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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2023

Interessanter Périgord-Krimi, kurzweilig, charmant und sehr spannend!

Lorbeerglanz
3

Marie Mercier, ehemals Kommissarin in Paris, fühlt sich wohl in ihrem renovierten Bauernhof auf dem Land. Sie und ihre liebenswerte Großtante Léonie erwarten gerade Familienbesuch aus Deutschland, als ...

Marie Mercier, ehemals Kommissarin in Paris, fühlt sich wohl in ihrem renovierten Bauernhof auf dem Land. Sie und ihre liebenswerte Großtante Léonie erwarten gerade Familienbesuch aus Deutschland, als ein unbegreiflicher, mysteriöser Mord geschieht. Und während Marie sich in die Ermittlungen stürzt, findet ein zweiter Sammler prähistorischer Fundstücke den Tod.

Julie Dubois schreibt flüssig, lebendig, detailreich und sehr anheimelnd! Man möchte Großtante Léonie beim Kochen am liebsten über die Schulter schauen, sich im Café zu einem Apéritiv niederlassen, und die Menschen im Dorf beobachten. Sehr liebevoll zeichnet sie ihre Charaktere, und ihre Protagonisten wachsen einem sehr schnell ans Herz.
Trotz mysteriöser Morde und reichlich Spannung ist der Autorin ein sehr harmonischer Krimi mit einem überzeugenden Plot gelungen und auch die Spurensuche bietet neben erstaunlich Wissenswertem auch jede Menge Wendungen und Überraschungen, die den Krimi kurzweilig und unterhaltsam gestalten. Das ungeahnte Ende war für mich absolut nicht vorhersehbar.
„Lorbeerglanz“ ist für mich ein rund herum gelungener, spannender Krimi, mehr cosy als brutal, mit sehr viel französischem Lebensgefühl und kulinarischem Flair!

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  • Spannung
Veröffentlicht am 06.05.2023

Die Gefühle zweier Generationen eingefangen in einem berührenden Roadmovie

Wodka mit Grasgeschmack
0

Eine Reise in die Vergangenheit, davon erzählt Markus Mittmann. Entwurzelte Eltern auf Spurensuche nach ihrer eigenen Kindheit, und Kinder, die eine neue Seite in ihrer Familienchronik aufschlagen.
Vielleicht ...

Eine Reise in die Vergangenheit, davon erzählt Markus Mittmann. Entwurzelte Eltern auf Spurensuche nach ihrer eigenen Kindheit, und Kinder, die eine neue Seite in ihrer Familienchronik aufschlagen.
Vielleicht muss man selbst Kind vertriebener Eltern sein, um besser zu verstehen, was so eine Reise bedeutet und wie viel Mut sie erfordert. Um dann umso mehr die Erinnerungen, die Gefühle und den Verlust zu erspüren, den diese Menschen erleiden mussten. Markus Mittmann fängt sie alle ein, die kleinen Freuden beim Wiedererkennen, den Schmerz des Loslassens und auch die Angst davor, welche Erinnerungen wieder zum Leben erwachen. Ich denke, es erfordert sehr großen Mut, sich auf Spurensuche zu begeben und doch schafft der Autor es spielend, ein sehr tiefgehendes, bewegendes Thema heiter in ein Roadmovie zu verpacken. Man darf sich über humorige Szenen amüsieren, spürt aber stets den großen, unwiederbringlichen Verlust der Eltern, die damit irgendwie ihren Frieden machen mussten.
Ich habe das Buch trotz herzzerreißender Thematik sehr genossen und mich an meine ganz ähnliche Reiseerfahrung als Kind erinnert, die ich nun mit ganz anderen Augen sehen und verstehen kann. Eine ergreifende Geschichte über Schicksal und Stärke.

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Veröffentlicht am 27.04.2023

Ein schlichtes Cover verbirgt eine berührende Lebensgeschichte

Das Café ohne Namen
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Wir befinden uns in Wien,1966. Die Stadt erlebt den Wiederaufbau nach dem Grauen des Krieges, die Menschen schauen hoffnungsvoll in die Zukunft. Und auch in Robert Simon, der sich als junger Gelegenheitsarbeiter ...

Wir befinden uns in Wien,1966. Die Stadt erlebt den Wiederaufbau nach dem Grauen des Krieges, die Menschen schauen hoffnungsvoll in die Zukunft. Und auch in Robert Simon, der sich als junger Gelegenheitsarbeiter auf dem Markt sein Geld verdient, wächst der Plan, sein eigener Herr zu werden. Mutig eröffnet er ein Café, und wird so auch zum Gesprächspartner seiner bunten Gästeschar.
Robert Seethaler versteht es wie kein anderer, Szenen lebendig zu beschreiben, Stimmungen aller Couleur einzufangen und dabei eine Geschichte so sensibel zu erzählen, das sie bewegt und berührt. Warmherzig schildert er die Menschen, die das Café im Grätzel bevölkern, ihre Sorgen und Nöte, ihr kleines Glück und ungeahnte Schicksalsschläge. Robert Simons Leben ist so echt und real, so zutiefst menschlich und doch auch so rührend, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Für mich sind es genau diese Lebenslinien, die mich einfangen und begeistern und die Robert Seethaler so ungemein fesselnd zu Papier bringt. Meine wärmste Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 20.04.2023

Ein düsterer und sehr spannender Fall mit erschreckendem Hintergrund

Mord in Bordeaux (Claire Molinet ermittelt 2)
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Ein exklusives Diner in einem renommierten Lokal, so wollte Claire Molinet den Abend genießen, und wird dabei Zeuge eines Zusammenbruchs am Nachbartisch. Als für den bekannten Gast jede Hilfe zu spät kommt, ...

Ein exklusives Diner in einem renommierten Lokal, so wollte Claire Molinet den Abend genießen, und wird dabei Zeuge eines Zusammenbruchs am Nachbartisch. Als für den bekannten Gast jede Hilfe zu spät kommt, wird der Verdacht auf einen Giftmord laut und Claire, anerkannte Privatdetektivin, nimmt gemeinsam mit Commandant Raoul Chénier die Ermittlungen auf. Nicht ahnend, in welche Gefahr auf sie wartet.
MORD IN BORDEAUX trägt wieder völlig zu Recht den Untertitel „Ein kulinarischer Krimi“. Auch Band zwei um die Detektivin Claire Molinet ist Sandrine Albert wieder wunderbar gelungen, er kann aber absolut ohne Vorkenntnisse genossen werden. Ihr Krimi ist flüssig geschrieben, angenehm zu lesen, stilsicher, lebendig und farbig! Man darf Claire bei ihren Recherchen über die Schulter schauen und erfährt dabei Erstaunliches und Erschreckendes aus Frankreichs Vergangenheit, das seine Schatten bis in die Gegenwart wirft. Sandrine Albert schafft es wieder spielerisch, zwischen knisternder Spannung und liebenswerten Details zu besonderen Delikatessen zu wechseln. Man möchte am liebsten nach Aquitanien reisen!
Mit Claire Molinet und Raoul Chénier sind ihr zwei ausgesprochen sympathische, sehr menschliche und gradlinige Protagonisten gelungen, die mit ihrer hartnäckigen Spurensuche für jede Menge Spannung sorgen und den Leser zum Miträtseln anregen. Dabei erfährt man auch viel über Land und Leute und spürt die Zuneigung der Autorin zu dieser zauberhaften Gegend.
Ein herrlich ausgewogener Krimi in einem wunderschönen Ambiente, spannend und mit überzeugendem Plot! Absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 20.04.2023

Eine bewegende Geschichte von Menschen, Büchern und dem Schicksal

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
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Takako ist gerade einmal 25 Jahre alt, gut situiert mit Studium, Job und eigener Wohnung, als ihre intakte Welt plötzlich und unvorhersehbar in Scherben zerspringt. Ihr Liebeskummer ist so übermächtig, ...

Takako ist gerade einmal 25 Jahre alt, gut situiert mit Studium, Job und eigener Wohnung, als ihre intakte Welt plötzlich und unvorhersehbar in Scherben zerspringt. Ihr Liebeskummer ist so übermächtig, dass sie alles aufgibt und auf den Rat ihrer Mutter hin bei deren Bruder im alt eingesessenen Antiquariat der Familie Unterschlupf sucht.
Schon das liebevoll und fein gezeichnete Cover verrät es, Takako wohnt über dem Antiquariat ihres Onkels. Beide tragen eine Last mit sich, deren Bürde nur mittels Flucht in die Welt der Bücher erträglich wird. Satoshi Yagisawa erzählt eine bewegende Geschichte mit klaren, schnörkellosen Worten, sein Stil ist leicht und unbeschwert, obwohl hinter seinem wohl gewählten Ausdruck sehr viel Lebensweisheit und Menschlichkeit steckt. Man taucht unweigerlich ein in Takakos Leben und wünscht sich, selbst einmal Tokios berühmtes Bücherviertel erkunden zu dürfen. Diese eigentlich locker erzählte Geschichte mit so viel Tiefgang hat einen Sog entwickelt, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte. Ein wunderbares Buch für Menschen, die das Lesen und das Leben lieben.

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