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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2025

Verflixt spannender Plot und unglaublich fesselnde Ermittlungen!

Die Nacht (Art Mayer-Serie 3)
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Als die junge Dana von einem heimlichen Partyausflug mit ihren Freunden in den Wohnwagen ihrer Eltern zurückgebracht wird, ist sie nicht mehr ansprechbar und kann sich an nichts mehr erinnern. Ihre Panik ...

Als die junge Dana von einem heimlichen Partyausflug mit ihren Freunden in den Wohnwagen ihrer Eltern zurückgebracht wird, ist sie nicht mehr ansprechbar und kann sich an nichts mehr erinnern. Ihre Panik steigert sich ins Unermessliche, als sich herausstellt, dass ihr kleiner Bruder in dieser Nacht spurlos verschwunden ist. Dana plagt sich mit Selbstvorwürfen. Und verschwindet fünfzehn Jahre später ebenfalls spurlos. Doch sie lässt ihre kleine Tochter Milla zurück, und Art Mayer vom BKA lässt all seine Beziehungen spielen, um deren Mutter wiederzufinden.

Ich kann nur sagen: WOW! Dies war mein erster Thriller von Marc Raabe und ich bin absolut beeindruckt! Der Autor hat einen unglaublich packenden Plot erdacht, erzählt auf zwei Ebenen und enthüllt nur langsam und atemberaubend die spannenden die Details von Damals und Heute. Ich kannte seine Ermittler natürlich nicht, war aber sehr schnell vertraut mit den sympathischen, mutigen und einfallsreichen Kommissaren, die vor keiner Gefahr zurückschrecken und nichts unversucht lassen, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Sehr detailreich, lebendig und atmosphärisch beschreibt Marc Raabe die Szenen, man kann mitfühlen und mitfiebern, und schon nach wenigen Zeilen springt das große Kopfkino an. Ich war völlig fasziniert von den Cliffhangern, den gruseligen Andeutungen und Vermutungen, die sich manchmal konkretisiert oder aber in Luft aufgelöst haben. Trotz aller Spannung versteht es der Autor, auch sehr menschlich und überzeugend zu formulieren, Mitgefühl wie auch Verständnis zu wecken. Marc Raabe ist ein Garant für rätselhafte, atemberaubende Fälle mit unerwarteten Wendungen und überraschenden Ermittlungserfolgen!
Peter Lontzek ist für das Hörbuch das absolute Tüpfelchen auf dem i. Er liest unaufgeregt, aber so akzentuiert und mit perfektem Timbre, dass er von Anfang an fesselt! Unbedingt anhören (oder lesen)!

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Veröffentlicht am 24.04.2025

Wut, Liebe und ein tiefer Blick in die Abgründe der Seele

Wut und Liebe
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Camilla und Noah sind das perfekte Paar, doch er liebt sein freies Künstlerleben und während er auf den großen Durchbruch hofft, erschöpft sich Camillas Willen, ihn dauerhaft zu unterstützen. Und so beschließt ...

Camilla und Noah sind das perfekte Paar, doch er liebt sein freies Künstlerleben und während er auf den großen Durchbruch hofft, erschöpft sich Camillas Willen, ihn dauerhaft zu unterstützen. Und so beschließt sie, ihn zugunsten eines finanziell abgesicherten Lebens zu verlassen und stürzt Noah damit in tiefe Verzweiflung.

Das zauberhafte Porträt einer schönen Frau auf dem Cover passt ganz ausgezeichnet zu Noah, der ohne seine bis dato brotlose Kunst nicht leben kann. Aber auch nicht ohne Camilla. Als er auf Betty trifft, die ihm von ihrem tristen Leben erzählt, fasst er einen grausamen Entschluss.
Martin Suter ist ein absolut fantastischer Erzähler. Er jongliert mit tiefen Gefühlen, seelischen Zuständen und zutiefst menschlichen Abgründen, führt den Leser auf eine unvorhersehbare Achterbahn der Gefühle und gerade wenn man meint, den Ausgang zu erahnen, wendet sich das Blatt und man steht vor neuen Überraschungen, neuen Rätseln. Man spürt die Verzweiflung und den Hass, erlebt Liebe und Egoismus, Überheblichkeit und Absturz, und vor allem exzellente, feinsinnige und bitterböse Manipulation.
Wut und Liebe spiegelt alle Facetten der Menschlichkeit, sowohl positiv, als auch deren Abgründe. Es ist eine Geschichte in erstklassiger Suter-Manier, die fesselt, mitreißt und überzeugt. Für mich eins seiner besten Bücher überhaupt! Unbedingt lesen!
Oder dem brillanten Gert Heidenreich zuhören!

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Veröffentlicht am 20.04.2025

Ein atemberaubender, rätselhafter und hochgradig spannender Thriller

Die Mündung
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Lena Funk ist Kriminalhauptkommissarin, jung und von Selbstvorwürfen geplagt: Hätte sie das Verschwinden ihrer Schwester Jette verhindern können? Wurde diese ein Opfer des Gezeitenmörders? Als Lena in ...

Lena Funk ist Kriminalhauptkommissarin, jung und von Selbstvorwürfen geplagt: Hätte sie das Verschwinden ihrer Schwester Jette verhindern können? Wurde diese ein Opfer des Gezeitenmörders? Als Lena in den Taschen eines angestrandeten Toten Schmuckstücke der Opfer findet, nimmt sie die Ermittlungen wieder auf. Mit ungeahnt dramatischen Folgen.

Das Cover fängt den Blick, die Elbe vereint sich mit der Nordsee, der Himmel ist düster und trifft die Atmosphäre dieses spannenden Thrillers perfekt.
Tim Pieper hat einen ausgesprochen vielschichtigen, fesselnden und temporeichen Plot erdacht, der den Leser sofort in den Bann zieht, aber auch reichlich auf die Probe stellt. Denn er jongliert mit der Realität, lässt Erinnerungen einfließen und sehr schnell stellt man sich die Frage, was darf man glauben, was führt in die Irre? Kriminalhauptkommissarin Lena Funk befindet sich in einer dramatischen Ausnahmesituation, versucht, Klarheit in undurchsichtige Machenschaften zu bringen und nur durch ihre Hartnäckigkeit kommt sie der Wahrheit gefährlich nahe und gerät in einen atemberaubenden, lebensbedrohlichen Showdown.
Der Autor schreibt sehr lebendig, detailreich und fließend, versteht es, Atmosphäre zu erzeugen, Gefühle einzufangen, zu schockieren und mitzureißen. Die Auflösung dieses verzwickten Falls ist temporeich, unglaublich verwirrend, geheimnisvoll und bis zum rasanten Ende wirklich undurchschaubar. Ein Thriller allererster Güte!

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Veröffentlicht am 18.04.2025

Eine zauberhafte, zu Herzen gehende Geschichte über eine mutige junge Frau

Sommerglück am Chiemsee
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Josefine reist an den Chiemsee, den Ort ihrer Kindheit, den sie vor Jahren fluchtartig verlassen hat. Der Bruch mit ihren Eltern quält sie, sie hofft auf Versöhnung und mietet sich in einer ehemaligen ...

Josefine reist an den Chiemsee, den Ort ihrer Kindheit, den sie vor Jahren fluchtartig verlassen hat. Der Bruch mit ihren Eltern quält sie, sie hofft auf Versöhnung und mietet sich in einer ehemaligen Schreinerei ein, um sich zu akklimatisieren und auf die Begegnung vorzubereiten. Der dortige Männerhaushalt hält allerdings so viele Überraschungen bereit, dass sie kurzzeitig sogar das Ziel aus den Augen verliert.

Das Cover lockt mit dem wunderbaren Ausblick auf den Chiemsee, Sommerfeeling pur und entspannten Sonnentagen. Und Leonie Werdenfels entführt uns in ein wunderbares Ambiente und macht uns mit so liebenswerten, aber auch kantigen Protagonisten bekannt, dass man am liebsten die Reisetasche packen möchte. Das Voralpenland ist urig, seine Bewohner manchmal rau, aber herzlich. Leider hütet Josefine ein bedrückendes Schicksal, dass sie stets begleitet und kaum überwindbar scheint.
Sehr bewegend erzählt die Autorin über zutiefst menschliche Sorgen und lebensverändernde Tiefschläge, aber auch erfrischend jung und herrlich humorvoll über Ereignisse, die über Josefine geradezu hereinbrechen.
Sommerglück am Chiemsee ist ein absolut liebenswertes Buch, fesselt mit einem realen und überzeugend erdachten Plott, der Mitgefühl auslöst und tief bewegt, aber auch reichlich Abwechslung und jede Menge Schmunzel- und Wohlfühlmomente bietet! Mit Mut, tiefer Zuneigung und Rücksicht lässt sich alles überwinden. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 10.04.2025

Über das große Wagnis und den Mut, das Schicksal in die eigene Hand zu nehmen

Unsere Suche nach Zärtlichkeit
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Sébastien Dumont führt einen kleinen Uhrmacherladen in Brüssel, ist geschieden und arbeitet nachts freiwillig in der Telefonseelsorge. Sein Leben verläuft in ruhigen Bahnen. Doch einer dieser Anrufe berührt ...

Sébastien Dumont führt einen kleinen Uhrmacherladen in Brüssel, ist geschieden und arbeitet nachts freiwillig in der Telefonseelsorge. Sein Leben verläuft in ruhigen Bahnen. Doch einer dieser Anrufe berührt ihn mehr als gewöhnlich und verleitet ihn, spontan nach Antibes zu reisen. Eine Reise, die seinen Alltag plötzlich in Frage stellt.

Das Cover zeigt den Blick in ein lichtdurchflutetes Café und passt meiner Meinung nach perfekt in Frankreichs Süden.
Die Geschichte ist melancholisch und ich denke, es braucht ein gewisses Alter, um die sehr feinen Töne zu verstehen, die Martin Ehrenhauser anschlägt. Denn ja, es geht um die Suche nach Zärtlichkeit, nach Zuneigung und Liebe, nach Verständnis und Zugehörigkeit. Martin Ehrenhauser schreibt sehr eindringlich, detailreich und zutiefst menschlich. Er versteht es, Gefühle auszudrücken, den Blick auf Mitmenschen zu schärfen und auch um Nachsicht zu werben. Es sind ganz zauberhafte Nuancen des Kennenlernens, die Sébastien und Fleurance erleben. Man darf mitfiebern, sich dabei an ähnliche Gefühle erinnern und über Albernheiten freuen. Es ist eine durchaus traurige, schicksalshafte, aber doch auch sehr zuversichtlich Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat und die Hans Jürgen Stockerl so warmherzig und eindringlich erzählt, als wäre er dabei gewesen.

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