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Veröffentlicht am 10.05.2025

Ein umfassendes Standardwerk, das sovohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen viel zu bieten hat

Brot backen in Perfektion mit Hefe
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Dem Blog des Autors folge ich schon länger, und eigentlich backe ich seit fast einem Jahr mein Brot mit meinem selbst angesetzten Sauerteig selbst, aber das Buch von Lutz Geissler hat mich trotzdem interessiert. ...

Dem Blog des Autors folge ich schon länger, und eigentlich backe ich seit fast einem Jahr mein Brot mit meinem selbst angesetzten Sauerteig selbst, aber das Buch von Lutz Geissler hat mich trotzdem interessiert. Alle im Buch enthaltenen Rezepte sind, wie schon der Titel verrät, mit Hefe gebacken. Aber auch da gibt es einiges zu beachten und zu wissen, und besonders die süßen Rezepte wie Sonntagsbrot, Butterhörnchen, Milchzopf, Bananenbrot oder Rosinenbrot haben mich hier sehr interessiert. Zwar kann man die zum Teil auch mit Sauerteig backen, aber der Vergleich zwischen Hefe- und Sauerteigrezept ist für mich recht reizvoll, und ich möchte im Lauf der Zeit so einiges ausprobieren.
Das vorliegende Buch ist besonders für Neueinsteiger in die Welt des Brotbackens geeignet, denn es bietet jede Menge an Hintergrundwissen, Infos und Tipps, die man kennen sollte. Auf den Innenseiten der Buchdeckel findet man beispielsweise Schablonen, um die benötigte Hefemenge gut abschätzen zu können, denn bei allen Rezepten wird nur sehr wenig Hefe verwendet, und nicht jeder hat eine Feinwaage in der Küche, mit der sich die Hefemenge auf 0,1 Gramm genau abwiegen lässt. Diese Schablone finde ich sehr hilfreich. Damit kann man seine Hefe sehr exakt dosieren. Im vorderen Teil des Buches spricht der Autor alle Themen umfassend an, die fürs Backen mit Hefe wichtig sind. Da geht es um geeignetes Zubehör, um die verschiedenen Mehlsorten und wie man Rezepte verändert, indem man eine Mehlsorte gegen eine andere austauscht. Hier findet man auch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, nach der man sich grundsätzlich richten kann. In den Rezepten findet man dann die jeweiligen Zutaten sowie Arbeitsschritte und Angaben, die von der Basis-Anleitung abweichen. Es wird auch genau beschrieben, wie das Backen mit einem gusseisernen Topf funktioniert. Alles in allem bietet dieses Buch sehr viel Wissen, so dass auch Fortgeschrittene noch etwas für sich mitnehmen können. Ich stöbere immer wieder gerne im Buch, denn auch für das Backen mit Sauerteig konnte ich schon einige Tipps anwenden.
Sehr praktisch ist die Rezept-Tabelle hinten im Buch, mit deren Hilfe man die Zutaten ganz individuell für die gewünschte Teigmenge ablesen bzw. umrechnen kann.
Das erste Rezept, das ich ausprobiert habe, war das Rosinenbrot. Früher gab es in unserer Nähe einen kleinen Bäcker, der hat das weltbeste Rosinenbrot gebacken. Seit dieser Bäcker aus Altersgründen geschlossen hat, konnte ich nirgends ein derart feines Rosinenbrot finden. Nun habe ich eines selbst gebacken, genau nach Anleitung von Lutz Gessler, und es ist auf Anhieb hervorragend gelungen. Als nächstes werde ich mich mal an Buchteln wagen, denn auch die gab es früher immer frisch und sehr lecker bei einem Bäcker, und ich vermisse sie sehr. Nach diesen schönen Rezepten kann ich nun mein lang vermisstes Gebäck selbst herstellen, denn leider werden die guten Bäckereien immer seltener. Das Einheits-Backwerk aus den modernen Bäckereiketten oder aus Supermärkten wird mit großen Mengen Hefe und mit kurzer Zubereitungszeit gebacken, und das Ergebnis ist leider nicht so gut bekömmlich und auch nicht so lecker. Die Rezepte des Autors zeichnen sich durch lange Geh- und Ruhezeiten und durch eine winzige Menge verwendeter Hefe aus, und das ist für mich einfach der bessere Weg.

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Veröffentlicht am 05.05.2025

"Es wäre alles genau so möglich gewesen"

Die Farben der Revolution. Éléonore und Robespierre
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Der Roman spielt in den Jahren 1791 bis 1794 in Paris. Es ist ein bewegter Zeitabschnitt während der Französischen Revolution. Alles beginnt, als Éléonore Duplay und ihre Schwester Babette, auf dem Marsfeld ...

Der Roman spielt in den Jahren 1791 bis 1794 in Paris. Es ist ein bewegter Zeitabschnitt während der Französischen Revolution. Alles beginnt, als Éléonore Duplay und ihre Schwester Babette, auf dem Marsfeld die Petition für ein allgemeines Wahlrecht unterschreiben. Wenig später entgehen die beiden jungen Frauen nur knapp einem blutigen Massaker, als plötzlich die Nationalgarde beginnt, auf das versammelte Volk zu schießen. Éléonore sucht daraufhin ihren Vater im Jakobinerclub auf, wo sich Gegner der absolutistischen Monarchie treffen. Dort begegnet sie zum ersten Mal Maximilien Robespierre. Die Faszination ist beidseitig, und als Robespierre wenig später ein Zimmer bei der Familie Duplay bezieht, sehen sich die beiden täglich. Obwohl Éléonore bereits dem Schreinergesellen Jean versprochen ist, der einmal die väterliche Werkstatt übernehmen soll, entwickelt sich zwischen ihr und Maximilien ein zartes Band der Zuneigung. Éléonore bewundert die Unbestechlichkeit Maximiliens und kann seine Zukunftsvision von einer freien Republik nur allzu gut nachvollziehen. Er schätzt ihre Klugheit, ihr künstlerisches Talent und ihren Mut, denn Éléonore setzt sich unermüdlich für die Gleichberechtigung der Frauen ein. Sie haben gemeinsame Ideale aber auch größere politische Meinungsverschiedenheiten, vor allem aber haben sie den Traum von einer gemeinsamen Zukunft. Ihre Liebe steht jedoch unter keinem guten Stern, und jeder, der sich schon mit den historischen Fakten der Französischen Revolution befasst hat, weiß um Robespierres Schicksal, und obwohl ich wusste, wie es letztendlich ausgeht, habe ich diesen Roman mit großer Faszination gelesen. Jeanette Limbeck hat äußerst gründlich recherchiert, was man schon an den zahlreichen Quellenangaben im Anhang sieht. Kleinere Abweichungen von der historischen Realität hat sie separat aufgelistet, auch gibt es ein umfangreiches Personenverzeichnis, an dem man sieht, dass die meisten Personen wirklich gelebt und gewirkt haben und es nur sehr wenige fiktive Charaktere in der Handlung gibt. Der Roman ist in der 1. Person geschrieben. Éléonore Duplay schildert die Ereignisse der Jahre aus ihrer Sicht, und man erhält hier ein ganz anderes Bild von Robespierre als man es gemeinhin kennt. Ihre Erzählung ist sehr sachlich und wirkt manchmal distanziert und kühl, was aber durchaus ins Bild passt, denn man hat den Eindruck, als hätte sie für ihren Rückblick auf vergangene Tage alle Emotionen in ihrem Inneren verschlossen, so als wären die Hoffnungen und Träume dieser starken jungen Frau, die sich stets für die Rechte der Frauen eingesetzt hat, zusammen mit Maximilien gestorben. Alle Ereignisse sind so plastisch dargestellt, dass man völlig in diese damalige Welt eintaucht. Die Charaktere sind brillant ausgeführt, und man kann ihre Zuversicht, ihre Erwartungen aber auch ihre Bedenken und Ängste sehr gut nachvollziehen. Für mich war es sehr fesselnd, hier so detailliert über eine Zeit zu erfahren, die mir bisher nur bruchstückhaft bekannt war.
Der Titel des Romans "Die Farben der Revolution" ist perfekt gewählt, denn Éléonore war Künstlerin und bezeichnete sich selbst als Malerin der Revolution. Das Portrait auf dem Buchcover soll ein Selbstbildnis in Pastell von ihr sein. Die tragische Geschichte von Éléonore Duplay und Maximilien Robespierre ist definitiv ein Lese-Highlight für mich.

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Veröffentlicht am 04.05.2025

Sehr hilfreiches Buch, nicht nur für Betroffene, mit tollen Rezepten

Meine 80 besten Rezepte gegen Arthrose
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Wenn die Gelenke schmerzen, beeinträchtigt das die Lebensqualität ungemein. Die Diagnose Arthrose zieht sich in meiner Familie durch Generationen. Meine Oma konnte sich die letzten Jahre ihres Lebens ...


Wenn die Gelenke schmerzen, beeinträchtigt das die Lebensqualität ungemein. Die Diagnose Arthrose zieht sich in meiner Familie durch Generationen. Meine Oma konnte sich die letzten Jahre ihres Lebens nur noch mit Krücken fortbewegen, meine Mama bekam mit 60 eine künstliche Hüfte. Auch bei mir machte sich vor einigen Jahren die Hüfte bemerkbar, und ich habe angefangen, mich intensiv mit dem Thema zu befassen und nach Lösungen zu suchen, denn eine Operation geht nicht immer positiv aus. Eine meiner Anlaufstellen für sinnvolle Informationen sind die Ernährungsdocs, und dieses Buch von Dr. Riedl ist natürlich für mich besonders interessant. Er erklärt in der Einleitung, dass Arthrose durchaus heilbar ist, auch wenn dies viele Jahre bestritten wurde. Mit einer anti-entzündlichen Ernährung und gezielter Bewegung soll man die Gelenkprobleme in den Griff bekommen. Dr. Riedl lässt aber auch nicht unerwähnt, dass man Geduld braucht, denn im Gegensatz zu Schmerzmedikamenten, die sofort wirken, braucht eine Ernährungsumstellung Monate, bis sich erste Resultate zeigen. Ich habe vor einiger Zeit begonnen, meine Ernährung möglichst antientzündlich zu gestalten, was mir anfangs nicht leicht gefallen ist, aber immer mehr zur Gewohnheit wird.

Im ersten Teil des Buches findet man Tabellen mit Gegenüberstellungen von Lebensmitteln, welche gut und welche schlecht für die Gelenke sind.

Die Top Ten der gesunden Lebensmittel werden ausführlicher besprochen. Ich konnte jede Menge interessantes Wissen für mich aus den Erläuterungen ziehen. Für mich selbst kann ich sagen, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Zwar bin ich nicht beschwerdefrei, aber mein Befinden hat sich doch gebessert, wenn ich so zurückdenke. Anfangs konnte ich mich nachts im Bett nicht schmerzfrei umdrehen, und entsprechend hat die Schlafqualität gelitten. Das ist heute anders, und ich schlafe meist wunderbar. Auch das Thema Schlaf spricht Dr. Riedl an, denn ein guter Schlaf ist ebenfalls wichtig für die Gesundheit. Dass ich die Sache noch nicht völlig im Griff habe, liegt daran, dass ich mich doch noch öfter von Süßkram verführen lasse, aber ich bin mir sicher, auch das kriege ich hin.

Die Rezepte im Buch sind eine schöne Bereicherung, und ich habe schon einige Lieblingsgerichte entdeckt. Es gibt vier Rezept-Kategorien, und in jeder habe ich in Klammern meine Favoriten vermerkt. Alle Rezepte sind mit Nährwertangaben versehen und für zwei Personen gerechnet. Die einzelnen Rezepte sind gekennzeichnet, ob sie vegetarisch, vegan, glutenfrei oder laktosefrei sind. Auch sind die Lieblingsrezepte des Autors extra markiert, und bei vielen Gerichten findet man Erklärungen zu besonders wertvollen Zutaten.

Und das sind die vier Kategorien:

Frühstücksrezepte, sowohl herzhaft als auch süß (Schoko-Chia-Pudding mit Chai und Kirschen, Hirse-Bowl mit Cranberrys, Curry-Ingwer-Aufstrich, Tofu-Rührei mit Gemüse)

-Kalte Hauptgerichte (Feldsalat mit glasierten Maronen, Regenbogenbowl mit Tofu und Edamame, Kohlrabi-Carpaccio, Radicciosalat mit Orangen und Feigen)

-Warme Hauptgerichte (Linsensuppe mit Kürbiskernöl, Blumenkohl-Vollkorn--Pasta mit Bohnen, Gebratener Fenchel mit Kräutertofu, Gebackene Miso-Pilze auf Basmatireis, Spinatrührei mit Garnelen)


-Snacks und Desserts (Zucchiniwaffeln mit Kräuterdip, Bananen-Schoko-Brot mit Walnüssen, Leinsamenpudding, Grüner Smoothie)

Da ich mich pflanzenbasiert ernähre, habe ich natürlich meine Lieblingsrezepte entsprechend gewählt. Aber es sind auch zahlreiche Gerichte mit wenig Fleisch oder Fisch dabei.

Ich kann dieses Buch nur allen wärmstens empfehlen, die Probleme mit den Gelenken haben.


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Veröffentlicht am 04.05.2025

Dramatische Ereignisse in Augsburg im späten Mittelalter

Das Pestmädchen
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Mit diesem ersten Band ihrer neuen Trilogie entführt uns Silvia Stolzenburg ins spätmittelalterliche Augsburg. Wir lernen Lina kennen. Die junge Frau arbeitet als Magd im Heilig-Geist-Spital. Sie ist Waise, ...

Mit diesem ersten Band ihrer neuen Trilogie entführt uns Silvia Stolzenburg ins spätmittelalterliche Augsburg. Wir lernen Lina kennen. Die junge Frau arbeitet als Magd im Heilig-Geist-Spital. Sie ist Waise, im Findelhaus aufgewachsen und gilt daher als Unehrliche. Dass sie im Spital arbeiten und den Kranken helfen darf, empfindet sie als Glück. Außerdem ist da noch der Wundarzt Ulrich, der sich in Lina verliebt hat. Für sie sieht die Situation eher hoffnungslos aus, denn Ulrich gehört ja zu den ehrlichen Bürgern.

Die Begriffe "ehrlich" und "unehrlich" hatten damals eine andere Bedeutung als heutzutage, denn im 15. Jahrhundert sagten sie nichts darüber aus, ob jemand die Wahrheit sprach oder Lügen verbreitete, sondern es hing von der Herkunft ab, zu welcher Klasse ein Mensch gehörte. Obwohl Lina quasi am unteren Rand der Gesellschaft steht, gibt es andere, die ihr ihr kleines Glück neiden, und hier wird es interessant, denn während Lina aufrichtig ist und sich an die Wahrheit hält, erzählt eine Magd von ehrlicher Geburt Lügen über sie und tut alles, um der jungen Frau zu schaden. Es ist eine schwierige Zeit für die Menschen, denn nach einer schweren Überschwemmung, die großen Schaden in der Stadt anrichtet, bricht die Pest aus, und viele Menschen erkranken. Auch Lina steckt sich an, überlebt jedoch als einzige der Kranken die schlimme Seuche. Die einen werteten ihre Genesung als göttliches Zeichen, aufgrund ihrer reinen Seele, andere sahen darin ein Werk des Teufels.

Durch üble Nachrede verliert sie ihre Anstellung, und als wenig später in ihrer Gegenwart ein junger Mann aus reichem Hause ermordet wird, trifft der Verdacht auf Lina. Ein Urteil ist schnell gefällt, und Lina droht der Galgen, wenn sie nicht ihre Unschuld beweisen kann, was für sie als Unehrliche fast unmöglich ist. Kann ihr geliebter Ulrich ihr helfen?

Wie man es von Silvia Stolzenburg kennt, hat sie zur damaligen Zeit und ihren Gegebenheiten wieder sehr ausführlich recherchiert, was man auch an den zahlreichen Quellenangaben im Anhang sieht. Das Leben und die Situation der Menschen, die Hochwasserkatastrophe und die darauf folgende Pestepidemie, das alles hat die Autorin sehr detailliert und realitätsgetreu geschildert. Linas Geschichte ist äußerst spannend, und manchmal dachte ich mir beim Lesen, wie kann eine so liebenswerte, grundanständige junge Frau nur so viel Pech haben. Ihr läuft quasi jedes Unglück nach, und ihre Liebe zu Ulrich steht unter keinem guten Stern.

Die Geschichte ist sehr spannend erzählt, und es kommt immer wieder zu unverhofften Wendungen und Ereignissen. Die verschiedenen Charaktere sind facettenreich angelegt, so dass ich beim Lesen sehr deutliche und lebendige Bilder vor Augen hatte. Das Ende ist in gewisser Weise offen und erhöht die Vorfreude auf den nächsten Band, denn ich will natürlich unbedingt erfahren, wie es für Lina weitergeht.

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Veröffentlicht am 04.05.2025

Turbulent und spannend, mit interessanten Einblicken in die Arbeit der Rechtsmedizin

Der Fluch der Aargauer Knochen
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Dieser Krimi führt uns in den Kanton Aargau in der Schweiz. Hier arbeitet Lisa Klee als Assistenzärztin in der Rechtsmedizin. Es ist bereits der dritte Fall, in den die Protagonistin und Ich-Erzählerin ...

Dieser Krimi führt uns in den Kanton Aargau in der Schweiz. Hier arbeitet Lisa Klee als Assistenzärztin in der Rechtsmedizin. Es ist bereits der dritte Fall, in den die Protagonistin und Ich-Erzählerin verwickelt ist, darauf deuten immer wieder kleine Rückblicke hin, zu der Zeit, als Lisa noch in Zürich tätig war. Als sie zu einem Knochenfund gerufen wird, passiert ihr in der Einschätzung ein schwerer Fehler, denn sie ordnet den Knochen einem Tier zu. Wenig später wird die Leiche eines Mannes gefunden, und es ist ausgerechnet der Nachbar des Ehepaars, auf dessen Grundstück der Knochen gefunden wurde. Ist es Zufall oder gibt es einen Zusammenhang? Kann sich Lisa diesmal bewähren? Zu ihrer Überraschung begegnet sie bei diesem Todesfall auch einigen Menschen von ihrer früheren Arbeitsstelle, so der Staatsanwältin Brigitte Bühler, auf deren Anwesenheit sie gerne verzichtet hätte, die ihr auch gleich sehr skeptisch entgegentritt. Auch trifft sie den Staatsanwalt Ben Graf wieder, in den sie schwer verliebt war und den sie seit zwei Jahren nicht mehr gesehen hat. Und zum Überfluss taucht eine alte Bekannte bei ihr auf und quartiert sich einfach bei ihr ein.

Insgesamt fand ich diesen Krimi spannend erzählt und auch immer mit einem Quäntchen Humor versetzt. Lisa ist eine sympathische Protagonistin, wenn sie auch häufig etwas tollpatschig wirkt, vor allem wenn sie Ben Graf, ihrer alten Liebe, begegnet. Wen wundert's, bei dem attraktiven Mann, in den Lisa immer noch verliebt ist, verschlägt es ihr schon mal die Sprache. Wieso sie so lange getrennte Wege gingen und sich nun so selbstverständlich wieder gefunden haben, hat sich mir nicht so ganz erschlossen, was sicher daran liegt, dass ich die Vorgeschichte ihrer Beziehung nicht kenne. Das Verhältnis zu Lisas Besucherin Cynthia Smith ist anfangs, zumindest von Lisas Seite her, etwas unterkühlt, verändert sich aber im Lauf der Geschichte. Cynthia sieht sich als Hobby-Detektivin und bringt sich und andere durch ihre Aktionen in höchste Gefahr. Das die Ich-Erzählerin sie, trotz einer gewissen Befangenheit, dann zu einem Treffen mit Kollegen mitnimmt, wo ganz ungeniert über Interna geplaudert wird, fand ich dann auch etwas bedenklich von Lisa, denn ihre Arbeit ist ja doch sehr verantwortungsvoll. Wie sich der Fall entwickelt, ist nicht vorhersehbar und war für mich überraschend. Letztendlich habe ich diesen Krimi sehr gerne gelesen, denn er hat viel Lokalkolorit zu bieten, und man erfährt jede Menge über Lisas Beruf im rechtsmedizinischen Zentrum Aargau. Hier weiß die Autorin absolut, wovon sie spricht, denn sie ist selbst als Rechtsmedizinerin tätig.

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