssig und angenehm zu lesen. Wie auch in den anderen Büchern gibt es einen Spruch, der immer wieder in verschiedenen Szenen wiederholt wird. In diesem Fall sind es die vier Elemente. Und auch Licht und Schatten werden häufig aufgegriffen. Aber es war mir definitiv zu viel, wie oft in dieser Geschichte „jemandem das Herz brach“ – gefühlt auf jeder Seite mindestens einmal.

Mit Grahams Persönlichkeit hatte ich zu Beginn des Buches meine Schwierigkeiten, mit Lucys eher gegen Ende hin. Die Geschichte der beiden konnte mich nur bedingt mitreißen. Was wahrscheinlich auch an meiner fehlenden Verbindung zu ihnen lag. Die Entwicklung der Tochter verläuft mir für ein Frühchen diesen Ausmaßes entschieden zu komplikationslos und schnell. Da hätte ich mir etwas mehr Recherche erhofft und eine realistischere Darstellung, wie man sie von den anderen Büchern kennt.

Der (deutsche) Titel passt in meinen Augen nicht wirklich zu der Geschichte. Irgendwas mit den Elementen oder mit Licht und Schatten wäre passender gewesen.
Die Übersetzung bzw. das Korrekorat schwächelt ein bißchen.

Aber dennoch ist es ein schöner, gefühlvoller Liebesroman, der Liebe, Freundschaft, Verlust und Familie beschreibt. Die Kraft und Hoffnung, die von dem einen geliebten Menschen ausgehen und die Macht haben, alles zu bewegen und wieder Licht in die dunkelste Seele zu bringen.

Fazit:
Gefühlvoller Liebesroman, der aber nicht an seine Vorgänger herankommt.