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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2024

Inspiration für den Garten

Einfach gärtnern! Naturnah und nachhaltig
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«Einfach gärtner!» von Horst Mager ist ein gutes Buch, um sich inspirieren zu lassen. Er zeigt, wie naturnahes und nachhaltiges Gärtnern aussehen könnte und gibt Möglichkeiten vor, die man in die eigenen ...

«Einfach gärtner!» von Horst Mager ist ein gutes Buch, um sich inspirieren zu lassen. Er zeigt, wie naturnahes und nachhaltiges Gärtnern aussehen könnte und gibt Möglichkeiten vor, die man in die eigenen Gartenplanung einbeziehen kann. Basierend auf dem eigenen Garten von Horst Mager und jahrelanger Erfahrung, kann man hier viele Anregungen mitnehmen. Wer konkrete Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Hochbeete usw. bevorzugt und viele Fotos braucht, wird hier nicht fündig. Wer mit dem Gedanken spielt, einen Garten anzulegen und sich erst mal einen Überblick verschaffen will, schon eher, denn die Planung muss stimmen und alles andere, findet Mager, ist gar nicht so kompliziert.

Horst Mager wünscht sich mehr naturnahe Achtsamkeit im Garten, um „der Natur mehr Raum“ zu geben und mit ihr in Verbindung zu treten. Diese Einstellung vertritt er konsequent in seinem Buch, zeigt seine Art, zu gärtnern, die viel Leidenschaft für die Pflanzenwelt ausstrahlt. Um Anfänger nicht zu überfordern und Raum für die eigene Kreativität zu lassen, enthält das Buch zwar viele Informationen, aber keine Anleitungen. Es gibt auch nicht zu allen vorgestellten Pflanzen Bilder. Die Bilder, die da sind, wirken sehr edel, nehmen ganze Seiten ein und machen absolut Freude beim Durchblättern. Insgesamt ist die Gestaltung unaufgeregt einheitlich und simpel, das Buch selbst sehr handlich, mit stabilem Papier. Zusammen mit dem angenehm ehrlichen Schreibstil wirkt «Einfach gärtner!» sehr persönlich und authentisch. Denn Mager erzählt auch von seinem Wandel, wie dem Wechseln von Rasenfläche zu Wildwiese und zeigt, Veränderung ist möglich. Ein schönes Gartenbuch mit Klasse, wie ich finde, das eine naturnahe Philosophie vertritt.

Veröffentlicht am 13.02.2024

Spaß mit dem Eichhörnchen

Ein kleines Geheimnis – Spiel mit mir und ich verrat es dir!
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Das kleine Einhörnchen tut sehr geheimnisvoll und macht es damit wirklich aufregend und spannend, für alle kleinen Leser und Leserinnen ab zwei Jahren, was es denn nun als Nächstes vor hat und welches ...

Das kleine Einhörnchen tut sehr geheimnisvoll und macht es damit wirklich aufregend und spannend, für alle kleinen Leser und Leserinnen ab zwei Jahren, was es denn nun als Nächstes vor hat und welches Geheimnis es nicht verraten möchte.

Es spricht die Kinder direkt an und lädt sie ein, aktiv zu werden und gemeinsam zu spielen. Ob Verstecken, Singen, Naschen oder ein Nickerchen machen - es kommt auf die tollsten Ideen, um sich zu beschäftigen und gönnt sich auch eine Pause. Der Vorlesetext ist in weißer Schrift geschrieben und in wellenförmiger, oranger Schrift die Anleitung, was man tun kann. Mir hat besonders die Mischung aus Spiel und Spaß gefallen, und das die schönen Illustrationen trotzdem etwas beruhigendes haben und sich auf das Wesentliche besinnen.

Der Hintergrund ist Dunkelblau und damit steht das sehr süße Eichhörnchen ganz im Vordergrund und ist stets in seinem natürlichen Element. Ob es durch die Natur spazieren geht oder mit Tannenzapfen und Nüssen hantiert, es gibt immer etwas zu Entdecken. Am Ende wird dann natürlich das Geheimnis gelüftet. Ein zuckersüßes Buch für die Kleinen, mit Himbeere obendrauf.

Veröffentlicht am 13.02.2024

Sehr empfehlenswert

Trophäe
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Hunter White hat endlich seine Jagdlizenz für ein Spitzmaulnashorn, und ist aus Amerika nach Afrika gereist, um mit dem Jagdleiter und Berufsjäger Van Heeren seine Big Five zu komplimentieren. Doch es ...

Hunter White hat endlich seine Jagdlizenz für ein Spitzmaulnashorn, und ist aus Amerika nach Afrika gereist, um mit dem Jagdleiter und Berufsjäger Van Heeren seine Big Five zu komplimentieren. Doch es kommt alles anders, und der weitere Verlauf birgt einige Überraschungen.

Ich mochte diesen imposanten Erzählstil sehr. Gaea Schoeters dehnt die Gegenwart aus, fängt jedes Detail ein und schweift zum richtigen Zeitpunkt in Erinnerungen ab, bevor die Gedanken zurückkehren, in die unerbittliche Wirklichkeit. Das macht vor allem das letzte Drittel sehr spannend und ich finde, man erhält tiefe Einblicke in Umstände, die man vermutlich nie selbst erleben wird, und gewinnt einen bleibenden Eindruck von Afrika. Nahezu leichtfüßig fließen zudem interessante Fakten über die Tiere und die Jagd ein. Gaea Schoeters zeigt einige Sichtweisen auf, jedoch ohne diese zu bewerten. So werden auch Umweltaktivisten erwähnt, die ein vollständiges Jagdverbot fordern, oder wenigsten ein Verbot für die Einfuhr von Trophäen. Insgesamt erzählt Gaea Schoeters diese Geschichte aber aus der Sicht eines Jägers, in der dritten Person, der seine Beute mit Respekt behandelt. Was Hunter antreibt, ist der „Kick des Risikos“. Aus seiner Sicht ist „die Jagd eine Form des Artenschutzes, und deshalb ein artgerechter, ehrenhafter Sport, und das Wildern ein schreckliches Verbrechen.“

Dieses Buch hat mich sehr beschäftigt, denn ich hatte vorher keine Ahnung von dem Thema. Deutschland ist in der EU das Land, mit den meisten Trophäensammlern. Ich stehe Trophäenjagd ablehnend gegenüber, weshalb mich die Betrachtungsweise besonders interessiert hat. Was treibt solche Männer an, Trophäen zu jagen? Doch Hunter ist kein Jagdtourist, der nur auf ein moralisch fragwürdiges Porträt aus ist, er ist überzeugt, seine Prinzipien sind fair, respektvoll und ethisch. Für ihn ist es kein „perverses Reiche-Leute-Hobby“. Er ist pragmatisch und findet es schön, ein totes Tier an die Wand zu hängen und seiner Frau als Geschenk mitzubringen.

"Trophäe" bietet nicht nur Einblicke in die Sichtweisen eines Jägers, das unberührte, wilde Afrika und die Essenz des Jagens, sondern zeigt auch, wenn die „Einkünfte aus der Trophäenjagd wegfallen, haben die Wilderer freies Spiel.“ „Was wertlos ist, wird nicht geschützt.“ Nur Trophäen haben einen Wert. Es fehlt an Alternativen, und damit an Geld, um wirkliche Artenvielfalt und Naturschutz zu ermöglichen. Diese ethischen Urteile stehen zwischen den Zeilen und laden dazu ein, sich näher damit zu beschäftigen. Besonders interessant fand ich das Einbringen einer neuen Komponente, die Menschen vor Ort, die Buschmänner, ebenfalls wirtschaftlich wertlos. Gaea Schoeters bringt eine Dynamik mit ein, die mich sprachlos gemacht hat. Den weiteren Verlauf fand ich packend und das Ende grandios. Am Ende konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen und es gab viele Textstellen, die ich mir markiert habe.

Eine Geschichte, die einen nicht so leicht loslässt und den Horizont erweitert. Große Empfehlung von mir.

Veröffentlicht am 13.02.2024

Spannender Coming-of-Age-Roman voller Geheimnisse

The Fort
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Die Geschichte beginnt mit dem dreizehnjährigen Evan, der unfreiwillig Ricky zu einem Treffen mit seinen Freunden Mitchell, Jason und C.J. mitnimmt, die im Wald ihren gerade gebauten Zufluchtsort begutachten, ...

Die Geschichte beginnt mit dem dreizehnjährigen Evan, der unfreiwillig Ricky zu einem Treffen mit seinen Freunden Mitchell, Jason und C.J. mitnimmt, die im Wald ihren gerade gebauten Zufluchtsort begutachten, der durch einen Hurricane zerstört wurde. Ricky ist es, der die freigespülte Tür zu einem Bunker aus dem Kalten Krieg entdeckt und schnell wandelt sich Enttäuschung zu absoluter Überwältigung. Dieses Fort wird für die fünf Jugendlichen zu einem geheimen Treffpunkt, mit dem Flair der Siebzigerjahre, den sie täglich aufsuchen, um gemeinsam Playstation zu spielen oder Filme zu gucken. Doch für C.J. ist es auch ein Zufluchtsort, der ihn vor den brutalen Wutausbrüchen seines gewalttätigen Stiefvaters schützt. Das soll aber keiner wissen. Es ist eines von vielen Geheimnissen in dieser Geschichte mit großer Sogkraft. Dieser Fort soll nur ihnen gehören und unbedingt geheim bleiben. Das stellt Jason vor ein moralisches Dilemma, weil er seine Freundin nicht anlügen will. Evans Bruder Luke ist vom Weg abgekommen und treibt sich mit Jaeger rum, einem tyrannischen Schlägertyp. Sie merken, dass die Jungs etwas verbergen und versuchen ihr Versteck zu finden, bis die Lage heikel wird. Ricky ist zwar der Neue, der Außenseiter und ein „erstklassiger Besserwisser“, aber seine Intelligenz und gute Beobachtungsgabe ist eine große Bereicherung für die Gruppe. Mitchell kann Ricky nicht leiden und lässt ihn das spüren. Seine Zwangsstörung trägt dazu bei, dass er unbedacht Gefühle anderer verletzt.

Es sind fünf ganz unterschiedliche Charakter mit eigenen Problemen, Geheimnissen und Schwerpunkten, und ihre Freundschaft, in der sich sich näher stehen als Brüder, hat mich sehr begeistert und berührt. Ich mochte die Jungs so sehr, dass ich sie, nach der Beendigung des Buches, vermisst habe. Auch der Inhalt wirkt nach. Trotz bedrückender Themen, wie häusliche Gewalt, Scheidung, Armut und Vernachlässigung, wird die Geschichte nie unangenehm bedrückend. Sie erzählt von Zusammenhalt und ist mitreißend und spannend, weshalb ich die zweite Hälfte am Stück verschlugen habe. Mir hat besonders gefallen, das Gordon Korman die Balance aus Oberflächlichkeit und Tiefe gut gelungen ist. Sein Schreibstil liest sich schnell weg und die Erzählperspektive ist klug gewählt, denn abwechselnd taucht man kapitelweise in die Ich-Perspektiven aller fünf Jugendlichen ein (sowie Luke, dem Bruder von Evan). Als ich mich daran gewöhnt hatte, fand ich es ideal und aufschlussreich. Es bleibt trotzdem unvorhersehbar, wie alles aufgelöst wird, was dann zu einem packendem Finale führt, indem es um das Überleben geht. Insgesamt bin ich begeistert und finde, "The Fort" ist nicht nur für die Zielgruppe lesenswert.

Veröffentlicht am 13.02.2024

Mit Wörtern Bilder malen

Der Wortschatz
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Oscar liebt es Schätze zu finden. Als er beim täglichen Löcherbuddeln eine Truhe findet, malt er sich bereits auf dem Heimweg die tollsten Schätze aus, die er darin finden wird. Als Oscar zwei Tage später ...

Oscar liebt es Schätze zu finden. Als er beim täglichen Löcherbuddeln eine Truhe findet, malt er sich bereits auf dem Heimweg die tollsten Schätze aus, die er darin finden wird. Als Oscar zwei Tage später die Truhe öffnet, befinden sich darin aber keine Goldkrone oder Diamanten, sondern Wörter, die kreuz und quer liegen. Enttäuscht probiert Oscar ein bisschen herum, zupft dran und verändert seine Form, bis er das Interesse verliert und "Quitschgelb" hinter sich wirft. Als dann ein quetschgelber Igel an ihm vorbeistürmt, wird Oscar neugierig und probiert noch mehr Wörter aus, bis die Truhe leer ist. Was nun?

Bis die Truhe leer ist, bekommt man bereits einen wunderbaren Eindruck, wozu Worte in der Lage sind, wenn sie unser Vorstellungsvermögen anregen. Oscar hat sichtlich Spaß dabei, die Worte auszuprobieren, und sowohl die kreativen Illustrationen dazu begeistern, wie auch die dazu passenden vielseitigen Adjektive. Man wird bereit spielerisch dazu eingeladen, mitzumachen und das Buch versprüht Wortmagie, über die Wahrnehmung unserer Umwelt. Am Ende gibt es noch viele Illustrationen, die zum fantasievollen Erfinden einladen. Seinen wirklichen Schatz findet Oscar aber mit Luise, nachdem alle Erwachsenen viel zu beschäftigt waren, ihm zu helfen. Oscar lernt, wie wertvoll Worte sind, dass man sie mit Bedacht wählen sollte und sie überall finden kann. Denn es gibt so viele Möglichkeiten: kreative Worterfindungen, schöpferische Wortkreationen oder hellwache Wörtersuche. Oscar lernt schließlich eine Menge neuer Wörter kennen und erforscht mit allen Sinnen.
Mein absoluter Liebling ist in Wort und Bild die Doppelseite, wo Oscar und Luise auf der Wiese liegen und sie ihm ein Wort schenkt, während die Bäume Schatten werfen.

Fazit: Ein tolles Bilderbuch, das ich sehr empfehlen kann. Eine Hommage an unseren Wortschatz und unsere eigene Wörtertruhe, die wir jederzeit selbst füllen und leeren können. Es ist ein gelungenes Zusammenspiel aller Elemente, das für Groß und Klein gleichermaßen Wertvolles und Spaß bereit hält. Dazu gibt es zudem online pädagogisches Material für die Grundschule.