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Veröffentlicht am 20.01.2019

Mit Fantasie gegen Langeweile

Ein Affe an der Angel
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Der kleine Junge Darko bezeichnet sich als Tierforscher. Sein Lieblingsbuch ist ein Tierlexikon und er hat allerhand Utensilien, die ihn bei seinen "Expeditionen" unterstützen. Nach und nach sammeln sich ...

Der kleine Junge Darko bezeichnet sich als Tierforscher. Sein Lieblingsbuch ist ein Tierlexikon und er hat allerhand Utensilien, die ihn bei seinen "Expeditionen" unterstützen. Nach und nach sammeln sich bei ihm immer mehr Tiere an, mit denen er Freundschaft schließt.

Alles beginnt damit, dass es draußen regnet und Darko beschließt, einen Regenwurm zu fangen. Doch stattdessen tummeln sich nach einiger Zeit ein Affe, ein Pelikan und ein Krokodil in seinem Zimmer. Alle geben schließlich Tipps, wie man den Regenwurm am besten fängt.

Natürlich ist uns Erwachsenen beim Lesen schnell klar, dass sich Darko durch diese Fantasie die Langeweile vertreibt. In drei kleinen Geschichten wird gezeigt, dass Darko immer dann zum Tierforscher wird, wenn er auf etwas warten muss, zum Beispiel, dass der Regen aufhört und er wieder draußen spielen kann. Oder im Stau auf der Autobahn. Oder im Wartezimmer beim Tierarzt.
Begleitet werden die kurzen Geschichten jeweils durch bunte Illustrationen, die zeigen, was Darko gerade erlebt.

Insgesamt konnte mich dieses Kinderbuch jedoch nicht überzeugen. Die Geschichten konnten mich leider nicht packen, ich fand sie eher langweilig. Mir hätte es wahrscheinlich besser gefallen, wenn Darko ein echter Tierforscher gewesen wäre, zum Beispiel in einem Zoo. Aber ich kann mir vorstellen, dass das Buch Kindern vor allem wegen der schönen Bilder gefallen würde.

Meiner Ansicht nach gibt es gerade im Kinderbuch-Bereich schönere Bücher, die spannender und unterhaltsamer sind. Für mich war "Ein Affe an der Angel" leider nichts.

Veröffentlicht am 10.01.2019

Clean Eating für Gestresste

No time to eat
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Nachdem ich in der Weihnachtszeit ordentlich Plätzchen und Schokolade gefuttert habe, kam dieses Buch genau richtig, um mich wieder ans gesunde Essen zu erinnern. Es richtet sich in erster Linie an Menschen ...

Nachdem ich in der Weihnachtszeit ordentlich Plätzchen und Schokolade gefuttert habe, kam dieses Buch genau richtig, um mich wieder ans gesunde Essen zu erinnern. Es richtet sich in erster Linie an Menschen mit wenig Zeit oder Lust zum Kochen, die sich aber trotzdem gesund ernähren wollen.


Mein Eindruck von diesem Ratgeber war durchweg positiv. Sarah Tschernigow ist einigen vielleicht von ihrem Podcast bekannt, ich kannte diesen zuvor nicht. Deshalb bin ich auch mit wenig Erwartungen an das Buch gegangen, denn mal ehrlich: Wer sich ab und zu mit Ernährung beschäftigt, weiß doch eigentlich schon, worauf es ankommt. Das Problem ist immer, das Wissen auch umzusetzen!

Und genau da will dieses Buch eine Hilfe sein. Sarah gibt viele Tipps, wie man sich die Ernährung im Alltag einfach machen kann. Dabei geht sie besonders auf "Meal Prep" ein, also die Möglichkeit, sein Essen vorzubereiten und für die nächsten Tage in Portionen einzuteilen. So braucht man es nur noch aus dem Kühlschrank holen und für die Arbeit in die Tasche packen.

Die Grundlage von Sarahs Ernährungsempfehlungen ist dabei das Prinzip von "Clean Eating". Das bedeutet, dass man auf besonders natürliche Lebensmittel zurückgreift, die aus möglichst wenig Zutaten bestehen. Eine Erdbeere besteht nunmal nur aus Erdbeere und nicht aus zehn verschiedenen Zutaten wie in einem Erdbeerjoghurt, von denen man die Hälfte nicht einmal aussprechen kann, geschweige denn weiß, was sich dahinter verbirgt.

Ganz neu sind die Ansätze in diesem Buch natürlich nicht, aber es ist hilfreich, sich daran zu erinnern und den ein oder anderen Tipp zu erhalten. So gebe ich jetzt immer ein paar Tiefkühl-Himbeeren in mein Wasser für die Arbeit, was mir einfach viel besser schmeckt, als neutrales Wasser. Dadurch greife ich viel öfter zum Wasser und trinke automatisch mehr, weil es einfach leckerer ist.

Eine weitere große Stärke des Buches ist die Offenheit von Sarah, wenn sie von ihren persönlichen Erfahrungen berichtet. Das wirkt sehr authentisch und nah, so dass man beim Lesen das Gefühl hat, man spricht mit einer guten Freundin, die nicht in punkto Ernährung über einem steht, sondern auf Augenhöhe ist und auch meine Probleme kennt. Mir hat das so gut gefallen, dass ich nun auch ihren Podcast höre und mich auf viele weitere gute Tipps für Vielbeschäftigte freue.

Wer den Podcast schon kennt, für den bietet das Buch eventuell nicht mehr so viel Neues. Für alle anderen, die sich zwischen zwei Terminen oft schnell den Schokoriegel genehmigen, kann "No time to eat" das ein oder andere Aha-Erlebnis bereithalten.

Veröffentlicht am 29.11.2018

Schatzsuche in Paris

Der Blackthorn-Code − Das Geheimnis des letzten Tempelritters
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Im dritten Teil rund um den Lehrling des Apothekers Blackthorn verschlägt es uns nach Paris. Dort sind Christopher und Tom beim König eingeladen, doch schnell holt sie wieder das Verbrechen ein. Tatsächlich ...

Im dritten Teil rund um den Lehrling des Apothekers Blackthorn verschlägt es uns nach Paris. Dort sind Christopher und Tom beim König eingeladen, doch schnell holt sie wieder das Verbrechen ein. Tatsächlich decken sie einen heimtückischen Giftanschlag auf, der sie nach einigen Recherchen zum sagenumwobenen Schatz der Tempelritter führt.


Auch dieser Teil konnte mich wieder absolut überzeugen. Wie schon in den vorangegangenen Büchern erfährt man hier sehr viel aus der Geschichte, diesmal besonders über die Tempelritter. Sogar Zeichnungen und Gemälde hat der Autor hier integriert, damit man als Leser genau weiß, welche Spur Christopher gerade wieder entdeckt hat. Ein spannendes Verwirrspiel durch Paris führt uns immer Stück für Stück näher an den Schatz. Aber auch die Feinde sind nicht weit, und unseren Protagonisten steht mehr als einmal das Wasser bis zum Hals.

Die Charaktere Christopher, Tom und Sally sind mir bereits in den letzten zwei Bänden sehr ans Herz gewachsen. Sie ergänzen sich toll und jeder hat seine Stärken und Schwächen. Sie sind so richtig dicke Freunde geworden, die gemeinsam durch dick und dünn gehen. Umso schlimmer, wenn einem von ihnen etwas zustößt - hier habe ich oft mitgefiebert und mitgelitten.

Ich kann überhaupt nur Positives über diese Reihe sagen. Mir gefallen sowohl Story und Spannung als auch das historische Drumherum, bei dem ich immer wieder dazu lerne. Es ist aber schon was für ältere Kinder und Jugendliche, da die Geschichte recht komplex ist und es einige schwierige Rätsel und Gedankengänge gibt, denen man folgen können muss. Dann aber ist die Reihe um den "Blackthorncode" ein Muss für alle, die Geheimnisse und Giftmischereien mögen.

Reihenübersicht
- Band 1: Das Vermächtnis des Alchemisten
- Band 2: Die schwarze Gefahr
- Band 3: Das Geheimnis des letzten Tempelritters

Veröffentlicht am 18.11.2018

Spannendes Finale

Die Kreuzträgerin: Heldendämmerung
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Im dritten Teil der Reihe "Die Kreuzträgerin" kehrt Regimegegnerin Anna nach Europa zurück, um den verfolgten Christen vor Ort zu helfen. Zusammen mit ihren Freunden findet Anna eine Möglichkeit, die Verfolgten ...

Im dritten Teil der Reihe "Die Kreuzträgerin" kehrt Regimegegnerin Anna nach Europa zurück, um den verfolgten Christen vor Ort zu helfen. Zusammen mit ihren Freunden findet Anna eine Möglichkeit, die Verfolgten außer Landes zu schmuggeln. Welche Ziele ihr Freund Adonis verfolgt, ist für Anna allerdings rätselhaft. Und schon bald ist das Regime nicht mehr nur ihr einziger Feind...


Anna hat schon eine Menge hinter sich, seit sie in Band eins die ersten Christen im Untergrund kennengelernt hat. Sie war in Afrika, in Finnland und hat mehr als einmal um ihr Leben und das ihrer Freunde gebangt.

Nun spitzt sich da Lage langsam zu. Christen werden öffentlich drangsaliert und am Galgen aufgeknüpft. Anna muss sich immer neu entscheiden, ob sie sich verstecken oder anderen Menschen helfen will. Um nicht gleich erkannt zu werden, trägt sie deshalb eine Maske und gefärbte Haare. Seitdem sie sich öffentlich gegen den Herrscher Demokrit Magellan gestellt hat, ist sie im Land berühmt, aber auch verfolgt.

Anna taucht bei ihren Freunden unter, wo auch die Beziehung zu Kephas immer enger wird. Hin- und Hergerissen zwischen ihm und Adonis versucht Anna, ihre Gefühle in den Griff zu kriegen und sich an Gottes Willen zu orientieren. Das gelingt ihr mal mehr und mal weniger, denn Anna ist keine Heldin, die immer alles im Griff hat. Besonders in Punkto Liebe reagiert sie für mich oft unverständlich. Ihre Wechselhaftigkeit hat mir nicht so gefallen. Ich fand auch, die Geschichte hätte keine weiteren Männer gebraucht, denn mit Adonis ist genug Konfliktmaterial vorhanden.

Ihre Fehler machen Anna aber auch authentisch und sympathisch. Und ich bewundere ihren Mut und ihr Durchsetzungsvermögen. Gut, dass sie immer wieder Kontakt zu den Christen sucht und ihre Werte versucht umzusetzen.

Das Buch ist durchweg spannend und hat viel Action zu bieten. Aber es schlägt auch in Gesprächen nachdenkliche Töne an. Da es sich um einen christlichen Jugendroman handelt, werden hier auch viele Glaubensthemen angesprochen, was ich sehr gut finde. Besonders gefallen haben mir die vielen biblischen Zitate und der immer wiederkehrende Hinweis auf Jesus als unseren Erretter.

Lydia Schwarz hat einen tollen Schreibstil, den ich sehr mag. Viele Situationen packen mich emotional und nehmen mich mit in diese düstere Zukunftvision, die gar nicht so abwegig erscheint. Ich kann diese Reihe allen Fans christlicher Dystopien empfehlen!

Reihenübersicht
- Band 1: Die Kreuzträgerin
- Band 2: Jenseits des Feuersturms
- Band 3: Heldendämmerung

Veröffentlicht am 27.10.2018

Leben im Untergrund

Die Fischerkinder. Im Auge des Sturms
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- Achtung: SPOILER! -

Nachdem ich den ersten Teil dieser Reihe verschlungen habe, war ich total neugierig auf die Fortsetzung. Nun konnte ich es endlich lesen und war gleich wieder mitten im Geschehen. ...

- Achtung: SPOILER! -

Nachdem ich den ersten Teil dieser Reihe verschlungen habe, war ich total neugierig auf die Fortsetzung. Nun konnte ich es endlich lesen und war gleich wieder mitten im Geschehen. Da alle wichtigen Geschehnisse auch in Band 2 gut erklärt werden, kann dieser Teil aber auch als Standalone gelesen werden. Trotzdem würde ich euch auch den ersten Teil empfehlen, da er einfach total spannend und packend geschrieben ist und ihr die Charaktere dann schon besser kennt!

Nach den Geschehnissen in Band 1 wollen Mira und Chas nun zusammen in die Hauptstadt flüchten, um dort Filip aus dem Gefängnis zu befreien. Natürlich begegnen ihnen auf ihrer Reise zahllose Gefahren. Trotzdem schaffen sie es, sich in die Rebellenunterkunft in der Hauptstadt durchzuschlagen. Dort treffen sie auch auf viele andere Fischerkinder, die inzwischen hier Schutz gefunden haben. Doch immer wieder werden sie von Razzien überrascht und müssen sich verstecken. Ob es einen Verräter in ihren Reihen gibt? Oder sind die digitalen Armbänder schuld, die alle Menschen in diesen Tagen tragen müssen?

Wieder hat es mich bewegt, in welcher Welt sich Mira behaupten muss. Der autoritäre Staat verbietet so ziemlich alles, Importwaren stehen nicht zur Verfügung und auch Religionsfreiheit gibt es nicht. Staatsgegner werden hingerichtet oder versuchen, im Untergrund zu überleben. Melissa C. Feurer beleuchtet die verschiedenen Probleme dieses Landes gekonnt und webt sie unauffällig in die Geschichte ein. Das gefällt mir besonders gut.

Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr, der stets die Spannung aufrecht erhält und die Beziehungen zwischen den Charakteren vertieft. Die Entwicklung zwischen Biene und Urs fand ich sehr gelungen, da es trotz ihres Glücks extrem schwierig für beide wird. Ich habe wirklich mit Biene mitgelitten.

Interessant ist es auch, dass Vera und ihre Familie wieder mit dabei sind. Immer wieder habe ich mich gefragt, ob man ihnen jetzt vertrauen kann oder sie die Fischerkinder verraten werden. Ich hoffe immer noch, dass Vera und Mira eines Tages wieder die Freundinnen werden, die sie mal waren.

Ein kleiner Wermutstropfen ist Miras Beziehung zu Chas, den ich leider total unsympathisch finde. Ich kaufe ihm seine Liebe zu Mira nicht ab und würde mich nicht wundern, wenn er sie doch irgendwann mal verrät. Ich bin ein großer Fan von Filip und finde, er passt besser zu Mira.

Nun bin ich sehr gespannt, wie es im dritten Teil mit Mira und Chas weitergeht, was mit den anderen Fischerkindern passieren wird und ob Amerika wirklich die lang ersehnte Rettung ist.

Die Fischerkinder-Bücher von Melissa C. Feurer sind auf jeden Fall eine ganz tolle und spannende, christliche Jugendbuchreihe, die mit einem bedrückenden Zukunftsszenario spielt. Für Fans von Dystopien unbedingt empfehlenswert!